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-   -   Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis (https://forum.tt-news.de/showthread.php?t=162053)

mithardemb 30.07.2014 22:46

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von Bo5 (Beitrag 2558036)
...Ich bezweifle irgendwie, ob ein erster Platz daran etwas ändert...


Zumal ein deutscher Volksheld ja auch nur dann geboren wird, wenn über den Sieg gegen Fan Zhendong berichtet wird und wenn die deutschen Bürger es live miterleben ;)

1989 Bei der WM in Dortmund wurden Roßkopf/Fetzner sensationell Doppelweltmeister. Die Halle war gut gefüllt und das öffentlich rechtliche Fernsehen übertrug life. Schweden schlug China 5:0 im Mannschaftsfinale. Waldner gewann gegen Persson das wirklich sehenswerte WM Endspiel usw usw.

Eine viel bessere Konstellation ist eigentlich kaum möglich. Man sollte meinen die Mitgliederzahlen gingen nach oben. Taten sie aber nicht. Sie sanken:


1989 - 820.000
1990 - 769.000
1991 - 762.000
1992 - 764.000
1993 - 758.000
1994 - 750.000
1995 - 741.000
1996 - 730.000
1997 - 722.000
1998 - 707.000
1999 - 698.000
2000 - 693.000
2001 - 690.000
2002 - 688.034
2003 - 673.868
2004 - 665.140
2005 - 651.022
2006 - 645.735
2007 - 630.941
2008 - 616.796
2009 - 614.111
2010 - 614.179
2011 - 606.075

http://www.dosb.de/fileadmin/sharepo...ebung_2011.pdf

Rudi Endres 31.07.2014 08:22

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zumindest in meinem Verband kamen statistische Effekte aufgrund der geänderten Mitgliedererfassung hinzu.

Andi 24 31.07.2014 09:18

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Man muss aber auch sagen, dass Fußbal mit einem drastischen Rückgang seiner Spieler klarkommen muss.
Glaube ich habe gelesen, dass in den letzten Jahren 10000 Mannschaften abgemeldet wurden, was schon eine ganze Menge ist, wobei es natürlich mehr Fußballvereine als Tischtennis Vereine gibt.

ert333 31.07.2014 10:10

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von Lorenzcraft (Beitrag 2557236)
Die Überschrift hört sich sehr marzialisch an; dennoch ist diese drastische Betrachtungsweise angebracht und spiegelt nur wieder, welche massiven Probleme Tischtennis im 21. Jahrhundert hat. Dies ärgert mich total.
Denn Mietgliederzahlen sind sehr stark rückläufig, die Attraktivität und die Reputation rund um Tischtennis ist total desolat. Woher kommt denn das Vorurteil, dass Tischtennis kein Sport ist? Oder Tischtennis total langweilig ist, oder Tischtennis total nerdig ist....

Probleme Nummer 1 - die Basis an den Vereinen

Tischtennis ist in vielen Vereinen stehen geblieben. Geschätzt 90% der Vereine haben ein Durchschnittsalter von 60+ oder höher, keine Damen und kein Vereinsleben. Ein viel zu überalterte Clientel, die total verschrobenen, mürrig, grummelig ist und kein Maß für Alkohol, Zigaretten und Speisen kennt.
Desweiteren existieren kaum Trainer, die erstens eine Trainerlizenz oder geschweige Tischtennisfachwissen besitzen. Zweitens besitzen diese kaum die Kompetenz mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen umzugehen.
Kaum Kinder sind in den Vereinen und kaum werden auch welche beim Sport gehalten.


Probleme Nummer 2 - Identifikation mit dem Sport

Als Tischtennissportler muss du dich ja schämen, dass du ja Tischtennis spielst. Keiner ist stolz und sagt, dass er ein guter Tischtennisspieler ist. Keiner von den Tischtennisspielern geht gerne noch zu einem 1. Ligisten a la Düsseldorf.
Desweiteren fehlen Idenfikationen mit Local Heros; sei es durch einen guten Trainer im Verein, durch ein gutes Vereinsleben, durch die Youngstars in den Regionalligamannschaften.
Desweiteren ist Tischtennis kaum in Social Media vertreten, nur irgendwelche stupiden Spiele. Keine Backgroundsinfos oder Doku oder Stories oder Blogger.


Warum ist dies so???????



ja,ja, ja und wieder ja, es ist ja leider wirklich so. in österreich das gleiche.
seltene ausnahmen bestätigen die regel.

oft wars doch so dass der ittf seine rolle als vorreiter für den sport überhaupt nicht wahrgenommen: Die basis hat, bewusst , niemand bisher interessiert. es wurde immer dann darauf hingewiesen, dass die landesverbände etc. da verantwortlich sind. diese aber einfach alles dem ittf nachmachen bzw. als orientierung nehmen. also passiert nix, schlecht, oft chaos.

am meisten ärgern mich uralte, sinnlose regeln, furchtbare schiedsrichterleistungen und kontrollmöglichkeiten und die stimmung die über die einstellung bzw. ermahnungen der ref entstehen. jeder tt-laie der profesionell mit sport zu tun hat und das erste mal genauer zugesehen hat stellt genau diese dinge in frage...... 100 mal erlebt......sehr peinlich, was soll man dann den leuten sagen:hmm:

zu der attraktivität wurde immer komplett die falsche richtung eingeschlagen bzw diskutiert. man kann doch nicht am sport an sich schrauben!!!!! (für die spieler nicht gegen, egal auf welcher ebenE,...muss entsprechend angepasst sein)

wie man zuseher und sponsoren bekommt machen china tt protour und österr. und holland beachvolleyb fivb vor (muss ja nicht ganz genauso sein, aber viel anders und vorallem wie bisher, wirds nicht mehr gehen)

:mad:

crycorner 31.07.2014 11:43

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Bei der Gelegenheit:

Nutzt eigentlich jemand diese hier:
http://www.tischtennis.de/vereinsser...edergewinnung/

SpinProf 31.07.2014 15:50

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Es gibt eine ganze Reihe von Kritikpunkten am Tischtennis in seiner heutigen Form und ebenso an seiner medialen Präsentation. Eine aus meiner Sicht sehr gute Zusammenstellung liefern Gäb&Nelson (2011)

http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/11466

Verbesserungsmöglichkeiten erscheinen zumindest z.T. einfach:

- nur noch Rückhandaufschläge
- Zeitliche Vorgaben für die Fortsetzung des Spiels (z.B. max. 10 Sekunden zwischen Ende des letzten und Anfang des neuen Ballwechsels)
- keine Timeouts mehr, die sind ohnehin lächerlich
- Handtuchpausen nur noch alle 10 Punkte
- bessere Kameraposition: Mittig hinter dem Tisch ist zwar Standard, aber einfach eine Katastrophe. Schon ca. 2 bis 4 Meter neben dem Tisch stellt eine bedeutende Verbesserung dar, wie man z.B. hier:

http://www.youtube.com/watch?v=JQB7APdREmY

sehen kann.

Der Punkt mit den Aufschlägen ist auch im Amateurbereich von großer Bedeutung. Aus eigener, sehr leidlicher Erfahrung sage ich: Das ist dringend nötig! Denn es nervt einfach, gegen Leute zu verlieren, die nur von ihrem völlig verdeckten Aufschlag leben und denen man ansonsten turmhoch überlegen ist.

Hinzufügen möchte ich noch, dass die Materialien immer teurer werden. Vor 20 Jahren war es eigentlich problemlos möglich, eine ganze Saison mit einem Satz von Belägen zu spielen. Wer noch den guten, alten Sriver L kennt, der weiß, was ich meine. Heute sieht man schon nach 3 Trainingseinheiten erste Abnutzungserscheinungen. Irgendwann kostete ein Belag 30 Mark. Und heute?
Von einem Fortschritt der Technik kann hier keine Rede sein. Fortschritt der Gewinnmaximierung ist wohl eher das Motto.

Deichchaot 31.07.2014 16:00

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Ein sehr komplexes Thema, darüber könnte man mehrere Referate halten :D

Was ich persönlich für sehr wichtig halte:
Schauen wir doch in unsere eigene Halle, hinten spielt irgendeine Herrenmannschaft, daneben normaler Trainingsbetrieb, eine Handvoll schaut der Herren beim Punktspiel zu. Wie oft kommt es vor, das sich jemand beim Punktspiel beschwert, das es zu laut ist, das sich zwei Spieler oder Zuschauer (für den Spieler) sich zu laut unterhalten. Nicht wenige wünschen sich Ruhe beim Punktspiel.
Schauen wir nun zum Dart: die Spieler werfen fleißig ihre Pfeiler, hinter ihnen feiert die Menge, die Dartspieler kümmert es nicht.
Beim Tischtennis undenkbar, das während eines Spieles zum Beispiel geklatscht wird (vor allem wenn im Paralleleinzel ein Ballwechsel noch nicht beendet wurde). Ich denke, wir müssen Action drumherum mehr akzeptieren, lernen uns mehr in diese Richtung zu öffnen, mehr Emotionen zulassen.
Es muß ja nicht eine Partystimmung wie beim Dart herrschen :), aber ein wenig mehr darf es schon sein.

Bo5 31.07.2014 16:29

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von SpinProf (Beitrag 2558180)
- nur noch Rückhandaufschläge

Alle Punkte finde ich sinnvoll, außer gerade diesem. Denn der zeigt doch genau das Problem, was die Funktionäre nicht verstehen. Es geht in erster Linie darum den Sport Tischtennis, den wir alle lieben, medial besser zu präsentieren und eben NICHT darum, Tischtennis so zu verändern, dass er sich zur medialen Präsentation besser eignet oder von alleine die Zuschauer anlockt. Das sind zwei völlig verschiedene Ansätze.

Der erste versucht aus der verfügbaren Sportart das Maximum herauszuholen. Der zweite setzt sich ein viel zu ehrgeiziges Ziel und ändert die Sportart, um es zu erreichen. Nur hat man am Ende aber eben nicht mehr ein medial präsenteres Tischtennis, sondern - übertrieben und zugespitzt formuliert - eine andere Sportart. Man sollte mit dem arbeiten, was Tischtennis ausmacht, z.B.
- der Kopf ist entscheidend
- es sind viele Faktoren wie Technik, Fitness, Taktik, Kreativität, über die man Punkte holen kann
- nirgends spielt die Rotation eine größere Rolle (ja Rotation sollte man als TT-Spieler lieben!)
- jeder spielt anders
- u.v.m.
und das den Menschen besser verkaufen. Und nicht an der Sportart herumdoktern, bis sie dem Laien gefällt. Dann könnten wir ja auch gleich alle Fußball spielen, denn da wissen wir sicher, dass der Durchschnittsbürger gefesselt und gebannt vor dem Fernseher sitzt.. :(

ert333 31.07.2014 17:11

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von SpinProf (Beitrag 2558180)
Es gibt eine ganze Reihe von Kritikpunkten am Tischtennis in seiner heutigen Form und ebenso an seiner medialen Präsentation. Eine aus meiner Sicht sehr gute Zusammenstellung liefern Gäb&Nelson (2011)

http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/11466

Verbesserungsmöglichkeiten erscheinen zumindest z.T. einfach:

- nur noch Rückhandaufschläge
- Zeitliche Vorgaben für die Fortsetzung des Spiels (z.B. max. 10 Sekunden zwischen Ende des letzten und Anfang des neuen Ballwechsels)
- keine Timeouts mehr, die sind ohnehin lächerlich
- Handtuchpausen nur noch alle 10 Punkte
- bessere Kameraposition: Mittig hinter dem Tisch ist zwar Standard, aber einfach eine Katastrophe. Schon ca. 2 bis 4 Meter neben dem Tisch stellt eine bedeutende Verbesserung dar, wie man z.B. hier:

http://www.youtube.com/watch?v=JQB7APdREmY

sehen kann.

Der Punkt mit den Aufschlägen ist auch im Amateurbereich von großer Bedeutung. Aus eigener, sehr leidlicher Erfahrung sage ich: Das ist dringend nötig! Denn es nervt einfach, gegen Leute zu verlieren, die nur von ihrem völlig verdeckten Aufschlag leben und denen man ansonsten turmhoch überlegen ist.

Hinzufügen möchte ich noch, dass die Materialien immer teurer werden. Vor 20 Jahren war es eigentlich problemlos möglich, eine ganze Saison mit einem Satz von Belägen zu spielen. Wer noch den guten, alten Sriver L kennt, der weiß, was ich meine. Heute sieht man schon nach 3 Trainingseinheiten erste Abnutzungserscheinungen. Irgendwann kostete ein Belag 30 Mark. Und heute?
Von einem Fortschritt der Technik kann hier keine Rede sein. Fortschritt der Gewinnmaximierung ist wohl eher das Motto.

genau das hab ich gemeint mit falscher richtung..

das kann doch wohl nicht dein ernst sein, sarkasmus oder?

Wen der verband wirklich auf dem trip ist dann spielen wir wirklich bald fussball,..super mit dem hatte ich eigentlich aufgehört.

..besser wär, die die jetz nicht tt spielen wollen spielen gleich was anderes....und dann plötzlich wundert man sich warum noch mehr leute aufhören.

tt steht in konkurrenz zu anderen sportarten, so ist das leider, wenn man das nicht so annimmt und alles gegen den sport ausrichtet gehts den bach runter

mithardemb 31.07.2014 17:46

AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von Bo5 (Beitrag 2558189)
Alle Punkte finde ich sinnvoll, außer gerade diesem. Denn der zeigt doch genau das Problem, was die Funktionäre nicht verstehen. Es geht in erster Linie darum den Sport Tischtennis, den wir alle lieben, medial besser zu präsentieren und eben NICHT darum, Tischtennis so zu verändern, dass er sich zur medialen Präsentation besser eignet oder von alleine die Zuschauer anlockt. Das sind zwei völlig verschiedene Ansätze.

Der Rückhandaufschlag würde nicht nur die Ballwechsel verlängern sondern auch die Aufschlagregel wieder vereinfachen. Im Moment ist die Regel eine Katastrophe. Sie wird weder vom Schiedsrichter angewendet noch von den Spielern konsequent eingehalten.

Das würde auch zu Verbesserungen an der Basis führen.


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