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dasLetzte 11.05.2015 18:58

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621161)
Wenn es nur Geschmackssache wäre, würde man in den höheren Ligen auch alle möglichen Schlägergewichte sehen. Das ist so aber nicht. Bei den Profis schon gar nicht, wüsste keinen, der einen leichten Schläger spielt.

dass wir keine profis sind muss ich dir aber wohl nicht sagen, oder? :)
wie auch immer, den profis würde bei einem 5 schichtigen vollholz mit 75g wohl auch die durchschlagskraft fehlen. ich bin trotzdem der meinung, dass im hobbybereich das was zum ziel führt das beste ist, und das dürfen auch leichtgewichte sein. im profibereich sind die spieler vermutlich etwas fitter als die meisten von uns, daher fallen 10g mehr oder weniger bei der schnellkraft sicher nicht auf.

Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621161)
Ähnlich ist das übrigens auch beim Tennis. In den unteren Ligen und bei den Senioren ist da um 250g beliebt, und es werden auch gerne größere Schlagflächen genommen. Die Profis spielen alle schwere Schläger, so um 300g (mit kleinem Kopf).

cool, dann bin ich wenigstens da im profibereich ;)

Zitat:

Zitat von ScYcS (Beitrag 2621176)
Es kommt aber auch nicht NUR auf das Gewicht allein an, sondern auch auf die GewichtsVERTEILUNG.

ist natürlich vollkommen richtig. mein tibhar h-3-9 hat z.b. 82g aber ein kleineres schlägerblatt, daraus folgt natürlich, dass die beläge leichter sind und das gesamtpaket somit grifflastiger. für mich auch noch akzeptabel.

regenwasser 11.05.2015 19:45

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von crycorner (Beitrag 2621170)
M

Das Sccl ist nicht wegen des Gewichts, sondern wegen des Aufbaus für Topspins eher schlecht geeignet. Ist ein super Holz für tischnahes Block- undd Konterspiel.

genau das gefühl hab ich tatsächlich...hast du ne alternative im angebot? also für topspins eher besser? bzw wie ist deine erklärung, warum das so ist, wenn nicht das Gewicht?

dasLetzte 11.05.2015 19:51

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von regenwasser (Beitrag 2621231)
warum das so ist, wenn nicht das Gewicht?

weil es zu steif ist. alternative? siehe meine signatur, gibts auch als Off oder Off-, billig ist es auch, ein test schadet nicht. ist zwar möglicherweise von härte und steifigkeit das genaue gegenteil von deinem jetzigen, aber ich bin auch von ultrasteifen yinhe carbonprügeln darauf umgestiegen und hab es bis jetzt nicht bereut.
ich könnte dir sogar eines zum testen schicken, aber das wird sich kaum auszahlen, weil die versandkosten von AT nach DE und wieder zurück wahrscheinlich höher sind als der neupreis des holzes :)

pibach 11.05.2015 20:29

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von dasLetzte (Beitrag 2621221)
ich bin trotzdem der meinung, dass im hobbybereich das was zum ziel führt das beste ist, und das dürfen auch leichtgewichte sein.

Die Frage ist ja: was führt zum Erfolg? Das kann man selber oft nicht so genau beurteilen. Es dauert ja auch ein paar Wochen, bis man sich auf ein Holz eingespielt hat. Und da ist es schon hilfreich, sich an den Profis zu orientieren. Zumindest ungefähr. Ich würde jedenfalls einem Topspinspieler kein Holz unter 80g raten.

Zitat:

im profibereich sind die spieler vermutlich etwas fitter als die meisten von uns, daher fallen 10g mehr oder weniger bei der schnellkraft sicher nicht auf.
Die Bewegung läuft anders ab. Profispieler holen idR sofort aus, schwingen den Arm voll durch und führen mit Beinen und Oberkörper den schwingenden Arm/Schläger zum Ball. D.h. der Schläger erfährt eine relativ konstante Beschleunigung. In den mittleren/niedrigeren Ligen bleiben Oberkörper und Beine recht statisch und der Arm bzw. das Handgelenk bewegt sich zum Ball. Dabei macht der Schläger erst eine Seitwärtsbewegung, dann eine Vorwärtsbewegung, also alles viel abgehackter. Für letztere Technik ist ein leichter Schläger natürlich wichtiger.

Aber die 10g mehr braucht man, damit der Schläger beim Auftreffen des Balles stabil bleibt und weiter den Ball beschleunigt. Ansonsten prallt der Schläger etwas zurück, verwindet sich, gerät in Schwingungen und muss aktiver nachgeführt werden. Das alles macht den Schlag instabil.

Beim Tennis merkt man das sehr deutlich. Gibt dazu auch schicke Hochgeschwindigkeitsaufnahmen. Beim TT geht es so schnell, dass es einem nicht so bewusst wird, läuft aber analog ab, und mehr oder weniger Präzision bemerkt man da auch.

crycorner 12.05.2015 09:31

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von regenwasser (Beitrag 2621231)
genau das gefühl hab ich tatsächlich...hast du ne alternative im angebot? also für topspins eher besser? bzw wie ist deine erklärung, warum das so ist, wenn nicht das Gewicht?

Das mit der Steifigkeit ist nicht alles. Das Carbon macht es relativ steif. Und Carbon ist auch generell eher nachteilhaft, wenn man TS spielen will. Es gibt gute Schläger mit Carbon, auf die das nicht zutrifft, die haben dann aber eine geeignete Aussenlage.

Ich persönlich habe das Sccl auch gespielt, bin jetzt aber auf ein Temper Tech ALL+ umgestiegen. Ist ebenfalls sehr leicht und durch die thermische Bearbeitung auch recht steif, hat aber eine Hinoki- Aussenschicht, die widerum gut geeignet ist für TS. Zwar ist das Holz keines, das jetzt besonders gut für TS geeignet ist, aber es ist ein hervorragendes Allroundholz, das sehr ausgewogen ist und keine Schwachpunkte hat. Damit kannst Du jeden Schlag kontrolliert und präzise ausführen. Es vibriert nicht und ich finde den Griff auch sehr angenehm. Bevor Du jetzt von einem Extrem zum Anderen wechselst, wäre eine eierlegende Wollmilchsau vielleicht ein guter Zwischenschritt.

pibach 12.05.2015 11:32

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von crycorner (Beitrag 2621398)
Das Carbon macht es relativ steif.

Carbonhölzer sind dafür idR dünner, z.B. die ALC Serie. Das ergibt ein etwas anderes Flexverhalten. Beim Verbiegen wird u.a. etwas weniger Energie verbraucht. Der Anschlag wird etwas härter. Insgesamt sind damit weiche Topspins schwieriger, harte aber durchschlagender - und durchaus spinnig.

ich würde erstmal eins der ausgewogenen 5-ply Vollhölzer im Bereich um ca 6mm Dicke anraten. Also BTY Korbel, Stiga Infinity, Avalox P500 oder sowas.

dasLetzte 12.05.2015 14:14

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621245)
Die Frage ist ja: was führt zum Erfolg? Das kann man selber oft nicht so genau beurteilen. Es dauert ja auch ein paar Wochen, bis man sich auf ein Holz eingespielt hat.

ich habe ja vorher auch schwerere gespielt. die ergebnisse zeigen aber, dass ich mit dem leichteren besser spiele.

Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621245)
Aber die 10g mehr braucht man...

sagt wer? Messungen die kein hobbyspieler fühlen kann?
das schlägergewicht kommt ja nicht nur durch das holz zustande. im vergleich zu vor 10 jahren ist der schläger schon alleine wegen der beläge um 10 gramm schwerer. ich denke, man kann hier nicht allgemein sagen, dass ein holz unter 80g zu leicht ist sondern müsste ein "ideales" gesamtgewicht für den schläger definieren.

pibach 12.05.2015 14:57

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von dasLetzte (Beitrag 2621504)
ich denke, man kann hier nicht allgemein sagen, dass ein holz unter 80g zu leicht ist sondern müsste ein "ideales" gesamtgewicht für den schläger definieren.

Klar.
Wenn man leichte Beläge spielt, kann das Holz gerne bissel schwerer sein.

Wenn Dein Spiel von einem leichten Schläger profitiert, dann machst Du vielleicht auch eher "ruckartige" Bewegungen? Ich denke jedenfalls, es ist noch spielstärker, etwas am Bewegungsablauf zu feilen und das Holzgewicht im "optimalen" Bereich zu halten. Zumindest im Rahmen der individuellen Möglichkeiten.

Dass es diesen "optimalen Gewichtsbereich" gibt, ist ja augenfällig, denn je höher die Klasse, desto weniger variieren da die Schlägergewichte. Das selbe gilt übrigens auch für Schnelligkeit des Schlägers, Belaghärte und Schwammdicke. Das konvergiert für die Mehrheit der Profis gegen recht einheitliche Werte. Daran kann man sich schon orientieren.

crycorner 12.05.2015 15:09

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621245)
Die Frage ist ja: was führt zum Erfolg? Das kann man selber oft nicht so genau beurteilen. Es dauert ja auch ein paar Wochen, bis man sich auf ein Holz eingespielt hat. Und da ist es schon hilfreich, sich an den Profis zu orientieren. Zumindest ungefähr. Ich würde jedenfalls einem Topspinspieler kein Holz unter 80g raten.

Ich denke, man muss auch immer unterscheiden, auf welchem Niveau man steht, spielerisch wie athletisch. Je schwerer der gesamte Schläger, desto mehr Tempo bekommt man in den Schlag. (je kopflastiger, desto schneller) Das kann gut sein, wenn man das Tempo braucht. Oder eben schlecht, wenn man die Ballwechsel nicht so schnell werden lassen will.

Man muss ja auch bedenken, dass ein schwerer Schläger, der in Bewegung ist, auch schwerer wieder zu bremsen ist. Man wird dadurch langsamer, als mit dem leichteren Schläger und man ermüdet schneller. Man muss also die 10g mehr auch durch härteres Training wieder reinholen. Hinzu kommt, dass man darüber hinaus insgesamt schneller werden muss, weil ja nicht nur der eigene Schlag schneller wird, sondern der Ball auch umso schneller wieder zurückkommt. Je höher man spielt, desto mehr gerät man auch in die Zwangslage, mit dem Tempo Schritt zu halten. Spielt man allerdings Kreisklasse, kommt meiner Meinung nach Kontrolle vor Geschwindigkeit.

Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621245)
Die Bewegung läuft anders ab. Profispieler holen idR sofort aus, schwingen den Arm voll durch und führen mit Beinen und Oberkörper den schwingenden Arm/Schläger zum Ball. D.h. der Schläger erfährt eine relativ konstante Beschleunigung. In den mittleren/niedrigeren Ligen bleiben Oberkörper und Beine recht statisch und der Arm bzw. das Handgelenk bewegt sich zum Ball. Dabei macht der Schläger erst eine Seitwärtsbewegung, dann eine Vorwärtsbewegung, also alles viel abgehackter. Für letztere Technik ist ein leichter Schläger natürlich wichtiger.

Genau, und diese Bewegung erschwert den Umgang mit einem schwereren Holz. Wir reden da von grob 90% aller Aktiven.

Natürlich muss man kein Gewichtheber sein, um 10g mehr zu händeln und es ist ja ohnehin so, dass viele Spieler auch in den unteren Klassen generell schwere Schläger bevorzugen. Ich beziehe mich nur auf die Umstellung, die man damit hat.

Ich habe in der Testphase mit einem schwereren Holz getestet und habe bei den VH- Topspins schneller einen schweren Arm bekommen. Zudem sind mir die TS erstmal alle hinten raus.

Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2621245)
Aber die 10g mehr braucht man, damit der Schläger beim Auftreffen des Balles stabil bleibt und weiter den Ball beschleunigt. Ansonsten prallt der Schläger etwas zurück, verwindet sich, gerät in Schwingungen und muss aktiver nachgeführt werden. Das alles macht den Schlag instabil.

Klar spielt das auch eine Rolle. Aber da spielt der Schlägeraufbau auch eine Rolle. Während ein Stiga Allround Classic unheimlich vibriert, obwohl er ja auch so um die 80g wiegt, ist der Temper Tech ALL+ praktisch vibrationsfrei mit seinen 70g. Der Super Core Carbon Light ALL+ war auch recht vibrationsarm. Vielleicht wegen des dicken Balsakerns?

pibach 12.05.2015 15:50

AW: Allgemeine Frage: Was sind die Nachteile eines leichten Holzes?
 
Zitat:

Zitat von crycorner (Beitrag 2621526)
Genau, und diese Bewegung erschwert den Umgang mit einem schwereren Holz. Wir reden da von grob 90% aller Aktiven.

Klar, dass die Mehrheit nicht die Athletik der Profis mitbringt. Aber es wird ja auch langsamer gespielt. Sehr schnell (re-)agiert wird eher selten, gerade in den unteren Klassen.

Wirklich relevant wird das Gewicht hinsichtlich Athletik imho nur, wenn jemand sehr nah am Tisch ein flottes Konter-Block-und-Schuss-Spiel aufzieht, dann ist ein leichterer Schläger vorteilhaft. Wer Topspin zieht setzt dagegen ohnehin so viel Masse in Bewegung, dass die 10g Schläger den Kohl nicht fett machen. Desgleichen für Defensivstrategien, da macht man auch rundere Bewegungen und hat auch ausreichend Zeit. In solchen Fällen profitiert man dann eben von der gewonnenen Präzision. Schwerere Schläger erlaubt auf jeden Fall bessere Längen- und Winkel-Dosierung.

Ansonsten ist schwerer Arm vom schweren Schläger wohl auch eine Technikfrage. Mehr vom Oberkörper beginnend bis zum Handgelenk den Impuls lenken, ähnliches Prinzip wie bei einer Peitsche.

Der Schlägeraufbau ist natürlich auch relevant - hier aber nicht Topic.


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