Zukunft des Stammspieler-Status
 

Hallo alle,

vielleicht haben es noch nicht alle mitbekommen: Bei uns kann man mittlerweile mit zwei Einsätzen im Jahr als Stammspieler gezählt werden (rechtzeitiger Antrag vorausgesetzt).

Die entsprechende Regelstelle:Wie wir erfahren haben, sind solche Anträge auch vom Verband gewünscht und werden positiv beschieden. Wir hatten gegen die Viernheimer Mannschaftsaufstellung in der Bezirksliga Nord, die von zwei solchen Spielern (1.4 Maus und 2.2 Schwalbe) Einspruch eingelegt und entsprechendes Feedback vom Verband bekommen. @Viernheim: Euer gutes Recht, entsprechend dieser Regel einen Antrag zu stellen.

Für den Verband und unseren Sport insgesamt finde ich es aber nicht zielführend. Erst einmal ist die Formulierung der Regel als Kann-Bestimmung nicht gerade eine eindeutige Sache ("darf.. entsprochen werden").

Zweitens und viel wichtiger: Wollen wir wirklich, dass man Spieler mit zwei Einsätzen im Jahr (bzw in einer Halbserie) als Stammspieler zählt? Ich finde, zwei von idR 18 Spielen gemacht zu haben, zeichnet keinen Stammspieler, sondern einen Ersatzspieler aus.

Bei Stammspielern mit zwei von 18 Spielern steigt der Ersatzbedarf über die Mannschaften hinweg, es gibt viel mehr Spielerhin- und hergeschiebe zwischen den Mannschaften, sodass es letztlich auch dem Mannschaftsgedanken schadet. Theoretisch kann man dann eine Mannschaft mit sechs solcher "Stammspieler" melden, die dann an 16 von 18 Spieltagen nur mit bunt zusammen gewürfelten Ersatzspielern antritt. Dann gibt es wirklich keine Mannschaft mehr.

Den Nutzen haben am Ende des Tages meiner Ansicht nach die Großvereine, weil sie einfach mehr Verschiebemasse haben. Umgekehrt schadet es mittelfristig den kleinen Vereinen, weil dann im entscheidenen Spiel auf einmal die Leute aus dem großen Verein mitspielen können, die vorher noch eine Mannschaft höher eingereiht waren. Kleine Vereine machen aber die Breite des Tischtennis aus und machen die Basisarbeit für die Talente für die nächste Generation. Ich finde, das ist die falsche Tendenz.

Andersherum mal ganz ketzerisch gefragt: Wozu braucht man den Begriff des Stammspielers dann eigentlich noch, wenn zwei Einsätze im Jahr ausreichen? Schließlich unterteilt man die Menge der Spieler in solche mit 0 oder einem Spiel und solche mit mindestens zwei Spielen, was eine 5% zu 95% Unterteilung sein dürfte - ist also nicht besonders exklusiv. Mannschaften von Stammspielern würden dann durch "Spielerpools" ersetzt, wobei jeder Spieler in potenziell mehreren Pools wäre (Tendenziell Anzahl der Pools = Nummer der Mannschaft).

Ok, vielleicht habe ich es jetzt etwas überspitzt..

Was haltet ihr von dieser Entwicklung hin zu immer weniger Stammeinsätzen? Wie sieht ihr die Zukunft des Stammspielers (allgemein und bei uns im badischen)?

AW: Zukunft des Stammspieler-Status
 

@sVeNd:
Das ist keine badische Regelung, sondern Teil der neuen Wettspielordnung des DTTB, die seit Anfang dieser Saison in ganz Deutschland gilt. Beschlossen wurden die Details bereits beim DTTB-Bundestag im November 2016.

Es gab damals eine große Mehrheit aller Landesverbände für die 2-Spiele-Regelung. Genau dieses Detail stand genaugenommen als eines der ersten der neuen Wettspielordnung fest, und zwar seit dem 15.10.2015, dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung der neuen WO.

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Die Anwendung der Regel, dass eine Halbsaison zurückgeblickt wird, ist aber in den Verbänden unterschiedlich. Das führt dann dazu, dass es vermutlich in einem Verband dauernd Anwendung findet und in einem anderen Verband so gut wie gar nicht...

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Mit dieser Regelung wird keine Mannschaft besser, sondern werden nur die Löcher in unteren Mannschaften gestopft. Wettbewerbsverzerrungen gibt es genug, da bedarf es keiner WO. Die eine Mannschaft macht am besten 3 Spiele am Wochenende. Macht 6 Punkte mit starken Ausländern. Kaiserslautern hat schon 3 Spiele an einem Tag gemacht. Das wurde ja nun untersagt. Also Kranke Stammspieler sind hier das kleinere Übel.

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Also im WTTV und im TTVR (vielleicht sogar noch in weiteren Verbänden) wurde diese Antrag zur Rückrunden Meldung automatisch gestellt.

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Die Sache mit dem Antrag ist typisch deutsche Gründlichkeit. Wer keinen Antrag stellt oder sich nicht auskennt, ist benachteiligt. Wer keinen Rentenantrag stellt, vielleicht weil er schon senil ist, bekommt keine Rente. Darum ist es besonders wichtig, sich die WO mal genauer durchzulesen und auch zu begreifen. Viele Vereine haben noch Führungspersonal aus Urzeiten, die nach oben repräsentieren, aber sonst wenig von Neuerungen halten. Natürlich könnte im click-tt bei der Mannschaftmeldung auf solche Möglichkeiten hingewiesen werden, wenn wie gesagt, der Verband das möchte. Zum Glück war das geballte Wissen in Viernheim vorhanden.

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In anderen Verbänden zB dem wttv wird der "Antrag" automatisch gestellt in Form eines häkchens bei der Mannschaftsmeldung im click TT. Dieser ist dort schon vorinstalliert

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Es ist eine Sache, den Antrag zu stellen, wenn derjenige voraussichtlich wieder spielen wird, aber eine andere, wenn zu erwarten ist, dass derjenige auch in der Rückrunde nicht spielen wird. Deshalb habe ich auch keinen Antrag gestellt.

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Es macht keinen Unterschied ob derjenige in der RR spielt oder nicht!!! Zumindest sehe ich keinen.

Es ist nur für die Aufstellung in der RR wichtig ob man dadurch zb einen Spieler mehr in eine tiefere Mannschaft "drücken" kann.

AW: Zukunft des Stammspieler-Status
 

Aber ich schon: der Antrag ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt, wenn man weiß, dass derjenige nur noch eine Karteileiche ist - darauf läuft es doch hinaus...