Jugendliche trainieren - aber keine Lust auf Mannschaft
 

Hallo zusammen,

aus der Praxis eine Situation aus dem Jugendbereich:

2-3 Jugendliche (zw. 11 und 14 Jahren) trainieren regelmäßig seit ca. 1 Jahr und machen im Training vorbildlich mit und. Sie sind aufmerksam, durchaus talentiert, wollen lernen usw.
Soweit so gut.

Leider wollen sie auf keinen Fall in einer Mannschaft/am Spielbetrieb mitwirken, obwohl die Spielstärke gegeben wäre. Ich konnte nun herausfinden, dass die Eltern nicht wollen, dass die Kinder in einer Mannschaft spielen. Es liegt daran, dass die Kinder noch andere Hobbys haben, welche mit Terminen an den WE verbunden sind.

Kennt ihr solche Situationen? Wie geht ihr im Training und in der Planung damit um?
Ehrlich gesagt habe ich eine deutlich geringere Motivation, diese Kinder zu trainieren. Noch schlimmer ist es für die Mannschaftsführer, denn wenn man mal einen Ersatzspieler bräuchte und dann diese Kinder nicht einsetzen kann, obwohl die Spielstärke gegeben wäre, ist das sehr schade.

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Ja kenn ich. Machen kannste da wenig. Denn die Eltern müssen ja den Antrag auf Spielberechtigung unterschreiben und auch theoretisch gesondert zustimmen wenn du sie mal als Ersatz nehmen willst.

Du kannst zwar noch mal mit den Eltern sprechen, aber wenn die nicht wollen wollen die nicht.

Ob du die dann im Training anders behandelst oder nicht ist natürlich Einstellungssache.

Ich persönlich würde dann auch meine Zeit eher in die investieren die auch in der Mannschaft spielen...also zb Balleimer würden die die da nicht Mannschaft spielen wollen dann nicht mehr machen. Und wenn nicht genug Tische da sind für alle würden die dann eben öfter Pause machen oder öfter am letzten Tisch Rundlauf mit den "wartenden" spielen.

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Folgendermaßen würde ich mit den Kindern reden, falls es nur an kollidierenden Terminen liegt...
Ihr wisst ja, dass die allermeisten, die bei uns trainieren in einer Mannschaft spielen. Natürlich bleibt euch das überlassen, ob ihr nur trainieren wollt oder in eine Mannschaft rücken, aber ihr seid auf jeden Fall gut genug, um unser Jugendteam besser zu machen. Ich weiß, dass ihr viele andere Termine unter der Woche habt und es daher eng würde, falls ihr zusätzlich noch Stamspieler in einer Jugendmannschaft seid. Aber wie wäre folgende Idee: Ich melde euch ab Sommer in einer Jugendmannschaft, aber sozusagen als Ersatzspieler. D.h. ihr seid nicht verpflichtet ständig zu spielen. Fällt mal einer unserer Jugendspieler aus frage ich euch und wer weiß, vielleicht macht euch die Punktspielerfahrung Freude... Fragt mal eure Eltern und gebt mir Bescheid.

Dass man als Jugendtrainer auf Dauer nicht mehr so viel mit denjenigen trainiert, die keine Punktspielambitionen haben, kann ich ehrlicherweise nachvollziehen. Diese Gedanken sollte man aber als Trainer verdrängen. Zusätzlich finde ich, es ist die Pflicht des Trainers herauszufinden, warum die Kindern in keiner Mannschaft spielen wollen. Also - wie angedeutet - einfach mal vorsichtig und dennoch konkret nachfragen.

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Ich finde, die sollten nicht anders behandelt werden. Zum Einen zahlen die (Eltern) Mitgliedsbeitrag wie andere auch. Zum Anderen sind es gute Trainingspartner für die Mannschaftsspieler und müssen als Solche auch Schritt halten. Und zu guter Letzt: Wer weiss, ob sie in einem Jahr nicht doch in der Mannschaft spielen, weil sie für sich festgestellt haben, dass die andere Sportart nix für sie ist?

Ich meine, wonach soll man sein Engagement als Trainer denn richten? Oft genug passiert es ja auch, dass man ein Talent ganz besonders gefördert hat und bei der nächsten Möglichkeit wechselt der zu einem anderen Verein.
Oder ein Mannschaftsspieler, der selten ins Training kommt und auch hin und wieder ein Liga-Spiel verpennt? Für einen Trainer ist es doch immer toll, jemanden zu trainieren, der lernwillig ist.

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Tach zusammen,

ich möchte kurz auf den Punkt mit der geringeren Motivation eingehen, den ich sehr gut verstehen kann. Man fragt sich nach dem Nutzen den das Ganze für einen selber und den Verein haben soll.
Für sich selber ist der Nutzen des Jugendtrainings nicht die Teilnahme an den Meisterschaftsspielen, sondern -so sollte es zumindest sein- die Entwicklung jedes Einzelnen. Diese wird natürlich oft an Ergebnissen aus der Meisterschaft gemessen, aber letzten Endes nicht ausschließlich abhängig davon.

Also bleibt der Nutzen für den Verein, da evtl. Aufwandsentschädigung oder gar Vollbezahlung eines Trainers stattfindet, wovon der Verein kurzfristig nichts hat, wenn die Kinder nicht am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen möchten. Es ist aber nun mal der Fall, dass der Jugendbereich nur einen kleinen Teil der TT-Karriere ausmacht und mit dem Eintritt in die Volljährigkeit auch die selbstständigen Entscheidungen beginnen. Oft ist es nur Aufgabe des Vereins auch diese Kinder an sich zu binden, damit Sie sich im Herrenbereich dann doch für Meisterschaftsteilnahmen entscheiden. Dann ist der Nutzen einer guten Jugendausbildung -zwar verspätet- aber durchaus vorhanden.

Dementsprechend denke ich, dass mit dem ausreichenden Maß an Objektivität auch Kinder ausserhalb des Ligabetriebes eine gute Ausbildung mit Motivation erhalten sollten. Die anderen Eltern bezahlen im übrigen ja auch nicht mehr oder weniger, weshalb jedes Kind aus Vereinsaugen gleichermaßen motiviert trainiert werden sollte.

In diesem Sinne:

Motivierte Grüße,

Falk

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Ehrlich gesagt halte ich die Einstellung der Eltern für verständliche und aus organisatorischer Sicht auch für deutlich positiver als wenn sie erst für die Mannschaft zusagen und man später fest stellt, dass sie bestenfalls die Hälfte der zugesagten Spiele machen.

Behandeln würde ich sie auf keinen Fall anders und mich vielmehr über im Training motivierte Jugendliche freuen die vielleicht sogar helfen die anderen Jugendlichen (die in Mannschaften spielen) zu pushen.
Darüber hinaus sollte man bedenken, dass Jugendliche in diesem Alter auch gern mal ihre Interessen ändern und vielleicht irgendwann anstatt ihrer anderen Aktivitäten doch lieber in der Mannschaft spielen wollen (bei uns schon in mehreren Fällen vorgekommen). Diese Chance vergibt man jedoch, wenn man sie stiefmütterlich behandelt.

Im übrigen gibt es je nach dem wie man die Jugendmannschaften organisiert auch einen Mittelweg. Wird melden für die Mannschaften vorderrangig nur Jugendliche die fest spielen möchten und lassen diese ggf rotieren. Sollte Ersatz benötigt werden haben diese Stammspieler auch immer den Vorzug - dennoch ist der komplette Rest derjenigen die nicht regelmäßig spielen können, wollen oder dürfen ebenfalls gemeldet damit sie auch einmal einspringen können, wenn nicht genügend Stammspieler Zeit haben was durchaus regelmäßiger vorkommt. Auf die Art und Weise kommen unsere Ersatzspiel erebenfalls auf 1-2 Einsätze pro Saison, freuen sich, werden stärker an den Verein gebunden und für die Eltern ist diese Zahl der Einsätze vollkommen ok.

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Wenn man genug Kapazitäten an Tischen Trainern usw hatkann man die natürlich genauso trainieren wie die anderen auch.

Also wenn ich 5 habe die in der Mannschaft spielen und drei die das nicht wollen/können/dürfen und hab 6 Tische und bin als Trainer alleine bzw hab sogar noch nen Helfer dabei dann ist alles kein Problem.

Hab ich aber 12 Kids die alle Mannschaft spielen und 3 die das nicht machen...und die 6 Tische und bin alleine...

Dann lass ich 10 Mannschaftsspieler an 5 Tischen trainieren und die 3 Nichtmannschaftsspieler können am 6. Tisch mit den 2 Mannschaftsspielern nen Turnier spielen..Doppel oder Rundlauf. Und alle X Minuten Wechsel ich dann die 2 Mannschftsspieler vom 6. Tisch aus gegen 2von den ersten 5 Tischen. Zb immer nach einer Übung...

Denn die 12 Mannschaftsspieler haben das Training nötiger, denn Training ist ja Zielgerichtet/erfolgsorientiert/wettkampforientiert. Sprich ich hab eh schon zuwenig zeit und Tische für die 12 da kann ich diese "Resourcen" nicht an 3 Kinder "verschwenden" die kein konkretes Wettkampfziel haben.

Sprich eine Umverteilung wäre den 12 gegenüber nicht gerecht.

Zum Argument das alle die gleichen Beiträge bezahlen..stimmt...aber die Wettkampfspieler Eltern bringen ja auch noch Zeit und Geld auf um die Kinder zu Spielen oder Turnieren zu fahren und bleiben dann auch oft dabei. Und die Kinder selber bringen dem Verein ja auch Imagegewinn und sportliche Erfolge (die natürlich besser sind je mehr Resourcen man investiert).

Und zum Thema die können ja mal Ersatz spielen...Klar gute Sache sofern sie denn ne Spielberechtigung haben. denn das hörte sich im Ausgangspost so an als würden die Eltern einem Antrag nicht zustimmen.

Und was nutzt es wenn die Kinder eine andere "Hauptsportart" haben und dann zeitgleich Fußball spielen oder Handball wenn die Spiele sind und wenn man sie mal als Ersatz braucht zu 90% hört_Da kann mein Sohn nicht weil er Fußball hat bzw Da hat mein Sohn zwar kein Fußball aber da sind wir froh wenn er mal keinen Termin hat und wir was als Familie so machen können...

Ich sage es nochmal: wenn man genug Resourcen hat dann kann man natürlich auch die gleich fördern die keine Spiele machen (in der Hoffnung dass sich das mal ändert). Aber wenn man die nicht hat, dann sollte man die vorhandenen auf die Mannschaftsspieler konzentrieren und die Nichtmannschaftsspieler dann irgendwie mitlaufen lassen.
Ist aber nur meine persönliche Überzeugung und kann jeder auch anders machen.

PS auch immer unschön wenn durch solche Leute dann keine (zusätzliche) Mannschaft zustande kommt. Also wenn man 3 hat die immer spielen wollen und 3 die sich komplett weigern oder nie wissen wann sie Zeit haben...hatte ich nämlich auch schon, das war nicht lustig

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Ich glaube, Du kannst sogar mit 14 Jugendlichen an zwei Platten als alleiniger Trainer ein sehr intensives und gutes Training aufbauen. Ohne jemanden zu vernachlässigen: Jeweils 1 Jugendlicher, der am Balleimer steht und bedient. Und je Tisch zwei 3er Gruppen, die alle 3 Minuten wechseln. Und innerhalb der 3er Gruppe, die gerade dran ist: Schlagkombi, Nächster, Schlagkombi, Nächster, ... Und Du als Trainer hast alles im Blick und korrigierst punktuell. Die Gruppe, die gerade nicht dran ist, sammelt die Bälle auf. So ist jeder beschäftigt und hinterher sind alle platt.

Will sagen: Man findet IMMER Wege, ALLE gleichermaßen zu integrieren. Egal, ob Mannschaftsspieler oder nicht.

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Das Problem hast du auch, wenn die 3, die nicht spielen wollen, gar nicht da sind. Streich die mal gedanklich weg und Du stellst fest, dass sich für die 3, die spielen wollen, absolut nichts ändert. Insofern wäre es unfair, den 3 unwilligen irgend etwas vorzuwerfen.

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Ja klar findet man immer Wege. Aber dann findet man auch immer einen Weg wie die Mannschaftsspieler noch effektivertrainieren können bei gleichen Bedingungen wenn man die anderen etwas zurück fährt.

Und dein Beispiel mit 2 Tischen und 14 Kindern ist auch eher selten. Meist hat man ja (mind) 6 Tische (Standard Grundschulturnhalle oder zb drittel einer Dreifachhalle usw).

Und ich denke an meinem Beispiel ist klar, das man dann den Mannschaftsspieler Trainings/Tischzeiten wegnimmt wenn man sie den anderen geben will.

Aber wie gesagt soll jeder machen wie er meint. Ich würd esso machen wie geschildert.