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Wolf11 29.04.2024 16:24

AW: relativer sportlicher Wert und Erfolg: Turnier-Siege vs. Einzel-Ergebnisse
 
Zitat:

Zitat von Lousy Defence (Beitrag 3616273)
...und weil China deshalb seine derzeitige Nr. 246 oder auch den ehemaligen Mathematik-Lehrer von Xu Xin hinschicken könnte, denn die würden immer noch den Rest der Welt pulverisieren... * Richtige Lesart? :)

Falsche Lesart.

Richtige Lesart: Die Cup-Finals ist der derzeit einzige hochklassige Tischtennis-Wettbewerb, bei dem keine besserplatzierten Spieler aussortiert werden zum Vorteil von schlechter platzierten Spielern nur aufgrund ihres Geburtsorts.

Zitat:

Zitat von Lousy Defence (Beitrag 3616273)
Das Erreichen eines Viertelfinals (und anschließende Ausscheiden) in einem noch so hochkarätig besetzten Grand Smash interessiert nach zwei Monaten keinen Lachs mehr.

Das ist Deine (deutsche) Sichtweise, die Du gerne haben kannst

In anderen Teilen der (TT-) Welt wird das allerdings ganz anders gesehen

Und das ist gut so !!!

Zitat:

Zitat von Lousy Defence (Beitrag 3616273)
In einem Land wie China, das sich so sehr auf seine Außendarstellung (= mediale Präsentation) über sportliche Erfolge
konzenriert, gibt es deshalb nichts Wichtigeres als Olympia und WM, wo man eine sportliche Dominanz gegenüber anderen Nationen unter Beweis stellen kann, die politisch und wirtschaftlich nicht erreicht wird. Also kann ein Cheftrainer erzählen, was er will: Nichts geht über Olympia.

Wirtschaftlich nicht erreicht ?

Wie lang hast Du denn in China gelebt und wie lange hast Du denn in China im Bereich Tischtennis gearbeitet, die Dir eine Expertise erlaubt, zu wissen, was dort wichtig ist und was nicht ??.......:gruebel:

Zitat:

Zitat von Lousy Defence (Beitrag 3616273)
Alter! :) Und der Druck, aufgrund einer vielleicht einmaligen Chance bei den Olympischen Spielen unbedingt Runde um Runde gegen die nicht-chinesische Holzklasse, ......Wenngleich der arme Provinz-Chinese, wie sich erst hinterher herausstellte, bei seiner vermeintlich schmachvollen Niederlage seit mindestens drei Tagen an akutem unbehandelten Durchfall litt, ........

Und wenn Du ansonsten hier auch mal wieder etwas Sachliches zur Diskussion beiträgst, bekommst Du dann gerne auch mal wieder eine Antwort von mir......;)

Neuanfang 29.04.2024 17:13

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Welche Bedeutung hat denn die Nationenwertung bei den Olympischen Spielen
>>>a) für Staat und Regierung Chinas b) für die chinesische Bevölkerung?
Insbesondere im Vergleich mit den großen Sportmächten USA und Russland?

Sind denn sportoffiziell die chinesischen Medaillen insgeheim schon fest "eingeplant"?

Malte001 29.04.2024 17:26

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zitat:

Zitat von HansWurst123 (Beitrag 3616345)
Es geht um die Kohle - insgesamt 2 Millionen Dollar Preisgeld - und doch nicht um Fans oder den Sport...wer sich jemals kritisch zum Thema Menschenrechte oder Beteiligung eines Angriffskrieges geäußert hat, der darf sich in Saudi-Arabien eh nicht blicken lassen...

Klar geht's um die Kohle und trotzdem sind die Preisgelder, vor allem, wenn man sie mit anderen Sportarten vergleicht, ein Witz.

HansWurst123 29.04.2024 17:33

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zitat:

Zitat von Malte001 (Beitrag 3616400)
Klar geht's um die Kohle und trotzdem sind die Preisgelder, vor allem, wenn man sie mit anderen Sportarten vergleicht, ein Witz.

Beim Dressur-Reiten waren wir ja auch nur so gut, weil "der Gaul einen Haufen Geld kostet" und somit die Einstiegshürden so hoch sind...

Georg Hackl, Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Sven Hannawald oder andere wurden auch als Sportsoldaten oder Bundespolizisten finanziert..

Macht das CNT ja auch so...Ma Long und Co sind alles Armee-Angehörige...die verdienen ja aber außerhalb genug über Werbeverträge

Wolf11 29.04.2024 18:00

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zitat:

Zitat von HansWurst123 (Beitrag 3616401)
Georg Hackl, Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Sven Hannawald oder andere wurden auch als Sportsoldaten oder Bundespolizisten finanziert..

Macht das CNT ja auch so...Ma Long und Co sind alles Armee-Angehörige...die verdienen ja aber außerhalb genug über Werbeverträge

Ja, genauso ist es.

Eine Ding Ning oder eine Chen Meng, aber auch eine Qian TianYi verdienen in China große Summen über Werbeverträge...

Eine Chen Meng oder Ding Ning verdienen über Verträge mit Mode-Labels nahezu ähnlich viel wie beispielsweise die K-Pop-Superstars von Blackpink.

Einige, vor allem bei den Männern, sind Armee-Angehörige.

Andere wieder sind an Universitäten eingeschrieben. Qian TianYi etwa studiert neben ihrem Status als Profi-Sportlerin Sportwissenschaft (und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern auch real) und besitzt ebenfalls lukrative Werbe-Verträge in der Mode-Industrie.

Man darf eben das chinesische Tischtennis, was die finanziellen Gegebenheiten betrifft, nicht mit dem deutschen Tischtennis vergleichen.

Wenn Vergleiche, dann eher das chinesische Tischtennis mit dem deutschen (Männer)-Profi-Fussball.....Das kommt dann eher hin.

Dazu kommt noch die Unterstützung durch den Verband, die zwar für die absoluten Superstars wie Chen Meng, Ma Long, Chen XingTong, Wang ChuQin usw. nicht mehr entscheidend ist, die aber für Spieler-/innen, die dahinter kommen, wie etwa Liu WeiShan oder Fan SiQi auch wichtig für die Absicherung ihrer finanziellen Zukunft ist. Keiner der Spielerinnen oder Spieler des A-Kaders muss sich dort Sorgen über die finanzielle Zukunft machen.

Aber das ist ein Thema für sich und wird hier jetzt zu off-topic,

mithardemb 29.04.2024 19:41

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zitat:

Zitat von Malte001 (Beitrag 3616400)
Klar geht's um die Kohle und trotzdem sind die Preisgelder, vor allem, wenn man sie mit anderen Sportarten vergleicht, ein Witz.

Klar gibt es Sportarten, bei denen man mehr verdienen kann. Die Sportler der meisten Sportarten dürften aber mehr als neidisch sein. Was wohl ein Weltmeister im Rudern Achter für Preisgelder bekommt?

Quizard 29.04.2024 20:33

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Die meisten Spieler machen mit den WTT Turnieren insgesamt minus.
Ich bin gespannt, wie viele nach Olympia noch die Turniere spielen, wenn die Setzung nicht mehr so wichtig ist.

Zum Thema Olympia vs. Smash aus meiner Sicht:
Ich kann dir alle Olympiasieger im Einzel aufzählen (seit 1988), weiß aber nur noch, wer das letzte Smash gewonnen hat.

Und auch für China ist Olympia das Wichtigste. Da misst man sich nämlich mit den anderen Ländern in allen Sportarten. Gerade für autoritäre Länder hat Olympia eine ganz besondere Bedeutung

markx 29.04.2024 20:33

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zitat:

Zitat von mithardemb (Beitrag 3616446)
Was wohl ein Weltmeister im Rudern Achter für Preisgelder bekommt?

Zumindest bei der WM gibt's anscheinend gar nichts für die Ruderer!

Lousy Defence 29.04.2024 20:39

Zitat:

Zitat von Neuanfang (Beitrag 3616392)
Welche Bedeutung hat denn die Nationenwertung bei den Olympischen Spielen
>>>a) für Staat und Regierung Chinas b) für die chinesische Bevölkerung?
Insbesondere im Vergleich mit den großen Sportmächten (...)?

Sind denn sportoffiziell die chinesischen Medaillen insgeheim schon fest "eingeplant"?

Ich kann da nicht qualifiziert Auskunft geben, da ich weder in China gelebt noch Kontakt zu höheren chinesischen (Sport-)Funktionären oder Politikern habe. Die folgende Darstellung geht auf das Jahr 2008 (Olympische Spiele in Peking) zurück, dürfte also hoffnungslos veraltet sein. Bestimmt haben sich die politischen Ansichten und Bestrebungen seitdem radikal geändert. Oder auch nicht. :hmm:

China und Olympia

Ich würde trotzdem vermuten, dass sich ein Stück weit ableiten lässt, welchen Stellenwert Olympische Spiele im Vergleich zu World Cups, Grand Smashes und dergleichen haben.

Wolf11 29.04.2024 21:48

AW: WTT Grand Smash Saudi Arabien (01.05. - 11.05.2024, Jeddah, KSA)
 
Zum Thema China, weil man als *autoritärer Staat* sich mit Anderen messen will und dem Beispiel aus 2008, weil dies gerade hier verlinkt wurde

Dazu kann ich folgendes sagen:

2008 waren die Spiele bekanntlich in Beijing. Und sie waren damals für das Land China, weil sie eben im eigenen Land stattfanden, eine große Prestige-Sache. Allerdings nicht nur für die Außenwelt, sondern auch für das eigene Volk. Man wollte damals ein Zeichen setzen, wollte den Medaillenspiegel anführen, man gab als Ziel 40 Goldmedaillen vor, wollte die USA und Russland schlagen und wollte vor allem eine Begeisterung in China auslösen.

Ich war damals in China, habe auch die Spiele in den Stadien miterlebt
(Unvergesslich das TT-Spiel zwischen Zhang YiNing und Feng TianWei:rolleyes:)

....und habe das alles gut mitbekommen.

Dies ist damals auch alles aufgegangen. Es herrschte eine unglaubliche Begeisterung und Euphorie im Land, man gewann 48 Mal Gold (USA 36 und Russland 24) und führte den Medaillenspiegel klar an.

Dass war aber damals ein Sonderfall, weil die Spiele eben in China waren. Es wurden in den Jahren zuvor neue Leistungszentren aus dem Boden gestampft, viele Gelder wurden freigemacht.

In den folgenden Spielen war selbstverständlich noch immer der Ehrgeiz da, gut abzuschneiden, was ja auch völlig legitim ist, aber es gab dann nicht mehr diesen Fokus nur auf den Erfolg, sondern das hat sich dann alles wieder normalisiert.

Deshalb ist es auch nicht möglich, Gegebenheiten aus dem Jahre 2008 als Beispiel für die generellen Gegebenheiten in China zu nehmen, weil es eben ein Sonderfall war.

Diese Gegebenheiten aus dem Jahre 2008 aber auf die Tatsache zu schieben, dass China ja ein "autoritärer Staat" ist, der hier seine Überlegenheit zeigen will, sind natürlich jene klischeebehafteten Meinungen, der man sich in unserer europäischen Welt nur allzu gerne bedient, sei es aus Unwissen, oder weil Klischees eben nur allzu gerne wiederholt werden.

Der Gegenbeispiele gibt es nämlich viele, das Beste nur 4 Jahre später, als die olympischen Spiele in London stattfanden, also in einem Land, dass nahezu beispielgebend für eine Demokratie ist.

Und hier griffen damals die exakt gleichen Maßnahmen und Mechanismen

In Großbritannien wurde damals alles dem Erfolg untergeordnet. Es wurden neue Leistungszentren in nahezu jeder Sportart aus dem Boden gestampft, es wurden Gelder freigemacht, von denen man früher nur träumen konnte. Man hatte das Ziel, die führende Sportnation in Europa zu werden, ja sogar die führende Sportnation in der Welt neben den USA und China.

Ich habe mich damals eine lange Zeit mit Chris Hoy und Victoria Pendleton unterhalten, den Olympiasiegern im Bahn-Rad-Sprint, als diese in Rheinland-Pfalz ein Trainingslager hatten und über diese unfassbaren Aktivitäten berichteten, die nicht zuletzt hauptsächlich von der damaligen britischen Regierung ausgingen.

Und auch für Großbritannien ist diese Rechnung aufgegangen. Man belegte damals hinter den USA und China den 3.Platz in der Nationenwertung, wohlgemerkt ein Land, dass in früheren olympischen Spielen niemals eine führende Rolle inne hatte und man profitierte von diesen neuen Trainingszentren und Gelder auch noch Jahre später, als man in Rio sogar auf Platz 2 kletterte

Was war also damals der Unterschied zwischen China und Großbritannien an ihrer Herangehensweise ?

Nun, es gab schlicht und ergreifend keinen...Autoritärer Staat hin, Demokratie her.

In beiden Nationen hat sich dies dann in den folgenden Jahren wieder normalisiert. Der Ehrgeiz ist natürlich noch immer da, aber dieser absolute Führungsanspruch, den man in unserem europäischen Selbstlob so gerne den Chinesen andichtet, ist weder in China noch in Großbritannien so präsent, wie er damals war, als die Spiele im eigenen Land waren.


Und was die Bedeutung von Olympia in China für den Bereich Tischtennis anbetrifft im Vergleich zu anderen Großereignissen kann ich nur folgendes sagen:

In China ist der Gewinn der WM oder des World Cups genauso bedeutsam wie der Gewinn von Olympia. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Tischtennis der Sport Nr. 1 in China ist und eben auch ein World-Cup für die Menschen dort so wichtig ist wie vielleicht eine Fussball-Weltmeisterschaft für die Menschen bei uns.

Wir hier in Deutschland machen oft den Fehler, dass wir in unserer Arroganz sehr gerne unsere eigenen Meinungen auch den Anderen andichten wollen. So auch bei Olympia.

Bei uns in Deutschland ist Olympia das Nonplusultra im Bereich Tischtennis, das ist unstrittig.

Wie könnte es allerdings auch anders sein, denn Olympia ist ja der einzige Tischtennis-Wettbewerb, der auch medial in den Fokus von Nicht-Tischtennis-Fans bei den Olympia-Übertragungen kommt, während das Stattfinden einer WM von der Öffentlichkeit ja nicht einmal wahrgenommen wird. Geschweige denn ein Grand Smash. Da ist es dann auch kein Wunder, dass man hierzulande, wenn überhaupt, nur die Olympiasieger kennt.

Aber in China ist das eben anders. Da hat ein Grand Smash. ein Worldcup, eine WM im Bereich Tischtennis die exakt gleiche Aufmerksamkeit wie der olympische Wettbewerb.

Bestes Beispiel ist der gerade zu Ende gegangene World-Cup in Macao, der in China medial in Live-Übertragungen und Berichten die gleiche Aufmerksamkeit erhalten hat wie bei uns eine Fussball-Weltmeisterschaft und der eine ähnliche Begeisterung ausgelöst hat

Manchmal amüsiere ich mich etwas darüber, wie hier bei uns so viele wissen wollen, was in China wichtig ist oder nicht, ohne jemals dieses Land erlebt zu haben oder geschweige denn, dort gelebt zu haben.

Das meiste, was hier geschrieben wird bezüglich Bedeutung von Olympia, Tischtennis, Erfolg etc. mag ja alles für Deutschland so richtig sein und auch gelten.....

.....aber man kann dies eben dann noch lange nicht einfach so auf ein Land wie China übertragen oder gleichsetzen.....

In China gehen die Uhren im Bereich Tischtennis eben völlig anders als bei uns, auch wenn das manche hier so einfach nicht wahrhaben wollen


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