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Simon_EmporHeßberg 22.04.2018 13:19

Nasser Belag
 
Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage an die Regelkundigen hier.


Ist ein im Ballwechsel nass gewordener Belag (durch Schweiß) ein Grund den Ballwechsel zu unterbrechen?

Relativ einfache Frage denke ich. Grund waren Diskussionen beim gestrigen Punktspiel, als ein Gegner beim Stand von 10:6 den Ball im Ballwechsel auffing, "Stopp" rief und den Hinweis gab, dass mein Belag wohl nass sei.

Abgesehen davon, dass eigentlich nur der Schiedsrichter den Ballwechsel unterbricht (nehmen wir in der Bezirksliga jetzt auch nicht immer so ernst bei einem Netzaufschlag oder einem Ball der rein rollt..), würde mich interessieren, ob das überhaupt ein legitimer Grund ist, den Ballwechsel zu unterbrechen.


Vielen Dank im Voraus und einen schönen sonnigen Sonntag euch allen.



Grüße
Simon

Kompletter Wahnsinn 22.04.2018 15:04

AW: Nasser Belag
 
Auf jeden Fall! Genau wie Schweißtropfen auf dem Tisch kann das ja den Ballwechsel beeinflussen. Habe ich vor nicht allzu langer Zeit noch in der 2. Bundesliga erlebt, dass plötzlich sogar ein Spieler von der Bank mit "Stop! Stop!!" intervenierte, weil der Belag eines Spielers nass war.

Terme 22.04.2018 15:11

AW: Nasser Belag
 
Wobei in beiden Fällen ein Fehlverhalten vor lag.

Weder der Spieler am Tisch, noch der Mitspieler in der Box dürfen einen Ballwechsel abbrechen, sondern maximal durch Hand heben und den Hinweis "Belag nass" auf die Situation aufmerksam machen. Unterbrechen darf dann nur der Schiedsrichter.

Simon_EmporHeßberg 22.04.2018 15:18

AW: Nasser Belag
 
Also gibt es auf jeden Fall eine spezifische Regel, dass ein Ballwechsel zu unterbrechen ist, wenn Schweiß auf den Belag gelangt?

Lrephcsak 22.04.2018 15:40

AW: Nasser Belag
 
In so einem Fall ist nicht zwingend auf Let zu entscheiden, da die Regel
"A 9.1.3 [Ein Ballwechsel muss wiederholt werden,] wenn ein Spieler aufgrund einer Störung, die außerhalb seiner Kontrolle liegt, nicht auf-oder zurückschlagen oder sonst wie eine Regel nicht einhalten kann;"
hier nicht greift, da das Ereignis nicht außerhalb der Kontrolle des jeweiligen Spielers liegt. Ansonsten (bevor fastest jetzt das Beispiel bringt ;-) ) könnte ja jeder in einem für ihn ungünstig erscheinenen Ballwechsel schnell seinen Belag durch die Haare ziehen und dann auf let bestehen.

Jedoch kann der SRaT in so einem Fall gemäß A 9.2.4 das Spiel unterbrechen, was dann auch als Let zu werten ist:
"A 9.2.4 [Das Spiel kann unterbrochen werden,] wenn die Spielbedingungen auf eine Art gestört werden, die das Ergebnis des Ballwechsels beeinflussen könnte."

D.h. wenn der SRaT das im Ballwechsel bemerkt und nichts auf ein absichtliches taktisches Mittel hindeutet, sollte der SRaT unterbrechen.

Wenn ein Spieler von sich aus unterbricht, läuft er Gefahr, daß der SRaT es anders sieht und er den Punkt abgibt (oder sogar gelb riskiert), wenn der SRaT es anders sieht. Analog zu Netzaufschlägen.

Richard

KeKo 23.04.2018 23:46

AW: Nasser Belag
 
Was Richard sagt entspricht auch dem was ich aus dem "Handbook for Match Officials" weis.
Sieht es der SR/SRaT ist es Let weil es den Ausgang des Ballwechsels beeinflusst und der Andere Spieler nichts für die unvorhersehbare Flugbahn des Balles kann.
Verweise auf das Handbook, da dort eher zu finden ist warum eine Regel ist, wie sie ist.

Henner Jansen 24.04.2018 10:35

AW: Nasser Belag
 
Aus meiner Sicht ist es ein zwingender Grund für ein Let, da eben nicht der Spieler auf seinen nassen Belag verweist, sondern auf den nassen Belag des Gegners und damit seiner Kontrolle/Beeinflussung entzogen ist, den ball ordnungsgemäß zu spielen.

Lrephcsak 24.04.2018 20:24

AW: Nasser Belag
 
@Henner: Man muß schon genau lesen. 9.1.3 fordert schon ein, daß der Spieler einen Ball aufgrund eines Ereignisses außerhalb seiner Kontrolle nicht korrekt zurückspielen kann.
Wenn A jetzt sieht, daß bei B der Belag naß ist, liegt dies zwar außerhalb seiner Kontrolle, stellt aber keinen Grund für A dar, denn Ball nicht zurückschlagen zu können.
Daher halte ich 9.1.3 hier wie geschrieben für nicht einschlägig, da seine Voraussetzungen nicht erfüllt sind.

Aber da es ja wie im letzten Posting geschrieben auch noch 9.2.4 gibt, sollte das ganze nicht so tragisch sein.

Nur ist es damit halt keine zwingende Folge, sondern eine Ermessensentscheidung des SRaT.

Richard

Henner Jansen 25.04.2018 08:27

AW: Nasser Belag
 
Ich sehe das schon so, dass ich den Ball nicht ordnungsgemäß zurückschlagen kann.

Wenn der Ball die nasse Stelle auf dem Belag des Gegners trifft, kommt er völlig anders bei mir an, als ich erwartet hätte und erwarten konnte.

Daher ist das eine Störung.

Nichts anderes gilt doch auch, wenn ein Zuschauer plötzlich neben mir in der Box stehen würde.

In beiden Fällen muss ich nicht direkt am ordnungsgemäßen Schlag gehindert werden, die Wahrscheinlichkeit, dass das eintreten kann reicht aus.

Des 25.04.2018 11:27

AW: Nasser Belag
 
Wie verhält sich eigentlich der (unabsichtlich) nasse Belag im Vergleich zum zerbrochenen Ball? Ich sehe da eigentlich keinen fundamentalen Unterschied in der Art der Störung. Analog müsste man meiner Meinung nach auch die Regel anweden, dass der Ballwechsel wiederholt wird, wenn der SraT es während des Ballwechsels bemerkt. (klar) Wenn es aber erst nach dem Ballwechsel bemerkt wird, dann denke ich, könnte man die aktuelle Regelauslegung zu Let bei beschädigtem Ball analog anwenden. Was meint ihr?


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