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Zitat von BlinderBarmer
Wenn du Daten zur Oberflächentemperatur hast...
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Es gibt die
Satellitendaten (UAH und RSS) und die Oberflächen-Messungen durch Thermometer, von der Landoberfläche und der Seeoberfläche, zusammengefasst, auf die Welt gemittelt und publiziert von verschiedenen Institutionen (NASA, NOAA, Met Office, usw.).
Wegen des warmen Jahres 1998 ergibt die Regressionsanalyse bis 2014
keine Erwärmung, also 16 Jahre, es lässt sich durch einige Datensätze auch eine Regressionsgerade so hinstricken, dass man auf 18 Jahre "Pause" der Erwärmung kommen kann.
Es bezweifelt aber niemand eine längerfristige Erwärmung. Sondern der Streitpunkt besteht darin, in welcher Größenordnung der CO2-Effekt dabei liegt.
Und dazu ist der "Sachstand" eben nicht "eindeutig". Die Sonnenintensität hat auch nicht in den letzen 50 Jahren abgenommen. Und es gibt eine Vielzahl an Publikationen, die von recht geringem anthropogenen Einfluss ausgehen. Das ist nicht meine Meinung, ich weise einfach nur auf die Fakten hin.
Für den größeren Überblick sollte man wissen, dass wir in einem
Eiszeitalter leben, dem Känozoischen Eiszeitalter, das vor rund 33 Mio Jahren begann, definiert durch die Vergletscherung mindestens eines Poles, und vor ca 2,5 Mio Jahren zu ausgedehnten Eissschilden der Hemisphären führte. Innerhalb der eisbedeckten Zeiten gab es erdgeschichtlich immer schon relativ schnell aufeinanderfolgende Kalt- und Warmzeiten. Warmzeiten waren u.a. das Optimum des Holozäns, die Warmphase der Römerzeit oder des Mittelalters, also z.T. nur wenige 100 Jahre Abstand. Es wird geschätzt, dass die gegenwärtigen Temperaturen knapp über denen der mittelalterlichen Warmzeit liegen und vielleicht etwa in der Größenordnung des Optimums des Holozäns vor ca 8000 Jahren. Jedenfalls fällt das nicht dramatisch aus dieser Reihe. Es ist durchaus möglich, dass der gegenwärtige Temperaturanstieg überwiegend solchen Schwankungen entspricht, da wir die Größenordnung des Treibhauseffektes eben gar nicht kennen. Ob dieser gegenwärtige Anstieg ausergewöhnlich abrupt ist, lässt sich auch nicht sagen, da wir nicht wissen, wie schnell oder langsam frühere Temperaturschwankungen stattfanden. Noch ist die Phase des anthropogenen Einflusses schlicht zu kurz um sichere quantitative Aussagen darüber machen zu können, wie stark der aktuelle extrapolierbare Anstieg von 1 bis 2 Grad pro Jahrhundert und der Anstieg des CO2-Gehaltes wirklich ursächlich zusammen hängen.
Sicher ist nur, dass solche Temperaturen, CO2-Level und Meeresspiegel erdgeschichtlich völlig üblich sind und die meiste Zeit (Warmklima-Zeitalter) weit darüber lagen. Und ziemlich sicher auf die Pfanzen- und Tierwelt nicht verheerend wirken, sondern eher umgekehrt. Das letzte Warmklima war übrigens von 250 Mio bis 33 Mio Jahren mit dem Temperaturmaximum vor 55 Mio Jahren (
Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum).
Hier noch ein paar Links:
RSS Satelitendaten. Ergeben einen extrapolierten Temperaturanstieg von 1,8 Grad/Jahrhundert. Die letzten 18 Jahre sind allerdings auch als "Pause" interpretierbar.
http://images.remss.com/msu/msu_time_series.html
Hier wird die Diskrepanz zwischen Prognosemodellen und Messungen genauer dargestellt. Für extrapolation aus 1990-2014 ergibt sich gemessen 1,37°/Jahrhundert. Also weit unterhalb von dem, was Klimamodelle prognostizierten (2,8°).
http://www.climatedepot.com/2014/12/...hs-218-months/
Schöne Grafik zur Interpetierbarkeit der Datenreihen:

(
Quelle)
Diese Satelliten-basierte Datenreihe der UAH zeigt 18 Jahre Temperatur-Stagnation, und dann einen "Ausreißer" nach oben in 2016:

(
Quelle)
Neuerdings ist man der Ansicht, die Satellitendaten müssten rekalibriert werden, das zeigt dann deutlichere Erwärmung und passt zu den Thermometerdaten (NASA GIS):
https://www.carbonbrief.org/major-co...ing-since-1998
Nature hat dem Thema im May 2017 7 Seiten gewidmet, um das zu erklären:
https://www.nature.com/nature/journa...ture22315.html
Man hat es also, im Nachhinein, geschafft, Messungen und Modelle in Deckung mit der Hypothese zu bringen: "we are now more confident than ever that human influence is dominant in long-term warming". Das wird von Seiten der Skeptiker aber relativiert:
https://www.thegwpf.com/new-study-co...and-revealing/
Umfangreiche Übersicht der kontroversen Standpunkte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontro...Erw%C3%A4rmung