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holger 07.05.2002 13:49

@ Michi88,

super Beitrag, du hast nachgedacht.
:top: :top: :top: :)

User 1878 07.05.2002 15:01

@Holger und Michi:

Was veränderte Familienpolitik als Voraussetzung zur Umkehr des Verhältnisses von Geburts- und Sterberate betrifft bin ich absolut einverstanden.

Allerdings geht es um mehr als nur Erhöhung des Kindergeldes bzw. steuerliche Erleichterungen.

Es geht um eine kinderfreundliche Gesellschaft:
- Wohn-, Lebensumfelder gerade in den Ballungsräumen, in denen Kinder wirklich leben können, sich selbst und ihrem Bewegungsdrang entsprechend.
- Änderung, Ergänzung des Bildungssystems in Richtung flächendeckendem Ganztagsangebot (KiGa und Schule).
Dies i.V.m. Änderung der Schulferiensituation (13 Wochen Schließungszeiten sind in Zeiten, in denen beide Elternteile arbeiten wollen/müssen, nicht mehr zeitgemäß).
-und,und,und
- wichtig noch: potentielle Eltern müssen selbst mit ihrem Leben zufrieden sein, um für geplante Kinder Perspektiven zu sehen.

Ich sage dies als Vater von vier Kindern, also organisationsgeschult.

Dies alles lediglich als Ergänzung, nicht als Kritik.

Meines Erachtens zeigt sich an einem solchen Punkt wie der Familienpolitik viel an Scheinheiligkeit in der Politik (übrigens quer durch die Reihen).
In Sonntagsreden werden irgendwelche Versprechungen gemacht (s. 600,-€ Familiengeld), die natürlich niemals eingehalten werden/können.
Gleichzeitig wird aber der Egoismus der Bürger beklagt, die aus Ichbezogenheit auf Kinder verzichten würden.

Gruß Tom

holger 07.05.2002 15:28

@ Noppennorbert,

na wenigstens in dieser wichtigen Frage sind wir 100% einer Meinung. ;) :top:



Vorstoß in Sachen Familienförderung: Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber hat die Einführung eines Familiengeldes von 1000 Mark pro Kind gefordert. Alle Familien in Deutschland sollten diese Zahlung in den ersten drei Lebensjahren des Kindes pro Monat erhalten. Der Rückgang der Geburten in Deutschland sei "eine tickende Zeitbombe für alle sozialen Sicherungssysteme und unsere gesamte Wirtschaft", sagte Stoiber der "Bild am Sonntag". "Hier muss endlich etwas geschehen."



Volkmar 08.05.2002 08:24

Zitat:

Original geschrieben von noppennorbert
@Holger und Michi:

Was veränderte Familienpolitik als Voraussetzung zur Umkehr des Verhältnisses von Geburts- und Sterberate betrifft bin ich absolut einverstanden.

Allerdings geht es um mehr als nur Erhöhung des Kindergeldes bzw. steuerliche Erleichterungen.

Es geht um eine kinderfreundliche Gesellschaft:
- Wohn-, Lebensumfelder gerade in den Ballungsräumen, in denen Kinder wirklich leben können, sich selbst und ihrem Bewegungsdrang entsprechend.
- Änderung, Ergänzung des Bildungssystems in Richtung flächendeckendem Ganztagsangebot (KiGa und Schule).
Dies i.V.m. Änderung der Schulferiensituation (13 Wochen Schließungszeiten sind in Zeiten, in denen beide Elternteile arbeiten wollen/müssen, nicht mehr zeitgemäß).
-und,und,und
- wichtig noch: potentielle Eltern müssen selbst mit ihrem Leben zufrieden sein, um für geplante Kinder Perspektiven zu sehen.


Richtig.

Um Holger mal ein wenig beizuspringen: Hier wird wie so oft haarscharf am Kern der Sache vorbeidiskutiert.

Es gibt nicht "die Ausländer" als homogene Gruppe. Was Holger angesprochen hat, artikuliert das meiner Meinung nach teilweise nicht unberechtigte Unbehagen in der GEsamtbevölkerung. Es ist ein großer Unterschied, ob sich ein Ausländer als ausländischer Mitbürger in die Binnengesellschaft integriert und daran teilnimmt oder ob er "Ausländer" im Inland bleibt und damit alle anderen -auch die Angehörigen seiner eigenen Nationalität, die sich integrieren wollen - vor den Kopf stößt.

Ich will hier nicht die Leitkultur-Diskussion aufwärmen. Aber es ist durchaus legitim, deutsche Interessen stärker zu artikulieren. In vielen Ländern wird z.B. die Dauer des Aufenthaltsrechts mit der Dauer eines Arbeitsverhältnisses verknüpft. Verlangte man dies hier bei uns, gäbe es einen Aufstand.

Wohlgemerkt: Das Problem, um das es hier eigentlich geht, sind nicht die Ausländer, die als sog. Gastarbeiter gekommen und geblieben sind und sich im großen und ganzen integriert haben. Das Problem sind diejenigen, die dies nicht wollen oder können. Und hier muss die Frage erlaubt sein, ob man Menschen, die auf Lebzeiten Fremdkörper innerhalb einer Gesellschaft sein und bleiben werden, ad infinitum goldene Brücken bauen muss. Beispiel: Der sog. Kalifat-Staat in Köln. Was war das für ein Gewürge, bis wenigstens mal die bestehenden Gesetze angewendet wurden. Zu viel Toleranz ist auch ein Fehler.

Gruß, Volkmar

kls1812 08.05.2002 08:46

Zitat:

Original geschrieben von holger




Vorstoß in Sachen Familienförderung: Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber hat die Einführung eines Familiengeldes von 1000 Mark pro Kind gefordert. Alle Familien in Deutschland sollten diese Zahlung in den ersten drei Lebensjahren des Kindes pro Monat erhalten. Der Rückgang der Geburten in Deutschland sei "eine tickende Zeitbombe für alle sozialen Sicherungssysteme und unsere gesamte Wirtschaft", sagte Stoiber der "Bild am Sonntag". "Hier muss endlich etwas geschehen."



Hat Dir Herr Stoiber auch verraten, wie er das bezahlen will?
Außerdem sind meine Kinder jetzt 6 und 8 Jahre alt, da nützt mir das herzlich wenig

Außerdem wenn ich Erziehungsgeld und Kindergeld addiere, dann sind wir auch nicht soweit von den 1000 Mark weg (unter der Voraussetzung volles Erziehungsgeld)

Die Leute die nur des Geldes wegen auf Kinder verzichten, wirst Du damit nicht erreichen, denn nach den drei Jahren wird es erst richtig teuer.

Kleines Beispiel: Kindergartenbeitrag/Hortbeitrag EUR 225
Kosten für Schule etwa 10-15 EUR /Monat für
Veranstaltungen etc.
Kleidung und Schuhe ca. 50 EUR /pro Monat
Sportverein/Ballett/Freizeit ca. 100 EUR/Monat
Kindergeburtstage (Geschenke) 10 EUR/Monat


Diese Liste lässt sich noch ein Weilchen fortsetzen.


Der Einkommensverlust während der Erziehungszeiten sowie die spärlichen Teilzeitangebote der (nichtöffentlichen) Arbeitgeber,
die treffen die Familien viel härter.
Der von der SPD durchgesetzte Teilzeitanspruch sowie der Ausbau der Betreuungsangebote sind sehr viel wichtiger für die Familien als die 1000 DM/Monat

Grüße

Klaus

Volkmar 08.05.2002 09:10

Zitat:

Original geschrieben von kls1812

Der Einkommensverlust während der Erziehungszeiten sowie die spärlichen Teilzeitangebote der (nichtöffentlichen) Arbeitgeber,
die treffen die Familien viel härter.
Der von der SPD durchgesetzte Teilzeitanspruch sowie der Ausbau der Betreuungsangebote sind sehr viel wichtiger für die Familien als die 1000 DM/Monat


Der Anspruch auf Teilzeitarbeit ist zwar recht nett, nur leider nützt er nichts oder nicht viel. Bei Einstellungen am allerwenigsten, denn der Arbeitgeber schaut natürlich darauf, ob jemand Kinder im Schul- oder Kindergartenalter hat.

Interessant ist das nur bei bestehenden Vollzeitarbeitsverhältnissen, wenn sich dann einer entschließt, auf eine Teilzeitstelle zu wechseln. Das wird nur leider wegen der damit verbundenen Einkommensverlusten selten möglich sein.

Gruß, Volkmar

holger 08.05.2002 16:02

Zitat:

Original geschrieben von Volkmar


Es gibt nicht "die Ausländer" als homogene Gruppe. Was Holger angesprochen hat, artikuliert das meiner Meinung nach teilweise nicht unberechtigte Unbehagen in der GEsamtbevölkerung. Es ist ein großer Unterschied, ob sich ein Ausländer als ausländischer Mitbürger in die Binnengesellschaft integriert und daran teilnimmt oder ob er "Ausländer" im Inland bleibt und damit alle anderen -auch die Angehörigen seiner eigenen Nationalität, die sich integrieren wollen - vor den Kopf stößt.


Danke, genau das meinte ich auch.

Aber ich meine, dass man den Ausländern nicht einfach von Geburt an den deutschen Pass zustecken sollte. Für mich gehört dazu der Wille und auch die Fähigkeit sich zu inegrieren und wenn dem so ist, dann sollte man auch so konsequent sein und den alten Pass abgeben. Zuviele bleiben "Ausländer" und bleiben unter ihres Gleichen, obwohl sie den deutschen Pass besitzen. Aber leider ist das auch schlecht zu kontrollieren, ob sich einer anpasst oder nicht.


Zitat:

Original geschrieben von kls1812


Kleines Beispiel: Kosten für Schule etwa 10-15 EUR /Monat für
Veranstaltungen etc.
Kleidung und Schuhe ca. 50 EUR /pro Monat
Sportverein/Ballett/Freizeit ca. 100 EUR/Monat
Kindergeburtstage (Geschenke) 10 EUR/Monat


Diese Liste lässt sich noch ein Weilchen fortsetzen.



Was für verwöhnte Kinder hast du denn? Ich habe als 15 Jähriger noch keine 100 € pro Monat für mich gehabt, inklusive Tischtennisverein (waren damals lächerliche 5 DM). Schuhe bekam ich vielleicht 1 mal im jahr und glaube nicht, dass die 50 € gekostet haben. 15 DM für Schulveranstaltungen vielleicht 2 mal im Jahr.......

Volkmar 08.05.2002 17:37

Zitat:

Original geschrieben von holger


Danke, genau das meinte ich auch.

Aber ich meine, dass man den Ausländern nicht einfach von Geburt an den deutschen Pass zustecken sollte. Für mich gehört dazu der Wille und auch die Fähigkeit sich zu inegrieren und wenn dem so ist, dann sollte man auch so konsequent sein und den alten Pass abgeben. Zuviele bleiben "Ausländer" und bleiben unter ihres Gleichen, obwohl sie den deutschen Pass besitzen. Aber leider ist das auch schlecht zu kontrollieren, ob sich einer anpasst oder nicht.


Das ist das Problem mit der vom deutschen Staat nicht gewünschten doppelten Staatsangehörigkeit...

Jedenfalls bei der Einbürgerung kann man das schon ein wenig kontrollieren, und sei es durch obligatorische Sprachtests. Viele Schwierigkeiten entstehen ja erst dadurch, dass man sich untereinander verständigen kann.

Gruß, Volkmar

Red 15.05.2002 09:53

kleine Korrektur
 
Zitat:

Viele Schwierigkeiten entstehen ja erst dadurch, dass man sich untereinander verständigen kann.
Hm, Volkmar, da hast Du sicherlich auch recht, wenngleich Du es in diesem Zusammenhang sicher genau anders gemeint hattest;-)

Mit einer doppelten Staatsbürgerschaft kommen auf die betreffenden Personen in der Regel auch Pflichten zu (Wehrpflicht in beiden Staaten etc.), nicht nur so tolle Optionen wie Wahlrecht für beide Staaten. Das Paradoxe ist hier, daß einerseits Deutschstämmige (ohne Sprachtests) keine Schwierigkeiten haben, den Paß zu erhalten (und dann oftmals neben dem ursprünglichen Paß auch den für Deutschland einstecken können), andererseits aber Menschen, welche in der 2. oder gar 3. Generation hier leben, diesen Paß nur dann erhalten, wenn sie (zumindest vorübergehend...) die andere Staatsbürgerschaft zurückgeben. VOR den Gesetzesänderungen, oder gar um 1970 herum, war es schon problematisch, wenn nur EIN Elternteil nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hatte (Bsp.: Vater aus Italien, Mutter war nie etwas anderes als Deutsch - Folge: Das Kind galt erstmal als Ausländer; frei nach: Man weiß ja nie...).

kls1812 15.05.2002 13:23

Zitat:

Original geschrieben von holger





Was für verwöhnte Kinder hast du denn? Ich habe als 15 Jähriger noch keine 100 € pro Monat für mich gehabt, inklusive Tischtennisverein (waren damals lächerliche 5 DM). Schuhe bekam ich vielleicht 1 mal im jahr und glaube nicht, dass die 50 € gekostet haben. 15 DM für Schulveranstaltungen vielleicht 2 mal im Jahr.......


Ein wenig verwöhnt, was Freizeit angeht mag ja sein, aber eine 6 und eine 8-jährige wächst permanent aus den Sachen bzw. Schuhen heraus, wir gehen deshalb im Schnitt 3 mal im Jahr für 200-250 € Sachen kaufen z.B. gestern

3*Sommerschuhe für die Grosse
2*Sommerschuhe für die kleine zusammen 110 €
2x Hose,1 Sweatshirt, 1 T-shirt für die kleine
1x Kleid 1x Jacke für die Große zusammen 130 €

noch Fragen?

Grüße

klaus


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