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Tobi W. 11.06.2017 14:56

Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Es geht nicht nur um die Situation in der 1. Bundesliga Damen:
Zitat:

Zitat von Bochum light (Beitrag 2829874)
Damen Bundesliga 2017/2018 mit sieben Mannschaften?

Rückzüge: TTV Hövelhof und TUSEM Essen.

Freiwilliger Abstieg in 2. Bundesliga: LTTV Leutzscher Füchse 1990.

Aufstiegsverzicht: TSV Schwabhausen.

Weiterhin 1. Bundesliga: ttc berlin eastside, SV DJK Kolbermoor, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, SV Böblingen, TuS Bad Driburg und TV Busenbach.

Und zu diesen sechs Mannschaften kommt wie ich gehört habe auch noch der Vizemeister der 2. Bundesliga hinzu, der TTK Anröchte? Das wären dann sieben Mannschaften.

Zitat:

Zitat von Tobi W. (Beitrag 2849512)
Heute wurde beim kürzesten Bundestag aller Zeiten (Dauer: 17 Minuten!) eine Modifizierung des Spielsystems beschlossen, da die 1. Bundesliga Damen 2017/2018 nur aus sieben Mannschaften besteht.

Es wurde folgendes beschlossen, wenn die Bundesliga nur aus sechs oder sieben Mannschaften besteht, dass es eine Playoff-Runde geben wird, bei welcher die sechs besten Mannschaften in der Endtabelle gegeneinander im KO-System antreten werden.

Sondern auch auf Verbandsebene liest man Hiobsbotschaften:

Zitat:

Zitat von svrb0815 (Beitrag 2853368)
Was ist denn aktuell im Frauen-TT in Bayern los? Für die Oberliga 2017/18 haben nur 7 Mannschaften gemeldet. Für die beiden Bayerligen stehen insgesamt nur 17 Mannschaften zur Verfügung. Von 30 möglichen Plätzen sind also 6 frei geblieben, d.h. 20%!!!

Dass es generell Probleme im Frauen-TT gibt ist ja nix neues. Aber dass es sich so extrem zeigt wie jetzt gerade in Bayern ist ja echt übel... Liegt das daran dass es einfach zu lange Strecken sind die gefahren werden müssen in Bayern für Spiele?

Zitat:

Zitat von alba (Beitrag 2853407)
Das wird in Zukunft noch schlimmer: Bayernliga Nord nur 5 Meldungen, Bezirksliga Unterfranken nur 5. Von den Kreisen braucht man gar nicht zu sprechen ...

Zitat:

Zitat von MrsJohnDoe (Beitrag 2853659)
Langfristig wird als nächstes der Mädchenspielbetrieb in komplett Bayern nicht mehr stattfinden und es wird wie bei den Senioren nur noch Blockspieltage geben.

Über kurz oder lang wird das auch die Damen treffen.
Bei den Herren schaut es derzeit noch gut aus, aber schaut euch doch mal die Jugend an da weiß man auch wohin das gehen wird ;)

Es ist leider so, dass wir immer weniger Nachwuchsspieler bekommen und die älteren brechen irgendwann weg.

Zitat:

Zitat von MrsJohnDoe (Beitrag 2853660)
p.s. in der Oberliga der Damen wird sogar noch eine Mannschaft zurückgezogen

Das ist doch sicherlich nicht nur in Bayern so, dass der Mädchen- und Damen-Bereich katastrophal aussieht? Wie ist die Situation in anderen Landesverbänden?

Simon_EmporHeßberg 12.06.2017 06:56

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Also in Thüringen sieht es noch weitaus schlimmer aus. Für die Frauen gibt es in Thüringen selbst genau eine Thüringenliga mit vier mannschaften, die alle jeweils 12 Spiele über die Saison gemacht haben.
Darüber kommte dann die Oberliga Mitte mit insgesamt zehn Mannschaften, wobei hier nur zwei mannschaften auf Thüringen kommen (Sponeta Erfurt und USV Jena, Jena ist als letzter abgestiegen).

Power-Seven 12.06.2017 07:12

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Das Drama hat längst die Bezirksebene erreicht (oder kommt von dort?)

In unserem Bezirk gibt es bei den Herren eine Kreisebene (Kreisklassen, Kreisliga) mit etwa 175 Mannschaften, bevor die Bezirksklasse mit zweimal 10 Mannschaften folgt.

Bei den Damen geht es mit der Bezirksklasse in zwei Staffeln zu 6 Mannschaften los - ohne Kreisebene.

Manche Vereine sind "Inseln" mit funktionierendem Damen-Spielbetrieb über mehrere Mannschaften, in anderen hat sich das Damen-Tischtennis längst komplett erledigt.

Matousek 12.06.2017 07:33

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Im BTTV Forum wird über das gleiche Thema diskutiert. Möchte jetzt hier nicht meine Beiträge wiederholen. Einer der Gründe, was die Frauen anscheinend scheuen, sind weite Entfernungen. Denke, dass das Ligensystem bei den Frauen einfach neu überdacht werden muss. Sehe ich als eine der vordergründigsten Aufgaben. 1:1 zum Herrenbereich geht hier nicht. Vllt auch wieder weg vom 4er System.

AndräX 12.06.2017 09:04

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von Matousek (Beitrag 2853847)
Vllt auch wieder weg vom 4er System.

Das wäre meines Erachtens eine Maßnahme.

Eine Idee wäre das "Braunschweiger System" bei diesem wiegt der Ausfall einer Spielerin in einer 4er Mannschaft nicht schwer und kostet keine Strafe.

Eine weitere das Pokal System: 3er Mannschaften sind immer irgendwie zusammen zu bekommen.

Auf der anderen Seite wird bei den Damen wenigstens nicht von Liga zu Liga ein anderes System gespielt.

Bei den Herren sieht das schon schlimmer aus. (bei uns im Kreis 3.KK 4er Bundessystem ab 2. KK 6er Paarkreuz)

Ein Umdenken und Anpassung an die aktuelle Zeit ist m.E. zwingend erforderlich.

Rudi Endres 12.06.2017 09:10

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Wir haben einen sich selbst verstärkenden Prozess. Weniger Damenmannschaften =>längere Fahrten => noch weniger Damenmannschaften.
Die früher in einigen Verbänden mehr oder weniger strenge Trennung hatte aber auch nichts gebracht. Unsere verbliebenen drei Damen hörten auf, weil bei den Herren nur eine Dame pro Herrenteam mitspielen durfte. Sie wollten gerne zusammen spielen.

Die Probleme liegen tiefer. Wie wäre es sonst zu erklären, dass die Tanzgruppen der Karnevalsvereine geradezu überlaufen sind.

alba 12.06.2017 09:12

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Ich denke, die grundlegende Frage ist nicht, wie man den Mangel verwaltet bzw. kaschiert, sondern wie man ihn beseitigt. Ich weiß, dass beim DTTB schon viele Überlegungen angestellt wurden, die Ergebnisse sind mehr als mäßig. Tischtennis ist eigentlich ein idealer Sport für das weibliche Geschlecht, verglichen mit vielen anderen Sportarten. Trotzdem erscheinen schon bei den Minimeisterschaften mehr Jungs als Mädchen.

Fastest115 12.06.2017 12:00

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von AndräX (Beitrag 2853870)
Das wäre meines Erachtens eine Maßnahme.

Eine Idee wäre das "Braunschweiger System" bei diesem wiegt der Ausfall einer Spielerin in einer 4er Mannschaft nicht schwer und kostet keine Strafe.

Eine weitere das Pokal System: 3er Mannschaften sind immer irgendwie zusammen zu bekommen.

Auf der anderen Seite wird bei den Damen wenigstens nicht von Liga zu Liga ein anderes System gespielt.

Bei den Herren sieht das schon schlimmer aus. (bei uns im Kreis 3.KK 4er Bundessystem ab 2. KK 6er Paarkreuz)

Ein Umdenken und Anpassung an die aktuelle Zeit ist m.E. zwingend erforderlich.

Braunschweiger System ist sicher ne gute Sache. Wobei man dann wenn man taktisch aufstellen will/muss immer die 3er Aufstellung wählt.

Außerdem sind Systeme die "durchgespielt" werden möglicherweise mit kuriosen Tabellen begleitet. Es kann zb ein team alle Spiele gewinnen und trotzdem evtl nicht Meister werden.

Unterschiedliche Systeme von Liga zu Liga gibt es auch bei den Damen!!!!

Beispiel letzte Saison in deiner Region.
Kreisliga (dem Bezirk unterstellt zb Preussen Lünen aus deinem Kreis): Braunschweiger System (3er/4er) 10 Spiele durchgespielt

BK/BL Münster: 4er Mannschaft Werner Scheffler System also bis zum 8. Gewinnpunkt

Alles drüber bis RL auch WS

Dann ab 3. Liga 4er Mannschaft aber Bundessystem bis zum 6. Gewinnpunkt


Ich denke der von Rudi beschriebene Kreislauf ist das große Problem. Wenige Damen/wenige Teams-lange Fahrten schon auf unteren Ebenen-weniger Damen usw

Ich wüßte aber auch nicht, wie man auf die Schnelle sagen wir mal in den nächsten 5-10 Jahren die Anzahl der spielenden Damen und auch besonders die Anzahl der Damenteams signifikant steigern könnte.

Durch die neue Öffnung der WO wird das ganze verstärkt. Ich kenne einige Damen die letzte Saison noch höherklassig Damen gespielt haben und nun leistungsgerecht (nur noch) in einer Herren Mannschaft spielen.

Entweder hat der Verein (dadurch) nun keine Damenmannschaft mehr ,

oder es wurde nur die erste abgemeldet und die Damen sind zwar unterklassig in einer tieferen Damen aufgestellt, aber werden da wohl kaum spielen, weil unterfordert

oder sie haben den Verein gewechselt zu einem Verein, der keine Damen hat oder nur eine unterklassige (wo sie wohl nicht/kaum spielen werden)

Sven gräber 12.06.2017 13:05

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Wer nicht wirbt, der stirbt !

Wir hatten vergangene Saison die Situation, das aus unsere Damenmannschaft paralell 2 Mädels Schwanger wurden und komplett ausfielen.
Anstatt die Mannschaft abzumelden, haben wir versucht Mütter unsere Jugend, ehemaliger TTlerin zu reaktivieren usw. Hierbei muss man hartnäckig sein und sich mehrere "NEIN" abholen, um den gewünschten Erfolg zuerzielen.

Nie aufgeben und Schuldige suchen, sonder selbst aktive werden und an Problemlösungen arbeiten.

Ach ja, wir haben jetzt 11 Damen, 3 Schülerinnen und haben gerade ne 2. Damenmannschaft gemeldet.

Lasst den Kopf nicht hängen ! ;)

Angus 12.06.2017 13:08

AW: Dramatische Situation im Damen Tischtennis in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von alba (Beitrag 2853873)
Ich denke, die grundlegende Frage ist nicht, wie man den Mangel verwaltet bzw. kaschiert, sondern wie man ihn beseitigt.

Beseitigen können diesen Mißstand (zu wenige Mädchen/ Damen) nur die Vereine selbst. Mädchen benötigen eine eigene Förderung im Verein. Am besten wären eigene Trainingszeiten, mindestens aber eigene Trainingsgruppen (mit getrenntem Betreuer) und auch eine andere Trainingsgestaltung als Jungen. Es kommen sonst nur die Mädchen durchs System, die sowieso mehr mit Jungen spielen und diese landen dann doch viel öfter beim Fußball.

Schöne schriftliche Beiträge gibt es dazu vom Sportfreund Reiter.

Und am Ende stehen wir einfach wieder vor DEM generellen Problem unserer Zeit. Es fehlen die Ehrenamtlichen, die die Hallen aufsperren und regelmäßig und zuverlässig die Kinder bei den ersten Schritten an die Hand nehmen.


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