| Mephisto |
10.02.2002 17:52 |
An die Meister von Pauschalisierungen
Zitat:
Original geschrieben von holger
Aha, die Medienhetze hat gefruchtet. Wenn bei rechten Demos von Unruhe gesprochen wird, dann sind das meistens die linken Gegendemonstranten von der hochgeschätzten Antifa, das wird aber nicht erwähnt in den Medien. Ich bin gegen alles was politisch zu extrem ist. Steckt die Punks und die Skins in einen Sack und drauf....
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Pluralismus ist doch eigentlich etwas schönes, oder? Kategoriesieren und pauschalisieren bringt nix. Achtet mal auf die Grautöne, es ist nicht alles Schwarz-Weiss. So ein Schubladendenken ist das eigentlich Gefährliche und grenzt aus (Schwarz-Weiss, Links-Rechts, Hoch-Tief, Lang-Kurz). Nach Äusserlichkeiten beurteilen vereinfacht zwar, wird aber dem Anspruch einer realen Einschätzung in keinster Weise gerecht. Vielleicht sollte man sich erstmal anhören, was jemand denkt, bevor man ihn abstempelt.
Lieber Holger, am Rande mal eine kleine Exkursion in jugendliche Subkulturen der 70er Jahre und ihre Entstehung. Die, denen Du pauschal eine "drauf" geben willst, haben eigentliche einen gemeinsamen und unpolitischen Ursprung. Die Subkulturen wurden erst später von extremistischen Spektren unterlaufen und für deren falschen Ideale instumentalisiert. Auch heute gibt es noch die unterschiedlichsten Ausprägungen, wobei ich Dir rechtgeben muss, dass ein grosser Teil derer fehlgeleitet ist. Ist halt die Frage, ob eine "Drauf" geben zur Resozialisierung beitägt; letztendlich bedienst Du Dich dann ihrer Mittel und verhärtest sie. M.E. ist es unerheblich zu diskutieren, wer die "Besseren" Intoleranten sind. Intolerant bleibt intolerant und Toleranz ist eine der Grundbedingungen für ein zivilisiertes Zusammenleben.
Den Medien gestehe ich in diesem Zusammenhang sowieso wenig Objektivität zu. Denen geht es primär eh nur um ihre Story, Hauptsache spektakulär und extrem. Für einen reisserischen Bericht werden auch schon einmal Leute bestochen - im Sinne der Einschaltquote. Und da sind wieder wir gefragt. Solange wir das Vorgesetzte blind fressen und nicht kritisch hinterfragen und entsprechend handeln, tragen wir mit dazu bei. Jeder kennt im Prinzip die "Seriösität" der Bildzeitung z.B., fast jeder beschwert sich über diesen Senasationsjournalismus, hat aber bei nächster Gelegenheit wieder ein Exemplar dieses Klopapiers in der Hand ... (gilt auch für bestimmte TV-Reportagen)
Individuelle Ausprägungen sind doch das Salz in der Suppe. Mit den maximalen individuellen Ausprägungen sollte man allerdings immer berücksichtigen, dass man diese nur soweit auslebt, dass man niemanden anders schadet bzw. einschränkt (-> kategorischer Imperativ).
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