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Butzi 23.11.2016 18:22

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Ich denke wie "charlies", dass die Position zum Ball einfach nicht stimmt. Dafür spricht, dass vor allem Seitschnittaufschläge des Gegners besondere Probleme bereiten.

Versuch mal, das Thema für dich zu vereinfachen, in dem du
1) beim Rückschlag etwas weiter weg vom Tisch wartest (so weit weg, dass genügend Zeit bleibt, den Schnitt und die Richtung des Gegners zu erkennen und so nah dran, dass du mit einem Schritt gerade noch jeden Punkt am Tisch anlaufen kannst)
2) dich zunächst auf einen Ball des Gegners konzentrierst, den du dann zu ziehen versuchst (z.B. nur aus RH-Schupfduellen einen halblangen Ball mit wenig Schnitt nehmen) und
3) in dem du diesen RH-Topspin dann immer gleich spielst (also z.B. immer mit der gleichen Platzierung, immer auf Sicherheit (also mit genügend Höhe) etc.).

So kannst du dir hoffentlich eine gewisse Sicherheit holen. Und wenn diese dann da ist, dann geht meistens die Variation auch (frag mich jetzt aber nicht, warum das so ist. Ist wohl psychologisch bedingt.)

Kezer 23.11.2016 18:58

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Hallo miteinander,

danke für die ganzen Antworten, das ist super! :top::top:

Zitat:

Zitat von Power-Seven (Beitrag 2797906)
Das ist leider der Punkt. Und mit einer falschen Bewegung kannst du unter Umständen jahrelang Systemtraining machen, ohne das etwas dabei herauskommt. Ich unterstelle mal, dein Trainer im Verein kann dir nicht helfen. Dann solltest du dir jemanden suchen, der dir die richtigen Bewegungsabläufe zeigt und idealerweise festigt. Vielleicht ein Spieler eurer Herrenmannschaften, vielleicht jemand aus einem anderen Verein, und vielleicht dürfen es auch mal 2 oder 3 Privatstunden sein.

Videos schauen und sich etwas abgucken ist zwar immer ganz beliebt, aber wenn beim Nachmachen die Kontrolle fehlt, auch nicht so richtig zielführend.

Ja, Videos habe ich schon viele geschaut, kam aber eben nie raus, was ich mir erhofft habe. Mein Trainer bzw. Leute bei den Herren haben mir zwar versucht zu helfen, aber es klappt halt trotzdem nicht. Ich war auch im Mai auf einen Lehrgang, ein Trainer meinte komischerweise, meine RH sei gut, ein anderer hat gemeint, ich solle auf den Drehpunkt und das Handgelenk achten. Wirklich verbessert hat sich meine RH dadurch aber trotzdem nicht.

Zitat:

Zitat von Bautzemann (Beitrag 2797919)
Spiel mal viertel Stunde Frisbee und stell dich dann an den Tisch.

Ich muss sagen, ich habe sogar im Juli sehr oft Ultimate Frisbee gespielt, aber eben nicht direkt vor dem Training.

Zitat:

Zitat von crycorner (Beitrag 2797973)
Was passiert denn genau, wenn Du die RH- Bälle versemmelst? Triffst Du den Schläger nicht? Ziehst Du die Bälle ins Netz oder ins Aus? Setzt Du das Handgelenk ein, oder eher nicht? Wie stark setzt Du den Oberarm ein? Wo beginnt Deine Bewegung? Ist Deine Bewegung eher lang oder kurz? Was machst Du mit den Beinen und dem Oberkörper? Welchen Belag spielst Du auf der Rückhand?

Hast Du den Eindruck, dass Dein Bewegungsablauf mit der RH immer der Gleiche ist, oder kannst Du ihn nicht so richtig reproduzieren? Tatsächlich sinnvoll wäre wahrscheinlich ein Privattraining.

Öfters treffe ich den Ball nicht bzw. stehe schlecht zum Ball. Falls ich den treffe, dann ist das Problem eigentlich, dass ich ihn ins Netz ziehe. Ich versuche das Handgelenk einzusetzen, ob es reicht, weiß ich aber nicht genau. Oberarm setze ich wahrscheinlich ein wenig zu viel ein. Bewegung versuche ich etwa vor dem Bauch zu starten und ist wohl auch ein wenig zu lang. Mit den Beinen/Oberkörper weiß ich bei der RH nie wirklich, was ich genau machen soll, bei der VH ist das ja klarer mit Gewichtsverlagerung, Drehung, etc. Ich habe aber letztens gemerkt, dass ich darauf achten soll, dass das Gewicht nach vorne verlagert ist und ich stehen bleiben, oft falle ich in Rückenlage oder gehe ungewollt während des Schlages einen Schritt nach hinten. Belag: Acuda S2, wollte aber in der Winterpause einen anderen Belag ausprobieren (EL-P oder so, den habe ich zurzeit auf der VH). Könnte derzeit eher abgespielt sein, da ich ziemlich viel spiele.

Auch habe ich den Eindruck, dass die RH Bewegung nicht immer der Gleiche ist, was ich auch komisch finde, nach so viel Systemtraining.

Das sind aber wunderbare Fragen, danke dir. :)

Zitat:

Zitat von Rückhandmonster (Beitrag 2797910)
Versuch mal zu unterscheiden:
1. Klappt es im Training technisch gut und sicher?
wenn ja,
dann
2. Antizipation und Taktik trainieren
Wann spiele ich den Ball? Was muss ich machen, damit ich den Ball dahin bekomme, wo ich ihn haben will?

wenn nein;
3. Balleimer und Techniktraining bis der Schlag sitzt. Sinnvollerweise am Anfang nur RH - passt der Schlag von der Grundlage (nicht perfekt, aber Bewegungsablauf ist ok), dann in die Bewegung gehen. Vor allem immer mit Wechsel VH trainieren....
Gruß Tom

Also ab und zu klappt der RH Topspin im Training sogar ziemlich gut. Aber es kommt auch öfters vor, dass der Topspin nicht klappen will bzw. auf den Block einiger Leute treffe ich auch nicht gut. (Spiele sehr oft mit den gleichen Spielern)
Aber joa, beim Einspielen/manchen Übungen ist die RH oft ganz okay, trotzdem passieren mir auch dabei zu viele Fehler.

Zitat:

Zitat von Punsher (Beitrag 2797976)
Wenn du von oben auf die Hand schaust wenn du den Schläger hältst befindet sicher der Schläger dann deutlich näher am Daumen als am Zeigefinger?

Hm, also eigentlich denke ich nicht, dass ich mit einem zu starken Vorhandgriff spiele. Habe auch schon den Rückhandgriff z.B. beim Einspielen versucht, aber habe damit nicht unbedingt ein besseres Gefühl.

@Butzi, charlies

Es stimmt, dass ich auch öfters insbesondere mit der RH schlecht zum Ball stehe. Allerdings habe ich auch Probleme das zu beheben. Im Systemtraining versuche ich zumindest mit immer gut zum Ball zu stellen.

Marcel Werthmann 23.11.2016 23:24

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Was bei mir geholfen hat ist bewusst das Schlägerblatt mehr zu öffnen und die Bewegung mehr nach vorne zu machen. Den Ball voller Treffen. Dadurch hat man zwar etwas weniger Rotation aber mehr Sicherheit. Und es werden mehr Fehler in der Beinarbeit verziehen.

klugscheisser 24.11.2016 00:04

AW: Rückhand Topspin - Unmöglich?
 
Zitat:

Zitat von charlies (Beitrag 2797954)
Das Hauptproblem beim RH Topspin ist nicht die Technik, sondern die Entfernung zum Ball. Da der Körper "im Weg" ist und man keine so effiziente Beschleunigung hat, muss man einfach viel genauer zum Ball stehen.

Ist auch meine Vermutung. Zumal er schreibt, dass Block und Konter gut kommen, die ja nah am Tisch gespielt werden. Kann natürlich sein, dass durch den Versuch, den RH-Topspin zu verbessern (geht tischnah ja nur mit Unterarm/Handgelenkeinsatz), sein jetzt gutes Block-/Konterspiel opfert.

Javaguru 24.11.2016 05:31

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Zitat:

Zitat von Kezer (Beitrag 2798066)
...ein anderer hat gemeint, ich solle auf den Drehpunkt und das Handgelenk achten. Wirklich verbessert hat sich meine RH dadurch aber trotzdem nicht.

Kann ich nicht glauben, denn das sind zwei wichtige Punkte.

Zitat:

Zitat von Kezer (Beitrag 2798066)
Öfters treffe ich den Ball nicht bzw. stehe schlecht zum Ball. Falls ich den treffe, dann ist das Problem eigentlich, dass ich ihn ins Netz ziehe. Ich versuche das Handgelenk einzusetzen, ob es reicht, weiß ich aber nicht genau.

Offenbar nicht. Mit genug Rotation = Handgelenkeinsatz fliegt der Ball übers und nicht ins Netz.

Zitat:

Zitat von Kezer (Beitrag 2798066)
Oberarm setze ich wahrscheinlich ein wenig zu viel ein. Bewegung versuche ich etwa vor dem Bauch zu starten und ist wohl auch ein wenig zu lang. Mit den Beinen/Oberkörper weiß ich bei der RH nie wirklich, was ich genau machen soll, bei der VH ist das ja klarer mit Gewichtsverlagerung, Drehung, etc. Ich habe aber letztens gemerkt, dass ich darauf achten soll, dass das Gewicht nach vorne verlagert ist und ich stehen bleiben, oft falle ich in Rückenlage oder gehe ungewollt während des Schlages einen Schritt nach hinten.

Das ist natürlich entscheidend und bei vielen Spielern ein Problem.

Was macht einen guten RH-TS aus:
- Balltreffpunkt vorm Körper (liest sich als wäre das bei Dir falsch)
- Drehbewegung des Unterarms um den Ellenbogen, der Oberarm wird kaum bewegt! Kleine Eselsbrücke: Am Ende des Schlags sollte man sich im Schläger "spiegeln" können. Da Du der Meinung bist, Probleme mit dem Oberarm zu haben, vermute ich, dass Du eher eine nach-oben-reissen-Bewegung machst.
- starker Handgelenkseinsatz
- Oberkörper bleibt leicht nach vorn geneigt, dadurch fällt man nicht in Rückenlage/Hohlkreuz - häufiger Fehler, könnte auch bei Dir so sein.
- Der Ellenbogen muss zu Beginn der Schlagbewegung vorne sein. Wird ebenfalls oft falsch gemacht und führt deshalb zum Hohlkreuz und Scheibenwischer-Bewegungen.

Rückhandmonster 24.11.2016 07:58

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Ohne das gesehen zu haben wird das nix werden mit einer Analyse. Das ist für mich hier ein sehr indifferentes Bild.
Ausserdem vertraue ich in diesen Fällen eher selten der Eigeneinschätzung (auch meiner) und verlasse mich mehr auf Bildmaterial. Mach ein Video und dann schauen wir uns das mal an...

Bautzemann 24.11.2016 08:44

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Zitat:

Zitat von Marcel Werthmann (Beitrag 2798130)
Was bei mir geholfen hat ist bewusst das Schlägerblatt mehr zu öffnen und die Bewegung mehr nach vorne zu machen. Den Ball voller Treffen. Dadurch hat man zwar etwas weniger Rotation aber mehr Sicherheit. Und es werden mehr Fehler in der Beinarbeit verziehen.

Dann konterst Du anstatt zu schupfen, das ist dann grundsätzlich ein anderer Schlag.

crycorner 24.11.2016 08:54

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Zitat:

Zitat von Kezer (Beitrag 2798066)

Öfters treffe ich den Ball nicht bzw. stehe schlecht zum Ball. Falls ich den treffe, dann ist das Problem eigentlich, dass ich ihn ins Netz ziehe. Ich versuche das Handgelenk einzusetzen, ob es reicht, weiß ich aber nicht genau. Oberarm setze ich wahrscheinlich ein wenig zu viel ein. Bewegung versuche ich etwa vor dem Bauch zu starten und ist wohl auch ein wenig zu lang. Mit den Beinen/Oberkörper weiß ich bei der RH nie wirklich, was ich genau machen soll, bei der VH ist das ja klarer mit Gewichtsverlagerung, Drehung, etc. Ich habe aber letztens gemerkt, dass ich darauf achten soll, dass das Gewicht nach vorne verlagert ist und ich stehen bleiben, oft falle ich in Rückenlage oder gehe ungewollt während des Schlages einen Schritt nach hinten. Belag: Acuda S2, wollte aber in der Winterpause einen anderen Belag ausprobieren (EL-P oder so, den habe ich zurzeit auf der VH). Könnte derzeit eher abgespielt sein, da ich ziemlich viel spiele.

Hallo nochmals,

ist natürlich alles ins Blaue, denn, wie schon gesagt, bewegte Bilder würden helfen.

Versuche mal, den Oberarm bei der TS- Bewegung gar nicht zu bewegen. Drehung also nur auf der Ellbogen- Achse. Handgelenk auch mal sein lassen (kann man später wieder dazu nehmen, wenn Du eine gewisse Grundsicherheit hast). Ziel ist eine relativ kurze, gut reproduzierbare Bewegung, die Du einschleifen solltest.

Denn sobald Du noch den Oberarm ins Spiel bringst und vielleich sogar links vom Körper mit einer großen Ausholbewegung anfängst, wird der Bewegungsablauf insgesamt zu ungenau. Wenn Du diese Topspins triffst, kommen wahrscheinlich richtig gute Granaten. Aber dieser Schlag ist nicht sicher, du bekommst den nicht 5x hintereinander sicher auf die Platte. Deshalb: Nur Unterarm. Kurze, präzise Bewegung.

Zusätzlich: Stabiler Stand mit Gewicht auf beiden Füßen. Das ist zwar noch nicht gut, aber besser, als wenn Du mit Deinem Körper irgendwie in Bewegung bist und dabei sogar zurück gehst. Gerade dieses zurück gehen raubt Dir eine Menge Energie (Bewegung in zwei verschiedene Richtungen) und nimmt Dir wieder die Präzision und Reproduzierbarkeit.

Wenn Du das mit dem stabilen Stand hinbekommst, kannst Du anfangen mit leichten Runter-/Hoch- Bewegungen, um zusätzliche Beschleunigung zu bekommen.

Wenn Du in die Rückenlage fällst beim RH- TS, ist das mMn ein Zeichen dafür, dass Du den Ball zu nahe am Körper triffst. Mach mal den RH-TS als Unterarmbewegung und schaue Dir an, wo Du den Ball innerhalb dieser Bewegung am besten treffen solltest. Wenn Du ihn dort triffst, fällst Du auch nicht zurück.

Noch etwas, das helfen könnte: Probiere mal die Blickwinkel aus. Wenn Du recht gerade am Tisch stehst, schaust Du beim RH-TS von oben auf den Ball herab. Ist ein eher schlechter Blickwinkel. Wenn Du aber mit den Oberschenkeln tief gehst, bist Du mit den Augen mehr oder weniger hinter dem Ball.

Ich bin kein Trainer, habe nie einen Schein gemacht. Wenn ich Blödsinn geschrieben habe, bitte ich um Korrektur.

Am Belag liegt es aber wahrscheinlich nicht.

Bautzemann 24.11.2016 11:16

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Stell einfach mal ein Video ein, sonst nützen die besten Tipps nix.

Zzangei 26.11.2016 17:39

AW: Rückhand-Topspin - unmöglich?
 
Vom Treffpunkt her unterscheidet sich ein idealer RH-Topspin nicht vom VH-Topspin.
Die Bewegung ist aber eine ganz andere.
Ball oberhalb weich treffen und den Schläger nahezu waagrecht nach vorne ziehen, ohne dass sich der Winkel des Schlägerblattes zum Ende der Bewegung hin verändert.
Drehpunkt ist der Ellenbogen. Ball zentral vor dem Körper treffen, darauf achten, dass man nicht in Rückenlage kommt.
Viele scheitern daran, dass sie zu verbissen versuchen, das Handgelenk zu bewegen, da es ja immer heißt, man braucht Handgelenkeinsatz. Dabei verkennen viele, dass man gerade dann eine hohe Beschleunigung des Handgelenks erreicht, wenn man dieses locker lässt und kontrolliert "schleudern" lässt.
Schneller Unterarm + lockeres Handgelenk ist das Rezept.
Je schneller und sicherer man beim Balltreffpunkt ist, desto härtere Beläge kann man nehmen.


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