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-   -   Balsaholz, Fragen über Fragen (https://forum.tt-news.de/showthread.php?t=378722)

vitacolatoni 20.05.2020 19:19

Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Hallo, ich bin ganz neu hier und auch relativ neu im TT-Sport (Corona hat es möglich gemacht). Ein tolles Hobby habt ihr.

Ich habe schon zwei Schläger gebaut. Das hat mir großen Spaß bereitet. Sehen auch gut aus, aber spielen...naja. Vom Gewicht bin ich ganz zufrieden, 95g das Holz (habe billiges Pappelsperrholz genommen), aber die Spieleigenschaften...da merke ich als Anfänger schon - so toll ist das nicht. Habe ganz billige Friendship-Beläge drauf (2 und 1,5mm). Ganz schön hart. Habe von meinem Bruder mal einen Gewo CS Carbon Energy ausgeliehen und mich ganz schön verliebt. Jetzt könnte man sagen, den gibt es für 35€, kauf ihn dir doch einfach, aber naja, ich möchte ihn gerne nachbauen (was irgendwie Quatsch ist, weil die Beläge schon teurer sind als der Schläger (?!?!?!!?), aber gut - nun mein Problem.

Ich möchte gerne Balsa als Kern nehmen. Furniere habe ich einige, aber alle nicht so dick, alle so ca. 0,6mm. Also das Grundproblem ist eigentlich das Balsaholz. Bei Modulor finde ich nur maximal 10cm breite Leisten. Und auch im Internet sieht es so aus, als würde es nicht breiter gehen. Wie macht ihr das? Oder gibt es irgendwo eine geheime Quelle für Balsaholz in den Breiten?

Liebe Grüße

AndiHL 25.05.2020 10:47

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Zitat:

Zitat von vitacolatoni (Beitrag 3152455)
. Also das Grundproblem ist eigentlich das Balsaholz. Bei Modulor finde ich nur maximal 10cm breite Leisten. Und auch im Internet sieht es so aus, als würde es nicht breiter gehen. Wie macht ihr das? Oder gibt es irgendwo eine geheime Quelle für Balsaholz in den Breiten?

Entweder du klebst dir das Balsa in der passenden Breite zusammen (wird durchaus so bei professionellen Herstellern gemacht, oder du suchst mal nach balsaholz platten und balsabar.

marcush 28.05.2020 14:08

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Der Balsakern macht als Stirnholz am meisten Sinn(faserrichtung senkrecht zu den Aussenfurnieren)
damit ist man quasi automatisch am Verleimen von Klötzchen.
damit sich die Balsahohlraume nicht mit Kleber vollsaugen sollte man dann die oberflache des kerns "abdichten", das heisst man bringt eine Schicht epoxidharz das mit Glaskugeln (oder ahnlichem )angedickt wurde ,auf .Das Andickungsmittel verhindert dass das Harz die hohlraume fuellt und stellt eine hervorragende klebeflaeche dar.
Solche Platten werden u.A.unter der Handelsbezeichnung Baltek vertrieben und gibt es ab 4,7mm Staerke in den verschiedensten Ausfuehrungen .

Hersteller ist 3A composites core materials , Vertrieb ueber den einschlaegigen Handel fuer Faserverbundmaterialien .
Man kann das natuerlich auch selbst zusammenkleben , dann hat man halt keine Luftfahrtqualitaet

Cogito 03.06.2020 08:45

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
@vitacolatoni
ein 10 cm Streifen wird auf 7cm verschmälert und passgenau neben einen 10 cm Streifen gelegt. Oben und unten mit einem kleinen Fitzelchen dünnem Malerabdeckband miteinander provisorisch verbunden. Damit hast du die Breite von 17 cm. Wenn dieses Wackelkonstrukt dann mit anderen Schichten flächig verklebt wird, wird das stabil. Wenn du 2 Balsaschichten direkt übereinander verklebst, dann so dass die Fugen der beiden Schichten nicht übereinander liegen.

marcush 09.06.2020 15:32

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
man kann zwei Balsabrettchen stumpf sowohl verleimen als auch zum Beispiel mit Sekundenkleber verbinden (so macht das jeder im Flugmodellbau , ist stabil und leicht .
Die Idee , die zwei Teile des Kerns nur stumpf aneinanderzulegen und lediglich alles über die Aussenfurniere zu stabilisieren halte ich zumindest fuer Fragwuerdig , weil an der Stosskante nur eingeschraenkter Kraftschluss gegeben ist und letztendlich genau entlang der dann unsichtbaren kante
quadi ein innenliegender Riss im Holz verlauft .Mag sein dass beim Verlwimen der Deckschichten noch etwas Leim in diese Fuge per kapilarwirkung eindringt...aber das ist m.M.ein unnoetiges Risiko.
Warum nicht einfach zwei 10er Brettchen stumpf miteinander verkleben?
die beiden Brettchen muessen dazu halt sehr gut fugenfrei aneinander angepasst werden .Wie das geht kann ich dir gerne per PM erklaeren.

Cogito 16.06.2020 08:34

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Zitat:

Zitat von marcush (Beitrag 3156752)
...weil an der Stosskante nur eingeschraenkter Kraftschluss gegeben ist ..

Zunächst findet überhaupt keine nennenswerte Krafteinwirkung statt. Sodann sind die aneinander liegenden Brettchen über die gesamte Fläche an den anliegenden Furnieren fixiert. Das stabilisiert um mehrere Zehnerpotenzen stärker als jedwede Stirnverklebung.

Viel entscheidender ist, dass auch durch eine geschlossene Fuge die Impulsübertragung innerhalb der Schicht moduliert wird. U.a. von diesem Prinzip lebt z.B. die Firma Re-Impact mit ihren Hölzern.

Wer unbedingt breitere Balsabrettchen haben möchte

https://modellbau-holz.jimdo.com/sta...tchen-bretter/

Dort unter Balsa die Zeile mit den Maßen anklicken und das gewünschte Maß auswählen.

Luhx369 20.12.2021 19:04

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Zitat:

Zitat von marcush (Beitrag 3154060)
Der Balsakern macht als Stirnholz am meisten Sinn(faserrichtung senkrecht zu den Aussenfurnieren)

Also bitte auf keinen Fall ein Furnier als Stirnholz verwenden. Ganz normale Balsafurniere und die findet man in guten Größen online. Es macht absolut keinen Sinn ein Stirnholzfurnier zu verwenden, da hier die Materialeigenschaften für den Tischtennisbau bzw. generell zu gering sind. Ich bezweifle sogar, dass es solche Furniere zu kaufen gibt, weil sowas sinnlos ist...

Ich sehe sehr häufig, dass ein Balsakern erwünscht ist, ein Kirikern ist wahrscheinlich besser, wenn die übrigen verwendeten Holzarten nicht zu schwer sind. Klar, wenn jemand gerne Buche, Birke, Esche oder andere sehr dichte Holzarten verwenden möchte und diese Furniere nicht sehr dünn hält, dann macht Balsa sinn oder eben wenn man sehr leichte Hölzer produzieren möchte. Ich habe nichts gegen Balsa und besitze selber Hölzer mit einem Balsakern, allerdings sind diese 3,2mm und 2,5mm dick. Kiri ist aber die beste Alternative, immer noch sehr leicht 0,32g/ccm und ist sogar leicht erhältlich, da es mittlerweile Kiri Plantagen in Deutschland gibt. :D

SpinChris 16.01.2022 22:30

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Zitat:

Kiri ist aber die beste Alternative, immer noch sehr leicht 0,32g/ccm und ist sogar leicht erhältlich, da es mittlerweile Kiri Plantagen in Deutschland gibt.
Hi Luhx369,
hast Du vielleicht auch eine Bezugsquelle parat? Ich suche nämlich schon länger brauchbare Kiri-Brettchen und Furniere!
Dank und Gruß
Chris

Uli-Noppe 23.06.2023 14:31

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Zitat:

Zitat von Luhx369 (Beitrag 3302788)
Also bitte auf keinen Fall ein Furnier als Stirnholz verwenden. Ganz normale Balsafurniere und die findet man in guten Größen online. Es macht absolut keinen Sinn ein Stirnholzfurnier zu verwenden, da hier die Materialeigenschaften für den Tischtennisbau bzw. generell zu gering sind. Ich bezweifle sogar, dass es solche Furniere zu kaufen gibt, weil sowas sinnlos ist...

Es gibt auch Hölzer mit Balsa Stirnholz als Kern zu kaufen! Diese sind dann mit einer Faser kombiniert für die Stabilität.
Natürlich gibt es Balsa Stirholz zu kaufen. Ich habe damit auch damals experimentiert und es mit Carbon und einem Deckfurnier kombiniert
Uli

Luhx369 27.06.2023 22:51

AW: Balsaholz, Fragen über Fragen
 
Welcher Tischtennisschläger hat Balsa als Stirnholz? Es macht halt rein physikalisch gar keinen Sinn, Stirnholz für den Tischtennisbau zu verwenden.
Die Kraftaufnahme durch den Kern ist damit fast zu vernachlässigen. Dazu findet man nicht mal Daten, weil keiner einen E-Modul in diese Richtung testen würde, es macht eben keinen Sinn, es würde zu schnell brechen.

Ich hab gesehen, dass es Balsa Stirnholz gibt, es gibt vieles. Da man beim Tischtennis aber nicht auf Druckfestigkeit angewiesen ist, ist Stirnholz halt nicht notwendig, so wie in den meisten beanspruchten Anwendungen von Holz. So wird Stirnholz nur dort eingesetzt, wo eine hohe Druckfestigkeit gewünscht ist, z.B. bei einem Fußboden.


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