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Re: Frage zum Schnelligkeits-Balleimertraining
@Felix Lingenau
Super Beitrag! Könntest du das mit dem "lokalen" Schnelligkeitstraining mal präzisieren??? Das würde mich echt interessieren, was man da so machen kann! (...weiß: es gibt da nen thread aber der sagt nicht gerade viel aus!) |
Re: Frage zum Schnelligkeits-Balleimertraining
Hallo Leute. Hier wie versprochen die Antworten der Trainer, die ich gefragt habe (teilweise in Auszügen):
1.......natürlich steht der WTTV unverbrüchlich zu den von ihm gemachten Vorschlägen, die nicht nur sportwissenschaftlich begründet sind, sondern in ihrer Durchführung sich über einen langen Zeitraum empirisch als gewinnbringend erwiesen haben.Gruß,Dirk Huber (WTTV TRAINER) 2....ich denke, da wirst du niemanden finden, der dir die exakt richtige Antwort geben kann. Aus meiner Sicht: > die Argumentation die du anführst kommt aus der Wissenschaft der Sportmedizin, in der Praxis - das weiß jeder Trainer - sieht es ja doch etwas anders aus, da man häufig nicht mit der Stoppuhr neben dem Tisch steht und vieles aus der Erfahrung und aus dem Zustand des Spielers heraus steuert. > die beiden Methoden sind nahezu identisch. Der große Unterschied besteht in der Pausengestaltung. In der Sportmedizin gilt für Schnelligkeitstraining, dass nur dann eine maximale Kontraktionsgeschwindigkeit des Muskels möglich ist, wenn er auch ausgeruht ist. Von daher muss ich dem DTTB-Lehrplan recht geben. Wenn man aber die Belastung im Wettkampf betrachtet, muss ein Spieler nach einem harten Ballwechsel mit vielen Schnelligkeitsleistungen anschließend einige Sekunden später wieder den nächsten Ballwechsel beginnen (es sei denn er nimmt ein Time-out zur Regeneration). Von daher macht - für mich - diese Belastungssteuerung (also die der WTTV-Ausbildung) mehr Sinn. > wenn man aber bedenkt, dass die Stoffwechselsteuerung von hintereinanderfolgenden Schnelligkeitsleistungen sowohl beim spezifischen Balleimertraining, als auch im allgemeinen Schnelligkeitstraining (Sprints) die gleichen sind, so wirst du erkennen, dass auch da die gleichen Belastungsparameter gelten. > ich denke, man wäre als Trainer gut beraten, wenn man beide Formen nutzt, um die Schnelligket der Spieler zu schulen. Die DTTB-Form als Form, um die absolute Schnelligkeit zu schulen, die WTTV-Form, um den Schnelligkeitsleistungen im Wettkampf (samt entsprechendem Stoffwechsel) näher zu kommen......Gruß.....SSK (Stephan Schulte-Kellinghaus ->WTTV Trainer) 3. Telefongespräch mit Markus Söhngen (DTTB Lehrausschuß und Trainer TTVN) sinngemäß zusammengefaßt: Sportmedizinisch ist es richtig, das die ATP Reserven erst nach ca 90 Sekunden wieder hergestellt voll sind. Diese Trainingsmethode wurde 1:1 zB vom 100m Sprintertraining übernommen. Diese Trainieren aber auch fast nichts anderes am Tag (nicht wie nen TT Spieler mit Technik Taktik Spelsiztuationen usw). Dort sieht ne Trainingseinheit tatsächlich so aus: 5 sek. Sprint, 90 sek Pause das ganze 8 mal dann 3-5 Min Pause und davon 3-4 Serien. Trainingseinheit nach ner Stunde zu Ende. Dazu kommen natürlich Krafttraining und Startübungen usw. Daraus resultiert auch das Trainingsmnodell des DTTB. Leider ist imTischtennis die Zeit für sowas sehr knapp zumal man dieses Schnelligkeitstraining oft (immer ) machen sollte. Dann bliebe natürlich kaum noch Zeit für den Rest (Technik usw). Also wird meist eine abgespeckte Version verwendet wie beim WTTV gelehrt und auch im TTVN durchgeführt( Von mir beschriebene Methode). Es ermöglicht Schnelligkeitstraining im TT ohne zuviel Zeit zu verwenden (10 Minuten statt 50 mMinuten) und fördert die Anpassung des Stoffwechsel an Wettkampfbedingungen. Die Energiereserven werden dann zwar nicht 100% wieder hergestellt, aber ausreichend für die nächste Belastung.Außerdem sollte man die Belastungen/Pausen bei dieser Methode nicht an ner Stoppuhr festmachen sondern eher sich den Zustand der Spieler angucken und danach ausrichten. (Erfahrung und Auge) Fazit: Beide Methoden scheinen berechtigt, wobei die WTTV Methode (die sich auch schon als fördern erwiesen hat) einfach nen praktikablen Kompromiß der theoretisch optimalen DTTB-Methode (die natürlich super Ergebnisse bringt) darstellt. Ich werde also weiter mit meinen Spielern hauptsächlich nach der WTTV arbeiten, da sie Erfolge bringt und durchführbar ist bei den wenigen Trainingseinheiten, die meist nur zur Verfügung stehen. Es gibt aber Ideen aus dem Hessischen Verband (Info von Markus), die ich auch sehr gut finde und in Zukunft gelegentlich mit der WTTV Methode kombinieren werde. Der große Zeitaufwand entsteht durch die vielen langen Pausen. Diese sollte man nicht damit verbringen in der Ecke zu sitzen, sondern mit geringer körperlicher Belastung füllen. In Hessen wird in dieser Pausenzeit Aufschlagtraining gemacht. Geringe Körperliche Belastung aber TT Spezifische Nutzung der Zeit!!! Ne Super Idee finde ich. Besonders für Spieler die mehr als 3-4 Tariningseinheiten die Woche absolvieren können /müssen. :idee: VIELEN DANK AN STEFHAN, DIRK UND MARKUS FÜR DIE SCHNELLEN UND TOLLEN ANTWORTEN. :top: |
Re: Frage zum Schnelligkeits-Balleimertraining
@Prinzessin81: Da hast du wirklich eine sehr ausgewogene und differenzierte Aufstellung der gängigen Lehrmeinungen zusammengetragen :top: Ich denke deinen Beitrag kann man als Fazit genau so stehen lassen. Auf welche Methode die Trainer nun schwerpunktmässig setzen und wie sie diese ins Training integrieren und ob eventuell Kompromisslösungen genutzt werden, bleibt einfach die persönlich Entscheidung des Trainers und ist sicherlich ganz erheblich abhängig von der aktuellen Trainingsplanung. Beide Methoden haben aber auf jeden Fall ihre ganz konkrete Berechtigung.
:top: Also das war hier doch mal eine richtig konstruktive Diskussion, oder? ;-) |
Re: Frage zum Schnelligkeits-Balleimertraining
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Re: Frage zum Schnelligkeits-Balleimertraining
Zitat:
Gruß, Jancsi |
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