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tt-61 21.09.2011 11:46

Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Hallo zusammen,
beim leidigen Thema Amtsausübung in unteren Spielklassen, also kein OSR,
hätte ich mal gern gewußt, wie sich der Punktezähler sinnvollerweise bei strittigen Situationen verhalten sollte, z.B. inkorrekter Aufschlag seines eigenen Mannschaftskollegen oder auch bei Fehlaufschlag im Doppel, wenn er auf seinem Stuhl sitzt und das falsche Feld nicht erkennen kann. Danke und bitte nur ernstgemeinte Zuschriften :cool:

Torsten von Bayern 21.09.2011 12:00

AW: Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Zunächst einmal die "rechtliche" Seite: Der zählende Teamkollege hat die gleichen Befugnisse wie ein lizensierter Schiedsrichter, da dieses Amt wie folgt definiert ist:
"A5.11. Der Schiedsrichter ist die Person, die dafür eingesetzt wurde, das Spiel zu leiten".
Deswegen gibt es den Begriff der "Zählrichters" auch im Regelwerk gar nicht. Bis 11 zählen können wir alle selber. ;)

Die Situation mit dem falschen Feld im Doppel lässt sich leicht umgehen, indem der Schiedsrichter das macht, was im Schiedsrichterhandbuch unter 4.2.4 steht: Er sollte stehen.

Die Erörterung über den fingerspitzentechnischen Umgang mit diesen Rechtsgrundlagen in einem Kreisligaspiel überlassse ich jetzt den Kollegen, die das hier (dankenswerter Weise) ja schon öfter erledigt haben.:)

Fastest115 21.09.2011 12:07

AW: Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Also grundsätzlich hat er alle Rechte und Pflichten eines SRaT.

Wie er das dann genau handhabt ist schwierig.

Deine Beispiele:

Doppel: Also ich kenne es nur so das ein SRaT beim Doppel steht und nicht sitzt und dann kann er die Aufschlaglinie auch gut sehen. Genauso wie ein unparteiischer SRaT das auch könnte bei einem Bundeligaspiel. Der kann die Linie ja auch nur sehen wenn er steht/Hoch sitzt.

Falscher Aufschlag des Mannschaftskollegen: Problem hierbei ist natürlich das man sich mit dem Kollegen das ganze nicht verscherzen will. Andererseits machen geschätzte 75-80% aller Spieler bei allen/einigen Aufschlägen irgendwas bewußt oder unbewußt falsch.

So stellt sich generell die Frage läßt man das allen durchgehen oder ermahnt man alle.
Denke wichtig ist das man nicht mit zweierlei maß mißt: Hatte mal ein beispiel: A-B. B macht falsche Aufschläge "aus der Hand". A moniert das beim SR X der Mannschaftskollege von B. Standard Antwort: Wir sind nicht in der Bundesliga->Die sind ok weiter spielen. . Im nächsten Einzel spielte X dann gegen Y. Y machte verdeckte/nach hinten geworfene Aufschläge (dazu noch Linkshänder also noch schlechtere Sicht) jetzt beschwerte sich X über die Aufschläge..Was A dann reinrief von der Bande ist klar.

Anderer Fall: Der SRaT vom Gegner beschwerte sich meine Aufschläge seien nicht ichtbar für den gegner. Der gegner schüttelte nur den Kopf weil er sie sehen konnte und meinte nur . Mach sie ruhig weiter. Er selber warf nämlich den Ball nicht wirklich hoch, doch das sah der SRat nicht. Auch das alle Spieler seiner Mannschaft (nachträglich beobachtet) falsche Aufschläge aller Couleur machten wollte er nicht (ein)sehen...

Ich mache das so: Ich lasse falsche Aufschläge durchgehen. Sollte sich einer der beiden beschweren (ist ja sein gutes Recht) ermahne ich den Spieler wenn ich der objektiven Meinung bin die sind falsch und würde sie ggf auch dem eigenen Kollegen abzählen. Umgekehrt würde ich aber dann auch dem sich beschwerenden sagen das ich auf Einhaltung aller Regeln (Aufschlag und anderen) bei ihm genauso achten und ahnden werde.

Motto: Entweder die spieler akzeptieren leichte Regelverstöße einvernehmlich weil sie selber auch welche begehen oder sie pochen auf ihre rechte müssen dann aber auch ihre Pflichten erfüllen.

Oder auch: wer im Glashaus sitzt....

tt-61 22.09.2011 10:47

AW: Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Zitat:

Zitat von walter (Beitrag 41428)
@ Oblomov
Bin selbst Schiri und muss sagen, daß es mich auch ankotzt,
keine direkten Entscheidungen treffen zu können.
Wir machen die Regeln nicht.
Außerdem wird ja wohl an zwei Tischen gespielt.
Du musst mir den zeigen, der beide Tische gleichzeitig beobachten kann.
Mit Schuld an der Misere sind aber die Spieler selbst, denn
erstens gibt es kaum Beschwerden gegen falsche Aufschläge und zweitens traut sich kaum ein Zählrichter, der ja zu den beteiligten Mannschaften gehört falsche Aufschläge abzuzählen.
Ich mache das so, wenn ich merke, daß jemand durch falsche Aufschläge benachteiligt wird ermuntere ich den Zählrichter diese
als falsch zu werten. Gehören falscher Aufschläger und Zählrichter zu der selben Mannschaft, tausche ich die Zählrichter
einfach aus. Wenn dieser dann auch nicht abzählt, sind mir leider
die Hände gebunden, denn auch bei Aufschlägen handelt es sich um Tatsachenentscheidungen, hier kann der OSR nicht eingreifen.

Dies gebe ich nur zu bedenken, wenn Ihr die OSR kritisiert.

Gruß Walter

Obiger Text mit dem "Zählrichter" stammt von 2001 und der Kollege war ist ? OSR aus Rosenheim. Ost-West-gefälle in Bayern ? Egal was das Regelwerk sagt, ich wollte gern wissen, wie sich andere Spieler, Teams etc. evtl. vor oder während eines Wettkampfes verhalten, kommt es zu strittigen Situationen. Und derer gibt es viele, nach der Devise, Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. Mir soll noch einer sagen, alle TT-spieler seien fair. Den meißten ist doch das Hemd auch näher als die Hose. Danke.

Torsten von Bayern 22.09.2011 12:20

AW: Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Ost-West-Gefälle ? Ein Vergleich von Texten aus 2001 mit 2011 ist kaum zielführend. Im Jahr 2001 hatten wir den Begriff "Zählrichter" noch in der Wettspielordnung stehen. Außerdem habe ich vom Regelwerk gesprochen, nicht vom Umgangs-Sprachgebrauch einzelner SR (den wir uns bemühen, ihnen nach und nach abzugewöhnen).

Deine Ausgangsfrage war jedenfalls, wie Du dich als zählender Spieler verhalten sollst - diese Frage wäre unvollständig beantwortet, wenn nicht sowohl die praktische Umsetzung (von Dirk) als auch die Regelgrundlage (von mir) beigesteuert wird. Es interessiert Dich also zwangsläufig beides.

Klaus123 25.09.2011 13:23

AW: Schiedsrichter oder doch nur Zählrichter ?
 
Ich mache es so: wenn einer keine offensichtlich absichtlich falschen Aufschläge macht, um den anderen zu linken, und wenn sich der Gegner nicht beschwert, dann lasse ich die Ermahnung, zwecks "Mannschaftsfrieden". Oft macht, wie Fastest ja sagt, in unteren Klassen jeder ein bißchen was falsch. Da käme man aus dem Ermahnen und Karten ziehen gar nicht mehr raus und es würde ziemlichen Ärger geben.


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