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Alt 23.09.2014, 15:29
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Weltklasse Weltklasse ist offline
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Victas V > 402 Double Extra

Nachdem ich den Victas VS401 in schwarz 2.0mm ein dreiviertel Jahr gespielt habe war ich leider gezwungen den Belag aufgrund von Handgelenksproblemen zu wechseln. Der neue Belag musste auf jeden Fall leichter sein.

Der Victas 401 überzeugte mich in nahezu allen Belangen bis auf das Gewicht und die etwas erhöhte Schnittanfälligkeit auf starke Unterschnittaufschläge. Gute Kontrolle, sehr gute Haltbarkeit, Mörderspin, gutes Tempo, mittlerer bis flacher Ballabsprung. Sehr guter Schnitt im Aufschlag. etc.

Die neue Saison stand kurz bevor und ein neuer Belag mit ähnlichen Eigenschaften musste ran. Der 402 Double Extra hörte sich sehr interessant an und sollte genau passend für mich sein. Leider hat sich der Verkaufsstart International und in Deutschland immer wieder verschoben, so daß er erst letzte Woche auf dem Markt hier D kam. Kurz vor Saisonbeginn wollte ich dann nicht mehr warten und mich mit einen neuen Belag für die Saison einspielen. Mitte August wurde dann also der Tenergy
05 gekauft. Vor Jahren hatte ich den T05 schon mal getestet bin aber nicht mit dem hohen Ballabsprung klargekommen. Da ich jetzt allerdings ein Holz mit eher flacheren Ballabsprung spielte wollte ich einen letzten Versuch wagen


In den spitzen bei optimalen Balltreffpunkt ist der Tenergy wirklich einsame Klasse. Spin und Tempo vom feinsten, excellent im kurz-kurz Spiel. Problem ist nur, das aufgrund von Stellungsproblemen und manchmal fehlender Lockerheit ich diesen Belag nur selten voll ausnutzen kann. Steht man nämlich schlecht zum Ball oder trifft den Ball zu spät dann hagelt es Fehler. Der Belag verzeiht da leider nicht viel. Trifft man den Ball beim Aufschlag nicht optimal dünn, dann wird der Aufschlag schnell mal zu lang. Hier war der Victas 401 deutlich gutmütiger. Mit Ausnahme im kurz-kurz wo ich den T05 immer sehr gut beherrschen konnte, war die Fehlerquote ob nun beim Topspin oder Block deutlich höher. Das bisschen mehr an Tempo bzw. die Lebendigkeit gegenüber dem VS401 und die dadurch resultierenden qualitativ etwas besseren Bälle machten die deutlich gestiegene Fehlerzahl einfach nicht weg. An den hohen Ballabsprung und den explodierenden Katapult beim festen Topspin konnte ich mich bis heute leider noch nicht gewöhnen. Die Streuung und Fehlerquote war einfach zu hoch. Es ist nunmal ein Belag für Könner und dazu zähle ich mit meinen derzeitigen TTR von knapp 1700 in der BOL Mitte einfach nicht.

Nun habe ich am Montag erstmal in einigen Shop´s gelesen das der Belag endlich lieferbar sei. Nachdem ich mich dann telefonisch davon überzeugt habe konnte ich es kaum abwarten den Belag bei meinem Dealer herauszuholen und ihn gestern im Training zu testen...jetzt die Fakten ;-)

Gewicht inkl. Verpackung: 107gramm schwarz 2.0 (Die Beläge beim Händler wogen zwischen 107g und 112g in 2,0 bis Max.) habe mir dann den leichtesten ausgesucht.

Gewicht ohne Verpackung: 73,3g / zugeschnitten (auf 166x158mm = 55,5g) T05=51g / Victas 401=59g

Obergummi: sehr griffig, nicht klebrig (Werbeprosa mal wieder gelogen) gleiches OG wie VS 401...dickes Topscheet von ca.0,9mm aber recht elastisch mit kurze Noppen von ca. 0,8mm. Das macht den Belag auch so schwer.

Schwamm: offenporiger50° Shore ESN-Schwamm härter als T05, deutlich weicher als der VS401 Schwamm und vor allem elastischer.

Katapult: Der Belag hat deutlich mehr Katapult als der VS401 aber ist noch lange kein Katapultmonster. Ich würde ihn in etwa auf einer Stufe mit dem T05 stellen. Wobei der Katapult beim VS402 DE etwas früher zum tragen kommt als beim T05 aber dann deutlich linearer ansteigt, während der T05 ab einen gewissen Level der Schlägerkopfgeschwindigkeit nahezu explodiert. Der Katapult des VS402 DE ist z.B. deutlich geringer als beim Vega Pro

Speed: Beim harten voll durchgezogenen Topspin kommt der Speed nicht an den des VS401 heran. Dies liegt meiner Meinung nach am weniger harten Schwamm allerdings dürften die wenigsten Spieler aufgrund Ihrer Technik überhaupt in der Lage sein diesen Bereich des VS401 vorzudringen. Im Mittel spielt sich der VS402 DE aufgrund des höheren Katapults einen Tick schneller als der VS401. In der Endgeschwindigkeit sowie im Mittel der Schläge liegt er von der Geschwindigkeit etwas unter dem T05.

Spin: Hier sind alle drei Beläge einfach Spitze. Beim Aufschlag hat der VS401 aufgrund des geringeren Katapult leichte Vorteile gegenüber T05 und 402 DE. Beim weichen Topspin aus dem Handgelenk liegt der T05 vorne. Beim Eröffnungsspin mit langen Arm der VS401. Beim Gegentopspin sehe ich den T05 auch leicht vorne gegenüber den VS401. Der 402 liegt eigentlich bei allen Schlägen immer zwischen den beiden Belägen was den Spin angeht. Bei allen Schlägen mit Schnitt hingegen sehe ich die beiden Victas klar vorne. Insbesondere beim VH-hacken mit dem 402 DE lässt sich der Ball schön flach halten so wie auch beim VS401. Hier spielen sich die beiden Beläge einfach deutlich einfacher als der T05.

Ballabsprungwinkel beim Topspin: Während dieser beim T05 sehr hoch ist und beim VS 401 eher flach ist würde ich diesen beim VS 402 DE als Medium bis flach bezeichnen

Kontrolle beim Topspin: In diesem Punkt liegt der 402 in nahezu allen Bereichen vorne. Während einem die Bälle beim schlechten Balltreffpunkt (zu spät oder zu eng am Körper) mit dem VS401 teilweise verhungern, gleicht hier der höhere Katapult des 402 DE diese technischen Defizite aus. Hier stimmt mal der Satz Topspins gelingen aus allen Lagen und die Fehlerqoute ist dabei extrem gering. Fast Egal wie meine Schlägerblattstellung war nur selten ging mein Topspin ins aus oder landete im Netz. Der T05 hingegen verlangt nahezu nach einen ziemlich konstanten Schlägerblattwinkel. Ist er nur einen tick zu weit offen, segelten die Bälle bei mir ins aus. Das mag aber auch ab den explosionsartig einsetzenden Katapult im gehobenen Geschwindigkeitsbereich liegen. Im Gegensatz dazu bekam ich teilweise die Bälle nicht übers Netz wenn ich die Bälle mit dem T05 nur sehr dünn mit stark geschlossenen Schlägerblatt getroffen habe.

Aufschlaganahme: Hier ist der T05 beiden Belägen überlegen. Während ich mit dem T05 beim kurzen Aufschlägen fast nur hinhalten brauch, ohne das der Ball zu lang wird oder nach oben steigt ist zumindestens der VS401 auf stark unterschnittene Schnittaufschläge hier sehr anfällig und die Bälle landen schnell im Netz. Der VS402 DE ist hier deutlich weniger schnittanfällig, allerdings machte mir der etwas höhere Katapult hier etwas zu schaffen. auch stieg der Ball machmal etwas hoch im Gegensatz zum T05. Dieser Punkt ist aber sich innerhalb der nächsten Trainings leicht anzupassen den dieses steigen war jetzt nicht extrem unangenehm welches ich nicht in den Griff bekommen sollte. Der Katapult setzt hier einfach früher ein als beim T05.

Empfehlung: Der VS 402 DE dürfte sich insbesondere bei modern ausgerichteten Materialspielern sehr erfreuen denen das relativ hohe Gewichts aufgrund der zumeist leichten Materialseite nichts ausmacht. Der VS402 bieten hier den Spielern mit etwas kürzeren Schwung die nötige Power und Katapult welche Sie für die Gegenangriffe benötigen, denen der VS401 hier vielleicht etwas zu langsam war. Reine Offensivspieler sollten auf der andere Schlägerseite einen weichen eher leichten Belag wählen dann stellt das Gewicht auch kein Problem dar. Aufgrund der hohen Kontrolle kann ich diesen Belag auch sehr für den offensiv ausgerichteten Allrounder empfehlen. Offensivspieler mit klassisch europäischer Kurzarmtechnik die großen Wert auf Speed legen kann ich diesen Belag weniger empfehlen, hier gibt es deutlich schneller Beläge auf dem Markt. Sobald mit langem Arm gezogen wird lässt sich wiederum genügen Power aus dem Belag holen.
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Holz: Nittaku KVU verkleinert/ VH: Andro Rasanter C48 schwarz 2.0/ RH Andro Rasanter C48rot 2.0 /

Geändert von Weltklasse (23.09.2014 um 15:33 Uhr)
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