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ratzinho 18.11.2019 12:51

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Zitat:

Ich hake das für mich irgendwie als soziales Projekt ab, auch mit solchen skurrilen Gestalten zurecht zu kommen. Schwierig finde ich das aber ganz besonders dann, wenn so jemand auf Jugendliche trifft. Da kann man nur hoffen, dass dann irgendjemand vernünftiges anwesend ist, der ihm da Grenzen aufzeigt.
Finde ich ne lässige Einstellung. Das mit den Jugendlichen will ich mir gar nicht vorstellen. Ich selbst würde den glaube ich tatsächlich komplett ignorieren und mein Spiel spielen. Letztendlich bringt er sich wahrscheinlich eh komplett selbst raus.

Zitat:

Ist das bei Euch so geregelt? Beim BTTV haben (zumindest soweit ich weiß) beide Mannschaftsführer zusammen die Rolle des OSR - was natürlich wenig hilfreich wäre, wenn die sich nicht einigen könnten...
Spiele auch im BTTV Bereich und wollte genau das Problem ansprechen. Mit so einem müsste ich mich dann austauschen :kinnlade:

ttarc 18.11.2019 14:16

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 3106295)
Dann versuch ich das ganze mal auseinander zu dröseln.

1. Wie Javaguru schon sagte: Wenn ein geprüfter und Verband für das Spiel eingesetzter OSR da ist, ist das Spiel für den Kollegen schnell mit einer roten Karte beendet.

2. Ohne einen solchen ist er etwas "schwieriger" zu seinem Recht zu kommen. Je Nach Verband ist es divers geregelt. Im WTTV ist dann eben kein OSR anwesend. In andern Verbänden heißt es dann zB Beide MF zusammen übernehmen die Aufgaben des OSR. Danns chwierig wenn A Rot sagt und B nein. Dann bleibt nur:

Kleine Korrektur:
Die WO des WTTV 2) hat dieselbe Formulierung wie die DTTB WO 1) (kenne nur die aktuelle des WTTV, keine Ahnung wie das früher war):
3.1.1 "... Sofern bei einem Mannschaftskampf kein OSR eingesetzt wird, sind die beiden Mannschaftsführer für den ordnungsgemäßen Ablauf der Begegnung verantwortlich."
Ebenso 3.1.2 "... Falls ein eingeteilter OSR zu einem Mannschaftskampf nicht erscheint, werden dessen Aufgaben ggf. von einem anwesenden Schiedsrichter mit gültiger Lizenz, ansonsten von beiden Mannschaftsführern wahrgenommen."
Gleiche Formulierung auch bspw. in den WOs vom HTTV oder BTTV 3) 4)

Zitat:

4. Ist es schon eine Seltenheit, dass ein Spieler der als SRaT eingesetzt ist gelbe und Gelbrote Karten verteilt. Die wenigsten wissen überhaupt, dass sie das dürfen. Meist denken sie das dürfen nur geprüfte/unabhängige SRaT. Oder sie wissen garnicht wie das geht. Sprich wann sie welche Karte zeigen müssen und welche Folgen das hat. Oder sie denken ich hab keine Karten dabei also kann ich keine zeigen....
Außerdem habe viele Angst vor Retourkutschen/Eskalation , wie es sie ja in deinem Fall auch gegeben hat.
Das wird sich im WTTV wohl ändern bzw. kann ich mir sonst nicht erklären wieso der WTTV auf dem Verbandstag 2019 beschlossen hat, dass unabhängig von der Spielklasse "... jeder Verein ab der Saison 2020/21 einen Schiedsrichter melden muss." 5)

1) https://www.tischtennis.de/fileadmin...ao_BT_2017.pdf
2) https://nrw-tischtennis.de/wp-conten...2019-01-01.pdf
3) https://www.httv.de/media/000/Handbu...dnung_1718.pdf
4) https://www.bttv.de/fileadmin/bttv/m...e/A5/WO_A5.pdf
5) https://nrw-tischtennis.de/wp-conten...rs01-19-20.pdf

Referre 18.11.2019 14:32

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Sehr skurile Geschichte, die neben der notwendigen Regelkunde aber vor allen Dingen die Zivilcourage der anderen Spieler herausfordert. So ein Verhalten ist intolerabel. Punkt !

Gut, dass sich die Mitspieler der Hauptdarstellers gekümmert haben und sich nicht Fronten zwischen den Mannschaften gebildet haben.

Als MF wäre dieser Spieler spääääähhtestens im Wiederholungsfall für mich nicht mehr einsetzbar und würde in Rücksprache mit dem Vereinsvorstand nicht mehr aufgestellt werden.

Fastest115 18.11.2019 15:42

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Das mit der SR Meldung ist eine Lachnummer.
1. Selbst wenn jeder Verein einen SR meldet und der macht dann 5 Einsätze im Jahr, reichen die SR maximal aus um jedes Spiel ab LL Aufwärts mit einem OSR zu bestücken.
2. Sind die Ersatzordnugsstrafen mit 25 bzw 50 Euro für Kreis/Bezirksvereine so gering das viele sicher eher die Strafe zahlen als einen OSR zu stellen (da sich keiner findet der dazu Bock hat und die Ausbildung ja auch Geld kostet)

Also eher ne Geld als ne Personalquelle für den Verband

Und die aktuelle Regelung mit beide Mannschaftsführer sorgen gemeinsam, sind also quasi gemeinsam OSR ist eben problematisch. Wenn die sich eh einig sind braucht man auch keinen OSR. Nur wenn wie gesagt dann einer sagt rot der andere nein... Oder einer sagt der Belag ist nicht zugelassen, der andere doch... dann wird es eben schwierig. Und das ist doch auch nicht unwahrscheinlich. Denn meist stellt sich doch der MF schützend vor seine Mannschaft und tritt ihr nicht in den Hintern (selbst wenn es angebracht wäre), schon alleine um im Nachgang Vereinsinterne Querelen zu vermeiden. Gibt sicher auch Ausnahmefälle wo das der MF macht...wie gesagt Ausnahme

Brezelmann 18.11.2019 17:17

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 3106295)
4. Ist es schon eine Seltenheit, dass ein Spieler der als SRaT eingesetzt ist gelbe und Gelbrote Karten verteilt.

Ich bin halt etwas ganz besonderes:hahaha::hahaha:
Du hast aber natürlich recht. Es ist sonst eher eine äußerst seltene Angelegenheit, dass ich auch nur den Gedanken hege eine gelbe, geschweige denn eine rote Karte zu zücken. Einfach, weil es sich seltenst lohnt einen Streit um die Regeln oder ähnliches anzufangen, insbesondere, wenn es um "Kleinigkeiten in den unteren Ligen", wie Zeitverschwendung, etwas zu langes coachen oder beim 5. Punkt schon das Handtuch zu nehmen, geht. Hier jedoch war klar, dass ohne eingreifen von meiner Seite vermutlich nichts gutes passiert wäre und evtl unser Spieler noch durch einen Schlägertreffer verletzt worden wäre, was ich auf jeden Fall verhindern wollte.

Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 3106295)
6. Das einzige wo du nichts gegen machen kannst, wenn der SRaT scheinbar Rachemotivierte aber den regeln entsprechende Tatsachenentscheidungen gegen dich trifft

Wie sieht das denn aus, wenn er offensichtlich nicht den Regeln entsprechende Tatsachenentscheidungen trifft? könnte man dann direkt anfechten, wenn er mir z.B. die gelb-rote Karte zeigt und es begründet mit: "Du hast braune Haare", oder geht auch hier nur protestieren im Nachhinein. Ich frage, weil ich persönlich eine gewisse Abneigung gegen Spiele habe, die ich spielen muss, eigtl. nicht gewinnen kann und es sich nicht mehr um ein Kräftemessen handelt, wer der bessere Spieler ist, sondern nur eine Machtdemonstration eines beleidigten Spielers.

Zitat:

Zitat von Trillian
Weiterspielen müsst ihr auf jeden Fall, aber halt unter Protest. Falls ihr nicht weiterspielt, verliert ihr das Spiel laut Regelwerk 0:9 wegen Herbeiführen eines Spielabbruchs. Falls Euer Protest durchkommt, wird das Spiel dann gegen beide mit 0:9 gewertet.

Danke für die Info. Damit wissen wir wenigstens, wie wir es nächste Saison oder im schlimmsten Fall in der nächsten Halbserie:ohno: regeln können, um uns so eine Farce zu ersparen.


Zitat:

Zitat von Referre
Sehr skurile Geschichte, die neben der notwendigen Regelkunde aber vor allen Dingen die Zivilcourage der anderen Spieler herausfordert. So ein Verhalten ist intolerabel. Punkt !

Gut, dass sich die Mitspieler der Hauptdarstellers gekümmert haben und sich nicht Fronten zwischen den Mannschaften gebildet haben.

Ich konnte bis jetzt auch noch niemanden aus dem anderen Verein finden, der mir offen erklären konnte, warum man so einen Spieler seit Jahren toleriert. Würde dieser Spieler in meiner Mannschaft spielen, dann gäbe es nur zwei Optionen aus meiner Sicht:
1. Er geht.
2. Ich wechsele den Verein.

Beides scheint aber nicht zu passieren und die restlichen Vereinsmitglieder halte ich eigtl. nicht für völlig verblödete/verblendete/verwirrte Menschen, die sich an so etwas nicht stören, oder die sowas sogar aktiv unterstützen würden.

Naja hoffen wir einfach mal, dass es in der Rückserie besser wird:ohja:

Fastest115 18.11.2019 17:29

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Nein auch das kannst du nur im Nachhinein anfechten solange kein osr da ist bzw die mf die dann osr sind sich nicht einigen können.
Bei wem willst du das vor Ort auch anfechten?
Und geht dann auch nur bei wirklich nicht den Regeln entsprechenden Dingen wie gelb rot wegen brauner Haare.
Aber wenn er dir nen Aufschlag weg zählt wo er sagt der war nur 10 cm hoch obwohl es 30 waren. Da machste nix. Nicht mal mit osr

Trillian 18.11.2019 18:38

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Doch, mit OSR kannst Du den Schiedsrichter auf jeden Fall austauschen lassen. Bei dem einzelnen Punkt kannst Du natürlich nichts machen. Das ist prinzipiell auch ohne OSR möglich.

Fastest115 18.11.2019 21:29

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Ja meine Aussage bezog sich auf den einzelnen Punkt.
Wenn der dir bei 10-11 im 5. Plötzlich nen korrekten Aufschlag weg zählt, war es das.

Brezelmann 19.11.2019 01:35

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 3106403)
Nein auch das kannst du nur im Nachhinein anfechten solange kein osr da ist bzw die mf die dann osr sind sich nicht einigen können.
Bei wem willst du das vor Ort auch anfechten?

Du hast natürlich recht. Ich hatte es bereits vermutet, aber noch die stille Hoffnung gehegt, dass es vllt. doch eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit gibt, sowas anzugehen.
So langsam kann ich verstehen, warum hier manch einer schreibt, dass man bei sowas zumindest im Spiel ein wenig Machtlos ist.
Klar ist meine Situation, dass jemand aus Rache so gegen mich so zählt, bis jetzt noch theoretisch gewesen und ich hoffe ich muss sie niemals im echten Leben erleben, aber der Gedanke, dass ich dann ggf., wenn ich nicht korrekt vorbereitet bin mit eigenem OSR usw., bis zu drei Spiele verschwende, nur weil jemand, der niemals an einer Platte stehen sollte, sich verärgert fühlt, ist etwas beunruhigend.

Naja aber mit etwas Leid muss man wohl anscheinend leben.
Ich bin aber auf jeden Fall erfreut über die vielen detaillierten Antworten zu meinen Fragen hier und bin mir sicher, dass ich zumindest jetzt, für solche und ähnliche Vorfälle besser gewappnet bin (Auch wenn ich ehrlich hoffe, dass ich dieses Wissen niemals praktisch anwenden muss, weil ich ehrlich finde, dass sowas nicht zu einen Tischtennisspiel gehört.):)

Javaguru 19.11.2019 05:47

AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
 
Zitat:

Zitat von Brezelmann (Beitrag 3106401)
Wie sieht das denn aus, wenn er offensichtlich nicht den Regeln entsprechende Tatsachenentscheidungen trifft? könnte man dann direkt anfechten, wenn er mir z.B. die gelb-rote Karte zeigt und es begründet mit: "Du hast braune Haare", oder geht auch hier nur protestieren im Nachhinein.

Eine Verwarnung wegen der Haarfarbe könnte der OSR natürlich korrigieren, das ist keine Tatsachenentscheidung, sondern eine fehlerhafte Regelauslegung.

Zitat:

Zitat von Trillian (Beitrag 3106419)
Doch, mit OSR kannst Du den Schiedsrichter auf jeden Fall austauschen lassen. Bei dem einzelnen Punkt kannst Du natürlich nichts machen. Das ist prinzipiell auch ohne OSR möglich.

Alle drei Sätze leider falsch, sorry.
1) Nein, kannst Du nicht. Du kannst den OSR bitten, den SRaT auszuwechseln, aber er ist nicht dazu verpflichtet, es ist seine Entscheidung, nicht Deine.
2) Beim einzelnen Punkt kann man natürlich etwas machen: Wenn es eine falsche Regelauslegung durch den SRaT ist und ein OSR ihn entsprechend korrigiert.
3) Wie soll das denn gehen?


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