AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

:top:

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Melden sich die Jugendlichen bzw. Eltern tatsächlich für WTT Youth Turniere an oder läuft das nicht doch über den DTTB und Bundestrainer.

Es müsste doch eigentlich die Entscheidungsgewalt beim Bundestrainer liegen, welche Turniere die Jugendlichen spielen und welche nicht.

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Der Beitrag auf den ich mich bezog, wurde wahrscheinlich von Rockprophet wieder gelöscht. :hmm:

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Sorry, das kann man so nicht stehen lassen: Die genannten Wang, Phong und Rinderer fliegen zwar auch Mal früh raus, standen in diesem Jahr bei WTT-Turnieren allesamt auch schon auf dem Treppchen. Die Leistungsdichte bei diesen Turnieren ist extrem hoch, kaum ein europäischer Topspieler schafft es - gerade in den Altersklassen 15-19 - überwiegend aufs Treppchen. Von ganz wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Die U15er haben insgesamt den Abstand zur europäischen Spitze in diesem Jahr verkürzt. Für eine Medaille benötigt man einen langen Atem - das ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Marathon. Und wie man da am Ende vorne durchs Ziel laufen kann, zeigt André Bertelsmeier par excellence. Der hat alle seine Turniersiege erst im letzten Jugendjahr 2024 geholt. Es entbehrt jeglicher Realität, ganze Jahrgänge aufgrund vermeintlicher Misserfolge komplett abzuschreiben. Gerade im Bereich U13 bis U17.

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Manchmal denke ich mir im Nachgang, dass es nicht so sinnvoll ist, sich die Mühe zu machen hier sachlich und nüchtern Dinge zu erklären und lösche dann den Beitrag wieder. Aber da ich hier nicht schnell genug war, antworte ich hierauf gerne:

Es gibt so genannte Selbstzahlerturniere, bei denen die Landesverbände entscheiden können, ob sie wollen, dass ihre Spieler mit Bundeskaderstatus daran teilnehmen. Die Bundestrainer haben da ein Vetorecht und können das theoretisch verhindern, aber das geschieht sehr selten. Deshalb sieht man auch mittlerweile immer wieder Jugendturniere, wo Spieler nicht in der Nationalkleidung antreten. Das sind dann die Turniere, wo der Landesverband die Planungshohheit hat (und demnach auch die Kosten beim Landesverband liegen - dieser kann dann selbst entscheiden, ob die Kosten an die Teilnehmer weiter berechnet werden). Und da manche Bundeskaderathleten mit ihrem Landesverband keinen engen Austausch haben, da sie sich selbst organisieren, entscheidet auch manchmal der Sportler oder sein direktes Umfeld über eine Turnierteilnahme. Letztlich gemeldet wird durch den DTTB - aber das ist dann nur eine Formalität.

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Leider gar kein gutes Beispiel! Er hat erst mit zehn Jahren angefangen, 2022 sein erstes internationales Turnier für den DTTB gespielt. Das bedeutet dass die heutigen Jahrgängen 2006-2010 praktisch alle schon gleich lange Tischtennis spielen (oder sogar länger) als Bertelsmeier.

Um den obigen Gedanken von TT-Star aufzugreifen: vielleicht ist das ja (neben dem sicherlich aussergewöhnlichen Talent und v.a. Fleiss) auch einer der Gründe, warum Bertelsmeier so erfolgreich wurde - weil er erst so spät zu den internationalen Turnieren ging und die Zeit vorher für's Training nutzen konnte? Und wenn er beschreibt dass Phong und Haspel regelmässig einen müden Eindruck machen, dann ist das ein ganz grosses Alarmzeichen in meinen Augen!!!

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Gut, dass das mal WER anspricht. :top:

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Interessanter Denkansatz und offensichtlich nicht von der Hand zu weisen. Das trifft im Übrigen auch 1:1 auf Wim Verdonschot zu, der aus einem der leistungsschwächsten Verbände stammt (Brandenburg).

https://ttvb.de/interview-mit-dem-eh...m-verdonschot/

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Im Embryo hatte ich auch nen TTR Wert von 312...

AW: Bundesrangliste Top 48 - Jugend 19 in Wiesbaden
 

Ich habe das zu Teilen ja auch Bei Annett Kaufmann verfolgen dürfen. Sie hat in jungen Jahren (zugegeben sehr jungen Jahren) nahezu kein Turnier gespielt. Das lag meinem Empfinden nach daran, dass es a) nicht so viele Turniere gab und b) die Eltern das auch nicht wollten. Sie war, bis sie uns im Altern von 12 Jahren verlassen hat, ständig im Training und hat sich darauf fokussiert.

Ich erinner mich auch ein Meeting mit Richard Hoffmann (damals NK2-Bundestrainer) zurück. Damals ging es nur um Matej. Er zeigt unserem damaligen Trainer und mir seinen Plan mit Matej und wollte von uns wissen, was wir darüber denken. Wir hatten dann vorgeschlagen, dass er maximal 50% der Turnier spielen solle (und selbst das war uns zu viel). Wurde ohne Nachzudenken abgelehnt mit der Begründung, dass er dann ja zu weinig WR-Punkte sammeln würde und die Setzung bei der EM schlecht ist.

Was hat es am Ende gebracht? Nichts. Zudem werden die Turniere auch ohne eine anständige Vorvereitung bestritten. Die Kinder reisen zum WTT nach was weiß ich wo ohne eine gezielte Vorbereitung. Tini zum Beispiel am Donnerstagmorgen noch in der Schule, mittags Training bei uns und dann ab nach Italien. Was soll dabei rauskommen?

Das meine ich mit weniger ist mehr. Drei, vier Turniere im Jahr mit gezielter Vorbereitung (am Besten noch in den Ferien) und den Rest der Zeit für Training nutzen. Das muss der Ansatz sein. Setzung hin oder her. Aus meiner Sicht auch egal was mit 13 ist - wichtig wird es dann mit 18-25 Jahren.

In Zeiten von WTT immer schwerer - ich weiß. Ich bin auch kein A-Lizenz Trainer, aber ich sehe was bei den Jungs los ist und versuche vernünftige Lösungsvorschläge mit reinem Menschenverstand zu präsentieren.

Gruss