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meteora 17.09.2004 14:17

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
gut dann weiß ich was du meinst
ich hätte an deiner stelle gesagt das du den balltreffpunkt verändern willst, dann daran liegt s ja wohl hauptsächlich das deine bälle ins netz gehen

martinspin 17.09.2004 15:28

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Hi meteora

Zitat:

Zitat von meteora
gut dann weiß ich was du meinst
ich hätte an deiner stelle gesagt das du den balltreffpunkt verändern willst, dann daran liegt s ja wohl hauptsächlich das deine bälle ins netz gehen

Hab einige Posts vorher folgendes geschrieben:

Zitat:

1. Mehr Ausholbewegung bei der RH.
2. Weniger seitliche Schlagbewegung bei der VH
3. Bessere Beinarbeit (Ministeps) zur Seite und ganz wichtig in die Tiefe (vor und zurück)
4. Ball, wenn es irgendwie geht, nur noch auf dem höchsten Punkt der Flugkurve spielen!
5. Um die schnellen Tops zu stabilisieren, muss die Vorwärtsbewegung ebenso ausgeprägt sein, wie die seitliche Aushol- und Schlagphase.
6. Im Training und im Match darauf achten, dass ich mich nicht mehr nach hinten drängen lasse, bei gegnerischen Attacken.
7. Angriff ist die besste Verteidigung
Ich glaube nicht, dass der Zeitpunkt des Balltreffpunkts alleine entscheidend ist, sondern mit auch meine fehlenden Vorwärtsbewegungen.

In der Zwischenzeit habe ich für mich auch folgenden Zusammenhang eruiert:

Meine Absicht, zeitweilen schnell zu spielen, verhindert eine deutliche Ausholbewegung und damit verbunden ein zu geringe Wahrnehmung der Ballflugkurve auf meiner Seite. Die Ausholbewegung fördert auch die deutliche Wahrnehmung der Ballflugkurve auf der eigenen Tischhälfte.

Meine zu starken seitlichen Bewegungen, die ihren Grund in der mangelnden Ausholbewegung haben, verhindern ein genügendes Mass an Kontrolle bezüglich der Ballflugkurve und der Platzierung. Ich werde in Zukunft mehr diesen Aspekt in mein Training einfliessen lassen und mehr Zeit und Aufmerksamkeit auf die Ausholbewegung zu verwenden. Im ersten Moment glaubt so ein Typ wie ich, dass das reine Zeitverschwendung ist, weil das viel zu lange dauert. In Wirklichkeit dauert es viel zu lange von der ausgeprägten Schlagphase wieder in die Neutralposition zu gelangen und so wurde ich in der Vergangenheit von einige Spielern locker ausgeblockt.

Gruss
Martin

Dragonspin 06.10.2004 20:24

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Zitat:

Zitat von martinspin
Biomechanische Funktionseinheiten

Beinarbeit (Stellung)
a) Sprunggelenke
b) Lockerheit in der Hüfte
c) Oberkörper ist aufrecht und während der Bewegung ausbalanciert.
d) Schlagarmtechnik mit Gewicht auf die Bewegung der Hand(-gelenk)

Rück- und Vorwärtsachse (Platzierungen)
a) Gewichtsverlagerung vom hinteren auf das vordere Bein
b) Hüfte bewegt sich mit der Gewichtsverlagerung
c) Gewicht des Oberkörpers unterstütz die Bewegung von hinten nach vorne
d) Schlagarmtechnik betont die Drehung aus Elle und Speiche (Pronation und Supination)

Seitwärtsbewegungen (Tempo)
a) Seitliche Drehung des Unterschenkels beim tischnahen Bein
b) Hüftdrehung
c) Oberkörper unterstützt die seitliche Bewegung durch Drehung der Schultern nach vorne
d) Schlagarmtechnik betont die Beugung und Streckung zwichen Unter- und Oberarm

Hoch-und Tiefbewegungen (Rotation)
a) Hub- bzw Senkbewegung in den Knien
b) Beckenbewegung unterstütz die Hoch- und Tiefbewegung indem das Beck nach hinten bzw. nach vorne kippt.
c) Oberkörperbeugung und -Streckung unterstützt die Tief- und Hochbewegung
d) Schlagarmtechnik betont den Einsatz des Oberarms

Selbst ausgedacht diese biomechanischen Funktionseinheiten oder aus irgendeiner Quelle?

Bei welchen Schlägen gibt eine Supination oder Pronation? [Extreme Vertreter dieser Gelenkbewegung müssten wohl die Penholder-Spieler mit alter RH-Technik sein.]

spinny player 06.10.2004 20:40

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Wow das ist ja ein wahrer Lese-Marathon,sehr schön ich bin um einiges schlauer geworden
Ich sehe mich als variabler Topspin-Spieler,nur umlaufe ich meine
RH nicht sondern dann mach ich erst richtig Druck,mit
hartn Schüssen und Gemeinen Block-Stops die Seitschnitt drinhaben!
(schuss-Block wie gesagt variable muss es sein)
PS:weiter so Martinspin!

gruss,spinny

martinspin 06.10.2004 21:16

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Hallo Dragonspin

Zitat:

Zitat von Dragonspin
Selbst ausgedacht diese biomechanischen Funktionseinheiten oder aus irgendeiner Quelle?
Bei welchen Schlägen gibt eine Supination oder Pronation? [Extreme Vertreter dieser Gelenkbewegung müssten wohl die Penholder-Spieler mit alter RH-Technik sein.]

Dieses Model hab ich mir selbst zusammengeschustert. Bin halt extrem kreativ :D

Viel Supination und Pronation gibt es natürlich bei den vielen Arten von Aufschlägen. Supination gibt es bei den RH-Angriffs-Schlägen. Ist bloss das Auswärtsdrehen von Elle und Speiche. Pronation gibt es bei der VH seltsamer weise eher weniger, da ja immer in einer Ebene gezogen wird. Natürlich brauchen die einseitige Penholder extrem viel Bewegung aus Elle und Speiche.

Meine Modelle sind der Versuch, die komplexen Zusammenhänge im TT begreifen zu können. Einiges könnte daran verbessert oder verfeinert werden. Geht jedoch am besten über die Diskussion im Forum.

Wenn du am Model über die biomechanischen Funktionseinheiten etwas zu bemängeln hast, dann lasse es mich wissen.

Ich mache für mich immer wieder die Festellung, dass mich die herrschende Schulmeinung nicht immer befriedigt und mir einfach zu wenig Antworten auf meine Fragen geben kann.

Ein persönliches Beispiel, dass mich momentan extrem beschäftigt:

Meine VH-Topsins geraten zu stark auf meine linke Seite (Schläger ist auf der Höhe der linken Schulter) und ich haben dabei immer diesen Sidspin drin. Ich merke selber, dass das so nicht wirklich sicher ist. Auch brauche ich dabei einfach zuviel Kraft, die mir in einem langen Match fehlt. Die Schulmeinung sagt nun ganz lapidar und ohne wirkliche für mich stimmige Begründung, dass es besser ist, wenn meine Bewegung in der Körpermitte ca. vor dem Kopf endet. Jetzt könnte ich das natürlich locker ändern und etwas zwei bis drei Monate daran arbeiten und ich hätte einen neuen VH-TS. Versuche ich diese Methode, stimmt die Bewegung für mich einfach nicht. Ich müsste plötzlich die Energie meines Schlagarms bremsen, was mir instinkiv widerstrebt. Also schaue ich in meinem Model nach und versuche herauszufinden, welche Faktoren bei mir zu wenig ausgeprägt sind und welche zu stark.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine Schwäche mit meiner beschriebenen Vorwärts-/Rückwärtsachse habe.

1. Belaste ich bei der Ausholbewegung das hintere Bein stärker, lande ich mit dem Schlagarm schon nicht mehr so extrem in der linken Seite.

2. Mache ich eine deutlichere Ausholbewegung mit der Hüfte, hat das noch mehr Einfluss auf die Gesamtbewegung, wobei mein Schlag schon stärker in der Körpermitte endet.

3. Noch stärker ist der Effekt, wenn ich mit dem Oberkörper etwas mit nach vorne gehe.

4. Am stärksten ist der Einfluss des Schlagarms. Jetzt wird es echt spannend! Die Schulmeinung sagt, dass der Schläger während der ganzen Ausführung der Bewegung sich immer in der selben Ebene befinden soll. Nehme ich nun diese pronative Element hinzu, indem der Schläger zu Beginn der Bewegung geöffnet (senkrecht) und am Schluss geschlossen (RH-Seite ist sichtbar) ist, endet meine Bewegung exakt so wie es die Schulmeinung vorsieht. Ich habe das selbe erreicht aber auf anderem Weg. Sollte sich diese Meinung in nächster Zeit im Trainig als erfolgreich herauskristallisieren, weiss ich wieder etwas mehr Bescheid über die Zusammenhänge. Ich kriege den schulbuchmässigen TS ohne die Pronation nicht hin.

Mich erinnert diese Technik stark an den VH-Flip, mit dem ich bis jetz die grössten Probleme hatte, weil der Schläger zu stark geschlossen war. Es wäre doch einfach genial, ich könnte jede VH-Angriffstechnik gleich gestalten, egal ob der Ball kurz oder lang ist.

Was meinst zu meinem Beispiel?

Gruss
Martin

El-Mar4H 06.10.2004 23:23

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Spiele mit der VH variabel weicher Topspin als Vorbereitung für meinen Endschlag dem VH- oder RH-Schuss. Spieler meistens eher risikoreich und versuche oft den Punkt direkt mit dem Schuss zu machen.

Würde mich riskoreicher Tempospieler sehen.

Tempospieler mag ich am liebsten weil gegen die kann ich mein Spiel ohne wenn und aber durchziehen.

DEF- ist mein Lieblingsspielertyp unter den Abwehrern da hab ich unendlich um dann wenn der Ball richtig liegt den tödlichen Schuss anzusetzen.

DEF+-Spieler mag ich nicht sonderlich, die greifen grad dann an wenn man selber mal langsamer spielt. Gegen die muss immer aufpassen man weiß nie was denen als nächstes einfällt.

Soa, Tschu, Jo...

Man kann jeden Ball schießen wenn der Gegner es zulässt. g*

martinspin 07.10.2004 05:31

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Hi El-Mar4H

Zitat:

Zitat von El-Mar4H
Man kann jeden Ball schießen wenn der Gegner es zulässt.

Wenn wir schon beim Thema Spielsystem und Bewegung sind, könntest du doch mal beschreiben, wie deine Bewegung des Schlagarms bei Schüssen auf höhere US-Bälle und auf Blocks aussieht. Triffst du die Schüsse frontal? Beginnt du beim Schuss auf US mit sekrechtem Schlägerblatt? Was machst du, damit du den Blockball, der ja etwas OS mitbringt, trotzdem sicher schiessen kannst?

Gruss
Martin

El-Mar4H 07.10.2004 12:47

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Bei der Rückhand stehe ich mehr frontal zum Ball da hier die Bewegung mehr aus dem Handgelenk kommt bei VH stehe ich mehr seitlich. Der Schlagarm geht bei mir grundsätzlich nach vorne die Platzierung kommt bei Unterschnittbällen die ich schieße mehr aus dem Handgelenk mit senkrechten geöffneten Schlägerblatt bei Blockbällen mache ich einen Schritt auf den Ball zu hier ist das Schlägerblatt mehr geschlossen die Bewegung darf hier nicht zu lang sein.

Wichtig um Unterschnittbälle zu schießen ist die richtige Position zum Ball und der Handgelenkseinsatz. Vorallem muss man den Ball am höchsten Punkt treffen. Für mich persönlich leichter mit der VH. Das wichtigste ist das Körper über dem Tisch ist bei Schuss. Bei mir kommt schon manchmal vor das ich nach einem extremen Schuss auf Unterschnitt bald auf dem Tisch liege.

Grundsätzlich entferne ich mich nicht vom Tisch und gehe in die Halbdistanz weil ich sonst den Ball zu spät treffe und er zu langsam wird. Ich stehe hauptsächlich nur beim Aufschlag des Gegners etwas weiter hinten.

Schlecht für mich sind weiche Beläge und Hölzer, frischkleben hab ich festgestellt ist für meine Spielweise nicht gut. Da ich bei den Schüssen zu wenig Kontrolle habe.

Nach dem ersten Topspin mache ich oft den Fehler das ich zu weit nach hinten gehe um den Blockball sicherer zu ziehen ist aber ein Fehler weil der Gegner dann die Iniatiative ergreifen kann. Wichtig ist das ich mich immer seitlich bewege um den Ball dann früher zu ziehen bzw. schießen zu können, so erzeugt man auch mehr Druck nach dem ersten weichen Topspin.

Spiele das Donic Opticon (Fast Steif)
Als Beläge auf beiden Seiten den Andro Rev. C.O.R. SS mit 2.0 (Medium)

Arbeite derzeit noch an der optimierung meines Spielsystems manchmal geh ich etwa zuviel Risiko ein. Am liebsten trainier ich hier gegen unsern Barna-Brettla-Spieler, da kann man die Schläge gut optimieren weil man die nötige Zeit hat um sich zum Ball zu stellen.

Hoffe das ich den Spielern geholfen die die Schüsse nicht so gut drauf haben.

Wie ist der optimale Bewegungsablauf wenn man einen Topspin gegenziehen möchte?

Gruß Elmar

Dragonspin 07.10.2004 17:07

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Körperachsen und Körperebenen. Möchte mir aber in Zukunft deutlich mehr Gedanken zu diesem Thema machen.

Supination und Pronation werden natürlich im Rahmen der Differenzierung eingesetzt. Je nach ankommender Rotation muss das Schlägerblatt mehr bzw. weniger geschlossen werden. Viele denken, dies würde in der Hand oder dem Handgelenk passieren. Aber es ist natürlich der Unterarm, der sich in eine Richtung dreht (eben Supination oder Pronation) bis der Winkel optimal ist.

Dein Problem beim VH-T kann ich jetzt nur beschränkt nachvollziehen. Der Sidespin liegt doch am seitlichen Streifen des Balles. Wie wäre es, wenn Du einmal versuchtest Dein Handgelenk ganz abzuwinkeln und den Ball so zu spielen. Das wäre eine Überkorrektur, irgendwann wärst du in der Lage den Ball dann "korrekt" zu treffen.

Dein Ausschwung bei der linken Schulter bedeutet übrigens, dass Du nicht nur den Unterarm beugst, sondern auch eine Adduktion mit dem Oberarm (aus dem Schultergelenk) durchführst.

Aber das nur am Rande. Denke es macht nicht so viel Sinn Deine Bewegung hier weiter auseinander zu nehmen. Man müsste es sehen. So schriftlich erscheint es mir zu schwer und ist mir persönlich auch zu mühselig.

martinspin 07.10.2004 17:17

AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen
 
Hallo Dragonspin

Zitat:

Zitat von Dragonspin
Supination und Pronation werden natürlich im Rahmen der Differenzierung eingesetzt. Je nach ankommender Rotation muss das Schlägerblatt mehr bzw. weniger geschlossen werden. Viele denken, dies würde in der Hand oder dem Handgelenk passieren. Aber es ist natürlich der Unterarm, der sich in eine Richtung dreht (eben Supination oder Pronation) bis der Winkel optimal ist.

Ich finde auch, dass die Bewegungen von Elle und Speiche viel mehr gebraucht werden, als allgemein vermutet.

Ich habe übrigens heute begonnen, meine Technik zu korriegieren. Ich beginne jetzt jeden Schlag mit senkrechtem Schlägerblatt, um Supination und Pronation deutlicher in meine Bewegungen einfliessen zu lassen. Es ist zwar ungewohnt, bringt jedoch deutliche Platzierungsvorteile. In der Neutralposition steht der Schläger senkrecht und mit der Ausholphase kann die senkrechte Schlägerhaltung beibehalten werden. Das ergibt einen recht fliessenden Übergang zwischen Neutralposition und Ausholphase.

Gruss
Martin


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