Zitat von Fastest115 (Beitrag 3833541)

Ich nehme nur mal die Jugendarbeit, weil man da am meisten neuen Mitglieder erreichen kann bzw welche die erst kurz dabei sind und dabei bleiben sollen.

Ich habe früher über die Jahre bei vielen Vereinen Jugendtraining gegeben. (B Lizenz) meist gehobenen Leistungsbereich in funktionierenden Strukturen aber auch schon Jugendabteilungen von null aufgebaut. Wenn man da motiviert ran geht und viel (zeit und Nerven) investiert geht das. Früher leichter später immer schwerer/aufwendiger.
Wenn man sich da wirklich rein hängt geht da was.

Jetzt mache ich seit ca 5 Jahren nichts (intensives) mehr im TT und Trainer seit ca 8 Jahren nicht mehr.

Trotzdem fragen mich immer noch Leute aus diversen Vereinen der Umgebung.
Dirk haste nicht Zeit und Lust mit uns was aufzubauen bzw zu übernehmen weil ein anderer Trainer aufhört. Wir suchen händeringend und finden keinen. Antwort von mir ist immer . Sorry Leute ich bin raus (und erkläre denen dann auch warum wenn sie fragen).

Aber es zeigt mir wo eines der großen Probleme liegt. Es finden sich einfach nicht genug Leute um in allen Vereinen die das wollen eine gute Jugendarbeit anzubieten. Wenn sie soweit sind dass sie mich fragen obwohl bekannt ist dass ich nichts mehr mache muss die Not wirklich groß sein.

Und das geht auf allen Ebenen so weiter. Hier im WTTV gab kürzlich es eine Bezirksreform (die zweite in 20 Jahren) ua weil es einige Kreise gab, wo sich nicht genug Leute für die Arbeit im Kreis fanden und man keinen Vorsitzenden oder Jugendwart oder...mehr gefunden hat... also hat man ca 35 Kreise und da drüber 5 Bezirke zu ich glaub 15 Bezirken zusammen gelegt, weil man sich so 25 Kreisvorstände mit X Mitgliedern einsparen konnte.

Personalprobleme in allen Bereichen sind der Knackpunkt. Und die löst man nicht mit Digitalisierung....

Was nutzt es wenn die Jugendlichen 1000 Informationen mehr jederzeit im Netz abrufen können, wenn sie garnicht zum TT in den Verein kommen, weil es keinen Übungsleiter und somit keine Jugendarbeit in vielen Vereinen gibt?

Sprich da wird jetzt Geld in einen Bereich gepumpt der nur vielleicht 1% des Problems beheben kann und die 2 Bereiche die vielleicht je 40% des Problems ausmachen werden vernachlässigt um nicht zu sagen ignoriert.

Da könnte ich noch 100 Erfahrungen aus der Vergangenheit und Gegenwart erzählen die alle in die gleiche Richtung führen.

Irgendwann war ich mal auf einer C Fortbildung.
...30 Teilnehmer...
5 waren sehr interessiert, weil sie als Trainer an der Basis viel machten. 25 erzählten sie sitzen hier nur ihre Zeit ab, weil der Verein ihre Lizenzenverlängerung braucht um Zuschüsse zu bekommen....

Zitat von Fastest115 (Beitrag 3833392)

Man hat keine Analyse gemacht (zB mal an der Basis die Vereine gefragt wo sie das Hauptproblem sehen) sondern einfach gesagt:
Fehlende Digitalisierung ist eine Hauptursache (wo sind die belastbaren Beweise?)
Wenn wir das ändern stoppen wir der Mitgliederschwund und drehen es um (woher wissen die das?)
Und da hauen wir jetzt die ganze Kohle für raus...

Zitat von bullubuff (Beitrag 3833570)

also lassen wir alles bleiben, bis es in der Breite umgesetzt wird?

Gute Digitalisierung könnte das Ehrenamt massiv entlasten.
Das muss vielleicht ein Ansatzpunkt sein, dass Aufstellungen und Spielorga nicht so Unmengen Zeit frisst und man gefühlt mit 7 verschiedenen Plattformen/Seiten arbeiten muss und nebenbei noch eine händische Liste hat.

Ich bin kein Experte in dem Bereich, kann mir aber nicht vorstellen, dass die Herausforderungen so mega komplex sind und mit den Summen die genannt sind nicht umsetzbar sind.

Zitat von bullubuff (Beitrag 3833571)

Und wie soll der DTTB dafür sorgen, dass Leute motiviert sind im Verein was zu machen?
- Wir reden immernoch über Vereine mit 5* Mitgliedsbeitrag, die jammern, dass ein Trainer für 25* zu teuer ist.

Wenn ein Trainer 60k brutto im Jahr verdienen kann, dann sieht es vielleicht anders aus.

Zitat von Frank Schmidt (Beitrag 3833857)

Digitalisierung im DTTB ist nicht darauf ausgerichtet, einfach und gut zu sein sondern immer durch die Bestrebung getrieben, Vereinen und Spielern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen, um die Verbände über Wasser zu halten.

Deine Annahme setzt voraus, dass es irgendjemandem im DTTB darum geht, Dinge voranzutreiben und besser zu machen. Das ist nicht der Fall - war es nie und wird es auch unter Wolfgang Dörner niemals sein. Digitalisierung im DTTB ist nur ein fadenscheiniges Argument zur Selbstbereicherung.