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Pong64 29.07.2009 22:28

AW: gewinnfaktoren
 
Spielstärke (Kampfkraft) ist wie Zuni sagt ein Sammelsurium aller Eigenschaften , Fähigkeiten und Möglichkeiten des Spielers, die über Sieg oder Niederlage gegen einen Gegenspieler mitentscheiden.

Gewinnfaktoren können zusätzlich sein: Zufall, Spielstärke des Gegenspielers, Drogen usw.

Eine lückenlose Auflistung ist unmöglich und eine prozentuale Gewichtung ist nicht geignet die Spielstärke genau zu beschreiben.

RHmonster 30.07.2009 09:33

AW: gewinnfaktoren
 
Zitat:

Zitat von aleol (Beitrag 1561843)
Ich störe mich ein wenig an der Formulierung, denn Spielstärke setzt sich für mich eben auch vor allem aus Technik, Taktik, Fitness, mentaler Stärke zusammen. Meiner Meinung nach ist es ein "Denkfehler", der bei vielen eher jungen Spielern vorkommt, dass lediglich die Technik entscheidend sei, bzw. die Spielstärke definiere. Wie oft hört man in der Halle gerade von jungen Spielern "Der kann doch eigentlich gar nichts", wenn sie gegen einen technisch nicht so gut bzw. nicht so sauber spielenden Gegner verlieren.

Natürlich ist die Technik der insgesamt wohl wichtigste Faktor, denn ich brauche gewisse technische Voraussetzungen, um eine gute Taktik auch anzuwenden.
Beim Spiel zweier technisch relativ ähnlich starker Gegner ist dann aber (ungeachtet der Tagesform) sicherlich die Taktik meist entscheidend.

Nicht zu vergessen, dass man auch bei Technik nicht nur auf den schönen Topspin achten sollte, bzw. dass das einfach auch schwer von Taktik zu trennen ist.
Wenn zum Beispiel ein erfahrener Abwehrrecke gegen einen guten Topspinspieler gewinnt, ist das dann ein Triumph der Taktik oder ist nur einfach die technischen Abwehrfähigkeiten des einen besser als die offensiven des Gegners ?


An dem Beitrag können sich so manche Forenschreiber ein Beispiel nehmen...

Footsteps 30.07.2009 09:57

AW: gewinnfaktoren
 
Prozentzahlen halte ich auch für relativ witzlos, weil sie harte grenzen ziehen wo die übergänge fließend sind. Vielleicht könnte ein Moderator das Topic umbenennen, dann könnte es eine interessante Diskussion werden.

"Welche Faktoren bestimmen die Spielstärke eines Spielers?"

Technik
-> Technik ist die absolute Grundvoraussetzung um überhaupt irgend eine Spielstärke aufbieten zu können. (Egal welche Technik!)

Sicherheit
-> Sicherheit ist der Faktor der die Spielstärke am stärksten beeinflußt. Derjenige der die geringere Eigenfehlerquote hat zwingt den Gegenspieler in die aktive Rolle und damit das Risiko seiner Schläge zu erhöhen. Das bedeutet das der Spieler der die höhere Eigenfehlerquote hat in eine Abwärtsspirale aus Fehler, Risikoerhöhung und Erhöhung der Fehlerquote kommen kann. (Beispiel: Ein Junger Spieler schupft gegen einen recht alten Spieler. Der ältere ist dem jüngeren im Schupfspiel klar überlegen. Der junge Spieler ändert seine Strategie und spielt Topspin Angriffe, ist aber in der Eröffung auf Unterschnitt nicht sicher. Obwohl der jüngere einige schöne Punkte erzielen kann verliert er das Spiel. Bei gleichen Voraussetzungen und höherer Sicherheit des jüngeren wäre der ältere Herr mit seinem Schupfspiel völlig chancenlos.)

Ich schreib später noch mehr denke ich.

Slice 30.07.2009 11:56

AW: gewinnfaktoren
 
Zitat:

Zitat von Noppenkasper (Beitrag 1561792)
Hi,
ich sehe es so das mindestens 60 % der Kopf ausmacht. Danach kommen erst die Spielstärke usw.
Mfg

ich glaube, dass man nicht allgemein sagen kann wie viel irgendein faktor generell ausmacht!!!
am wichtigsten ist der kopf, wenn dieser faktor nicht stimmt kann man gegen jeden verlieren
dann kommt die spielstärke
dann die taktik
und schließlich das material

Slice 30.07.2009 12:09

AW: gewinnfaktoren
 
Zitat:

Zitat von TTZitrone (Beitrag 1561752)
d.h. wenn boll ohne taktik und kopf gegen einen spielt, gewinnt man??
-->
spielstärke 60%
taktik 25%
kopf 17%
Material 3%

wenn boll ohne taktik und kopf spielt gewinnt man trotzdem nicht, weil er durch die spielstärke schon so einen vorteil hat, dass du ihn durch die anderen faktoren gar nicht mehr einholen kannst!!!
nehmen wir mal an es gibt für jedes kriterium maximal 100 punkte, dann sieht dass ungefähr so aus:
boll du
spielstärke 99*40%=3960 punkte 10*40%=400p
kopf 0p 50*15=750p
taktik 0p 50*40= 2000p
material beide gleich, also zu vernachlässigen

gesamt 3960p 3150p

aber ich glaube nicht, dass boll ganz ohne taktik und kopf spielt

zudem sagte ich ja schon oben dass dieser vergleich nicht mit einem profi und einem amateur durchzuführen ist

P.S.: bei deiner rechnung hast du 5% zu viel

wabe 30.07.2009 12:17

AW: gewinnfaktoren
 
Wenn ich mir die Hysterie um das Frischklebeverbot so anschaue, dann erscheint das Material mit weitem Abstand der wichtigste Aspekt beim TT zu sein. Daher überrascht die hier angegebene Wichtigkeit ein wenig. Auch wenn ich sie teile. Das Material hat mit Sicherheit eine nachgelagerte Bedeutung.

Der Rest ist in meinen Augen nicht zu trennen, Spielstärke setzt sich dynamisch aus den anderen Faktoren zusammen. Manchmal ist mehr Taktik gefragt, manchmal mehr Technik. Das hängt für mich immer mit der Spielsituation zusammen.

Anderson 30.07.2009 14:02

AW: gewinnfaktoren
 
Ich glaube, wir sollten hier mal genauer zwischen "Kopf", "Taktik" und "Spielsystem" unterscheiden. Ich bin auch gegen eine prozentuale Abgrenzung der Faktoren, die unseren Sport so vielseitig und das Zusammenspiel dieser so interessant machen.

Bisher wurde der Begriff "Spielsystem" noch gar nicht verwendet. Hier ist nicht nur zwischen Angriff und Abwehr zu unterscheiden, sondern auch das Spielsystem besteht aus vielen verschiedenen Komponenten. Eine davon ist sicherlich die Technik. Dazu kommen aber auch Sicherheit und Gefährlichkeit der einzelnen Schläge. Ein weiterer Aspekt, der bislang vollkommen außer Acht gelassen wurde, ist das Auf-/Rückschlagspiel. Und hier sind es nicht nur die einzelnen Aufschläge, deren Gefährlichkeit und Sicherheit, sondern vor allem auch die Variabilität, mit der sie eingesetzt werden. Ist ja schön, wenn man einen sehr gefährlichen Aufschlag sicher vollführen kann. Kann man allerdings nur den, dann macht man damit vllt. 2-3 direkte Punkte. Aber spätestens im 2.Satz schlägts jedes Mal ein.
Wie oft verlieren talentierte Jugendliche (mit einer starken Technik) gegen technisch schwächere, aber dafür "abgezocktere" ältere Herren, die mit ihrem intelligenten Aufschlagspiel den Jugendlichen einfach nicht ins Spiel kommen lassen.

Das "Spielsystem" setzt sich also aus vielen Komponenten zusammen. Es soll z.B. auch Spieler geben, die können einen wenderbaren RH-Topspin, aber spielen ihn nicht, sondern umlaufen immer wieder, um die VH einzusetzen. Ist das jetzt technische Schwäche auf der RH? Nein. Der Spieler hat sich eben daran gewöhnt, seine VH vermehrt zu benutzen oder traut sich nicht, weil er eine höhere Fehlerquote erwartet.

Was passiert nun also während einem Spiel, wenn 2 Spielysteme aufeinander treffen?
Nun, jeder versucht natürlich sein Spielsystem möglichst so durchzuziehen, wie er es gewohnt ist, um seine Stärken auszuspielen. Aber genau das will natürlich auch der Gegner. Die Spielsysteme haben gegeneinander natürlich Vor- und Nachteile. So hat ein Konter/Block-Spieler Probleme gegen Abwehr, weil er seine Stärken (Konter/Block) nicht einsetzen kann und er gezwungen wird selber anzugreifen.

D.h. um auch erfolgreich gegen Spielsysteme zu sein, die mir nicht liegen, muss ich versuchen, mein Spiel so umzustellen, dass der Gegner genauso große oder noch größere Probleme bekommt. Durch Platzierung, Tempowechsel etc. kann ich mir trotz schwierigen Voraussetzungen einen Vorteil erarbeiten. Dazu kommt dann das Aufschlag/Rückschlagspiel, mit dem ich (viel mehr als manche denken) enorm viele Punkte gewinnen kann, ohne überhaupt auf das Spielsystem des anderen reagieren zu müssen.

Diese Anpassung des eigenen Spiels ist "Taktik".

Der Kopf spielt dabei natürlich eine große Rolle. Bin ich gestresst oder habe die Nacht vorher schlecht geschlafen und fühle mich mental leer, dann kann ich dementsprechend schlechter eine Taktik anwenden. Dazu kommt, dass selbstverständlich die eigene Fehlerquote steigt.

Fazit:

Die Spielstärke besteht aus allen Faktoren, die einen Spieler und sein Spiel beeinflussen. Zudem entscheidet die Tagesform, ob derjenige auch seine Spielstärke abrufen kann.

Und immer dran denken: Man ist nur so stark, wie der Gegner es zulässt! ;)

Footsteps 30.07.2009 14:36

AW: gewinnfaktoren
 
Wenn Boll wirklich völlig ohne (0%) Taktik und "Kopf" (Begrenzen wir "Kopf" mal auf wissen über Rotation) spielen würde, würde er gegen absolut jeden Langnoppenspieler der Welt verlieren...

Stellt euch mal jemanden vor der absolut perfektes Angriffstischtennis gelernt hat, und jede Schlagtechnik technisch perfekt ausführen kann - allerdings noch nie tatsächlich mit einem Ball gespielt hat sondern bislang immer nur "Schattentraining" gemacht hat.

Jeder hat immer ein Stück weit seinen Kopf eingeschaltet. Stichwort: Unterbewußtsein. Ein Boll kann die meisten Sachen gar nicht mehr "falsch" machen weil sein Gehirn so dermaßen auf das "richtige" konditioniert wurde das es ihm körperliche schmerzen bereiten würde den Ball nicht "richtig" anzunehmen.

Überlegt nur mal wie schwierig es ist eine "alte" Bewegung nicht mehr zu machen und an deren stelle eine neu erlernte Bewegung auszuführen...

aleol 30.07.2009 15:05

AW: gewinnfaktoren
 
Zitat:

Zitat von DONIC Slice forever (Beitrag 1562376)
kannst!!!
nehmen wir mal an es gibt für jedes kriterium maximal 100 punkte, dann sieht dass ungefähr so aus:
boll du
spielstärke 99*40%=3960 punkte 10*40%=400p
kopf 0p 50*15=750p
taktik 0p 50*40= 2000p
material beide gleich, also zu vernachlässigen

gesamt 3960p 3150p

Und da haben wir das Problem, warum das mit den Prozenten schon "technisch" nicht gehen kann.
Was ist bei Technik (bitte nicht immer Spielstärke nur als Technik sehen. Wenn Du in der Schule in Englisch zwar alle Vokabeln kannst, aber keine Grammatik beherrscht, dann bist auch nicht gut in Englisch ...) 0 und was ist 100 ? Wie sind die Übergänge zu berechnen? Heißt 0 ich kann keinen Ball auf den Tisch spielen ? Und das gleiche bei Taktik oder anderen Faktoren - man kann das ganze nicht wirklich zahlenmäßig ausdrücken.


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