Bolls wechsel zwischen Vorhand und Rückhand Griff
 

Habe mir das Spiel von Boll gegen Wang Hao heute nochmal auf Video angeschaut. Mir ist augefallen das Boll fast andauernd zwischen VH und RH-Griff wechselt.

Das besondere dabei ist, daß Boll nach einem RH-Top oder RH-Spinkonter (Blocken kommt bei ihm ja kaum vor) sofort nach Beendigung des Schlages in den Vorhandgriff wechselt und nicht erst in den Neutralgriff und dann je nach Platzierung des Gegners in VH oder RH-Griff wechselt.

Insbesondere wenn er mit RH eröffnet und mit VH nachspielen will bzw. er einen Ball danach in VH erwartet. Platziert der Gegner dann anders als von Boll erwarted in RH, dreht Timo von seinem Vorhandgriff wieder zurück in den Rückhandgriff.

Da ich selber zwischen VH. und RH-Griff wechsel habe ich mich gefragt warum Boll den Ball fast immer mit einen Vorhandgriff erwartet. Ich habe mal ein bischen rumexperimentiert und dabei festgestellt das mir das Drehen von von VH-Griff in RH-Griff wesentlich leicht und schneller gelingt als andersherum.

Sprich wenn ich den Ball in RH erwarte und deshalb einen RH-Griff habe, der Ball jedoch wider erwartend in VH gespielt wird, kann ich nur noch reflexartig den Ball mit der VH spielen. Da die Zeit dann allerdings zu knapp zum drehen ist muß ich die VH dann mit RH-Griff spielen.

Andersherum verhält es sich bei mir wenn ich nach einen RH-Top vom RH-Griff sofort zum VH-Griff wechsel. Kommt dann der Ball in VH kann ich entsprechend gut mit VH nachspielen. Kommt der Ball allerdings wider erwartend in RH gelingt es mir meist gerade noch rechtzeitig in den RH-Griff zu wechseln.

Nun interessiert mich wie die anderen Forumsuser verfahren die ebenfalls zwischen VH-und RH Griff wechseln.

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Ich denke, daß generell die Spielveranlagung von Boll eine solche Griffhaltung es so erfordert. Er stellt sich für den nächsten Ball auf eine VH-Griffhaltung ein und will den nächsten Ball mit seiner VH nehmen. Habe sowas schon öfters gehört von Leuten, die bei Bundesliga Spielen zugeschaut haben, daß diese hochklassigen Spieler sämtliche Bälle durch eine sehr gute Beinarbeit auch mit ihrer Vorhand abdecken können.

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Da muss ich xybot zustimmen.
Timo Boll ist wie viele darauf hinaus, mit der VH anzugreifen. Auch wenn seine Rückhand sehr sicher und druckvoll ist, möchte er wohl mit der VH nachsetzen, weil sie imm noch sein stärkstes Mittel ist. deshalb wechselt er wahrscheinlich sofort danach in den VH Griff.


mfg butterflan

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Bei mir is es so ne mischung aus 1 & 3...d.h. ich steh nicht extrem in der VH aber auch ein bissl neutral ...verrückt :D

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Hoi zäme

Nachdem ich mit meinem festgefahrenen VH-Griff Probleme bekam, weil ich irgendwann mal auf die Idee kam, mit dem RH-TS zu eröffnen, habe ich mir in der Grundstellung den Neutralgriff angewöhnt. Habe ich genügend Zeit, strebe ich den Neutralgriff an. Wenn ich zu wenig Zeit habe, bleibe ich beim aktuellen Griff hängen.

Den reinen beidseitigen Off-Spieler gibt es imho nicht. Irgendeine Seite wird immer etwas stärker sein und als Waffe beim Endschlag eingesetzt werden. Bei den allermeisten ist es die VH und so ist es auch natürlich, das Timo so oft wie möglich mit der VH angreifen möchte. Trotz ausgezeichneter RH-Technik wird Timo oft mit schnellen Wechsel in die RH überrascht und da ist er dann auch anfällig auf Fehler. Ich gehe mal davon aus, dass der VH-orientierte Angreifer eher den VH-Griff bevorzugt und umgekehrt wird der RH-orientierte Angreifer den RH-Griff bevorzugen.

Den Vergleich mit uns Amateuren und den Profis halte ich für überzogen. Die Profis sind so schnell auf den Beinen, dass die aus der RH-Ecke mit der VH ziehen können. Wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet tun sie das auf jeden Fall. Für den Gegner eines VH-Spielers geht es taktisch darum, möglichst zu verhindern, dass die starke VH-Seite eingesetzt werden kann. Das kann mit schnellen Wechseln von der langen VH (...wo der VH-Spieler auch verwundbar ist) in die RH oder auf den Körper erreicht werden. Timo wird bei solchen Bällen nicht auf seinem Wechselpunkt erwischt, weil er sehr beweglich ist und den Oberkörper stark auf die Seite beugt und so den Ball noch ziehen kann. Meist versuchen die Gegner von Timo nach der langen VH auf den Körper zu spielen, wo sie ihn dann auch oft erwischen.

Bei Timo dienen die RH-Topspins eher der Vorbereitung auf den Endschlag mit der VH, auch wenn er nicht wenige Male damit direkt punktet. In Wirklichkeit ist Timo ein VH-orientierter Spieler mit einer unglaublichen RH. Darum wird er auch immer den VH-Griff bevorzugen.

Gruss
Martin

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Was denkt ihr, wie ist das Verhältnis der Shakehand-Spieler die zwischen VH und RH-Griff ständig wechseln im Vergleich zu den Spielern mit einer festen Griffhaltung (Neutralgriff, nur VH-Griff, nur RH-Griff) unter den TOP 1000.

Welche Topspieler kennt Ihr mit

a) Neutralgriff
b) Wechsel zwischen VH und RH-Griff

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Helmut Hampl hat uns beim Symposium in Grenzau ein Video mit sehr guten Zeitlupenstudien gezeigt. Es ist erkennbar, dass Timo zwar auch etwas umgreift, das Wesentliche ist aber der "Druckpunktwechsel". Bei RH stabilisiert der Daumen, bei VH der Zeigerfinger das Schlägerblatt. Eigentlich logisch. Ich werden HH mal fragen, ob er das Video zur Veröffentlichung frei gibt.

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Hoi Weltklasse

Dürfte recht schwierig zu beantworten sein. Ich denke Werner Schlager spielt mit Neutralgriff, weil im die Stabilität in den Schlägen sehr wichtig ist. Vladimir Samsonov könnte auch ein Spieler mit Neutralgriff sein.

Gruss
Martin

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Danke, aber genau das ist es was mich ein wenig irritiert. In der TTL 01-03 wurde die Schlägerhaltung mit Druckpunkt genau erläutert. Ich glaube aber das sich Timos Griffhaltung auch hier in den letzten Jahren ein wenig verändert hat.

Wenn man nun die Videos von 2003 und 2005 vergleicht, dann glaube ich bei Timo ein verstärktes Umgreifen im Vergleich zu 2003 erkennen zu können. Dies ist für mich auch die logische Folge, denn die neuen Schläge in Timos Repertoire wie RH-Seitflip u.a sind ohne eine verstärktes umgreifen IMHO gar nicht möglich.

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Ja, jeder gute Spieler entwickelt seine Technik weiter.