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Stephan 23.10.2001 23:54

Was haltet Ihr eigentlich von StarOffice?
 
Hallo zusammen,

mein Chef fährt total auf StarOffice ab. Die übrigen Mitarbeiter (wie auch ich) halten nicht besonders viel davon. Wir kennen uns alle mit MS-Office (teilweise sogar sehr gut) aus und haben so manche Probleme mit dem Programm. Einige Funktionen fehlen komplett oder Andere verbergen sich hinter unter vollkommen unbekannten Begriffen. Keiner von uns kann sich erklären warum unser Chef dieses Programm so toll findet. Der kommt dann mit so Argumenten wie: In StarOffice kann man auch andere Formate öffnen, das geht bei MS-Office nicht... blablabla...
Wir vermuten, daß er einfach nicht damit klarkommt, daß Microsoft (als Marktbeherrscher auf vielen Ebenen) im Officebereich die besseren Produkte anbietet.

Das einzig postive, was ich StarOffice abringen kann ist dieses Explorer-Fenster, mit dem man ganz gut navigieren kann. Das man StarOffice für "umsonst" bekommen kann ist für mich kein Argument. Für mich zählt in erster Linie die Funktionalität, und da ist MS-Office in meinen Augen klar besser.

Kann mir mal jemand verraten, was an StarOffice eigentlich so toll sein soll? Oder habt Ihr vielleicht Argumente mit denen es uns gelingt unsern Chef von der Überlegenheit von MS-Office zu überzeugen?

MfG
Stephan ;)

Volkmar 24.10.2001 06:44

Ein Argument, das Du nicht genannt hast: Es ist kostenlos.

Ansonsten: Die neue Version - habe noch nicht getestet - soll erheblich besser sein.

Gruß, Volkmar

mh 24.10.2001 08:15

Es gibt in meinen Augen mehrere Punkte gegeneinander abzuwägen:

1. Die MS-Produkte sind ein de-Facto Standard in der Bürosoftware. Ein Austausch von Dokumenten mit anderen Stellen geht normalerweise problemlos.

2. Die MS-Produkte haben einen Support der zwar nicht billig ist aber im Notfall kann man diesen Support bekommen.

3. Die Office Produkte sind durch die Backoffice Produkte nach oben offen.

Dem steht gegenüber.

1. Mit MS-Produkten ist man an die Windows Betriebsysteme gebunden. Neuere OSs wie Linux sind aussen vor oder nur dürftig unterstützt.

2. Man ist MS voll ausgeliefert. Die in die Schublade gesteckten Pläne von MS mit Jahreslizenzen waren deutlich

3. Durch die weite Verbreitung der MS-Produkte sind sie kritischer zu sehen aus der Sicht der Datensicherheit (Hacker- und Virenangriffe)

4. Was ist wenn MS im derzeit laufenden Prozess zerschlagen wird?

Volkmar 24.10.2001 09:10

Zitat:

Original geschrieben von mh
Es gibt in meinen Augen mehrere Punkte gegeneinander abzuwägen:
4. Was ist wenn MS im derzeit laufenden Prozess zerschlagen wird?

Nach meinem Kenntnisstand soll MS nicht mehr zerschlagen werden, das Justizministerium in den USA hat daran derzeit kein Interesse.

Ansonsten hast Du völlig recht.

Gruß, Volkmar

Stephan 24.10.2001 21:14

Also Geld spielt eigentlich keine Rolle. Deshalb möchte ich das Kostenargument mal beiseite lassen. Den Support erledigt das Hochschulrechenzentrum, so daß in der Hinsicht auch keine Kosten anfallen (ich arbeite an der Uni). Das wir Windows benutzen bewerte ich ebenfalls positiv, andere Betriebssysteme stehen nicht zur Diskussion. Jahreslizenzen sind ebenfalls recht uninteressant, da wir nicht unbedingt die neueste Version von MS-Office benötigen. Wir haben sogar die 97er Version, die ich als vollkommen ausreichend für unsere Zwecke ansehe, auf den Rechnern installiert. Das heißt diese Versionen sind sogar bezahlt, werden aber wegen unserem Chef nicht benutzt. Die Rechner sind untereinander nicht vernetzt, so daß nicht überall eine Verbindung zur Außenwelt besteht. Gegen Viren und Hackerangriffe kann man sich auch (bedingt) schützen.

Was mich stört: Alle Mitarbeiter haben den Umgang mit MS-Office an der Uni gelernt, sind somit teilweise "Experten" für z.B. Excel. Im Umgang mit Access sind fundierte Grundkenntnisse vorhanden. Man hat sich das nötige Wissen für Klausuren in Schädel gehämmert, benutzt MS-Office auch privat, weil man weiß wie man was erreichen kann. Nun bekommt man einen Job, in dem man alles in StarOffice machen muß. Fast alles erlernte ist für den A... , und man muß für jede Kleinigkeit Bücher wälzen, um in StarOffice das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Pure Zeitverschwendung in meinen Augen. Die vorhandenen Datenbanken (von vorigen Mitarbeitern programmiert) usw. sind teilweise fehlerhaft und müssten mal überarbeitet werden. Da eine intuitive Bedienung, wie bei MS-Office gelernt, nicht möglich ist, würde eine Überarbeitung soviel Zeit in Anspruch nehmen, daß wir unsere reguläre Tätigkeit vollkommen vernachlässigen müssten. Da mein Chef dafür auch keine Zeit hat bzw. nicht das nötige Wissen besitzt, dürfen wir uns mit allen Problemen rumplagen. Um diese Probleme, effizient zu lösen, wird uns kaum Gelegenheit gegeben, da wir alles in StarOffice machen sollen. Da bei uns spätestens alle drei Jahre die Mitarbeiter wechseln ist es kaum möglich einen guten Bürobetrieb zu gewährleisten. Die Leute müssen erst eingearbeitet werden (mind. 1 Jahr). Da ist eine ungewohnte Software, die nicht ausreichend gut programmiert wurde (damit meine ich Datenbanken, die von vorigen Mitarbeitern mal erstellt wurden), nicht gerade von Vorteil.

In unserem Büro herrscht einfach nur Chaos, und es hagelt von Außen nur Beschwerden. Die Arbeit mit StarOffice ist so ungewohnt (Mitarbeiterschulungen gibts natürlich nicht), daß wir am Rechner zuviel Zeit verschwenden, und somit z.T. wichtige Terminarbeit nicht pünktlich erledigt werden kann. Das liegt nach Meinung unseres Chefs natürlich nur an uns und nicht am Programm. In gewisser Weise hat er da natürlich recht, aber wie wärs den mal mit ner Software, welche von Mitarbeitern bereits beherrscht wird.

Wenn die Stimmung innerhalb des Teams nicht so gut wäre, hätte ich mir schon eine andere Stelle gesucht.
Klar, wenn man in StarOffice richtig geschult würde, wäre das Programm sicherlich nicht schlecht, aber das ist bei uns leider nicht der Fall.
Wie kann ich meinen uneinsichtigen Chef von der Vorteilhaftigkeit, speziell in unserem Fall, überzeugen?

MfG
Stephan ;)

mh 24.10.2001 21:55

1. könnte eine vorgesetzte Abteilung Daten in einem bestimmten Datenformat anfordern. ;)

2. Wenn die Verhältnisse dort wirklich so katastrophal sind, könnte dies auch zu Problemen mit dem jeweiligen Rechnungshof führen.

Und dann kommt noch eines dazu: Wenn angestrebt wird Netzwerkverteilte Datenbanken aufzubauen, dann ist der Schritt zu einem SQL-Server vorgezeichnet. Und da haben nun mal die Backofficeprodukte die Nase vorn.

Stephan 24.10.2001 23:25

Zitat:

Original geschrieben von mh
1. könnte eine vorgesetzte Abteilung Daten in einem bestimmten Datenformat anfordern. ;)

2. Wenn die Verhältnisse dort wirklich so katastrophal sind, könnte dies auch zu Problemen mit dem jeweiligen Rechnungshof führen.

Und dann kommt noch eines dazu: Wenn angestrebt wird Netzwerkverteilte Datenbanken aufzubauen, dann ist der Schritt zu einem SQL-Server vorgezeichnet. Und da haben nun mal die Backofficeprodukte die Nase vorn.

Zu 1. : Es gibt leider keine vorgesetzte Stelle. Wir sind ein eigener unabhängiger Bereich, der seinen eigenen Etat verbrät. Aus diesem Grund werden niemals Daten versendet. Wenn überhaupt, dann nur im "Papierformat". Dabei haben wir (die Mitarbeiter) Probleme bei der Erstellung von z.B. Berichten in StarOffice. Unter anderem lassen sich neue Datensätze nicht mehr eingeben. Und niemand im Büro (nicht mal der Chef) kann diese aktuellen Probleme lösen. Unter Access könnte ich da vielleicht was machen, aber...

Zu 2. : Bisher gab es ständig Streß mit der Rechnungsstelle, da einiges im Büro schief läuft. Wenn man ständig nur Streß mit dem PC hat, werden andere ebenfalls wichtige Dinge zwangsläufig vernachlässigt.

Eine Umstellung auf ein Netzwerk ist geplant (wahrscheinlich nur Augenwischerei). Wenn es irgendwie möglich ist wird mein Chef dann auch bei StarOffice (die neueste Version ist nach meinem Chef sowieso nicht toll, deswegen werden wir wohl bis er in Pension geht bei der Version 5.2 bleiben) bleiben, selbst wenn es dann erst recht nichts mehr taugt.

E-Mails kann ich über den Büro-PC sowieso auch nicht beantworten (nicht angeschlossen). Dazu muß ich einen Mac benutzen. Da ich mich (die meisten meiner Kollegen ebenfalls) mit dem Mac überhaupt nicht auskenne, ist das immer ein tolles Vergnügen. Wir haben vor kurzem auch nen neuen Mac (G4) bekommen, den eigentlich niemand (außer meinem Chef) haben wollte. Das tolle ist, daß die alte (Grafik-) Software auf dem Rechner nicht läuft, und für neue Software ist kein Geld da. Toll - die Kiste bereichert unser Büro nur durch seine schöne Optik.
Wenns nach meinem Chef geht, hätten wir nur Macs, weil die ja viel besser sind (für Grafik-Software macht das vielleicht Sinn). Das soll alles viel einfacher als am PC sein. Ich glaube mein Chef hat die Entwicklungen in Sachen PC der letzten 10 Jahre verschlafen. Es würde mich nicht wundern, wenn bei uns demnächst gar nichts mehr läuft.

In wie fern ist StarOffice denn für ein Netzwerk zu gebrauchen?
Kann ich mir berechtigte Hoffnungen machen, daß wir demnächst auf StarOffice verzichten müssen?

MfG
Stephan ;)

mh 24.10.2001 23:41

Star Office läuft im Netzwerk nur - Die Datenbank, die darin enthalten ist macht im Netz genauso wenig Sinn wie Access, da beide Datenbanken unter Last extrem zusammenbrechen. Antwortzeiten von mehreren Minuten sind bei grossen Datenbanken keine Seltenheit. Hier empfiehlt sich der Einsatz eines SQL-Servers, den es sowohl von Microsoft als auch von anderen Herstellern gibt. Die Lizenzen Kosten normalerweise pro Server oder pro Arbeitsplatz. Die Preise von Microsoft, sind dabei um einiges günstiger als die Konkurenzprodukte. Ich gehe davon aus, daß keine Großdatenbanken benötigt werden.

Aus deinen Beschreibungen schliesse ich, daß dein Chef ein totaler Anti-Microsoft-Freak ist. (siehe auch die Beschaffung des G4, der an sich haupsächlich in der Grafikerstellung/bearbeitung eingesetzt wird) Solchen Leuten ist mit rationalen Mitteln normalerweise nicht beizukommen. Diese Leute müssen auf die Nase fallen.

Ich schicke noch eine Mail oder PN

Flachschupfer 25.10.2001 14:38

Steht das Thema 'EDV' (ganz allgemein gesehen) vielleicht in einer Dienstvereinbarung ? Wie ist die Beschaffung geregelt ?Was sagt denn dann der Personalrat zu diesem Dreck ? Oder gibt es eine DV-Abteilung (als Querschnittsbereich), die eigentlich zuständig wäre und diesen Mist unterbinden könnte ?

Letztendlich glaube ich, dass hier nur der große Knüppel aus dem Sack auf den Kopf hilft - das gibt zwar Stunk, aber wenn Chance auf ein positives Ergebnis besteht, kann man das in Kauf nehmen.

Viel Erfolg


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