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Kurze 05.10.2005 08:25

Differentielles Training
 
Die Forschung hat ein alternatives Konzept der Trainingskonzeption ("genau das trainieren, was man im Spiel niemals tun würde) entwickelt, die sich Differentielles Training nennt. Ich halte recht viel davon und würde gerne weiterführende Aufgaben und Übungen erhalten. Weiß jemand, woher man diese erhält oder hat hier jemand gute Ideen für die Realisierung dieses Konzeptes?

JanMove 05.10.2005 09:01

AW: Differentielles Training
 
Ich bevorzuge eher integrales Training! :D :D
(Es ist ja bekannlich so, dass Integrieren ne glättende Eigenschaft hat, während Differenzieren aufrauht.)

Okay, ist ne scheiss Antwort, die ich hiermit zurückziehe. Aber der fiel mir spontan ein.

klugscheisser 05.10.2005 09:09

AW: Differentielles Training
 
Zitat:

Zitat von JanMove
Ich bevorzuge eher integrales Training! :D :D
(Es ist ja bekannlich so, dass Integrieren ne glättende Eigenschaft hat, während Differenzieren aufrauht.)

Ich auch ....:)

sunshiner 05.10.2005 09:24

AW: Differentielles Training
 
was genau soll das für training sein? hast du irgendwelche beispiele?

Nosti49 05.10.2005 09:39

AW: Differentielles Training
 
Zitat:

Zitat von sunshiner
was genau soll das für training sein? hast du irgendwelche beispiele?

Habe auf die Schnelle mal gegoogelt.


Zitat:

Differenzielles Training ist ein neuer Ansatz des Techniktrainings im Sport. Entwickelt wurde dieses Training von Wolfgang Schöllhorn 1999 unter Berücksichtigung der Erkenntnisse des systemdynamischen Ansatzes nach J.A. Scott Kelso.

Die modellhafte Vorstellung motorischer Programme zur Regelung der menschlichen Motorik wurde zugunsten einer selbstorganisierenden, dynamischen Entwicklung von Bewegungsfertigkeiten aufgegeben. Grundlegend für das Techniktraining ist die weite Variation der Bewegungen abseits von einem absoluten Bewegungsideal. Hierbei werden Fehler in der Bewegungsausführung, die nach traditionellen Trainingsverfahren zu vermeiden sind, bewusst in den Trainingsprozess integriert. Das folgt Erkenntnissen, wonach interpersonell und intrapersonell eine identische Wiederholung einer Bewegung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich ist. In diesem Zusammenhang ist das oben genannte unabhängige Bewegungsideal in Frage zu stellen

Jüngste Forschungsergebnisse aus den Bereichen Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Kugelstoßen, Hürdensprint u.a. belegen die Wirksamkeit des differenziellen Trainingskonzepts. Dieses scheint darüber hinaus vor allem zur Bewältigung größerer Trainingsgruppen geeignet zu sein. Weitere Vorteile sind im Bereich der Motivation der SportlerInnen (Abwechslung von traditionellen "Drill and Practice") sowie einer erhöhten Effektivität (weniger Trainingsumfang bei gleicher Leistung im Vergleich mit traditionellen Verfahrem) zu erkennen.
Dennoch habe ich mir in der Kürze der Zeit sowie mangels weiterer Infos natürlich noch keine Meinung hierzu gebildet :)

Ciao
Norbert

martinspin 05.10.2005 10:43

AW: Differentielles Training
 
Hoi zäme

Differentielles Training steht im Gegensatz zum programmorientierten Training. Programmorientiertes Training orientiert sich an idealisierten Bewegungen und Abweichungen gelten als Fehler. Systemdynamisches Training errachtet Abweichungen als Notwendigkeit und hängen von Spieler und jeweiliger Situation ab.

Systemdynamisches Training am Beispiel des Rüchhandtopspins

Einflussgrössen: Schlägerneigung, Handgelenkeinsatz, Bewegungsumfang, Beschleunigung, Stellung, usw.

Schlägerneigungvariationen: RH-TS mit geschlossenem bzw. offenem Schlägerblatt üben

Handgelenkvariationen: RH-TS mit bzw. ohne Handgelenkeinsatz üben.

Beweungsumfangvariationen: RH-TS mit kurzen bzw. langen Bewegungen üben.

Beschleunigungsvariationen: RH-TS mit langsamen bzw. schnellen Bewegungen üben.


Gedanken zur Methode

Ich setzte voraus, dass gewisse Grundtechniken vorhanden sind, die dann in einem nächsten Schritt in allen erdenklichen Variationen geübt werden. Um auf das Eröffnungsposting von "Kurze" einzugehen, geht es darum, die nicht angewendeten Variationen zu schulen. Damit wird das Technikspektrum erweitert und die verschiedenen Bewegungen nähern sich ingesamt einem gewissen Gleichgewichtszustand. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Methode grosses Potential hat und die Variationen sehr fruchtbar für das Training sein können.

Gruss
Martin

Kurze 05.10.2005 15:25

AW: Differentielles Training
 
Das Ganze hat sehr viel mit Koordinationstraining zu tun. Ein Beispiel ist, den VHT samt seiner Technik mit der "falschen Hand" zu spielen, um die Bewegung stärker zu verinnerlichen.
Um bei der RH wirklich in die Kniee zu gehen, lassen manche Trainer die SpielerInnen just nach dem Schlag die Beine zusammen und wieder auseinander springen.
Während man den VHT spielt, macht man die gleiche Bewegung ebenso mit dem anderen Arm, man stellt beim VHT das linke Bein unter dem Tisch ab usw.

martinspin 05.10.2005 22:02

AW: Differentielles Training
 
Hoi zäme

Im Folgenden einige Schlussfolgerungen aus dem systemdynamischen Ansatz:

Zitat:

Differentielles Training stellt prinzipiell den effektiveren Weg dar, um die Qualität der Bewegungsausführung in einem möglichst kurzen Zeitraum zu verbessern

Stabilität durch Variabilität

Eine an das Individuum angepasste Bewegungsausführung ist maßgeblich um die Leistung zu verbessern durch differenzielle Übungsgestaltung erreichbar.

Die zu erlernende Bewegung analysieren, wichtige Einflussgrößen herausarbeiten und diese als wichtige Ansteuergrößen in das Zentrum der Trainingsplanung stellen und anschließend die möglichen Variationen überlegen
Die Schlussfolgerungen lassen eigentlich viel Raum für einen individuellen Trainingsplan. Es hat darin sicher Platz, Schläge mit der "falschen" Hand zu trainieren. Es hat darin auch Platz, die Schlägerneigung beim RH-TS zu variieren. Ich denke das Zauberwort heisst "Variation". Das beginnt schon bei einfachen Platzierungsübungen und endet in der Anwendung von taktischen Varianten.

Gruss
Martin

Juliane 03.03.2006 11:31

AW: Differentielles Training
 
Hallo User!

Im VDTT-Trainerbrief ist ein Artikel zum Differenziellen Training von Schöllhorn/ Koepsel erschienen. Ich fand den Artikel allerdings sehr theoretisch.
Bei der Recherche bin ich dann auf die Homepage von Schöllhorn gestoßen. Hier kann man weitere Literatur zum Thema downloaden.

Julchen :)

Dragonspin 03.03.2006 17:16

AW: Differentielles Training
 
Zitat:

Zitat von Kurze
genau das trainieren, was man im Spiel niemals tun würde

Stimmt so ja nicht. Man trainiert auch keine Fehler, sondern vergrößert den "Interpolarraum". :) Da der Körper ein selbstorganisierendes System darstellt, wird er für sich selbst schon die beste Lösung finden.


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