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SpinDevil 10.08.2021 22:29

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von M3rlin (Beitrag 3260972)
Ich denke, da hätte Giu sogar recht gehabt.

Guo sagte einmal in einem Interview, wäre Boll ein Chinese gewesen, wäre er unschlagbar gewesen. Und Guo nimmt alles und jeden ernst. Wären die Chinesen überheblich, wären sie nicht so erfolgreich. Sie haben Anfang der 90er Jahre Lehrgeld gezahlt. Auch das sagte er in dem Interview

Niklas01 11.08.2021 12:03

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Ich sehe die Spiele in Tokio vor allen für Tischtennis sehr positiv.

Den Ballwechsel zwischen Ovtcharov und Ma Long sah man überall und viele Nicht-Tischtennisspieler haben das gesehen und gefeiert. Das war viel wichtiger als die Medaillen. Toppen hätte das nur Gold können.

Snape 11.08.2021 12:23

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von SpinDevil (Beitrag 3260981)
Guo sagte einmal in einem Interview, wäre Boll ein Chinese gewesen, wäre er unschlagbar gewesen.

Glaube ich sofort. Aber dann wäre er schon seit 10 Jahren im Ruhestand.

A. Lange 11.08.2021 12:38

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Ich glaube das Timo das harte Training im Jugendalter in China
gar nicht durchgestanden hätte.
Sein Körper hätte dies wahrscheinlich nicht mitgemacht.

Was aber wäre gewesen wenn doch?

Neuanfang 11.08.2021 12:59

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Wenn doch,
hätte er heute nicht nur das Bundesverdienstkreuz der Herzen.

SpinDevil 11.08.2021 13:06

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von Snape (Beitrag 3261126)
Glaube ich sofort. Aber dann wäre er schon seit 10 Jahren im Ruhestand.

Die Chinese schicken Ihre Topstars in der Regel mit Anfang 30 in den Ruhestand. Zum einen, weil Sie dann kaputt sind, zum anderen, weil sie den Weg frei machen müssen für die Vielzahl an Talenten, die sie haben. Die Chinesen haben halt das Problem, dass sie zu viele Anwärter für die Fleischtöpfe haben. Das ist auch aus dem Interview mit Guoliang. Ende der Achtziger hatte man den Fehler gemacht, zu lange an den Arrivierten wie Chen Longcan festzuhalten. Dadurch fiel den Chinesen eine Generation aus und es entstand zwischen 1987 und 1995 ein Loch, aus dem Sie wieder langsam rausfanden. Zur Geschichte der goldenen Generation Europas gehört auch die relative Schwäche der Chinesen in diesem Zeitraum.
Der Rest der Welt wird m.E. nur dann eine Chance haben, wenn die Chinesen schwächeln. :D

Matousek 11.08.2021 13:42

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von Niklas01 (Beitrag 3261116)
Ich sehe die Spiele in Tokio vor allen für Tischtennis sehr positiv.

Den Ballwechsel zwischen Ovtcharov und Ma Long sah man überall und viele Nicht-Tischtennisspieler haben das gesehen und gefeiert. Das war viel wichtiger als die Medaillen. Toppen hätte das nur Gold können.

Sehe ich auch so. Wenn man Fußball in der Sportschau sieht, meint man auch oft dass es ein gutes Spiel war. Unabhängig davon waren die Tischduelle durch die Bank sehenswert. Eine bessere Außenwirkung konnte TT nicht bekommen. Letztendlich ist das das Positivste.

Matousek 11.08.2021 13:45

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von SpinDevil (Beitrag 3261145)
Die Chinese schicken Ihre Topstars in der Regel mit Anfang 30 in den Ruhestand.

Dass Ma Long mit 32 immer noch spielt, ist für mich ein Indiz, dass die Verantwortlichen von den jüngeren Spielern hinter FZD n.n. so überzeugt sind.

appelgrenfan 11.08.2021 14:21

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
In dem Interview, aus dem Perssons of zitierter Satz stammt, dass der 43-jährige Persson von 2010 den 25-jährigen Weltmeister-Persson von 1991 schlagen würde, findet sich eine weitere spannende Passage:
Zitat:

Europa muss noch viel mehr zusammenarbeiten. Die einzelnen Länder haben zu wenige starke Spieler, um eine gute Trainingsgruppe zu bilden. Vor Olympia gibt es jetzt gemeinsame europäische Trainingslager, das muss zur Regel werden. In China trainieren die Nummer eins, zwei, drei, sechs, acht und zehn der Welt gemeinsam. Die ziehen sich gegenseitig hoch, der Konkurrenzdruck ist immens. Als wir in den achtziger und neunziger Jahren mit Schweden die Chinesen überflügelten, hatten wir auch vier Spieler unter den Top Ten der Welt: Und wir trainierten auch sehr oft zusammen.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/sport/me...n-1942159.html (Interview von 2010)

Gab's diese gemeinsamen europäischen Trainingslager später nochmals? Ich nehme an, 2021 könnte das wegen Corona schwierig gewesen sein. Aber offenbar schafften es ja nicht mal die Deutschen vor Olympia konsequent gemeinsam zu trainieren.

Schaut man sich das Abschneiden der Europäer im Herren-Einzel an, kann einem durchaus bange werden. Unter den letzen 16 waren fünf Europäer, von denen wurden drei mit 4:1 in dieser Runde weggeputzt. Ich habe mir deshalb mal das Abschneiden der Europäer bei den bisherigen Olympischen Spielen angesehen, wie hier der Trend so aussieht.

Anzahl der Europäer im Achtel- bzw. Viertelfinale im Herren-Einzel:
2020: AF 5, VF 2
2016: AF 8, VF 3
2012: AF 7, VF 3
2008: AF 8, VF 3
2004: AF 5, VF 2
2000: AF 10, VF 5
1996: AF 8, VF 4
1992: AF 10, VF 5
1988: AF 10, VF 4

Das ist ein stabiler Abwärtstrend, lediglich 2004 war ein Ausreißer. Vielleicht wird ja 2020 auch ein solcher Ausreißer, aber dazu müssten die etablierten Noch-nicht-so-alten (Pitchford, Franziska, Gauzy oder Groth) und die wirklich jüngeren wie Jorgic, Pucar oder Qiu ordentlich aufdrehen.

Jedenfalls halte ich Perssons Idee von einer intensiveren europäischen Zusammenarbeit für unabdingbar, befürchte aber, das wird im Klein-Klein der jeweiligen nationalen Verbände untergehen.

SpinDevil 11.08.2021 14:36

AW: Olympia 2020 (23.07. - 08.08.2021, Tokio, JPN)
 
Zitat:

Zitat von Matousek (Beitrag 3261169)
Dass Ma Long mit 32 immer noch spielt, ist für mich ein Indiz, dass die Verantwortlichen von den jüngeren Spielern hinter FZD n.n. so überzeugt sind.

Ja, das scheint so zu sein. Lin Gayouan ist zwar ein begnadeter Spieler, hat aber gegen Nichtchinesen eine vergleichsweise bescheidenen Bilanz. Wang Chuquin und Liang Jinkun sind anscheinend auch noch nicht ganz so weit.
Jetzt ist Ma Long natürlich selbst für einen Chinesen eine Ausnahmeerscheinung aber auch bei ihm zeigen sich die Verschleißerscheinungen des harten Trainings.:D


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