AW: Warum Technik schulen?
 

So ähnlich mache ich das bei manchen Spielern auch. Aber das ist wirklich bei jedem Spieler verschieden. Bei den Schnellmerkern und Bewegungstalenten klappt diese Methode recht gut. Ich hatte aber schon welche (2) , die völlig unorthodox gespielt haben und selbst bei bestmöglichem Techniktraining und viel Fleiß ihren Bewegungsablauf nicht optimieren konnten. Nachdem ich ihnen "freie Hand" gelassen habe, haben sie wie befreit gespielt und irgendwann nach ein paar Wochen kam ihr Spiel dem "Üblichen" schon recht nahe.

Andere wieder lernen einfach vom Zuschauen bei anderen - da hat man nicht mehr viel Arbeit

AW: Warum Technik schulen?
 

Jap.^^
Der Ansatz nennt sich differenzielles Training (vgl. Schöllhorn).
Da das "klassische Training" eine echte Teilmenge des DL ist (vgl. auch Schöllhorn) trainieren wir alle nach der Methode des DL.
Wieviel man davon zu welcher Zeit im Training anwendet sollte sich jeder selber überlegen.
Nur sollte man vor neuen Erkenntnissen nicht die Augen verschließen mit den Worten: "Der und der macht das auch so und er ist erfolgreich." oder "Das machen wir schon immer so.".
Das soll und darf natürlich kein Freibrief zu Freestyle-TT sein.

AW: Warum Technik schulen?
 

Es wäre schön, wenn man alles über einen Kamm scheren könnten. Klappt aber nicht.
Für jeden Spieler die richtige Pädagogik und Didaktik.
Um richtig gut zu werden muss einfach alles passen.
Der richtige Trainer für den richtigen Spieler. Die richtige Philosophie. ...

Man kann leider nicht alle gleich behandeln. Das ist ein Fehler, den sehr viele (fast alle) Trainer machen.
Sogar Klugscheisser, der sehr verschieden und sehr individuell auf die Spieler eingeht - aber auch er ist nicht der richtige Trainer für alle Typen.

Und SJ schonmal garnicht.^^

AW: Warum Technik schulen?
 

Zum Glück. Sonst müssten ja die Lehrbücher neu geschrieben werden :)
Oder doch? Ein guter Trainer weiß auch, wie ein guter Hausarzt, wann er eine Überweisung zu einem Kollegen schreiben muss

AW: Warum Technik schulen?
 

Irgendwie schon ein lustiger Widerspruch :)
Ich will kein Trainer für alle Fälle sein und kenne auch keinen. Du etwa? Vor allem die Chemie muss stimmen; zuviel oder zuwenig Adhäsion taugen nichts.

Irgendwo habe ich ein altes chinesisches Sprichwort gefunden (Konfuzius hat auch bei mir abgeschrieben :) )

"Wenn ein Baum zu schnell nach höherem strebt, kann es passieren, dass er seine Wurzeln ausreißt"

Wir sehn uns nächste Woche :) (oder übernächste?)

AW: Warum Technik schulen?
 

Mich erfreut die Diskussion, die ich hier angeregt habe

Man mus ja nicht erst 10.000 Bücher lesen und dann hier hochtrapend irgendwelche Autoren zitieren (@Plattentrainer)

Aber grundlegend ist mein beschriebener Ansatz ja von euch zustimmend behandelt worden.

Es gibt sicherlich immer einige Auswüchse nach unten, v.a. in der Qualität der Beiträge (@gnurgerm), aber das ist in so einem Forum wohl normal.

Wobei ich meiner Meinung nach, den Kids noch ein STück mehr Freiraum, als das was ihr alle hier angesprochen habt, lassen würde.

zB: Suchen der optimalen Lösungmöglichkeit auf US. Zwei Lehrposter an die Wand gehängt (einmal Schupf einmal Top) und die Kids probieren lassen. Mit der bewussten Aussage, dass dies 2 Varianten sind, sie dich das aber auch nicht anschauen müssen und gerne alles ausprobieren können. Anschließend stellt jeder seine gefundene Möglichkeit vor und alle in der Gruppe probieren das nochmal aus

AW: Warum Technik schulen?
 

Auch 'ne gute Idee, wobei ich dann unterschieden würde und sagen würde : "So Kinder, links seht ihr eine eher offensive Möglichkeit (Topspin) den Ball zurückzuspeilen und rechts eine eher defensive Möglichkeit." Ich denke da muss man dann schon differenzieren und sollte sich dann einen der "beiden Schläge" raussuchen und den dann erstmal vorrangig durchnehmen im Training, bevor dann der andere Weg drankommt, denn ziviel auf einmal ist auch nicht gut.

AW: Warum Technik schulen?
 

@klugscheisser:Ich denke nächste Woche.

Ich denke, was viele davon abschreckt, die Kinder ausprobieren zu lassen ist, dass es wesentlich länger dauert, bis sie die Technik draufhaben bzw. man Fortschritte sieht. Wenn ich einfach vorgebe: So siehts aus, dann geht das erstmal schneller.
Allerdings hat das erste Verfahren drei Vorteile: Das erlernte ist "besser" erlernt und wird nicht so schnell wieder vergessen. Und die Kinder sammeln gleich Unmengen von Bewegungserfahrungen mehr. Außerdem müssen sie nachdenken, was sie tun und was so passiert mit dem Ball (z.B. US).

Was macht ihr mit nem Spieler, der schon jede Technik kann und auch schon ne Technik mit festgefahrenen Mustern spielt.
Wie korrigiert ihr?

AW: Warum Technik schulen?
 

Ich seh das ganze eher informatisch. Maximaler Informationsgehalt bei möglichst wenig Datenfluss. Und dabei sollten die Daten möglichst korreliert und eindeutig sein.
Und da komme ich dann beim differentiellen Lernen in einen Konflikt. Hier werden viel mehr Daten (=Erfahrungen) gesammelt und das Gehirn muss mit dieser zusätzlichen Datenmenge zurecht kommen und die Gefahr einer Fehlinterpretation steigt.

Wenn ein Spieler schon eine festgefahrene Technik hat mit einem Fehlerbild, was schon stark eingeschliffen ist, dann würde ich es auf dem klassischen Weg versuchen:
verbale, visuelle und taktile Veranschaulichung (also alle Kommunikationswege nutzen)
Schattentraining, bis es passt (kann dann auch schon mal mehrere Minuten dauern)
Dann Techniktraining am Balleimer mit vielen Hilfsmitteln, evtl. sogar am Anfang Blockaden nutzen, dann aber immer mehr mit Hilfsmitteln arbeiten, welche als Ziel dienen.

AW: Warum Technik schulen?
 

Das ist mir ein wenig zu linear, was du beschreibst.
Funktioniert zwar in sehr sehr vielen gut bzw. sogar sehr gut.

Aber das hört sich immer so an, wie: Wenn Korrektur A, dann Ergebnis B.

Ich würd das eher mit ner Blackbox vergleichen in die der Trainer ne Information reinwirft, der Spieler nimmt irgendwas anderes auf, und dann kommt irgendwas (also ein korrigierter Schlag raus).
Kann man sich vielleicht so vorstellen, wie wenn ich sage: "Denke an einen Baum." Dann wird jeder sich einen "Baum" vorstellen. Aber jeder stellt sich einen anderen Baum vor.