Wie gegen Anti spielen

[Abe]

Hallo Forum,

ich habe nach langer TT-Abstinenz (ca. 9 Jahre) vor drei Wochen wieder angefangen und bin erstmal in der 1. Stadtliga eingestiegen und wollte mich langsam wieder hochkämpfen bis ca. Bezirksliga-Niveau (auf dem ich mal war).

Ich musste bei meinen ersten beiden Punktspielen nun merken, daß die Stadtliga (im Gegensatz zu der Klasse darüber) voll ist mit Materialspielern. Unter anderem habe ich gleich mal gegen einen Anti (auf der RH; auf VH war normale NI) in fünf Sätzen verloren.

Meine Taktik war, einfach Topspin-Bälle bis zum Get-No zu reißen. Das hat früher noch geklappt, weil ich da den längeren Atem hatte. Jetzt, nach Neuanfang, hatte der Anti-Spieler ganz klar die bessere Ausdauer - er musste ja auch nur den Schläger hinhalten, während ich mir bei jedem Schlag fast den Arm ausgekugelt habe.

Wie spielt man im Allgemeinen Effektiv gegen diese Art von Belag?
Funktioniert es, die Schlagbewegung zu ignorieren und einfach so "zu tun", als sei es ein normaler Konterschlag? Also einfach dagegen kontern?

Ich hab's leider nicht mehr rechtzeitig herausfinden können, nach fünf Sätzen war das Experiment ja dann vorbei

[Warmbronner]

eine beliebte Technik ist einen Ball Topspin, einen Schupf und das dann abwechselnd so lange, bis der Antispieler einen Fehler macht oder sich eine Möglichkeit ergibt (hoher Ball), den Punkt mit einen Schuss zu machen

Mögliche Überraschungsmomente sind auch "tote" Bälle, mit denen der Antispieler (das Wort gefällt mir ) nichts anfangen kann

[Abe]

Zitat von Warmbronner

eine beliebte Technik ist einen Ball Topspin, einen Schupf und das dann abwechselnd so lange, bis der Antispieler einen Fehler macht oder sich eine Möglichkeit ergibt (hoher Ball), den Punkt mit einen Schuss zu machen

Warum gerade diese Schläge abwechselnd? Provoziert das Fehler auf Seiten des Anti-TS? Wenn ja, warum?

Mögliche Überraschungsmomente sind auch "tote" Bälle, mit denen der Antispieler (das Wort gefällt mir ) nichts anfangen kann

Was sind "tote Bälle"?

Antispieler (das Wort gefällt mir )

Doppelsinn in diesem Wort ist durchaus intendiert.
Ich verliere lieber deutlicher, habe aber dafür schön gespielt. Gegen Anti zu spielen ist auch unter ästhetischen Gesichtspunkten reine Qual.

[Chris_tt]

Das mit dem abwechselnd Schupfen / Kontern ist gegen Anti nicht unbedingt optimal. Gegen Anti empfiehlt es sich eher mehrmals nachzuziehen und wenn der Ball etwas höher kommt zu verwandeln.

Anti nimmt deinen Spin grundsätzlich raus und dreht ihn nur in einem geringem Maße um (anders als bei einer langen Noppe) -> d.h. kannst du da eher mehrfach nachziehen.

Schupf - Konter im Wechsel funktioniert natürlich auch, aber ab einer gewissen Spielstärke wird der Anti-Spieler sich auch dagegen wehren können (gute Platzierungen, selber angreifen etc.).

[Abe]

Zitat von Chris_tt

Das mit dem abwechselnd Schupfen / Kontern ist gegen Anti nicht unbedingt optimal. Gegen Anti empfiehlt es sich eher mehrmals nachzuziehen und wenn der Ball etwas höher kommt zu verwandeln.

Na ja - siehe oben - das war ja meine Taktik. Das ging mir zu sehr auf die Kondition. Und im Gegensatz zu mir musste der Anti-Spieler kaum Kondition lassen.

Anti nimmt deinen Spin grundsätzlich raus und dreht ihn nur in einem geringem Maße um (anders als bei einer langen Noppe) -> d.h. kannst du da eher mehrfach nachziehen.

Kann ich dann nicht einfach nur kontern, anstatt Topspin zu spielen und dabei auf einen etwas höheren zum Schlagen lauern?

Schupf - Konter im Wechsel funktioniert natürlich auch, aber ab einer gewissen Spielstärke wird der Anti-Spieler sich auch dagegen wehren können (gute Platzierungen, selber angreifen etc.).

Ich verstehe nur nicht ganz, was diese Kombination bewirken soll. Wie genau funktioniert es denn?

[Stefan77]

Es soll den Antispieler an den Tisch locken, damit der auf den Angriffsball schlechter reagieren kann, als wenn die Bälle alle die gleich Länge haben und er sich immer gut stellen kann. Dazu soll er sich auch mal bewegen, weil die Kondition von denen ist auch nicht immer super und wenn die nachlässt, lässt auch die Konzentration nach. Gut sind noch die leeren oder toten Bälle, wie bereits genannt.

[Abe]

Zitat von Stefan77

Es soll den Antispieler an den Tisch locken, damit der auf den Angriffsball schlechter reagieren kann, als wenn die Bälle alle die gleich Länge haben und er sich immer gut stellen kann. Dazu soll er sich auch mal bewegen, weil die Kondition von denen ist auch nicht immer super und wenn die nachlässt, lässt auch die Konzentration nach.

Ah, ok, das klingt sehr sinnvoll. Danke für die Erklärung.

Gut sind noch die leeren oder toten Bälle, wie bereits genannt.

Ich kann leider nichts mit dem Begriff(en) anfangen. Was sind denn leere oder tote Bälle?

[noppentop]

Ich kann leider nichts mit dem Begriff(en) anfangen. Was sind denn leere oder tote Bälle?
Mit Zitat antworten

(annähernd) rotationslose Bälle

[Chris_tt]

Zitat von Stefan77

Es soll den Antispieler an den Tisch locken, damit der auf den Angriffsball schlechter reagieren kann, als wenn die Bälle alle die gleich Länge haben und er sich immer gut stellen kann. Dazu soll er sich auch mal bewegen, weil die Kondition von denen ist auch nicht immer super und wenn die nachlässt, lässt auch die Konzentration nach. Gut sind noch die leeren oder toten Bälle, wie bereits genannt.

Eigentlich zielt es eher darauf ab, dass durch den glatten Anti auf einen Schupfball von dir ein Ball mit leichtem Überschnit (ähnlich Konter); bzw. auf einen Ball mit Überschnitt von dir ein Ball mit Unterschnitt folgt.

Kontern gegen den Anti geht, wirst du aber ohne das eine Zeit lang im Training geübt zu haben nicht hinbekommen, da du den Ball viel offener treffen musst, was sehr ungewohnt ist.

Kommt halt auch immer schwer darauf an, wie dein Gegner den Anti spielt. Wenn er wie ich eng am Tisch steht und dir zwar leere Bälle liefert, diese aber relativ schnell spielt und gut platziert, wirst du mit Konter - Schupf trostlos untergehen. Spielt der Gegner eine Schnittabwehr 3 Meter hinter dem Tisch kannst du natürlich durch den lang/kurz Wechsel viele leichte Punkte erhaschen.

[Melchior Wirth]

Gegen Anti spiele ich meist meine Generaltaktik: langer leerer/US-Aufschlag auf die Anti-Seite, dann harter Topspin (mit variabler Platzierung). Wenn ich nicht so gut stehe, ziehe ich teilweise auch erst einen leeren "Pseudo-Topspin" und dann hart nach.
Die Trefferquote muss natürlich stimmen. Je nachdem geht mein Gegner gnadenlos unter - oder ich.