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Börnie 21.10.2020 20:15

Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Hallo zusammen,

aktuell befasse ich mich mal wieder mit verschiedenen möglichen Belägen und ich habe mir dabei mehrere Empfehlungen aus Foren und Shops angesehen und mir auch die Anforderungen diverser User durch den Kopf gehen lassen.
Insbesondere bei den Unsern ist m. E. scheinbar der Tenor, dass es ein moderner Belag sein muss, also ein "Tensor", denn ein Tensor ist "dynamischer", "spinniger" usw.
Schwieriger wird es dabei schon, wenn viele zwar keinen Tensor spielen wollen (da altmodisch), aber einen gut kontrollierbaren Belag mit wenig Katapult suchen. Wenig Katapult wäre bei einem Klassiker geboten, aber der ist ja zu altmodisch.
Gleichzeitig ist z. B. ein Belag wie der Mark V ganz oben in den japanischen Verkaufslisten. Komisch.

Dass bei den Profis, die von den Firmen ausgestattet werden und bei denen jedes Km/h und jede Umdrehung/sec zählt nur die neueste Belaginnovation gespielt wird, ist mir klar.

ABER:
Ab welcher Spielstärke macht ein Tensor-Belag Sinn?
Bringt mir vielleicht ein T05 im Vergleich zu einem Mark V bei einer Spielstärke von 1200 TTR pro Satz vielleicht 1 geilen Punkt mehr, dafür aber auch 5 leichte Fehler?

Eines vorweg: Ich will niemanden für seine Belagwahl kritisieren. Ich bin selber nur am zweifeln und mich würde Eure Meinung interessieren. :ohja:

Omma 21.10.2020 21:58

AW: Tenor/FKL/Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Zitat:

Zitat von Börnie (Beitrag 3183673)
Bringt mir vielleicht ein T05 im Vergleich zu einem Mark V bei einer Spielstärke von 1200 TTR pro Satz vielleicht 1 geilen Punkt mehr, dafür aber auch 5 leichte Fehler?

Das trifft es in der Regel schon ganz gut. Klar kommt jetzt wieder einer der sagt "ich kenn aber einen mit tenergy in 1,7mm, der .." und mit Sicherheit ist das auch nicht allgemeingültig, aber wie gesagt ist es oft so, dass die Gier nach dem einen geilen Ball dann eben mit 3 Returnfehlern erkauft wird. Das ganze lässt sich aber in beliebigen Abstufungen bis knapp an die 2000 noch beobachten mMn. Wo da die Grenze zwischen Tensor/Klassiker gesetzt wird ist nicht klar, auch wegen individueller Spielweisen, Gewohnheit, Talent, Anpassungsfähigkeit, und und und. Je weniger Punkte, desto wahrscheinlicher, dass du auch mit einem Klassiker deine Gegner nicht unterforderst und du überproportional durch Sicherheit profitierst.

Aber gut, viel anderes hast du von mir wohl auch nicht erwartet :D

Zur Einordnung: letztes Jahr hab ich Mal gehört, dass bei den Chinesen erst ne schüppe draufgelegt wird, wenn jeder schlag mit voller Intensität konsistent sicher gespielt werden kann, da erst dann das Material im Grunde ausgereizt ist. Für ne grobe Selbsteinschätzung könnte das Herangehen schon helfen.

M3rlin 22.10.2020 01:13

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Zitat:

Zitat von Börnie (Beitrag 3183673)
Bringt mir vielleicht ein T05 im Vergleich zu einem Mark V bei einer Spielstärke von 1200 TTR pro Satz vielleicht 1 geilen Punkt mehr, dafür aber auch 5 leichte Fehler?

So einen Intelligenten Satz liest man hier selten.
Um wirklich den richtigen Belag zu wählen muss man wissen welches System man spielt , und welcher Belag genau die dafür richtigen Eigenschaften hat. Der Mark V ist deshalb so beliebt, weil er meiner Meinung nach der Eierlegende Wollmilchsau Allround+ Belag schlechthin ist. Mit langer Haltbarkeit und Top Preis. Den Tensor Effekt benötige ich um aus der Halbdistanz mit relativ wenig Krafteinsatz qualitativ gute Bälle zu spielen(sehr viel Ballgefühl und Training ist da Voraussetzung). Jetzt die Frage. Wie oft sind KK Spieler in einem HD Topspinduell ???
Was nicht heisst, das ein Tensor als Einstig falsch ist, wenn er zum System passt sollte man sogar einen Einstiegstensor wählen.
Viel wichtiger ist die Tatsache wie gut man sich an seinen gewählten Belag gewöhnt hat. Dummerweise wechseln viele oft gerade dann (Ich treffe ja grad gut damit, Ergo geht ja auch was schnelleres) wieder das Material.

M3rlin 22.10.2020 01:22

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
@Omma in China gibt im normalfall der Coach das Material vor. Kein in einem Club spielender Chinese kauft sich sein Material selber. Das machen nur die auf Aussenplatten spielende Chinesen die sich eine Clubmitgliedschaft nicht leisten können. Wenn man bedenkt das eine Mitgliedschaft umgerechnet ca 200*/Monat kostet. Da aber Coaching vergleichbar mit Wochenendlehrgängen in Deutschland und Material inbegriffen ist verständlich. Nur finanziell besser gestellte Chinsesen können sich das leisten. Prozentual gesehen spielen in Deutschland sogar mehr Menschen TT als in China.

Silver 22.10.2020 01:51

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Es kommt auch sehr auf das Holz an. Man kann sich Tempo und Dynamik durch das Holz und durch die Beläge holen. Bei mindestens einem dieser beider Elemente sollte man als eher unterklassiger Spieler Tempo und Dynamik zugunsten von Kontrolle zurückfahren. Mein Tipp wäre, dieses beim Holz zu tun und dann je nach Spielstil und Können mit den Belägen an die Grenze dessen gehen, was sich noch komfortabel und kontrolliert sowohl im passiven als auch aktiven Spiel anfühlt. Das können je nach Holz und Spielstil auch moderne Beläge sein. Bei der Belagwahl hat man ja auch noch die Möglichkeit, feiner zu tunen, indem man belagsmässig eine Seite eher offensiver und eine kontrollierter gestaltet, z. B. für eine sichere Aufschlagannahme, auf die sehr viel ankommt. Das Problem paasender Schläger ist also sehr vielschichtig und hat sich durch den Plastikball meiner Ansicht nach noch dahingehend verändert, dass man auch als unterklassiger Spieler moderne Beläge keinesfalls ausschliessen sollte.

Der Markt der Tischtennishölzer entspricht übrigens keineswegs dem durchschnittlichen Anforderung- und Leistungsprofil der Amateurspieler. Wenn man sich das Angebot anschaut, könnte man fast meinen, es sei normal und richtig ein Offensivholz zu spielen. Die meisten Hersteller haben viele Offensivhölzer im Programm, aber oft nur ein oder zwei Allroundhölzer. Dabei sind das die Hölzer, die für die Masse der Spieler am besten geeignet sind. Bei den Belägen ist es fast genauso. Greift man beim Holz und bei den Noppeninnen-Belägen in die Mitte des Angebots der meisten Hersteller, hat man im Grunde schon eine für viele zu schnelle Kombi.

Börnie 22.10.2020 06:23

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Omma, dass Du nicht schreibst, dass man auch in der 4. Kreisliga Tenergy in max. spielen sollte, war mir schon klar. ;)

Silver, mit Deinem Hinweis auf das Holz hast Du natürlich Recht! Nichts ist bei der Schlägerzusammenstellung schlimmer als ein zu schnelles Holz! Bei meiner Frage hatte ich das passende Holz aber schon vorausgesetzt und mir ging es tatsächlich hier es nur mal um die Belagfrage.

Im Bereich von ALL bis OFF- tummeln sich ja sowohl Klassiker-Beläge als auch "moderne" mit FKL-Effekt. Wo liegen denn hier die gravierendsten Unterschiede?
Nur im Katapult oder auch signifikant in der Spinentwicklung?
Als waschechter Allrounder mit teilweise Defensiv-Tendenzen brauche ich kein Katapult- oder Tempomonster. Was mir aber schon sehr wichtig ist, ist die Spinentwicklung. Und wenn die dann bei Tensoren höher ist, dann mache ich mir halt lieber einen dünnen Tenor drauf. Aber ist der Unterschied wirklich so groß?

Silver 22.10.2020 09:10

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Ferner: über allem steht der Spass am Tischtennis. Das ist der oberste Maßstab, nicht etwa der TTR Wert bzw. der Erfolg im Wettkampf. Wenn jemand mehr Spass hat mit einem Butterfly ALC Holz und zweimal MX-P in Max als mit einen Stiga Allround mit einem 1,8 Mark V auf VH und einem Tackiness D in 1,5 auf der RH - dann soll er bitte schön auch damit spielen, selbst wenn er mit der Stiga Kombi ein bisschen erfolgreicher im Wettkampf wäre. Spass am Tischtennis darf sich dann eben nicht zu sehr durch Wettkampferfolg definieren.

AndiHL 22.10.2020 09:14

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Zitat:

Zitat von Silver (Beitrag 3183795)
Ferner: über allem steht der Spass am Tischtennis. Das ist der oberste Maßstab, nicht etwa der TTR Wert bzw. der Erfolg im Wettkampf. Wenn jemand mehr Spass hat mit einem Butterfly ALC Holz und zweimal MX-P in Max als mit einen Stiga Allround mit einem 1,8 Mark V auf VH und einem Tackiness D in 1,5 auf der RH - dann soll er bitte schön auch damit spielen, selbst wenn er mit der Stiga Kombi ein bisschen erfolgreicher im Wettkampf wäre. Spass am Tischtennis darf sich dann eben nicht zu sehr durch Wettkampferfolg definieren.

Danke!! Dem ist nichts hinzuzufügen.

Silver 22.10.2020 09:41

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Das Angebot an Tensorbelägen im Allroundbereich ist nicht sehr gross. Google am besten mal nach Leichtspieltensor, falls du das nicht schon gemacht hast. Das Problem ist, wenn das weichere sind, haben sie meistens doch einen spürbaren Katapult (wie dein Aurus Soft, der auch eher ein Off- Belag ist). Bleiben die härteren, ab etwa 47 Grad. Nur ob die dann auf einem Karbonholz im Sinne deines Spielstils noch komfortabel sind, wage ich zu bezweifeln.

Für deinen TTR Bereich und den Spielstil Allround mit Defensivtendenzen ist deine Kombi meiner Ansicht nach nicht sehr geeignet. Wenn ein solcher Spieler mit einem Donic Allplay, eine Seite Aurus Soft und eine Tibhar Vari Spin oder einem ähnlich spinnigen Kontrollklassiker unterwegs wäre, wäre das vermutlich passender.

Bodenspalte 22.10.2020 09:49

AW: Tensor / FKL / Spring Sponge: Ab welcher Spielstärke?
 
Also , mann kann auch mit einer Bratpfanne anfangen.

Mann sollte schon starten mit aktuellen und Zeitgemässen Material.
Seinen "Führerschein" wird auch gerne sofort auf Mercedes gemacht obwohl es mit eine Guisetta auch geht.


Lass dich vernünftig einschätzen, hab das wichtigste nämlich SPASS und nehme das Geld in die Hand was die dein Hobby Wert ist. Auch hier beim TT Sport bedeutet ganz klar je teurer je höher die Qualität und je mehr kannst du rausholen.


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