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m3ch_rip 18.10.2005 08:04

Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Hi Leute!

Ich habe letztens bei einem anderen Verein am Training teilgenommen und habe dabei festgestellt, dass ich gegen manche Gegner sehr große Probleme habe mich auf ihr Spiel einzustellen.

Sofern jemand die "normalen" Schlagtechniken spielt habe ich kein Problem mich auf den Gegner einzustellen und eine erfolgversprechende Taktik gegen diesen Spieler zu finden.
Gegen Materialspieler habe ich auch seltener Probleme als meine Mannschaftskameraden, da ich die technischen Hintergründe des unterschiedlichen Materials verstanden habe.



Doch bei dem Verein, bei dem ich mittrainiert habe, haben sehr viele ältere Spieler gespielt, die scheinbar seit 20 Jahren keinen neuen Belag mehr gekauft hatten.
Darüber hinaus haben die meisten Spieler ganz komische Schlagtechniken gespielt.

Einer spielte beispielsweise nur Rückhand. Kam der Ball auf die Vorhandseite, so hatte er den Unterarm rechtwinklig nach unten geklappt und mit einer sehr komischen Bewegung den Ball noch irgendwie auf meine Seite zurückgespielt.

Ein zweiter Spieler hat mit einer schlaufenförmigen Bewegung aus der Halbdistanz (ähnlich dem Zwei-Phasen-Aufschlag) eine ganz komische Art von Topspin gespielt. Je nach Balltreffpunkt war das mal eher Vorhand, mal Rückhand.

Jedenfalls fiel es mir sehr schwer die Rotation dieser Bälle einzuschätzen (wohl auch wegen den sehr alten Belägen), sodass ich gegen beide glatt in 3 Sätzen verloren habe, obwohl sie 1-2 Klassen unter mir spielen.


Nun meine Frage:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie stellt man sich auf solche Gegner am besten ein?

Sven M. 18.10.2005 09:56

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Letzte Woche Montag, Auswärtsspiel:
Da gab es einen Spieler der die Anweisung, man solle den Ball beim VH-TS vor dem Körper treffen, wohl etwas wörtlich genommen hat...Der Spieler hat mit einer Ausholbewegung zwischen den Beinen den Ball mit der VH-Seite kurz vor dem Körper gespielt...Ich frag mich heute noch wie der das gemacht hat.

Wie man sich darauf einstellen kann? Tja, da kannst du eigentlich nur dein Spiel durchziehen und hoffen, dass Bälle zurückkommen, deren Rotation du einschätzen kannst.

martinspin 18.10.2005 12:26

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Hoi m3ch_rip

Ich habe immer wieder Probleme mit Linkshändern, die mit extremem Seitenschnitt ziehen. Oft habe ich auch Schwierigkeiten bei Leuten, die gross sind und lange Arme haben. Man meint, sie bringen alles zurück. usw.

Jeder Spieler und jedes Spielsystem hat Stärken und Schwächen. Die Schwächen des Gegners zu erkennen ist wahrscheinlich ein wichtiger Schritt in Richtung Besiegen von Angstgegnern.

Z.B. habe ich bei langen Kerlen entdeckt, dass die ziemlich verwundbar bei Platzierungen auf den Bauch oder Wechselpunkt sind. Auch kurze Bälle mögen die überhaupt nicht. Ihre Stärke sind Bälle in die Diagonalen. Weil sie gross sind, müssen sie meist weniger laufen. Darum fällt es ihnen äusserst schwer, den Wechselpunkt zu umlaufen.

Darum ist es im ersten Satz auch so wichtig, den Gegner erst einmal auszutesten, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was seine Stärken und Schwächen sind. Kennt man den Gegner schon im Voraus, kann man sich natürlich vorher schon seine Gedanken machen.

Gruss
Martin

Sven M. 18.10.2005 13:20

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Zitat:

Zitat von martinspin
Ich habe immer wieder Probleme mit Linkshändern, die mit extremem Seitenschnitt ziehen. Oft habe ich auch Schwierigkeiten bei Leuten, die gross sind und lange Arme haben. Man meint, sie bringen alles zurück. usw.

:top:

Zitat:

Jeder Spieler und jedes Spielsystem hat Stärken und Schwächen. Die Schwächen des Gegners zu erkennen ist wahrscheinlich ein wichtiger Schritt in Richtung Besiegen von Angstgegnern.
:top:

Zitat:

Z.B. habe ich bei langen Kerlen entdeckt, dass die ziemlich verwundbar bei Platzierungen auf den Bauch oder Wechselpunkt sind. Auch kurze Bälle mögen die überhaupt nicht. Ihre Stärke sind Bälle in die Diagonalen. Weil sie gross sind, müssen sie meist weniger laufen. Darum fällt es ihnen äusserst schwer, den Wechselpunkt zu umlaufen.
Naja, das wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Spielt mir jemand auf den Bauch kommt ein Schritt in die entsprechende Richtung und ein RH-Tospin.
Warum kurze Bälle für große Leute schlecht sein sollen, ist mir auch rätselhaft. Besonders durch die Größe kommen große Spieler leicht an die Bälle und können den Ball besser kontrollieren. Kleine Spieler haben das Problem, dass sie durch evtl. zu starke Konzentration auf das Erreichen des Balles nicht kontrolliert zurückschlagen.


PS: Ich bin mit 1,95m schon sehr groß, weiß also wovon ich rede.;)

martinspin 18.10.2005 13:34

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Hoi Sven

Zitat:

Zitat von Sven M

Naja, das wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Spielt mir jemand auf den Bauch kommt ein Schritt in die entsprechende Richtung und ein RH-Tospin.
Warum kurze Bälle für große Leute schlecht sein sollen, ist mir auch rätselhaft. Besonders durch die Größe kommen große Spieler leicht an die Bälle und können den Ball besser kontrollieren. Kleine Spieler haben das Problem, dass sie durch evtl. zu starke Konzentration auf das Erreichen des Balles nicht kontrolliert zurückschlagen.


PS: Ich bin mit 1,95m schon sehr groß, weiß also wovon ich rede.;)

Dann bist du genau die richtige Person, um über das Thema zu diskutieren :top:

Die grossen Spieler sind sich aus meiner Sicht nicht gewohnt, sich stark zu bewegen. Sie gehen davon aus, dass sie bloss ihre Arme austrecken müssen, um an den Ball zu gelangen. Das reicht dann eben oft nicht bei ganz kurzen Bällen und bei Bällen auf den Wechselpunkt. Wenn die grossen Spieler auch noch etwas unbeweglich sind, haben sich auch Probleme bei Bällen in die weiten Ecken.

Gruss
Martin

Sven M. 18.10.2005 14:04

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Zitat:

Zitat von martinspin
Die grossen Spieler sind sich aus meiner Sicht nicht gewohnt, sich stark zu bewegen. Sie gehen davon aus, dass sie bloss ihre Arme austrecken müssen, um an den Ball zu gelangen.

Gut möglich, dass das so ist. Und zugegeben, oft es reicht auch.;) Das Problem ist nur, dass kontrollierte und gut platzierte Rückschläge dadurch nur schlecht möglich sind. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich in nächster Zeit mehr mit Beinarbeit beschäftigen will.

Zitat:

Das reicht dann eben oft nicht bei ganz kurzen Bällen und bei Bällen auf den Wechselpunkt. Wenn die grossen Spieler auch noch etwas unbeweglich sind, haben sich auch Probleme bei Bällen in die weiten Ecken.
Das kann man so nicht pauschalisieren, denke ich. Wichtig ist hier das Spielsystem, denn ob ein tischnah spielender Konter-/Block-Spieler oder ein Halbdistanz-TS-Spieler/Abweherer nicht an einen kurzen Ball kommt ist schon ein riesiger Unterschied.

Gruß
Sven

martinspin 18.10.2005 14:16

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Hoi Sven

Zitat:

Zitat von Sven M.
Gut möglich, dass das so ist. Und zugegeben, oft es reicht auch.;) Das Problem ist nur, dass kontrollierte und gut platzierte Rückschläge dadurch nur schlecht möglich sind. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich in nächster Zeit mehr mit Beinarbeit beschäftigen will.



Das kann man so nicht pauschalisieren, denke ich. Wichtig ist hier das Spielsystem, denn ob ein tischnah spielender Konter-/Block-Spieler oder ein Halbdistanz-TS-Spieler/Abweherer nicht an einen kurzen Ball kommt ist schon ein riesiger Unterschied.

Gruß
Sven

Ich find's auf jeden Fall nicht einfach, gegen grosse Spieler zu gewinnen und ich muss mich dabei recht bemühen. Normalerweise mache ich meine Punkte mit Platzierungen in die Ecken und das ist dann eben nicht so erfolgreich bei diesem Typ. Ich muss mein Spiel komplett umstellen und über den WP aufbauen. Das ist ähnlich schwierig, wie gegen Linkshänder oder Materialspieler zu spielen. Dabei geht's nur darum, wie schnell ich es schaffe, mich auf den neuen Gegner einzustellen.

Gruss
Martin

Max 18.10.2005 14:37

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Man sagt ja auch von Samsonov als relativ großem Spieler, dass seine schlechteste Stelle sein Bauch sei. Bei diesen Spielern, die überall Rückhand spielen hilft ein schneller Ball genau (!) auf den Ellenbogen! Die Bewegungsfreiheit von diesen "Schwingern" müsste dann sehr gering sein. Aber die vielleicht beste Variante sind kurze Seitschnittaufschläge (eher Überschnitt) in die weite Vorhand. Der Seitenschnitt sollte so gewählt sein, dass der Ball, wenn man den Schläger nur hinhielte, ins "nähere" Aus fällt. Also Seitenschnitt nach rechts. Man sollte bemerken, dass sobald ein Spitzenspieler merkt, dass der auf seinen Ellenbogen gespielte Ball nicht schnell genug ist, sofort umspringt und die VORHAND benutzt.

boeho 18.10.2005 15:02

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Hallo,
diese Diskussion ist wirklich interessant,ich spiele neben meinem Heimverein noch in einem Verein,wo genau die Spieltypen anzutreffen sind wie Ihr hier beschreibt.
Ich spiele zwar seit ca. zwei Jahren auch eine Noppe auf der RH,habe abe vorher
doch schon 20 Jahre mit "normalen" Belägen gespielt. In der Jugend hatte ich auch einen Übungsleiter der uns die richtigen Schlagtechniken zeigte,sodass man sozusagen eine "saubere" Technik erlernte. Bei den genannten anderen Spiel- typen handelt es sich (nach meiner Erfahrung) meist um Spieler die etwas älter sind und sich Ihre Technik selbst beigebracht haben.
In dem anderen Verein sind zufällig Spieler wo jeder eine der von euch genann-
ten Technik spielt.
Mein Tpp: das Spiel muß man aufbauen,damit man seine eigene (hoffentlich) gute Technik einsetzen kann.Hier hilft nur Konzentration vom ersten Ball weg,gute Aufschläge,und Mut zum Angriff. Denn wenn man anfängt das Spiel des Gegners mtzumachen stehen die Chancen schlecht zu gewinnen.

Uli-Noppe 18.10.2005 15:14

AW: Probleme bei Gegnern mit aussergewöhnlicher Technik
 
Einige Jahre in unteren klassen spielen, da spielt fast jeder etwas krumm. Bei uns gibt es einige die den Daumen auf der RH haben und nur mit der VH spielen. Einen Wendepunkt gibt es da nicht da sie den Schläger für den VH/RH Wechsel nur wie einen Scheibenwischer drehen.
Das ist nur ein Beispiel, aber richtig saubere Schläge spielen da die wenigesten.

Alles nur eine Sache der Gewöhnung!

Uli


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