AW: Was ich erklären möchte...
 

so, mein lieber Störtebeker, nachdem ich köstlich gespeist habe und mein Gemütchen etwas runtergefahren habe hier was ich so denke.

Zunächst zu Deinen persönlichen Angriffen, da kann ich es kurz machen: Würdest Du mich persönlich kennen, würdest Du schnell ERkennen, dass nichts von dem, was Du über mich behauptet hast der Wahrheit entspricht. Ich bin weder ein notorischer Ja-Sager, noch ein alles Abnicker oder Probleme-Weglächler. Eine meiner Grundpositionen ist, dass ich an Probleme wie diese immer dialektisch rangehe, also versuche Dinge von verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Wie Stefan schon schrieb, ist das ein gordischer Knoten, der nur schwerlich aufzudröseln ist, und da gibt es eben Gutes und auch Schlechtes. Nur das Schlechte zu betonen muss genauso in die Hose gehen wie alles zu beschönigen, dialektisch eben. Mal ein Beispiel:

Die Leute, die von Massenentlassungen betroffen sind, sind arme Schw****, überhaupt keine Frage, weil Sie ungewollt und meistens auch unverhofft in eine missliche Lage kommen. Immerhin gibt es dann Sozialleistungen, in anderen Ländern würden solche Leute per se in der Gosse landen, also z.B. Kriminalität, Armut, Prostitution u.ä. Hier gibt es wenigstens die soziale Hängematte. Aber das nur am Rande, das war nicht der Casus Knaxus auf den ich rauswollte. Kann es sein, dass es unstrittig ist, dass viele der Massenentlassungen internationale Zusammenhänge haben (bspw. im Finanzsektor oder bei internationalen Beteiligungen) Wenn Du das mit Ja beantworten kannst, dann geht's mal weiter: Was hätten unsere Oberen für Varianten internationalen Entlassungen zu entgehen ? Aus der Globalisierung aussteigen? Schön, aber was ist dann mit dem Exportweltmeister Deutschland. Wie ist unsere Wirtschaftskraft mit stark sinkenden Exporten???

Anderes Beispiel, oft gefordert, Erhöhung der Sozialleistungen ? Grundsätzlich Top-Idee :top: Kaufkraft steigt, soziale Härtefälle sinken, aber: Sozialschmarotzer nehmen zu, Staatshaushalt wird belastet, übersteigt das den Effekt, den wir aus besserer Kaufkraft haben? Fragen über Fragen mit einer Menge unbekannten Variablen.

Du siehst, wir kleinen Wald-und-Wiesen-Politiker von um die Ecke können meckern, schimpfen, reklamieren. Viele Dinge entwickeln sich quasi zwangsläufig, sind weitaus komplexer in den Zusammenhängen und schießt Du da ein paar Euronen hin, fehlen die am anderen Eck. Dieses wie gesagt nur als Beispiel.

Aber um zum Ausgangspunkt der Diskussion zurück zu kommen:

Da würde mich wirklich einmal brennend interessieren, in welchem System Du leben wolltest, und vor allem ob es funktionieren würde. Kritik ist erst dann konstruktiv, wenn man Alternativen aufzeigt. Alles andere ist Draufhauen ohne Sinn und Verstand. Auch würde mich interessieren, ob Du ein Land benennen kannst, in dem Du leben wolltest. Nur mal so

@cloud: Das von Dir eingeforderte Mitgefühl mit sozial Schwachen reklamiere ich vollumfänglich für mich, insbesondere, wenn Sie unverschuldet in Not geraten sind. Ich gebe Dir durchaus Recht, dass dieses in meiner bisherigen Argumentation etwas unter den Tisch gefallen ist. "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" ist wohl falsch verstanden worden. Es gibt unzählige unschuldige Opfer bei den sozial Schwachen und genauso viele Schw**** in den Führungsetagen...aber erneut, wo ist eine Alternative, die als Gesamtkonstrukt funktioniert! Schlechte Menschen wird es immer geben, die kannst Du nicht verbieten, Schlupflöcher sind immer da, man kann, und jetzt höre ich auf, sich nur sukzessive zu Besserem hin bewegen, mehr gibt die politische Theorie (bisher) nicht her!

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Hessisch völlig korrekt :D

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Zickt er etwa wieder rum?:D

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Warum "wieder"?
Stefan ist einer der Handzahmsten hier. Und dafür stehe ich mit meinem guten Namen.

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Für mich ist Stefan einer stachligsten hier, aber man kann gut damit ungehen, wenn man Ihn paar Mal erlebt hat!

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Sicher nicht erschöpfend oder wasserdicht fundiert. Aber es wird sicher etwas mit der geistig-moralischen Wende der 80er zu tun haben. ;)
Und dem Privatfernsehen. Als es seinerzeit eingeführt wurde, gab es ja auch schon Stimmen, die den Untergang des Abendlandes kommen sahen. Konnte ich damals nicht beurteilen, fand es als Kind aber toll, Knight Rider schauen zu können. Doch im Nachhinein betrachtet, haben die Kassandras leider richtig gelegen.


Vielem zuzustimmen. Zitierten Absatz würde ich deutlicher ins rechte Licht setzen wollen. Steuern sind nun mal notwendig, sonst kann der Staat nicht funktionieren. Doch wer ist am Ende der Staat? Gibt einen schönen Ausschnitt vom Pispers zu dem Thema, finde den aber leider gerade nicht.
Das Problem ist eben, wenn sie wie heutzutage eher fragwürdig verwendet werden und de facto vieles kaputtgespart wird. Da ist mir dann doch auf der Behörde der ein oder andere klischeehafte Beamte lieber, der den ganzen Tag nur Kaffee trinkt, Zeitung liest und ansonsten schläft, als daß die staatlichen Institutionen ihrer Arbeit wegen Unterbesetzung und/oder mangelnder Qualität nicht nachkommen können. Einer der Gründe dafür, daß Gesetze von Mitarbeitern der Lobbygruppen verfaßt werden. Jüngstes Beispiel:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/996/483443/text/
Und bei den Finanzämtern steckt da ja noch was ganz anderes dahinter:
http://www.fr-online.de/_em_cms/_glo...vw=fr_polstart
http://www.fr-online.de/_em_cms/_glo..._ivw=fr_poltop
Und ein schöner Film:
http://www.youtube.com/watch?v=pfbutbHmPkU

Und noch zum Mindestlohn. Im Einzelfall wie bei Tarantino mag es die ein oder andere Stelle kosten. Aber wenn man sich mal von der betriebswirtschaftlichen Sichtweise löst und auch nicht nur den Argumenten der Arbeitgeber und ihrer Verbände folgt, die man seit Jahren in jeder Wirtschaftslage in den Leitmedien vorgekaut bekommt, gibt es auch wissenschaftliche Positionen, die ganz den gegenteiligen Effekt eines Mindestlohns vorhersagen.
Schnell zusammengeschusterte kleine Auswahl:
http://www.fr-online.de/_em_cms/_glo...vw=fr_wirstart
http://mindestlohn09.verdi.de/data/m...tsch_juli0.pdf
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...ext/print.html
https://presse.verdi.de/aktuelle-the...hn_gutacht.pdf
http://www.boeckler.de/pdf/wsimit_2009_03_schulten.pdf

AW: Was ich erklären möchte...
 

Och, ich glaube, der Störtebeker, auf den du ja eingehst, meint, dass das Geschreibe von Dir hier eher den Eindruck weckt, dass du den 'Sozialschmarotzern' eher weniger Symphatie entgegenbringst als denen in den 'Führungsetagen'.
Das scheint ihm anders zu gehen.

'Dieser' Eindruck drängt sich mir jedenfalls auf...

Mein 'Schlupfloch' ist, meine 'Symphatien' gewissenhaft zu verteilen...

AW: Was ich erklären möchte...
 

= Beginn der ironiefreien Zone =

Wie es aber so scheint, gelingt der "gute Umgang" mit stefan s. nicht jedem hier. Wobei das natürlich nur daran liegt, dass er die Aussagen gewisser Benutzer stets falsch versteht oder gar bewusst missinterpretiert...

= Ende der ironiefreien Zone =

AW: Was ich erklären möchte...
 

Belege, ich brauche Belege, Beläge auch :D

AW: Was ich erklären möchte...
 

Doch noch gefunden: Pispers zu Steuern und Staat.
Der relevante Abschnitt beginnt bei 5.20. Aber natürlich ist wie immer auch der Rest sehenswert.