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Tobi W. 28.07.2017 22:33

Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Es ist vielleicht nicht mehr eine Frage ob, sondern eher wann "Tischtennis auf Zeit" eingeführt wird.

Bei T2 APAC (mit Ovtcharov, Boll, Samsonov und vielen mehr) wird Tischtennis ja bereits so gespielt, dass ein Spiel immer 24 Minuten läuft und es darum geht, in dieser Zeit so viele Sätze wie möglich zu gewinnen. Wenn ein Satz nach 22 Minuten endet, also absehbar ist, dass kein voller Satz mehr gespielt werden kann, dann gibt es eine sogenannte "Killzone", dann wird ein letzter Satz bis 5 Punkte gespielt.

Eine Besonderheit ist, dass es auch Unentschieden geben kann.

Es gibt übrigens auch keine Verlängerung, der Satz endet immer bei 11 Punkten, auch wenn es 10:10 steht.

Die Verantwortlichen bei den Verbänden wollen ja ständig Tischtennis modernisieren und interessanter für Fernsehübertragungen machen. Durch eine Limitierung auf jeweils 24 Minuten Spielzeit werden Tischtennisspiele plötzlich zeitlich berechenbar. Das waren sie vorher nicht, denn ob international ein Spiel 4:0 oder 4:3 aus geht, ist ein riesiger Unterschied und auch in der Bundesliga kann ein Spiel mit 3 x 3:0 (9 Sätze) ausgehen, es kann aber auch über die volle Distanz gehen und im Extremfall 3:2 ausgehen und dabei 5 x 3:2 (25 Sätze). Dieser Unterschied, dass ein Bundesligaspiel von mindestens 9 bis maximal 25 Sätzen enden kann, macht im Hinblick auf die gesamte Spieldauer und die Übertragungen einen Unterschied aus von mehreren Stunden! Dabei geht es nicht nur um ein mögliches Mehr von bis zu 16 Sätzen, sondern knappe Spiele dauern i.d.R. auch viel länger als ein 3:0 Einlauf.

:??: Wie könnte denn überhaupt eine Umsetzung dieses Spiels auf Zeit in den Amateurspielklassen aussehen?

In den Bundesligen hätte es natürlich Schiedsrichter und Zeitnehmer usw.

Es haben ja doch einige Bedenken, vor allem, dass auf die Vereine da hohe Kosten zukommen, weil das nicht ohne Schiedsrichter und Zeitnehmer gehen würde.
Das kann ich aber gar nicht nachvollziehen, denn es geht ja bis jetzt auch ohne Schiedsrichter in den Kreis-, Bezirks- und Landesligen, obwohl es genügend Streitpunkte gibt (Aufschlagregel, Material zulässig oder nicht, Doppel falsches Feld beim Aufschlag, Störball oder nicht, Kante oder außen, Netzaufschlag oder nicht, usw.).

Meiner Meinung nach wäre das ganz einfach umzusetzen. Da stellt man eine Eieruhr, einen Timer oder die Stopuhr im Smartphone und startet die Uhr mit dem ersten Aufschlag. Dann piepst der Timer nach 22 Minuten und hat dann noch 2 Minuten, den laufenden Satz fertig zu spielen oder wenn man gerade fertig wurde oder nach ein paar Bällen der Satz zu Ende ist, dann gibt es eben noch eine Killzone bis 5 Punkte.

:?blau: Was spricht dann also konkret gegen eine Einführung? Welche Argumente sprechen für und gegen "Tischtennis auf Zeit"?

Vielleicht muss man sich einfach dafür öffnen. Bei T2 sieht man ja, dass es gut funktioniert und spannend ist. Im Hinblick auf Regeln und Schiedsrichter sehe ich diese Umstellung als einfach umzusetzen an.

Auch bei höheren Ligen oder Meisterschaften mit Schiedsrichtereinsatz sehe ich kein Problem mit dem Zeit stoppen, denn das müssen die Schiedsrichter ja sowieso hinsichtlich der Wechselmethode (Zeitspiel) machen.

Power-Seven 29.07.2017 10:22

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von Tobi W. (Beitrag 2867699)
Das kann ich aber gar nicht nachvollziehen, denn es geht ja bis jetzt auch ohne Schiedsrichter in den Kreis-, Bezirks- und Landesligen, obwohl es genügend Streitpunkte gibt

"Geht es" oder "muss es irgendwie ja gehen"? ;)

Dein Ansatz zur Zeitnahme ist praxisorientiert. Da sitzt eh ein "Zähler" und ein Mobiltelefon mit Countdown findet sich auch.

Klären müsste man die Dokumentation der Ergebnisse. Bisher kennt click-tt beispielsweise weder ein Unentschieden im Einzelspiel noch eine von maximal 5 abweichende Zahl der Sätze.

Zitat:

Zitat von Tobi W. (Beitrag 2867699)
Vielleicht muss man sich einfach dafür öffnen. Bei T2 sieht man ja, dass es gut funktioniert und spannend ist. Im Hinblick auf Regeln und Schiedsrichter sehe ich diese Umstellung als einfach umzusetzen an.

Ich bin durchaus deiner Meinung. Und mir persönlich wäre das auch völlig egal, ich hab trotz schon fortgeschrittenen Alters immer noch "Bock auf Zocken". Wenn es morgen keine Verlängerung bei 10-10 mehr gibt, ok. Wenn morgen nur noch ein langer Satz bis 40 gespielt wird - dann gewinnt im Gegensatz zu jetzt übrigens immer der, der mehr Ballwechsel gewinnt - auch ok.

Aber ich fürchte, die TT-"Gemeinde" ist es leid, sich wieder für etwas zu öffnen, um Spielzeiten für Übertragungen attraktiver zu machen, wenn alle bisherigen Versuche in dieser Richtung erfolglos waren. "Wir haben schon so viel geändert, bringt doch eh nix. Lasst doch endlich unseren Sport, wie er ist."
Zumal ja auch keine dieser Änderungen rückgängig gemacht wurde, obwohl sie nichts gebracht hat.

Das Problem der Akzeptanz wäre also wieder einmal größer als das der Umsetzung.

Deichchaot 29.07.2017 11:55

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Wenn Tischtennis auf Zeit eingeführt wird, werde ich mit Sicherheit mich aus dem TT-Sport zurückziehen.
Wobei ich mir eine Enführung auch nicht vorstellen kann. 24 min für ein Spiel, dazu 2min Einspielzeit, macht 26 min. Bei einem engen Match das 9-7 oder 8-8 ausgeht und somit 8 Durchgänge beinhaltet, spielt man also gut 4 Stunden.
Auch bei einem 7-7 in der Jugend (Werner-Scheffler) würde das Spiel über 3 Std dauern. Viel zu lange. Für mich zeitlich nicht durchführbar.
Mal dieser Fall: ich gewinne den 1.Satz. Dann kann ich mir ja richtig viel Zeit nehmen zwischen den Ballwechseln...
Sind die 24 min reine Spielzeit? Dann würde alles noch länger dauern.

Trillian 29.07.2017 12:17

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Da im Amateurbereich 4 Gewinnsätze nicht vorkommen, spräche dort eigentlich nichts gegen eine kürzere Spieldauer. Bei den Profis sind die Pausen zwischen den Ballwechseln deutlich länger als insbesondere bei Jugendspielen.

Bei Jugendturnieren auf Bezirksebene sind bislang bei einer Abschätzung der Gesamtdauer 20 Minuten pro Spiel ein guter Anhaltspunkt (inklusiv Aufrufe, Einspielen).

05er 29.07.2017 14:35

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Warum sollte das in den Amateurklassen eingeführt werden? Es geht ja um Fernsehzeiten und die wird es in den Amateurklassen trotz Spiel auf Zeit nie geben. Also braucht es da auch keine Änderung. Was die in der TTBL machen ist mir Sch... egal. Meinetwegen können die hundert Sätze bis 2 spielen oder auslosen wer gewinnt.

Sollte das Zeitspiel kommen höre ich als Funktionär und Spieler auf.

Power-Seven 29.07.2017 14:42

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von Deichchaot (Beitrag 2867795)
24 min für ein Spiel, dazu 2min Einspielzeit, macht 26 min. Bei einem engen Match das 9-7 oder 8-8 ausgeht und somit 8 Durchgänge beinhaltet, spielt man also gut 4 Stunden.

Natürlich müsste sich auch das Format der Mannschaftskämpfe ändern, da es keine Punkte mehr für die Einzel gibt, sondern lediglich die gewonnenen Sätze gezählt werden.

Nimm mal 3 Doppel (könnte ich übrigens auch drauf verzichten) und 6 Einzel an, dann hast du persönlich 48 Minuten am Tisch. Da gibt es heute Spiele, in denen schaffst du das nicht (klare Siege/Niederlagen in deinen Einzeln oder je nach Paarkreuz kommst du nur einmal dran) - und bei anderen liegst du deutlich drüber.

Im Mittel könnte ich mich mit berechenbaren Spielen durchaus anfreunden.

Auch für die Planung der Hallenzeiten hätte das Vorteile.

Zitat:

Zitat von Deichchaot (Beitrag 2867795)
Mal dieser Fall: ich gewinne den 1.Satz. Dann kann ich mir ja richtig viel Zeit nehmen zwischen den Ballwechseln...

Das ist eine Charakterfrage wie falsche Aufschläge etc. jetzt auch ...

Uwe Hermann 29.07.2017 14:48

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von Deichchaot (Beitrag 2867795)
Wenn Tischtennis auf Zeit eingeführt wird, werde ich mit Sicherheit mich aus dem TT-Sport zurückziehen.

Zitat:

Zitat von 05er (Beitrag 2867818)
Sollte das Zeitspiel kommen höre ich als Funktionär und Spieler auf.

Wie oft haben das schon Spieler gesagt, bei allen möglichen Regeländerungen und spielen doch immer noch!?

Zitat:

Zitat von 05er (Beitrag 2867818)
Warum sollte das in den Amateurklassen eingeführt werden?

Vereinheitlichung. Alle Ebenen spielen nach den selben Regeln.

Zitat:

Zitat von Deichchaot (Beitrag 2867795)
Wobei ich mir eine Enführung auch nicht vorstellen kann. 24 min für ein Spiel, dazu 2min Einspielzeit, macht 26 min. Bei einem engen Match das 9-7 oder 8-8 ausgeht und somit 8 Durchgänge beinhaltet, spielt man also gut 4 Stunden.
Auch bei einem 7-7 in der Jugend (Werner-Scheffler) würde das Spiel über 3 Std dauern. Viel zu lange. Für mich zeitlich nicht durchführbar.

Dann hätte man endlich einen Grund die unsäglichen Sechserteams abzuschaffen und könnte endlich bundesweit mit Viererteams im Bundessystem spielen. (2 Doppel, 2 Paarkreuze, jeder spielt 1 Doppel und 2 Einzel)

Power-Seven 29.07.2017 14:49

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von 05er (Beitrag 2867818)
Also braucht es da auch keine Änderung.

Richtig.

Man könnte es dabei belassen, in bestimmten Ligen exklusive Regeln und Spielsysteme zuzulassen, wie jetzt eben bei T2APAC.

Gelegentlich führen die Experimente aber zu generellen Regeländerungen, und die gelten für alle.

Im Gegensatz zur Plastikball-Diskussion ist das hier natürlich alles hier extremes "was wäre wenn".

Aber man weiß ja nicht, was der ITTF so einfällt ...

05er 29.07.2017 14:56

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von Uwe Hermann (Beitrag 2867823)
Wie oft haben das schon Spieler gesagt, bei allen möglichen Regeländerungen und spielen doch immer noch!?

Vereinheitlichung. Alle Ebenen spielen nach den selben Regeln.

Dann hätte man endlich einen Grund die unsäglichen Sechserteams abzuschaffen und könnte endlich bundesweit mit Viererteams im Bundessystem spielen. (2 Doppel, 2 Paarkreuze, jeder spielt 1 Doppel und 2 Einzel)

1. Ich halte was ich verspreche.
2. Vereinheitlichung ist ok. Aber dann von der Basis bestimmt nicht von oben diktiert.
3. Ich finde Sechersteams besser als Viererteams. Bei uns in der Region würde es zu wenig Hallenzeit geben wenn wir auf Viererteams umsteigen.

05er 29.07.2017 15:10

AW: Tischtennis auf Zeit (T2-System) - Umsetzung in Amateurklassen
 
Zitat:

Zitat von Tobi W. (Beitrag 2867699)
Das kann ich aber gar nicht nachvollziehen, denn es geht ja bis jetzt auch ohne Schiedsrichter in den Kreis-, Bezirks- und Landesligen, obwohl es genügend Streitpunkte gibt (Aufschlagregel, Material zulässig oder nicht, Doppel falsches Feld beim Aufschlag, Störball oder nicht, Kante oder außen, Netzaufschlag oder nicht, usw.).

Meiner Meinung nach wäre das ganz einfach umzusetzen. Da stellt man eine Eieruhr, einen Timer oder die Stopuhr im Smartphone und startet die Uhr mit dem ersten Aufschlag. Dann piepst der Timer nach 22 Minuten und hat dann noch 2 Minuten, den laufenden Satz fertig zu spielen oder wenn man gerade fertig wurde oder nach ein paar Bällen der Satz zu Ende ist, dann gibt es eben noch eine Killzone bis 5 Punkte.

Neben den schon vorhandenen Streitfaktoren Auschlag, Störball, etc. kommt dann noch der Streitfaktor Zeitspiel dazu. Das trägt nicht zu einer guten Außenwahrnehmung bei. Warum sollen Kinder TT spielen wenn permanent gegen Regeln verstoßen wird? Das sehe ich jetzt schon als Problem wenn Jugendliche um 1. Mal bei den Herren spielen.

Desweiteren muss es an jedem Tisch mindestens 2 Uhren, Smartphones etc. geben. Denn was passiert wenn bei einer die Batterie oder der Akku leer ist? Dann piepst nichts und nach 26 Minuten fragt mal einer warum es noch nicht aus ist. Wie wird das gewertet?

Die Uhr muss auch so groß sein, dass jeder Spieler und Zuschauer die Zeit sehen kann. Oder willst du permanent den Schiedsrichter fragen wie lange es noch dauert?


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:30 Uhr.

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