Technikentwicklung seit 1970
 

Hier mal ein Video in Topqualität von 1970, bei dem man -neben dem Vergnügen das mal in dieser Schärfe, Farbe und Länge zu sehen- ausführlich auch das Spiel von damals studieren kann.

1970: Alser vs. Johansson



Noch auffälliger als das geringere Tempo ohne Frischkleben ist für mich das Aufschlagspiel.
Mehr oder weniger wurde halt der Ball ins Spiel gebracht.
Es wurde noch nicht mal wert auf Kürze gelegt.
Das fehlt auch völlig....kurz-kurz...Fehlanzeige.
Ich sehe auch weniger Schupfbälle als erwartet, und agressive Pushs sind eigentlich gar nicht zu sehen...selbstverständlich auch kein Rückhand-Flick.

Auch überraschend...signifikant länger sind die Ballwechsel nicht.
Wobei man schon sagen muss, dass das Spiel noch überhaupt nicht auf den dritten Ball ausgelegt war.
Das heisst längere Ballwechsel kommen halt öfter vor.
Unterhaltsamer finde ich das nicht, und wenn es das ist, was man mit den ganzen Verboten/Änderungen erreichen möchte, dann gute Nacht.
Das ist Schlafwagentischtennis.

Dennoch sehe ich auch sehr postives!
Z.B. das völlige Fehlen der "Mätzchen".
Kein Tscho, kein Rumgebrülle, keine Handtuchpausen, kein Rumgestöhne wie im Kreißsaal.
Die Aufschläge werden sehr flüssig gespielt.
Das alles empfinde ich als sehr sehr angenehm;)
Natürlich war das ein Showmatch, aber im Wettkampf gab es das auch noch nicht so wie heute.

Mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Muss es mir nochmal reinziehn....es ist so göttlich nostalgisch:D:D:D

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Das ist ähnlich gemütlich wie Fußballspiele der "besten deutschen Mannschaft aller Zeiten" von 1972/1974. Wo dir heute in der eigenen Hälfte einer auf den Füßen steht, konnte man damals schon durchaus gemächlich bis zum gegnerischen Strafraum vorstoßen. Ebenfalls attraktiv durch viel weniger "Mätzchen" (Fouls), aber nicht mehr zeitgemäß.

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Eines hab ich vergessen:
Alle Spiele sollten in schwedisch kommentiert werden!!!
Ich verstehe zwar kein Wort, aber es ist herrlich:D

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Das ist ein Schaukampf. Auch wenn der Unterschied zu heute immer noch deutlich sichtbar ist, gings auch damals im Ernstfall dynamischer zu:

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Das liegt aber an dem Penholder-Spieler, der halt den Schuss möglichst oft einsetzt....das finde ich noch unattraktiver.
Ist halt Geschmackssache....

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Dieses hier ist ein Finale und auch sehr "gemütlich":



Aber wenn ich mir das von dem Penholder und einige andere dieser 70er Jahre Spiele so anschaue, wundere ich mich nicht mehr, dass so viele ältere Spieler keinen Ball beim Aufschlag hochwerfen und einen Roller aus der Hand für ein ganz legitimes, cleveres Mittel halten.

"16cm" muss wohl später eingeführt worden sein. ;-)

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Bei Hans Alser fällt auf, dass er die Beine kaum beim Topspin einsetzt. Damit kann man dann auch nicht so viel Kraft entwickeln.

Laut Wikipedia wurde das 1967 festgelegt. Allerdings weiß ich nicht, wie genau diese Regel 1970 kontrolliert wurde. Augenscheinlich eher weniger.

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Man beachte auch die ganzen Salonlöwen auf der "Tribüne" :klatsch:

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Ich komm nicht ganz mit. Erkennst du da jemanden oder wie kommst du da drauf?

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Solche Videos bestätigen mich immer wieder darin, dass der Rückgang der Zuschauerzahl im TT nichts mit Regeländerungen, Frischkleben, zu kurzen Ballwechseln oder fehlender Attraktivität zu tun hat. Erst Recht nicht mit dem Image als Standsport.

Ich denke es liegt schlichtweg daran, dass es heute mehr Alternativen im Sport oder auch außerhalb gibt oder dass die Leute lieber zuhause auf der Couch sitzen. Diese TT-Videos sind zum Gähnen langweilig. Die Spieler bewegen sich in der Tat viel weniger, sind überhaupt nicht austrainiert, die Ballwechsel sind größtenteils genauso kurz wie heute und z.T. sieht es wirklich so aus wie "einfach mal einwerfen, mal gucken, was passiert". Völlig ohne Sinn und Verstand wie auf dem Pausenhof. Da wundere ich mich nicht, wo TT sein Image her hat. Ein spektakuläreres oder attraktiveres TT als heute sehe ich weiß Gott nicht. Das einzig Positive ist, dass die Pausen zwischen den Bällen kürzer sind