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Lucifer 08.04.2018 19:34

Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Hallo zusammen,

ich wollte hier mal eine Diskussionsrunde anstossen:

So häufig wie in dieser Saison habe ich querbeet durch viele Ligen, die ich mir angesehen habe, noch nie erlebt, daß so häufig Spiele kampflos abgegeben wurden.
Selbst die Strafen auf Bezirksebene von 60 € schrecken noch nicht einmal davor ab - nur an grippalen Infekten, Verletzungen o.ä. kann es nicht liegen.
Nicht mehr anzutreten, weil man schon gerettet ist o.ä. -
So ein Verhalten finde ich persönlich gesehen unsportlich und auch in einigen Ligen durchaus wettbewerbsverzerrend.
Wirksamer wäre hier vielleicht - anstatt 60 € Strafe nach der BTTV STVO aufzubrummen - daß jeder Stammspieler der Mannschaft z.B. 30 -50 TTR Punkte abgezogen bekommt, was sicherlich jeden einzelnen mehr schmerzen würde als 60 €, die sich anscheinend die meisten Vereine locker und leicht leisten können und auch wollen.
Nachdem im Tennis vor x-Jahren mal ein anderer kampfloser Fall bekannt wurde (z.B. wo 2 Vereine was ausgemacht hatten - der eine Verein war schon vorm letzten Spieltag aufgestiegen, der Nachbarverein kämpfte noch um den Abstieg und musste unbedingt gewinnen), hatte dies dazu geführt, daß beide Mannschaften zwangsabsteigen mussten.

Keine Ahnung, ob ich dies verkehrt sehe - aber vor Jahren hätte ich mir das nicht mal ansatzweise vorstellen können, daß man ein Spiel kampflos abgeben kann, da man heiß war, zu spielen - egal, wie die Tabellensituation ausgesehen hat.

Lee ChrisTmas 09.04.2018 00:14

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Der typische Fall ist halt oft, Mannschaft A spielt um den Aufstieg, ist spielerisch überlegen, hat im ideal noch Einzelspieler die viel zu stark für die Liga sind und dann eben Mannschaft B, eine Truppe ohne großartig Ambitionen nach oben und unten, hält sich eben von der Spielstärke her. Im besten Fall würde man in Bestbesetzung ein 4:9/5:9 einfahren, jedoch nicht in die Nähe eines Punktgewinnes.

Dann hast du eben in der Bezirkliga teilweise schon Fahrtzeiten von einfach einer ganzen Stunde.

Um dann zum Punkt zu kommen, einer aus der Stammmannschaft spielt permanent nicht mehr, also ist man bei einem Ersatzmann. Jetzt sind nochmal 1-2 verhindert aus der Stammmannschaft, also werden meistens die 60€ in Kauf genommen, da die im Verhältnis zu Fahrtkosten und Aufwand meistens noch das geringere Übel sind, da mit 2-3 Ersatzleuten sowieso kein Land in Sicht ist. Und das wichtigste: Ein Verlegen des Spiels macht auch keinen Sinn, man kriegt ja so oder so nen Einlauf...

Ist zumindest meine logische Erklärung, wenn man mal ein bisschen reinhört.

Für mich als Sportler einfach nur unbegreiflich, da brauch ich doch dann keine Bezirksligamannschaft melden, wenn ich mir die Fahrtkosten nicht leisten kann, bzw. es nicht einsehe, oder wie auch immer.

Ich selbst hab jetzt ziemlich genau ein Spiel in 3 Jahren bei Stein verpasst, und zwar weil ich da, statt in der 3. zu spielen, in der 2. aushelfen musste. Entweder ich spiele in einer Mannschaft oder eben nicht, dann lasse ich mich aber gleich als 7. Mann aufstellen.

Die Spieltermine sind früh genug bekannt, also sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund, warum man mal nicht kann. Höchstens spontane wichtige Termine, aber vielleicht seh ich das als Schüler einfach nur falsch. Und wenn absehbar ist, dass 2 oder mehr Spieler an einem Termin nicht können, dann verlege ich es doch frühzeitig, und wenn ich der gegnerischen Mannschaft keine bescheuerten Termine vor's Gesicht klatsche wird die auch mitmachen.

Anders rum, auf Kreisebene musste ich als MF mal ein Spiel der 4. Mannschaft absagen, da wir nichtmal 4 Leute hatten, und das bei 7 Mannschaften, 10min nachdem ich die Mail geschrieben habe, wurde ich vom MF der gegnerischen Mannschaft angerufen und wurde gefragt, ob ich es nicht verlegen will. Deswegen auch die Theorie anfangs, mit Aufwand/Kosten und Nutzen.

Dein Vorschlag ist auch wieder kritisch, jetzt überleg mal der Spieler XY ist verletzt und tatsächlich verhindert, hat durch die Verletzung so schon zu kämpfen mit der Aufstellung bzw. seinen Punkten, und jetzt nehm ihm mal nochmal 50 Punkte weg. Dann reist du im dümmsten Fall Spieler komplett aus einer Mannschaft raus.

Um zum Punkt zu kommen, das einzige was da helfen wird, sind einfach noch saftigere Strafen, so dass es wirklich mal spürbar wird in der Kasse. Ich kenne auf Bezirksebene keine Mannschaft die nicht genügend Unterbau hätte, um mindestens 4 Leute zu stellen, ich spiel auch gerne gegen 1200 Punkte, und geh danach mit denen in die Kneipe. Und darum geht's ja schließlich auch, dann spielt man halt meinetwegen nur ne Stunde, hockt sich dann aber noch in die Kneipe und hat so seinen Spaß. Da hat jeder was davon...

MrsJohnDoe 09.04.2018 08:27

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
§ 70 RvStO reicht vollkommen aus würde ich sagen.

Claus 09.04.2018 17:55

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Bin ich doch nicht der Einzigste dem das aufgefallen ist. Ich hätte noch einen anderen Vorschlag der wirklich helfen würde. Wenn man in der Vorrunde zum Auswärtsspiel nicht antritt muss man ja in der Rückrunde wieder Auswärts antreten. Wieso nicht einfach für die nächste Runde vormerken, und zwar zusätzlich zur Strafe. Sollte dann der Gegner nicht mehr in der Liga sein, nimmt man einfach eine Verein mit der gleiche km Entfernung und der hat dann eben mal Glück gehabt. Dort muss der Verein dann zweimal anreisen.

In dem Fall würde ich Bruckberg mal den Tipp geben, die Fahrkosten Scheinfeld in Rechnung zu stellen, so viel ich weiß müssen diese bezahlt werden ;)

Lee ChrisTmas 09.04.2018 19:01

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Letztendlich wird man es nur mit deutlicher Erhöhung der Strafen erreichen, dass ein solches Verhalten nicht mehr so oft vorkommt. So, dass dann wirklich mal die Abteilungsleitung bei der jeweiligen Mannschaft auf der Matte steht.

Fastest115 09.04.2018 19:33

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Die Diskussion gab es schon in anderen Regionen weil das ja kein rein Bayrisches Problem ist
4 Anmerkungen
Die Idee mit der TTR Strafe ist nicht sinnvoll. Der TTR Wert soll ja ein möglichst genauer Wert für die Spielstärke der Gegner sein. Man bestraft damit nur TTR geile Spieler die aber evtl Garnichts dafür können. Wenn den Leuten der TTR egal ist bringt sie Garnichts und wenn jemand wirklich Krank/verletzt ist usw wofür bekommt er dann eine Strafe? Außerdem belohnt man ihn womöglich noch weil er dann beim nächsten Turnier in der tieferen Klasse spielen kann?
2. Eine höhere Strafe woanders mal 300 Euro genannt kann dann dazu führen das Vereine die ein Riusiko sehen, dass mal spiele ausfallen können wegen dünner personaldecke dann ggf eine Mannschaft weniger melden um dem 300 Euro Risiko aus dem Weg zu gehen. Besonders im Damenbereich kann das dann schnell dazu führen, das keine Damen mehr gemeldet wird.
Das kann zur Folge haben:
-Man nimmt Leuten die wollen die Möglichkeit regelmäßig zu spielen
-- Das (zb bei den Damen) dann welche lieber aufhören /garnicht anfangen
-In den unteren Ligen immer weniger Mannschaften sind und da die Gruppengröße dann immer kleiner wird.
3. Kann man das ganze dann auch schnell umgehen. Ich besorge mir dann 4 Leute für solche Notfälle, die noch nie TT gespielt haben, und melde die in der untersten Mannschaft an Brett 15-18. Entweder Verwandte vom Vorstand oder sogar "bezahlte Statisten". Die fahren dann kurz mit 4 Mann dahin (wenn so ein Fall ansteht)und schenken einfach jedes Spiel ab (schonmal hier erlebt in der Damen OL ne ganze Saison lang). da haste dann auch nichts von oder??? Da könnte deine Mannschaft doch sicher was besseres mit der Zeit machen, wenn der Gegner 2 Tage vorher anruft/ne mail schickt und sagt er kommt nicht+Rückspiel wieder zuhause bzw Fahrtkosten für das Hinspiel.
4. Eigentlich müßte man die Strafe für unvollständig antreten dann auch stark hoch setzen. Weil wenn Gegner nur zu 4 kommen, dann haben die Spieler an 5+6 ja auch genauso wenig davon wie 1-6 wenn ein Gegner garnicht antritt.

Fazit: Höhere Geldstrafen bringen nichts, weil je höher sie sind desto größer ist der Anreiz sie zu umgehen ohne wirklich eine Verbesserung für den Gegner zu bringen.
So hat wenigstens der Kreis/Bezirk noch was davon wenn der Verein dann die 60 Euro zahlt.

Defense4Ever 09.04.2018 23:08

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Zitat:

Zitat von Fastest115 (Beitrag 2942659)
2. Eine höhere Strafe woanders mal 300 Euro genannt kann dann dazu führen das Vereine die ein Riusiko sehen, dass mal spiele ausfallen können wegen dünner personaldecke dann ggf eine Mannschaft weniger melden um dem 300 Euro Risiko aus dem Weg zu gehen.

Man sollte deshalb meiner Meinung nach die letzte Mannschaft eines Vereins anders behandeln als die vorderen Mannschaften, um genau dieses Problem zu umgehen.

Fastest115 10.04.2018 06:20

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Ja das nutzt dann dem gegner dieser Mannschaft aber auch nichts.... Kann dann dazu führen das diese Mannschaft häufiger nicht antritt.

Und die anderen Probleme sind damit auch nicht beseitigt.

Rudi Endres 10.04.2018 06:49

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Zitat:

Zitat von Lucifer (Beitrag 2942333)
Wirksamer wäre hier vielleicht - anstatt 60 € Strafe nach der BTTV STVO aufzubrummen - daß jeder Stammspieler der Mannschaft z.B. 30 -50 TTR Punkte abgezogen bekommt, was sicherlich jeden einzelnen mehr schmerzen würde als 60 €, die sich anscheinend die meisten Vereine locker und leicht leisten können und auch wollen.

Der TTR-Wert ist ein Messwert, der die aktuelle Spielstärke widerspiegelt. Punktzugaben oder Punktabzüge, aus welchen Gründen auch immer, würden langfristig das TTR-System zerstören. Denn die Werte bedingen sich gegenseitig.

Shadowman 10.04.2018 20:45

AW: Kampflose Spielabgaben - Strafen
 
Warum immer nur in eine Richtung denken? ==> Strafe fürs Nichtantreten

Warum nicht auch an eine Vergütung denken?
Konkret: Strafen werden beibehalten oder sogar etwas erhöht bei Nichtantreten.
Sollte es einem Verein gelingen - und das wird die Mehrzahl sein - über eine komplette Saison keine Strafgebühren bezahlt zu haben (egal welche), so erhalten sie einen Bonus. In welcher Form könnte man sich noch ausdenken: 100 oder 200 Euro Rückerstattung,.......

Habe mir jetzt keine sonderlich großen Gedanken darüber gemacht, aber ich denke, dass dies zumindest mal ein Denkansatz wäre.


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