TT-NEWS Tischtennis Forum

TT-NEWS Tischtennis Forum (https://forum.tt-news.de/index.php)
-   Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung (https://forum.tt-news.de/forumdisplay.php?f=9)
-   -   Ballkontrolle (https://forum.tt-news.de/showthread.php?t=222929)

Kämpfer17 16.06.2016 11:49

Ballkontrolle
 
Meine Erfahrung ist, dass der Ball bei 1.9 mm nicht so schnell vom Schläger weggeht, wie bei max.Schwammstärke.

Ich tue mir leichter, mit einer Schwammstärke von 1,9 mm einen Unterschnittball zu ziehen, als mit max. Schwammstärke.

Heute habe ich dazu eine Gegenposition vernommen, die meint, dass es sich hierbei um einen Beobachtungsfehler meinerseits handelt, da sich physikalisch bei maximaler Schwammstärke die Ballkontaktzeit verlängert.

Kann das jemand bestätigen? Ich muss ehrlich sagen, der physikalische Gesichtspunkt verwirrt mich.

Kyuss 16.06.2016 12:09

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von Kämpfer17 (Beitrag 2751086)
.

Kann das jemand bestätigen? Ich muss ehrlich sagen, der physikalische Gesichtspunkt verwirrt mich.

Weil es eben kein physikalischer Gesichtspunkt ist, wie ein Physiker , der für den DTTB und die ITTF arbeitet, in einer Ausgabe der "Tischtennis" erklärte, die Kontaktzeit ist konstant und bei ca. 1/1000s.

crycorner 16.06.2016 12:14

AW: Ballkontrolle
 
Je dicker der Schwamm, desto stärker wird der Ball gebremst, desto länger ist die Kontaktzeit mit dem Ball.

Physikalische Abhandlungen überlasse ich Anderen. Habe Physik nach der 11. abgewählt :-)

Was Dich vielleicht irritiert, ist die Katapultwirkung. Der selbe Schwamm hat einen höheren Katapulteffekt, wenn er dicker ist.

Also: Längere Kontaktzeit, aber höheres Tempo.

Mit 1.9 fällt es Dir leichter zu ziehen, weil der Katapult etwas moderater ist, als bei max. Ein Faktor, der sich je nachdem, wie voll man den Ball trifft, stärker oder schwächer auswirkt. Dadurch wird der Belag weniger kontrollierbar.

crycorner 16.06.2016 12:15

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von Kyuss (Beitrag 2751090)
Weil es eben kein physikalischer Gesichtspunkt ist, wie ein Physiker , der für den DTTB und die ITTF arbeitet, in einer Ausgabe der "Tischtennis" erklärte, die Kontaktzeit ist konstant und bei ca. 1/1000s.

Oh, interessant...

Bautzemann 17.06.2016 08:09

AW: Ballkontrolle
 
Die Verwirrung entsteht aufgrund dessen, dass du die Kontaktzeit mit den dicken Schwuppen nicht wirklich spürst.

pibach 17.06.2016 12:05

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von Bautzemann (Beitrag 2751406)
Die Verwirrung entsteht aufgrund dessen, dass du die Kontaktzeit mit den dicken Schwuppen nicht wirklich spürst.

Das spürt man schon. Nimm z.B. mal ein "Brettchen", also ohne Schwamm.
Ansonsten spürt man die weiteren Effekte des dickeren Schwammes, also längerer Kontaktweg inklusive längerer Scherweg, dadurch weniger Tangentialkraft und somit spätere Durchrutschgrenze.

pibach 17.06.2016 12:15

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von crycorner (Beitrag 2751093)
Je dicker der Schwamm, desto stärker wird der Ball gebremst, desto länger ist die Kontaktzeit mit dem Ball.

Es ergibt sich eine etwas andere Kraft-Weg-Kennlinie. Dünnerer Schwamm hat mehr Progression. Erreicht also schneller mehr Widerstand. Der Ball wird also stärker gebremst und wieder entgegengesetz beschleuningt. Das braucht demzufolge also auch etwas weniger Zeit. Genau wie ein kurzes Pendel auch etwas schneller schwingt, als ein längeres.

Bautzemann 17.06.2016 12:33

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2751474)
Das spürt man schon. Nimm z.B. mal ein "Brettchen", also ohne Schwamm.
Ansonsten spürt man die weiteren Effekte des dickeren Schwammes, also längerer Kontaktweg inklusive längerer Scherweg, dadurch weniger Tangentialkraft und somit spätere Durchrutschgrenze.

Du hast meine Aussage nicht verstanden.

crycorner 17.06.2016 13:24

AW: Ballkontrolle
 
Zitat:

Zitat von pibach (Beitrag 2751491)
Es ergibt sich eine etwas andere Kraft-Weg-Kennlinie. Dünnerer Schwamm hat mehr Progression. Erreicht also schneller mehr Widerstand. Der Ball wird also stärker gebremst und wieder entgegengesetz beschleuningt. Das braucht demzufolge also auch etwas weniger Zeit. Genau wie ein kurzes Pendel auch etwas schneller schwingt, als ein längeres.

Ich meine mit dem Bremsen eigentlich die Differenz zwischen ankommender Geschwindigkeit und abgehender Geschwindigkeit. Das die Kontaktzeit gefühlt länger ist bei dicken Schwämmen, bestätigst Du ja damit auch.

Die Bremswirkung wird aber reduziert oder aufgehoben durch die Katapultwirkung. Und ein Katapult ist wirkungsvoller, wenn man ihn stärker nach hinten zieht, d.h. wenn der Ball tiefer in den Schwamm eintauchen kann.

Oder liege ich falsch?

pibach 17.06.2016 15:38

AW: Ballkontrolle
 
"Katapult" meint wohl nur, dass die Bewegungsenergie in der Spannung des Elastomers gespeichert wird und dann, etwas verzögert, wieder freigesetzt wird.

Das lässt sich zur besseren Modellierung in orthogonalen und tangentialen Anteil auftrennen.

Die orthogonale Effizienz, also der Quotient aus Eingangs- zu Ausgangsenergie wird durch die Schwammstärke nur minimal beeinflusst. Es ist ja erstmal nur etwas mehr Kraft-Progression.

Mit steigender Kraft verformt sich allerdings auch der Ball (und das Holz). Das ist zwar energieeffizient, dessen Pumpbewegungen sorgen aber dann für gewisse Streuung. Deswegen ist der harte Schuss mit sehr dünnem Schwamm unsicherer.

Bei der Tangentialeffizienz kommt hinzu, dass normalerweise der Ball schon abtickt, bevor die tangentiale Scherung abgeschlossen ist. Die längere Kontaktzeit eines dickeren Schwammes lässt da mehr Zeit und kann dadurch mehr der Tangentialenergie zurückführen - ohne schnelleren Armzug zu erfordern. Insbesondere wird eben auch die Durchrutschgrenze stark nach oben verschoben, so das u.a. Topspin/Gegentopspin mit dickerem Schwamm eher gelingt.

Zitat:

Zitat von Kämpfer17 (Beitrag 2751086)
Ich tue mir leichter, mit einer Schwammstärke von 1,9 mm einen Unterschnittball zu ziehen, als mit max. Schwammstärke.

Kann durchaus sein, gegen Unterschnitt entsteht ja kaum Tangentialkraft und also auch wenig Scherung, da Dein Armzug der Rotationsrichtung folgt. Geht also auch mit dünnen Belägen - solange die nicht zu hart sind (sonst muss der Armzug zu schnell sein)
Dickerer Schwamm spielt seine Vorteile vor allem im Bereich der Durchrutschgrenze aus, also Topspin auf Überschnitt. Ausserdem erhält man durch die längere Kontaktzeit etwas "Lift", das sind einige Millimeter bis Zentimeter, was leicht besseren Winkel über das Netz bringt.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:09 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©1999 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
www.TT-NEWS.de - ein Angebot der Firma ML SPORTING - Ust-IdNr. DE 190 59 22 77