Die Wahrscheinlichkeit, daß der etwas schlechtere Spieler gewinnt, ist bei den 3/11er-Sätzen wohl tatsächlich etwas höher als bei den 2/21er-Sätzen.

Näheres hatte ich in
http://www.tt-news.de/vb/showthread....ighlight=ttsim
dazu geschrieben.
Die Unterschiede sind aber eher klein.
Da kann man ja ein wenig mit TT_SIM spielen, das Programm kann hierüber sicher recht gute Aussagen machen.
Machst du z.B. 52% der einzelnen Punkte, so wirst du 65,35% der Spiele bei 2/21er-Sätzen gewinnen, aber nur 64,25 der 3/11-Spiele. Soweit ist das Zählsystem verantwortlich.

Ich denke, es spielen noch sehr viele andere Elemente hier hinein, die letztlich verantwortlich sind, daß einzelne abweichend von obigen Prozentangaben vielleicht wesentlich erfolgreicher oder erfolgloser sind:

• Wie stehe ich selbst und mein Gegner zu den 11er-Sätzen?
• Wie reagiere ich im 11er-Satz auf einen Punktrückstand?
• Bin ich ein Spätstarter, der tatsächlich erst nach dem 30ten Ballwechsel auf Touren kommt?
• Habe ich gleich das richtige Spiel gefunden, oder mußte ich erst danach suchen (unter den neuen Gegebenheiten des 11er-Satzes)
• Brauche ich unbedingt 5er-Aufschlagserien
• Wie reagiere ich, wenn es am Ende des Satzes knapp steht (das kommt nun ja viel häufiger vor)
• leiste ich mir Schwächephasen von einigen Punkten Länge?
• habe ich die Phasen besonderer Konzentration unglücklich verteilt?
• (und sicher noch 100 andere Sachen)

Daß die 3/11er-Sätze dem Zufall so sehr Tor und Tür öffenen, glaube ich einfach nicht.

Jens

vorweg muss ich sagen, dass ich deine statistik für einen löblichen empirischen ansatz halte und deine psychologische liste ziemlich vollständig ist. trotzdem komme ich zu einem anderen schluss. gerade das psychologische element wird meiner meinung nach beträchtlich erhöht.
niemand bestreitet im tennis, dass das tiebreak reine nervensache ist. im tennis hingegen gehen einige spiele voraus und nur bei ausgeglichenheit, muss ein schnellsystem den sieger bestimmen, mag es auch zufall sein, aber es gibt kein unentschieden. kann man ein fussballspiel auf ein elfmeterschiessen reduzieren? manchmal wäre das besser :)
die psychologische gewichtung eines punktes im satz nimmt zu, braucht man doch nur noch die hälfte der punkte(11). das eigene service gewinnt noch mehr an bedeutung, da ein punkteverlust einem "minibreak" gleichkommt, zumal ein verstecktes service noch erlaubt ist. braucht man jetzt auch einen gewinnsatz mehr, aber einen gewonnen satz nimmt einen niemand mehr weg. ein punktevorsprung im 21satz ist psychologisch nicht dasselbe.
ich glaube deswegen nicht, dass der bessere benachteiligt wird, weil der zufall eine zu grosse rolle spielt, sicherlich aber der regelmässige spieler. ich befürchte eine änderung des spielcharakters. das spielt wird zu einem "highnoon", schöne punkte haben keinen platz mehr. eine spielerei kann entscheiden.

Erfahrungen
 

Hi,
habe jetzt auf einem Lehrgang nochmal ausgiebig Wettkämpfe nach dem neuen Zählsystem getestet:
Das hat mir irgendwie gezeigt, dass die Regeländerung irgendwie nicht so richtig getestet wurde (meiner Meinung nach... ;) )

:boing: Jedesmal am Ende eines Satzes kam erst so richtig ein Spiel auf. Dann war aber der Satz vorbei und es ging wieder von vorne los. Beispiel: So bei 9:8 gab es ein schönes Halbdistanzduell. Früher gab es gegen genau denselben Spieler in der Folge eigentlich bis zum Satzende viele Ballwechsel in der Art. Nun war der Satz vorbei und damit auch ein wenig Sicherheit in diesen Halbistanzballwechseln. Es passierten dann wieder mehr leichte Fehler.

:boing2: Ich wollte es ja zuerst nicht so richtig glauben, aber....
Ich habe doch oft gegen "schlechtere" Spieler Probleme, weil ich einen Satz abgeben musste. Da kam mal eine Serie von Kanten- oder Netzbällen oder Schlägerkante. Das gabs bei mir bei 21er Sätzen auch oft (Schlägerkante). Doch da war das meistens nicht satzentscheidend.

Naja, mal schaun, was in der Runde passiert....

Liebe TT-NEWS-Besucher,

auf der Startseite von www.TT-NEWS.de (rechts unten) läuft zur Zeit eine neue Umfrage. Es geht um Eure Meinung zur neuen Zählweise, jetzt nachdem jeder schon mit ihr in Berührung gekommen ist und Erfahrungen mit der "11" gemacht hat, ist es natürlich interessant wie Ihr dazu steht.

Mit freundlichen Grüßen, das TT-NEWS-Team :)

Interessant fände ich eine Unterteilung in

Kreis-
Bezirks-
Landesebene

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das auf Landesebene mehr für die 11 und auf Kreisebene mehr dagegen wären.

Ich bin mittlerweile dafür, bis zur 1. KK bis 21 zu spielen (Geselligkeit, Spielwitz etc.) die KL wird als Übergangsliga zum Bezirk nach den Internationalen TT-Regeln gespielt und ab Bezirk sowieso nach aktuellen Regeln.

Gute Jugendliche fangen bei den Herren eh höher als Kreis an. So unterteilt man Breiten- und Leistungssport (wobei ich durchaus weiß, das ab Bezirk noch kein Leistungssport im eigentlichen Sinne betrieben wird).

ab bezirk wird tt idr mit deutlich mehr ehrgeiz betrieben, wenn du das meinst..

ansonstenm finde ich die idee eigentlich nicht schlecht, wenn da nicht wieder das problem der uneinheitlichkeit wäre..

Es gibt nur eine Möglichkeit die beiden Zählweisen problemlos parallel laufen zu lassen. Wenn die DTTB-Klassen bis 11 und alle anderen bis 21 gespielt hätten, dann hätte es keinerlei Probleme gegeben.
Der Sprung von der Regionalliga in die 2.Bundesliga ist ohnehin gewaltig, betrifft aber andererseits nur ganz wenig Spieler. Die Problematik, daß man als Ersatzspieler nach anderen Regeln spielen müsste, stellt sich hier auch nicht, da wohl in den Bundesligen allgemein mit Kadern gespielt wird, die ausreichen, Ausfälle zu verkraften.

Diesen Vorschlag habe ich, wie andere auch , dem DTTB gemacht, Reaktion Null.

Im übrigen wäre damit weder die internationale Konkurrenzfähigkeit gefährdet worden, noch hätte man irgendeinen Passus in einer Satzung ändern müssen. Man hätte so eine Menge Ärger und Frust an der Basis vermeiden können, wenn man gewollt hätte ...

ich würde sagen dass die neue zählweise große vorteile bringt da man jetzt von anfang an voll konzentriert an das spiel rangeht .

hat man das vorher nicht gemacht? und wo liegen da die großen vorteile? zumindest mir ist diese sichtweise viel zu undifferenziert..

na ja bei mir war das so wenn wir bis 21 gespielt haben das ich so am anfang gerne mal rumprobiert habe und erst wenn ich hintenlag richtig angefangen habe zu spielen was jetzt nicht mehr passiert da ich weiss das jetzt ein rückstand nicht mehr so leicht aufzuholen ist