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fird 22.10.2006 20:13

Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Hallo Community,

Ich selbst spiele beidseitig Noppen-Innen Beläge und spiele eigentlich recht gern gegen Noppen.

Neulich ist mir in der Liga wieder ein Spieler mit nem Superblock über den weg gelaufen. Er hat damit richtig eklig angegriffen. Schupfbälle drückte er richtig schnell rüber und er hatte eine todsichere Vorhand.

Beim Bierchen danach bestand er wehement darauf, dass man auch in höheren Ligen (Regionalliga aufwärts) mit Material erfolgreich spielen kann.
Ich dagegen halte Materialspieler, auch wenn sie damit angreifen, für zu eingeschränkt. Und Leute die richtig TT spielen können, spielen solche Spieler einfach aus. Mein Gegenüber brachte immerwieder den Spieler Akerström, der kürzlich Martin Pytlich vernichtete.

Unter Material verstehe ich Antis, Lange griffige und glatte Noppen.

Hingegen der allgemeinen Forumsmeinung glaube ich, dass man auf sehr hohem Niveau eher noch mit glatten Noppen, als mit griffigen bestehen kann.

wie ist eure Meinung?

Vollblutprofi 22.10.2006 20:18

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Der 2. Platz von Joo Se Yuk bei der WM 2003 hat doch gezeigt, dass Materialspieler sehr wohl mithalten können.
Ich kann auch nur hoffen, dass es viele Abwehrspieler in die Weltspitze schaffen werden, den das Spiel Angriff gegen Abwehr gibt einfach am meisten her!

Fastest115 22.10.2006 20:21

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Zitat:

Zitat von fird (Beitrag 761747)
Hallo Community,

Ich selbst spiele beidseitig Noppen-Innen Beläge und spiele eigentlich recht gern gegen Noppen.

Neulich ist mir in der Liga wieder ein Spieler mit nem Superblock über den weg gelaufen. Er hat damit richtig eklig angegriffen. Schupfbälle drückte er richtig schnell rüber und er hatte eine todsichere Vorhand.

Beim Bierchen danach bestand er wehement darauf, dass man auch in höheren Ligen (Regionalliga aufwärts) mit Material erfolgreich spielen kann.
Ich dagegen halte Materialspieler, auch wenn sie damit angreifen, für zu eingeschränkt. Und Leute die richtig TT spielen können, spielen solche Spieler einfach aus. Mein Gegenüber brachte immerwieder den Spieler Akerström, der kürzlich Martin Pytlich vernichtete.

Unter Material verstehe ich Antis, Lange griffige und glatte Noppen.

Hingegen der allgemeinen Forumsmeinung glaube ich, dass man auf sehr hohem Niveau eher noch mit glatten Noppen, als mit griffigen bestehen kann.

wie ist eure Meinung?

Naja da möchte ich mal sehen wie so mancher Regionalliga Spiler Ruwen Filus oder Chetinine mal eben auseinander nimmt oder Chen Weixing oder Joo se Hyuk oder Matsushita oder.....Also den´ke es gibt auch in der Regionaliga bis zur Weltspitze Materialspieler die damit auch gegen Leute gewinnen von denen auch du sagen würdest die können TT spielen.

Aber alle diese Leute spielen griffige LN. Mit Anti und glatten LN ist man schon eindeutig zu stark eingeschränkt da man nur gegnerischen schnitt umkehren oder rausnehmen kann aber nichts aktiv damit machen kann..

Denke man wird RL aufwärts wirklich nur ganz ganz wenige finden die dort damit noch erfogreich sind aber grindsätzlich ist das auch möglich. ZB unsere Nr 1 der VL Frank Malmwieck hat mit GLN schonmal Stefan Feth 3-0 geschlagen(turnier). Allerdings sind Leute die dort mithalten können keine reinen Störspieler sondern haben meist ne gute VH, können ggf drehen und RH Topspinziehen und sind auch sonst sehr variabel bzw haben sehr gutes Spielverständnis weil nur mit Noppenblock und Druckschupf kann man auf der Ebene nix mehr reißen

Drizzt 22.10.2006 20:22

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Hi.
Die Antwort auf deine Frage gibst Du dir doch quasi schon selbst.
Es gibt Spieler mit Material, die sehr hoch spielen, also kann es logischerweise nicht unmöglich sein. Das Problem ist doch einfach nur das, daß solche Spieler kaum noch ausgebildet werden. Man kann von Glück sagen, wenn ein Jugendlicher, der gerne Abwehrspieler werden möchte, an einen dafür qualifizierten und willigen Trainer gerät.

Speedy_Gonzales 22.10.2006 20:40

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Als was bezeichnet man eigentlich "Material"? Filus, Weixing, Joo usw. spielen 'nen griffigen Faint Long mit Schwamm. Für den braucht man schon ziemlich viel Skill (bzw. für die damit übliche Spielweise) und vor allem schnelle Beine. Das ist doch was völlig anderes, als ein Dr Neugebauer Superblock oder auch ein Anti, wo sich der Schnitt von selbst umkehrt. Also, wenn ich an "Material" denke, denke ich vor allem an letzteres.

Ansonsten hat's Fastest115 perfekt erklärt. Denke auch, Regionalliga, spätestens 2. Liga ist Schluß.

Timo 22.10.2006 21:21

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Zitat:

Zitat von fird (Beitrag 761747)

Hingegen der allgemeinen Forumsmeinung glaube ich, dass man auf sehr hohem Niveau eher noch mit glatten Noppen, als mit griffigen bestehen kann.

Shetinin, Weixing, Joo Se Hyuk, Matsushita beweisen das Gegenteil. Es gibt zur Zeit wohl keinen Spieler mit glatten Noppen, der dauerhaft auf diesem Niveau mithalten kann.

fird 23.10.2006 14:04

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Ich denke aber dass Spieler wie Joo Seh Hyuk, Chetchetinin, Filius, Akerström usw. einen entscheidenden Vorteil haben: Sie sind Raritäten. Ein normaler NI-Spieler spielt einfach meistens gegen NI-Angreifer, kommt dann ein Materialspieler, ist das Neuland.

Wie man finde ich vor allem beim Koreaner gesehen hat: 2003 top, 3 Top-Chinesen rausgeworfen, aber sein Spielsystem ist mitlerweile durchschaut, die Chinesen haben das trainiert und sich darauf eingestellt und er sieht gegen solche Spitzenspieler nicht mehr gut aus.

Das ist das Beispiel, worauf ich meine Behautptung baue, --> Materialspieler sind eingeschränkt und zu wenig variabel. Hat man sie einmal geknackt, habens sies schwer.



Jeder kennt es doch aus eigener Erfahrung: Beispiel: Man verliert immer gegen Spieler X, welcher Material spielt, verliert meistens. Schlägt man ihn aber einmal, so ist es oft so dass man in der Folge nicht mehr oft gegen ihn verliert. Man hat ihn geknackt, sich auf ihn eingestellt. Der Spieler X ist zu limitiert um sein spiel umzustellen.

Mit nem Ni Belag kann ich schnelle Bälle schlagen, mit viel Spin einen weichen Topspin spielen, defensiver spielen, aktiv blocken etc.

Mit einem Glattnoppenbelag hab ich im Prinzip nur 2 Schläge, den aktiven Block (Druckschupf) auf Unterschnitt und den Block auf Topspin. Diese 2 Schlagarten mögen zwar um das vielfache gefährlicher sein wie die Schläge mit Noppen Innen Belägen, (da ungewohnt) aber verlieren mit der Zeit ihre Wirkung.

Doc Snyder 23.10.2006 23:30

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Die Frage könnte auch lauten: Ist Defensivspiel in höheren Ligen konkurrenzfähig?
Was ist Defensivspiel im Tischtennis? Ganz einfach: Schnittabwehr auf Topspin.
Offensivspieler blocken und kontern Topspinschläge.
Natürlich, es gab auch mal einen Boggan oder einen Prean, die mit offensivem Materialspiel in der Weltklasse mitmischten. Herrlich für Zuschauer.
Defensivspieler in der Weltklasse sind eine Rarität, aber nahezu alle spielen einen Kombischläger mit langen Noppen. Mir ist kaum erinnerlich, ob es jemals einen Weltklasse Defensivspieler mit beidseits griffigen Noppen innen gab.
Bei den Damen sah es da anders aus. Da gab es sogar Spielerinnen mit Anti in der Bundesliga, allerdings in einer Zeit, als die Schläger noch einfarbig waren, und Stampfgeräusche beim Aufschlag den Belag maskieren sollten.
Fazit: Nicht die Beläge sind in der Weltklasse kaum konkurrenzfähig, sondern das defensive Spielsystem. Eine Ausnahme könnte allerdings immer wieder erscheinen. Allerdings sind dies Defensivspieler, die jeden Nicht-Topspin fürchterlich bestrafen können....
Doc Snyder

tischtennisguru 24.10.2006 00:33

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Gehe mit Fatest 115 konform.
Mit GN schränkt man sich letztlich einfach zu sehr ein. Entscheidend für ein Bestehen in höheren Klassen ist doch am Ende nicht der einzelne effektiv ausgeführte Schlag mit der optimalen Technik, sondern eine möglichst effektive Abfolge von vielen guten Schlägen in möglichst vielen Variationen.
Und gerade da stößt der GN-Spieler mit den 2 einzig möglichen Schlägen, dem Druckschupf auf Unterschnitt und dem Block auf Topspin auf unüberwindbare Grenzen.
Hinzu kommt, dass der Gegenspieler schon mit seiner Angabe steuern kann, welcher Schnitt ihn beim Return erwartet. Wer seine Hausaufgaben gelernt hat, kann da schon voll durchladen und sich so direkt in eine günstigere Ausgangsposition bringen als sein Gegenüber mit GN.:D

Variatio 24.10.2006 08:17

AW: Noppen und Antis in höheren Ligen konkurrenzfähig?
 
Hi ihr,
Zitat:

Zitat von tischtennisguru (Beitrag 762382)
Mit GN schränkt man sich letztlich einfach zu sehr ein. Entscheidend für ein Bestehen in höheren Klassen ist doch am Ende nicht der einzelne effektiv ausgeführte Schlag mit der optimalen Technik, sondern eine möglichst effektive Abfolge von vielen guten Schlägen in möglichst vielen Variationen.
Und gerade da stößt der GN-Spieler mit den 2 einzig möglichen Schlägen, dem Druckschupf auf Unterschnitt und dem Block auf Topspin auf unüberwindbare Grenzen.

eingeschraenkte Zustimmung :top: :

Natuerlich ist man mit GLN limitiert, was den Effet angeht. Andererseits hat man mit GLN sehr variable Moeglichkeiten, was Platzierung und Tempowechsel betrifft. Damit sind ebenfalls "viele gute Schlaege in moeglichst vielen Variationen" moeglich, gerade in Kombination mit guter Beinarbeit und variabler VH. Ich habe diese Moeglichkeiten der GLN inzwischen sehr zu schaetzen gelernt, und habe in meinen Klassen (KL - LL) eigentlich immer eine Moeglichkeit gefunden, mich auf die Einfaelle meiner Gegner einzustellen. :)

Gruesse
Johannes


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