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D.G. 07.10.2005 09:14

Druck der DTTB-Jugend
 
Auszug aus dem Interview des DTTB-Cheftrainers auf der DTTB-Homepage von heute:

Zitat:

Frage: Wird nicht auch zunehmend deutlicher, dass der Druck auch bei der Jugend zunimmt und die Terminhatz immer größer wird? Speziell für jene Jugendliche, die noch in der Jugend, aber auch schon bei den Erwachsenen mitmischen?
Dirk Schimmelpfennig: Ja, die Fülle der internationalen und nationalen Termine ist für die Jugendlichen nicht mehr vernünftig mit Schule und Training zu vereinbaren.
Ein Riesenproblem sind für C-Kader-Angehörige allein schon die monatlichen unter der Woche stattfindenden C-Kader-Lehrgänge (Unterrichtsausfall, Schulaufgaben müssen nachgeschrieben werden), die im Einzelfall eine/n Sportler/in vor eine unmenschliche Zerreißprobe stellen können, die richtigen Prioritäten zu setzen (sage ich einen Lehrgang ab, führt dies zu einer Nichtnominierung, lasse ich den Unterricht ausfallen, kann dies zu einem schlechten Abschluss in der Schule führen und die Berufsaussichten erheblich erschweren).


Zitat:

Dirk Schimmelpfennig: Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir gemeinsam mit den Verbandstrainern, Funktionären aller Ebenen und den Vereinen einen Wettkampfkalender erstellen, der allen Anforderungen gerecht wird. Ein ständiger Kontakt zwischen der Basis, den Trainern, den Funktionären, den Eltern, den Schulen und letztlich den Spielerinnen und Spielern ist unabdingbar und muss ständig gefördert werden.
Sehr erstrebenswert!

PeterHGB 07.10.2005 10:49

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
hallo D.G.
hast Du eine bessere Idee?
Gerade Du solltest wissen, dass es "international" nicht einfacher wird.
"Hochleistungssport" heisst auch: Prioritäten setzen. Wer diesen Spagat nicht schafft, sollte es besser sein lassen. Meine Aussage ist zwar hart, aber letztlich konsequent.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, z.B. Sport-Internate, das ist letztlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber immerhin eine Möglichkeit.
Auch in anderen Ländern unterliegen die Kinder dem gleichen Druck,Es ist nun mal so, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann, Aus meiner Sicht muß man dies eben akzeptieren, dass die Kinder nötigenfalls schlechtere Noten haben werden. Der Preis im Spitzensport ist hoch
Unser Schulsystem kann auch der DTTB nicht ändern.

Immer nur auf dem DTTB rumhacken, ist sicherlich keine Lösung.
Schlage konkrete Möglichkeiten vor.

Gruß
Peter Becker

D.G. 07.10.2005 12:15

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von PeterHGB
Immer nur auf dem DTTB rumhacken, ist sicherlich keine Lösung.
Schlage konkrete Möglichkeiten vor.

Gruß
Peter Becker

Wie kommst du denn darauf dass ich auf dem DTTB rumhacke. Ich begrüße im Gegenteil die Aussagen von Dirk Schimmelpfennig. Er hat genau den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich wollte hier nur als ein betroffener Vater einen Beitrag leisten, dass 17jährige vor einer schweren Entscheidung stehen. Von Tischtennis allein kann speziell im Damentischtennis niemand seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Ich finde es gut, dass man wie von D.S. angekündigt, bestrebt ist, im Einzelfall nach der bestmöglichen Lösung zu suchen. Dies schließt eine gewisse Flexibilität ein.
Einen Schulabschluss zu erlangen (hier die mittlere Reife) muss meiner Meinung nach Priorität haben. Dies hat doch nichts damit zu tun, dass man nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann.
Es muss auch möglich sein, mal einen Lehrgang aus schulischen Gründen (im Abschlussjahr) ausfallen zu lassen oder nur zeitweise zu besuchen, ohne dadurch dann seitens des DTTB Nachteile zu erleiden.

Zum Teil wird es ja bisher auch so praktiziert, dass bestimmte Spielerinnen aus schulischen Gründen nur zeitweise an Lehrgängen teilzunehmen brauchen.

spinball 07.10.2005 13:55

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von PeterHGB
hallo D.G.
hast Du eine bessere Idee?
,Es ist nun mal so, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann, Aus meiner Sicht muß man dies eben akzeptieren, dass die Kinder nötigenfalls schlechtere Noten haben werden. Der Preis im Spitzensport ist hoch
Gruß
Peter Becker

Verantwortungsvolle Trainer arbeiten mit der Wahrheit und machen ihren Schützlingen nichts vor, nur um diese kurzfristig auszubeuten! Für 99,9% aller Leistungssport treibenden gibt es im Tischtennis keine vernünftige Alternative zu einer soliden Schul- und Berufsausbildung, wer etwas anderes behauptet, handelt verantwortungslos und fahrlässig, dies muss eindeutig und klar gesagt werden.
Außerdem wissen das die meisten Eltern sowieso oder ahnen es, wenn ihnen in dieser Beziehung etwas vorgegaukelt wird.
Besser auf einer Hochzeit richtig tanzen als möglicherweise dann gleich auf zwei Traumhochzeiten zu scheitern.

PeterHGB 07.10.2005 14:40

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von D.G.
Wie kommst du denn darauf dass ich auf dem DTTB rumhacke. Ich begrüße im Gegenteil die Aussagen von Dirk Schimmelpfennig. Er hat genau den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich wollte hier nur als ein betroffener Vater einen Beitrag leisten, dass 17jährige vor einer schweren Entscheidung stehen. Von Tischtennis allein kann speziell im Damentischtennis niemand seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Ich finde es gut, dass man wie von D.S. angekündigt, bestrebt ist, im Einzelfall nach der bestmöglichen Lösung zu suchen. Dies schließt eine gewisse Flexibilität ein.
Einen Schulabschluss zu erlangen (hier die mittlere Reife) muss meiner Meinung nach Priorität haben. Dies hat doch nichts damit zu tun, dass man nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann.
Es muss auch möglich sein, mal einen Lehrgang aus schulischen Gründen (im Abschlussjahr) ausfallen zu lassen oder nur zeitweise zu besuchen, ohne dadurch dann seitens des DTTB Nachteile zu erleiden.

Zum Teil wird es ja bisher auch so praktiziert, dass bestimmte Spielerinnen aus schulischen Gründen nur zeitweise an Lehrgängen teilzunehmen brauchen.

ich stimme Dir zu, dass es in begründeten Fällen möglich sein muß, wie beschrieben einen Lehrgang nicht besuchen zu müssen.
Denke dass die Bundestrainer dies auch beherzigen werden. Zumindest haben mir zwei der verantwortlichen Trainer dies gesagt.

Gruß
Peter Becker

Hemi 07.10.2005 17:44

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
spinball legt den Finger auf die Wunde.
Es tut weh, was er sagt, aber er hat vollkommen recht.
Genau das ist das grundsätzliche Dilemma unserer Sportart, nämlich das sich ein deutscher Profi kaum den Lebensunterhalt mit TT absichern kann, noch vernünftige finanz. Rücklagen für die Zeit danach bilden kann.
Die Ladys dabei noch viel, viel schwerer wie die Buben, denn sie stehen bei Publikum und Sponsoren stets hinten an.
Eine löbliche Ausnahme (die allerdings nur die Regel untermauert) ist der TV Busenbach. Dieser Damen - Verein hat sich zur ersten Adresse, ja heimlichen Hauptstadt in Sachen Damen TT gemausert. Allerbeste Sponsoren, ganz begeistertes Publikum. Nur : All das beruht ausschließlich auf der jahrelangen, konsequenten und vorzüglichen Arbeit nur eines Mannes. Sein Name ist Roland Haug ! Wehe, wenn der mal nicht mehr kann oder nicht mehr will...
Ein gangbarer Weg scheint mir, wie D.G. darlegt, einen Schulabschluß zustande zu bringen. Danach bei einem guten Verein für zwei, drei Jahre als Profi anheuern. Nach dem Scheitern ist es dann noch nicht zu spät, für eine "ordentliche" Berufslaufbahn.
Aber wenigstens hat man es dann versucht. Braucht sich später mal nie Vorwürfe zu machen: "Ach, hätte ich nur..."
Und Hand auf`s Herz: Lohnt sich heutzutage bei den Mill. Arbeitslosen, ganz schnell auf den Arbeitsmarkt zu drängen?
Wer so viel und so lange Jahre wie D.G., Günter und hundert andere in TT investiert hat, sollte auch noch den letzten Schritt gehen und "Profi probieren" .

Aber Eines vergesst bitte nie: " Der Weg ist das Ziel " !!!

Es hat doch (manchmal) auch Spaß gemacht mit dem TT.
Lieber in der Halle rumspringen und kämpfen und verlieren (als Schule für`s Leben) lernen, als auf der Disko zu saufen, zu knutschen oder gar zu koksen.

Hey, das Leben geht weiter und glaubt mir, es gibt Schlimmeres, als wenn es nicht klappt mit TT - Profi .

Torben Wosik 07.10.2005 22:44

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von Hemi
spinball legt den Finger auf die Wunde.
Es tut weh, was er sagt, aber er hat vollkommen recht.
Genau das ist das grundsätzliche Dilemma unserer Sportart, nämlich das sich ein deutscher Profi kaum den Lebensunterhalt mit TT absichern kann, noch vernünftige finanz. Rücklagen für die Zeit danach bilden kann.
Die Ladys dabei noch viel, viel schwerer wie die Buben, denn sie stehen bei Publikum und Sponsoren stets hinten an.
Eine löbliche Ausnahme (die allerdings nur die Regel untermauert) ist der TV Busenbach. Dieser Damen - Verein hat sich zur ersten Adresse, ja heimlichen Hauptstadt in Sachen Damen TT gemausert. Allerbeste Sponsoren, ganz begeistertes Publikum. Nur : All das beruht ausschließlich auf der jahrelangen, konsequenten und vorzüglichen Arbeit nur eines Mannes. Sein Name ist Roland Haug ! Wehe, wenn der mal nicht mehr kann oder nicht mehr will...
Ein gangbarer Weg scheint mir, wie D.G. darlegt, einen Schulabschluß zustande zu bringen. Danach bei einem guten Verein für zwei, drei Jahre als Profi anheuern. Nach dem Scheitern ist es dann noch nicht zu spät, für eine "ordentliche" Berufslaufbahn.
Aber wenigstens hat man es dann versucht. Braucht sich später mal nie Vorwürfe zu machen: "Ach, hätte ich nur..."
Und Hand auf`s Herz: Lohnt sich heutzutage bei den Mill. Arbeitslosen, ganz schnell auf den Arbeitsmarkt zu drängen?
Wer so viel und so lange Jahre wie D.G., Günter und hundert andere in TT investiert hat, sollte auch noch den letzten Schritt gehen und "Profi probieren" .

Aber Eines vergesst bitte nie: " Der Weg ist das Ziel " !!!

Es hat doch (manchmal) auch Spaß gemacht mit dem TT.
Lieber in der Halle rumspringen und kämpfen und verlieren (als Schule für`s Leben) lernen, als auf der Disko zu saufen, zu knutschen oder gar zu koksen.

Hey, das Leben geht weiter und glaubt mir, es gibt Schlimmeres, als wenn es nicht klappt mit TT - Profi .

Ich kann dir nur zustimmen,dass es in Busenbach einzigartig ist und Roland Haug etwas Gewaltiges aufgebaut hat.Aber es stecken viele Personen hinter der Arbeit. Ich bin immer gerne dort.Es ist nicht übertrieben,wenn ich sage,dass dieser Verein und sein Umfeld professioneller als mancher Herren-Bundesligist ist. Man hat die optimalen Bedingungen.
Zum Thema allgemein: ich verstehe die Eltern,wenn sie heutzutage ihre Kinder nicht mehr so schnell "abgeben". Man sollte noch lange genug zweigleisig fahren,denn die Vergangenheit hat gezeigt,dass viele Leute auf der Strecke geblieben sind.
Die,die sich doch für TT entscheiden sollten sich bewusst sein,dass sie damit für sich und eventuell für eine Familie sorgen müssen. Ich weiss,es klingt "besserwisserisch",doch viele Auszeiten kann man sich nicht erlauben.Man muss auch dann mal trainiern oder etwas für den Beruf machen,wenn man mal müde,faul.... ist.
Ein soo einfaches Leben ist es auch nicht. Auch,wenn ich dies von aussenstehenden Personen oft zu hören bekomme

PeterHGB 09.10.2005 05:47

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von Torben Wosik
Zum Thema allgemein: ich verstehe die Eltern,wenn sie heutzutage ihre Kinder nicht mehr so schnell "abgeben". Man sollte noch lange genug zweigleisig fahren,denn die Vergangenheit hat gezeigt,dass viele Leute auf der Strecke geblieben sind.
Die,die sich doch für TT entscheiden sollten sich bewusst sein,dass sie damit für sich und eventuell für eine Familie sorgen müssen. Ich weiss,es klingt "besserwisserisch",doch viele Auszeiten kann man sich nicht erlauben.Man muss auch dann mal trainiern oder etwas für den Beruf machen,wenn man mal müde,faul.... ist.
Ein soo einfaches Leben ist es auch nicht. Auch,wenn ich dies von aussenstehenden Personen oft zu hören bekomme

Auch ich sehe einen vernünftigen Schulabschluss als nötig an,
Einer meiner Vorschläge ist ja, dass die Schüler/Jugendlichen während der Trainingsmassnahmen des DTTB pädagogisch betreut werden. Dies setzt natürlich eine Struktur voraus, die meines Wissens nicht vorhanden ist. (Leider)
An den Kosten darf sowas aus meiner Sicht nicht scheitern.
Somit hielten sich die "Auszeiten" in Grenzen.

Gruß
Peter Becker

Günter 10.10.2005 22:10

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von PeterHGB
Auch ich sehe einen vernünftigen Schulabschluss als nötig an,

Einer meiner Vorschläge ist ja, dass die Schüler/Jugendlichen während der Trainingsmassnahmen des DTTB pädagogisch betreut werden. Dies setzt natürlich eine Struktur voraus, die meines Wissens nicht vorhanden ist. (Leider)

An den Kosten darf sowas aus meiner Sicht nicht scheitern.

Somit hielten sich die "Auszeiten" in Grenzen.



Gruß

Peter Becker



Die Schüler/Jugendlichen können während der Trainingsmassnahmen (zumindest in Heidelberg ist/war es so) pädagogische Betreuung in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür übernimmt zu gut 2/3 der DTTB.

Jeder Schüler/Jugendliche bekommt diese Information zu Anfang des Spieljahres schriftlich mit der Einladung.


Zitat:

Zitat von Torben Wosik
...Die,die sich doch für TT entscheiden sollten sich bewusst sein,dass sie damit für sich und eventuell für eine Familie sorgen müssen. Ich weiss,es klingt "besserwisserisch",doch viele Auszeiten kann man sich nicht erlauben.Man muss auch dann mal trainiern oder etwas für den Beruf machen,wenn man mal müde,faul.... ist.

Ein soo einfaches Leben ist es auch nicht. Auch,wenn ich dies von aussenstehenden Personen oft zu hören bekomme

Torben, fast alle müssen was für den Beruf machen, auch wenn sie mal müde und faul sind.
Ausnahmen sind wahrscheinlich viele Politiker und manche Lehrer. Die sind öfter mal müde und faul. Wobei viele Lehrer Politiker sind.

Bow 10.10.2005 22:16

AW: Druck der DTTB-Jugend
 
Zitat:

Zitat von Günter
Torben, fast alle müssen was für den Beruf machen, auch wenn sie mal müde und faul sind.
Ausnahmen sind wahrscheinlich viele Politiker und manche Lehrer. Die sind öfter mal müde und faul. Wobei viele Lehrer Politiker sind.

Ja, klar. Lehrer haben auch ein vollkommen normales Arbeitpensum und Politiker arbeiten nicht selten 50, 60 und mehr Std. die Woche. Man sollte nicht alles glauben, was im Volksmund so rumschwirrt...


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