Klavier Klassik
 

Moin,

mal sehen, ob hier einige rumlaufen, die damit was anfangen können.

Zuerst etwas vorgeplänkel ; ab und zu liest man die Ansicht, ein Stück müßte nur gut klingen und der Pianist ist völlig frei in der Interpretation. Das würde aber dem Komponisten nicht gerecht werden und das Stück wäre nur auf die Noten beschränkt. Horowitz sagte, ein Pianist müsse gebildet sein :



Wenn er spielt, versetzt sich in den Komponisten hinein (ab 2:00):



Und der Pianist muß natürlich auch den Komponisten kennen und die Umstände und Anlässe der Komposition. Als Beispiele einmal Benno Moiseiwitsch - Rachmaninov.



Und Wilhelm Backhaus zum 4. (das Griechische) Konzert von Beethoven (übrigens eine gute Doku)



Das heißt aber auch, daß ein Pianist nicht Spezialist für alles sein kann, weil die Komponisten zu unterschiedlich sind. Horowitz z.B. war ein Romantiker und paßte bei Schubert wie die Faust aufs Auge. Er hat Scarlatti (Barock) romantisiert, was aber eine gute Kombination war :



Er war auch schelmisch kindlich, so daß Mozart auch perfekt für ihn war, er spielt ihn am interessantesten

Und er war Russe, der Rachmaninov und Scriabin persönlich kannte

Die persönlich Verbindung ist auch sehr entscheidend. So spielte Alfred Cortot den originalsten, lebendigsten Chopin, wie ich ihn von keinem anderen gehört habe, weil er mit direkten Schülern Chopins in Kontakt war.



Claudio Arrau war der letzte, der in der Linie der Klassiker war (Franz Liszt) und da er keinen großen Pianisten mehr unterrichtet hatte und die Linie nicht weitergeführt wurde, hängt das heute irgendwie in der Luft. Es gibt noch ein paar, Sokolov, Martha Argerich (Schülerin von Friedrich Gulda, war irgendwann etwas komisch, nachdem er nur noch mit Mütze auftrat, aber bester Mozart), aber irgendwie klingt die aktuelle Generation ziemlich gleich, was
a) an der unterbrochenen Verbindung zu den Kompinisten, Bildung, Wissen (vgl. Horowitz Interview ab 5:45)
b) der Fokussierung auf Technik anstelle Musik
c) den Klavieren, die sich klanglich angeglichen haben
liegt.

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.... Vladimir Horowitz braucht man auf Schallplatte.

.... - Bevorzugt alte Monopressungen. . :ohja:

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AW: Klavier Klassik
 

kann man nicht leugnen

trotzdessen nun digital Koryphäenwerke von Koryphäen gespielt

Friedrich Gulda - Konzert Nr. 20 d-moll von Mozart - genialer 2.Satz (für ungeduldige, unkundige, man warte 4:05 ab)

AW: Klavier Klassik
 

Bei Chopin waren Etüden kein Selbstzweck, sondern Werke mit einer bestimmten technischen Schwierigkeit, wovon er zwei mal 12 + ein mal 3 komponierte

zwei meiner Lieblingsversionen (meist sind die schnellsten nicht die besten, hier aber)

dieses Video gibts nicht auf Vinyl : Svjatoslav Richter op 10 nr 12

Youtube-Kommentar :
das war seine Reaktion auf His wife was yelling at him for not washing the dishes




und Wilhelm Backhaus op 10 nr 2
die Läufe werden mit Mittel-, Ring- und kleinem der rechten Hand gespielt, mit einem eleganten Schlußarpeggio

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