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mithardemb 06.05.2017 09:03

Japanisches Tischtennis-Fördersystem
 
Im Thread über Chantal Mantz findet sich folgender Beitrag von Eriko Hashimoto, der speziell für den weiblichen TT gegenüberstellt, dass in Deutschland parallel die Schule neben dem Leistungssport absolviert wird und dass man aufgrund dessen einen großen Nachteil hat.

Zitat:

Zitat von Eriko Hashimoto (Beitrag 2840470)
Hier sieht man ganz gut den Unterschied - in Deutschland ist es nun mal üblich sich nicht nur auf Tischtennis zu beschränken - Schule geht immer vor und das Niveau ist auch nicht so gut.

Nachdem man zwar viel über China liest, tut man sich doch recht schwer, etwas über das Tischtennis in Japan zu finden. Gestolpert bin ich aber über den folgenden Artikel aus der FAZ über den TT Boom, den Ai Fukuhara ausgelöst hat: Frauen an der Platte

Darin liest man, dass sie bereits im Alter von 10 Profi und mit 11 Nationalspielerin geworden ist. Da stellt man sich natürlich einige Fragen:
  • Wie sieht das aus mit der Schule (hat sie diese mit 10 beendet bzw. wie weit ist sie gekommen)?
  • Wie sieht es überhaupt mit der Sportförderung aus? Ich dachte immer, das läuft in Japan gerade über die Schulen?
  • Welche Verdienstmöglichkeiten hat man denn in Japan als TT-Profi?
  • Gibt es überhaupt eine organisierte Liga bei den Frauen ähnlich der Bundesliga?

cloud 9 06.05.2017 11:52

AW: Japanisches Tischtennis-Fördersystem
 
Solch ein System ist relativ verantwortungslos - und geht u.U. auch über "Leichen"...:(

Die wenigen, bei denen es geklappt hat und die sich mit riesigen Erfolgen für sich und ihr Land sonnen: Stehen im grellen Rampenlicht und werden als Beispiel für ein erfolgreiches und stolzes Fördersystem dieses Land hingestellt!

Die vielleicht 10 oder 20-fache Menge an jungen Spielern/Spielerinnen, die es (zwangsläufig) nicht schaffen, später mal damit auch ein sicheres Auskommen zu haben, werden einfach stillschweigend vergessen (Kollateralschaden?) und elegant (ähem) totgeschwiegen - um des zweifelhaften Erfolges des Landes willen...:flop:

Eine äußerst fragwürdige Praxis - sollte für uns natürlich kein Vorbild sein, auch wenn einige User hier mit stolz geschwellter Brust da anscheinend immer ein wenig anders ticken!:rolleyes:

mithardemb 06.05.2017 14:52

AW: Japanisches Tischtennis-Fördersystem
 
Zitat:

Zitat von cloud 9 (Beitrag 2840576)
Solch ein System ist relativ verantwortungslos - und geht u.U. auch über "Leichen"...:(

Okay, du kennst also das japanische System. Dann beschreibe doch bitte, wie die Welt des TT Profisports doch funktioniert.

Gangarth 06.05.2017 14:55

AW: Japanisches Tischtennis-Fördersystem
 
Was ist denn solch ein System? Wie genau sieht es aus, wie funktioniert es?

Wieso sollte "schulische Ausbildung" so viel wichtiger oder besser sein?


Ja, es gibt in Japan eine professionelle Liga, welche sich bisher allerdings aus Firmenmannschafften zusammensetzt. Eine professionelle Liga (nach deutschem Vorbild) ist jetzt in Vorbereitung und soll 2018 starten. Dort wird auch richtig viel Geld in die Hand genommen, die Rede ist von ca. 500.000 € für jeden möglichrn Top10-Spieler.

Ansonsten läuft dort tatsächlich viel über die Schulen und Universitäten. Es wird auch viel privat trainiert und gefördert. Es gibt auch Spieler/-innen, die schon sehr früh professionelle Strukturen um sich herum aufbauen, welche es ermöglichen sich nur auf den Sport zu konzentrieren.

Es ist halt nicht alles staatliche Förderung, wie vielleicht oft angenommen, auch nicht bei der Word-Tour und ähnlichen Turnieren. Besonders gefördert werden Nationalspieler und Schüler der JOC-Elite-Academy. Bei anderen Teilnehmern auf der World Tour wird von privater Seite ais finanziert, ob Sponsor oder Schule.

mithardemb 06.05.2017 15:09

AW: Japanisches Tischtennis-Fördersystem
 
@Gangarth

Was du jetzt beschreibst ist das was für 2018 angekündigt ist. Ich würde mich aber für das System interessieren das in den letzten Jahren so viele Japaner an die Weltspitze gebracht hat.

Eriko hat ja geschrieben, dass dort offenbar die Schule recht früh verlassen wird, also kann die Förderung ja eben nicht über die Schule gehen.

Privates Training und Förderung stell ich mir auch recht schwierig vor. Zum einen steckt Japan seit langem in einer sehr schwierigen Wirtschaftlichen Lage, so dass eine private Finanzierung für den Normalsterblichen wohl nicht möglich ist. Zum anderen benötigt man dafür ja auch entsprechende Trainer / Trainingspartner auf dem Niveau.


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