AW: TIBHAR Sinus Neuheit 2008
Testbericht (zweiter Eindruck): Sinus vs. Sonex JP Gold -> Direktvergleich
Testmaterial:
Holz: Korbel Off
VH/RH: Sonex JP Gold, rot, max. (ca. 7 Wochen alt, d. h., noch halbwegs gut in Schuss)
VH/RH: Sinus (Sin), schwarz, 2.0 mm
Die Beläge wurden vor längerer Zeit mit normalem VOC-haltigen Kleber (Tibhar Individual) montiert.
Vorbermerkungen:
Gestern hatte ich endlich mal Zeit, im Training mit meinem Lieblingstrainingspartner beide Beläge im Direktvergleich zu testen. Im wesentlichen kann ich das, was ich das erste mal zum Sinus geschrieben habe, mit kleinen Modifizierungen nochmals bestätigen.
Obergummi:
Das Sinus-Obergummi ist griffiger als das vom JP Gold. Das JP Obergummi empfinde ich als etwas straffer.
Schwammhärte:
Der Sin-Schwamm ist dem des normalen Nimbus recht ähnlich oder auch identisch. Von der gefühlten Härte spielt sich der Sinus zwischen dem Nimbus und dem JP Gold, liegt aber (deutlich) näher am Nimbus. Insgesamt spielt sich der Sinus also direkter als der JP Gold, meinem Empfinden nach aber weniger direkt als der Nimbus.
Sound & Frischklebefeeling:
Sound ist beim Sinus nur leicht vorhanden, während der JP Gold auch noch nach längerer Gebrauchsdauer relativ laut klackt, d. h., fast so wie am Anfang.
Der JP Gold erzeugt bei mir schon ziemlich gut so etwas wie das alte Frischklebefeeling, während der Sinus sich eher wie ein sehr schneller ungeklebter Klassiker spielt.
Katapulteffekt:
Bei beiden Belägen vergleichbar. Im Gegensatz dazu finde ich die Nimben und auch den Sin@ katapultstärker, wodurch sie sich teilweise recht nichtlinear spielen.
Tempo:
Der Sinus mit 2.0 mm ist etwas schneller als der JP Gold in max. und ich würde sagen etwa gleich schnell wie ein normaler Nimbus in max. Die Tempounterschiede sind zwar vorhanden aber es liegen keine Welten dazwischen.
Topspin:
Aufgrund des griffigeren und elastischeren Obergummis entwickelt der Sinus
tatsächlich (noch) mehr Spin als der JP Gold. Meinem Empfinden nach ist der Spin weitaus grösser als beim Sin@.
Während der JP Gold ziemlich ausgewogen fürs Topspinspiel ist, d. h., weiche und harte Tops auf Unterschnitt oder ÜBerschnitt gehen gleichermassen gut, ist der Sinus deutlich einfacher bei harten Topspins und Schlagspins zu spielen. Diese Bälle kommen fast automatisch. Allerdings sind weiche Topspins (insbesondere Eröffnungsspins auf Unterschnitt) anspruchsvoller zu spielen. Da sollte man schon eine halbwegs ausgereifte Technik haben. Wer also generell Mühe mit Topspin auf Unterschnitt hat, der wird mit dem Sinus Probleme bekommen.
Aus der Halbdistanz spielt sich der Sinus insofern einfacher, als dass man wegen des grösseren Tempos und der Direktheit mit weniger Krafteinsatz den Ball über die Schnur bringt. Man muss lediglich darauf achten, dass der Schläger nicht zu stark geöffnet wird, da der Ball sonst evtl. hinten raussegelt.
Aufschlag/Rückschlag:
Aufschläge und Rückschläge gehen mit dem JP Gold bekanntermassen kurz, flach und schnittig, jedoch gelingen diese mir mit dem Sinus noch besser. Das leigt einfach an der griffigeren Oberfläche.
Block/Konter:
Ich würde sagen, dass ist eine der Paradedispziplinen des Sinus. Der aggressive Block kommt wie ander Schnur gezogen, abert auch der Passivblock geht sehr kontrolliert. Dies ist eines der wenigen Mankos des JP Gold. Der Ball fliegt sehr flach vom Schläger, wodurch er vor allem beim Passivblock öfters mal im Netz landet. Dies ist u. a. auch ein Grund, warum ich vor allem für die Rückhand was härteres/direkteres suche.
Flipp:
Kommt bei mir nur selten vor, hatte da aber mit dem Sinus gewisse Probleme.
Schuss:
Ich bin eigentlich kein Schussspezialist, und da gibt es sicherlich bessere Beläge als den JP Gold. Mit dem Sinus habe ich relativ sicher gechossen. Insgesamt ist der Sinus im direkten Spiel bei Block/Konter/Schuss für mich wesentlich kontrollierter zu spielen als sein weicherer Bruder.
Kontrolle insgesamt:
Bei beiden Belägen sehr hoch (insbesondere beim Sinus in Relation zum Tempo). Bei direkten Schlägen und harten Spins ist der Sinus kontrollierter bei weichen Schlägen (insbesondere Eröffnungsspins) is der JP Gold kontrollierter.
Bisheriges Fazit:
Für mich ist der Sinus überhaupt nicht mit dem Sinus@ zu vergleichen. Während Letzterer sich für mich ziemlich bescheiden spielt, konnte Ersterer seinen positiven ersten Eindruck voll bestätigen. Für meine Rückhand scheint der Belag "die" Alternative zum JP Gold zu sein. Auf der Vorhandseite bin ich da etwas vorsichtiger, da ich es dort generell eine Spur weicher liebe. Die einzigen beiden Wehrmutstropfen beim Sinus sind, dass er kein Frischklebefeeling erzeugt und dass er beim Eröffnungstopspin nicht immer einfach zu spielen ist. Ich werde den Sinus auf alle Fälle weitertesten, und falls er die Feuerprobe bei einem Turnier besteht, auch wechseln.
Für Leute, die das harte Spinspiel bevorzugen, kann ich den Sinus durchaus empfehlen. Wer es jedoch einen Tick weicher liebt, sollte den JP Gold nehmen. Wer es dann noch weicher mag, für den sollte der JO Silver erste Wahl sein. Vom Sinus@ würde ich generell abraten. Der spielt sich in meinen Augen zu unausgewogen.
JanMove
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