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Ino 14.03.2002 09:23

Besonderheiten beim Fussball....

wenn ich mir Eishockey oder Basketball sehe, sehe ich auch genug besondere Strukturen (aber nicht so viel öffentliches Interesse...)

Ohne das jetzt bis ins letzte durchdacht zu haben, wird es da sicherlich Schlupflöcher geben, die man nutzen kann, man muss es nur finden.

Recht frühzeitig (in Betracht auf die neue Saison) ist das ja auch nicht gekommen.

Von solchen Vorhaben müsste doch auch der DTTB was gewusst haben, warum hat er nicht entsprechend darauf hingewiesen?

So sehr ich eine gewisse Reglementierung gegen die teils ausufernde Praxis begrüsst hätte, für diese Vorgehensweise bin ich sicherlich nicht. Aber es zeigt, daß es anscheinend auch in anderen Sportarten Vereine gegeben hat, die es übertrieben haben und dann wird wieder die grosse Keule ausgepackt. Da wird viel Porzellan zerschlagen

mh 14.03.2002 10:00

Ino

1. Das ist nichts Neues sondern sind die Gesetze die lediglich angewandt werden.

2. Dass es verschärfte Durchführungsbestimmungen gibt, muss dem DTTB spätestens im Februar klar geworden sein, als die Spitzenverbände vom DSB angeschrieben wurden. Ob der DTTB die Problematik nicht erkannte, oder ob nur versucht werden sollte im Hinblick auf die laufenden Verfahren Zeit zu gewinnen kann hier wohl niemand beurteilen.

The albatross 16.03.2002 23:59

Die Meinungen in der Umfrage gehen bisher sehr stak auseinander. Vielleicht könnten sich auch die Befürworter zu Wort melden.

Der Innenminister teilt Menschen in verschiedene Klassen ein: deutsch, EU, assoziierte Staaten, Rest...

Die EU verkommt so zum Instrument der Rassentrennung. Wer drin ist, bekommt Privilegien. Diese Art der Problemlösung geht über die sportliche Ebene weit hinaus.

Cheftrainer 18.03.2002 12:37

Ein Kommentar zu der DSB-Regelung:

Zitat:

geschrieben von Franz Reindl, Sportdirektor Deutschen Eishockey-Bunds:

...Wir akzeptieren das Gesetz natürlich. Ich will jetzt nicht kommentieren, ob es gut oder schlecht ist. Natürlich wird es in Zukunft schwieriger, Nicht-EU-Ausländer zu verpflichten. Ich würde gerade für die zweite Eishockey-Liga hoffen, dass man die Mittel, die man dazu braucht, rechtliche Schritte gegen das Gesetz einzuleiten, lieber in die Nachwuchsarbeit steckt. Durch dieses Gesetz kann man die entstandene Spielerlücke schließen. Man muss sich nun mehr auf die eigenen deutschen Spieler besinnen oder den Markt in Europa nützen. Der ist immer noch groß genug.
Habe ich schon mal gepostet, da wusste ich leider noch nicht, dass dieser Thread existiert.

Und noch am Rande:

Jeder der den Punkt "Rassisten" angeklickt hat ist meiner Meinung nach nicht in der Lage, ausreichend Textverständnis zu entwickeln. Vielleicht versucht man auch auf "Stammtischniveau" möglichst populistisch zu argumentieren (wenn man das überhaupt so nennen darf).

Man kann ja dafür oder dagegen sein, aber die Innenminister bzw. den DSB als "Rassisten" zu bezeichnen, spricht nicht gerade für den Intellekt der entsprechenden Person.

Ino 18.03.2002 13:30

Hier geht´s nicht um Rassen sondern um Nationalitäten und da gibt´s unterschiedliche Rechte und Verpflichtung durch die Politik, die man beachten muss, ob man will oder nicht. Von daher ist eine unterschiedliche Behandlung klar und keine Klassifizierung.

Das sagt ja auch noch nichts über Sinn oder Unsinn einer solchen Regelung aus, aber das Thema in die zum Teil angedeutete Richtung schieben zu wollen ist falsch.

The albatross 18.03.2002 16:46

Da ich den thread erstellt habe und die letzten beiden Beiträge gewisse Unterstellungen in den Raum gestellt haben. möchte ich mich noch einmal zu diesem Thema äußern.

Ich selbst habe weder den Punkt "Rassisten!" gewählt, noch jemanden als solchen bezeichnet. Da in der Umfrage schon jetzt die komplette Bandbreite der Antworten ausgeschöpft wurde, war es richtig, diese zur Verfügung zu stellen, um eine volle Meinungsäußerung zu ermöglichen.

Würde man den nationalen Sportverbänden die rechtliche Freiheit zugestehen, Regelungen dieser Art mit Berücksichtigung auf spezifische Gegebenheiten der jeweiligen Sportart selbst festzulegen, dann hätten wir dieses Problem gar nicht. In Frankreich sind seit Jahren zwei Nicht-EU-Ausländer erlaubt, jeder hält sich daran und damit basta. Aber einige Vereinsvertreter rennen hierzulande vor die ordentlichen Gerichte und der Innenminister schert zur Strafe alle Sportarten über einen Kamm.

Das erklärte Ziel ist es, den deutschen Nachwuchs zu fördern. Ich verstehe nicht, warum ein Afrikaner oder ein Chinese dieses Ziel stört, ein Tscheche oder Ungar laut Innenminister und DSB nicht, laut DTTB aber doch, ein EU-Ausländer dagegen überhaupt nicht.

Ich habe Freunde, die bei dieser Regelung durch den Rost fallen und ich rate ihnen jetzt erst recht, die Staatsbürgerschaft eines EU-Staates zu beantragen.

Ino 18.03.2002 17:21

Also den Eu-Ausländer "auszusperren" können die wollen, kann man aufgrund verschiedener Gesetze (Staatsverträge) aber nicht generell. Sonst würde das in Brüssel für Aufregung bzw. Gerichtsbeschäftigung sorgen. Daher die Unterscheidungen, um überhaupt etwas in dieser Richtung machen zu können.

Das ist ein generelles Problem, vor allem, wo auch die EU-Länder ja noch unterschiedliche nationale Gestze haben. So können sich in anderen Ländern Handwerksgesellen nach mehreren Jahren Arbeit "Meister" schimpfen und auch hier in Deutschland "Meisterarbeiten" anbieten, wofür unsere Jungs jahrelang die Schulbank drücken...

Cheftrainer 25.03.2002 15:15

Zitat:

Original geschrieben von The albatross
...
Das erklärte Ziel ist es, den deutschen Nachwuchs zu fördern. Ich verstehe nicht, warum ein Afrikaner oder ein Chinese dieses Ziel stört, ein Tscheche oder Ungar laut Innenminister und DSB nicht, laut DTTB aber doch, ein EU-Ausländer dagegen überhaupt nicht...

Dann verstehst Du wohl nichts von rechtlichen Zwängen. Es gibt schließlich EU-Verträge. Es muss jeder EU-Bürger gleich behandelt werden. Dies gilt teilweise auch für die mit der EU assoziierten Staaten.

Die Regelung ist einfach nur die Umsetzung des rechtlich machbaren. (Wobei da auch manche sicher anderer Meinung sind)!

The albatross 26.03.2002 03:29

Zitat:

Original geschrieben von Cheftrainer

Dann verstehst Du wohl nichts von rechtlichen Zwängen. Es gibt schließlich EU-Verträge. Es muss jeder EU-Bürger gleich behandelt werden. Dies gilt teilweise auch für die mit der EU assoziierten Staaten.

Wenn Du mich schon belehren willst, lieber "Cheftrainer", dann solltest Du nicht so oberflächlich daherkommen.

Ich wollte in erster Linie darlegen, dass das erklärte Ziel meiner Ansicht nach mit dieser wachsweichen Regelung kaum wirksam erreicht werden kann. Die Herren biegen sich ihr Gesetz so zurecht, wie es die stärksten Lobbyisten zulassen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen der jeweiligen Sportart fallen völlig unter den Tisch.

Trotzdem nimmt man alle Nachteile in Kauf, was ich aus Sicht der benachteiligten Sportler für ethisch bedenklich halte. Die Regel ist schlicht ungerecht und hilft niemandem weiter. Sie erhöht lediglich die Zahl der Einbürgerungsgesuche von Spitzensportlern. Vielleicht will man auch Zustände wie im Eishockey, wo einige deutsche Nationalspieler nur Interviews auf Englisch geben können.

Die "rechtlichen Zwänge" in bezug auf EU-assoziierte Staaten scheinen für den DTTB nicht zu gelten. Vielleicht solltest Du denen das auch noch mal erklären.

Rudi Endres 26.03.2002 05:28

Heute (26.März 02) steht im Trierischen Volksfreund der DSB wolle dem Fußball eine Sonderrolle zubilligen. Wegen "der herausgehobenen Position der Zweiten Bundesliga im Blickpunkt der Öffentlichkeit" (DSB - Justiziar Hermann Latz) will der DSB Vereinen wie Eintracht Frankfurt, VfL Bochum ..... erlauben auch in Zukunft,wie bisher, Profis zu engagieren.
"Sollte im Fußball eine Ausnahmeregelung für die Zweite Liga getroffen werden, werde ich unseren Vereinen empfehlen zu klagen" kündigt Heinz Jacobsen, Vorsitzender der Handballbundesliga - Vereinigung, an.


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