Treffpunkt Vorhandtopspin bei den Chinesen
 

Mir ist das jetzt schon ein paar Mal aufgefallen, dass einige top Chinesen im Training trainieren, den VH-Topspin sehr weit hinten zu treffen, teilweise fast hinter dem Körper, also eher am Anfang der Schwungbewegung nach vorne.

Hier ist z.B. Xu Xin


https://i.ibb.co/cr5mcxX/Screenshot-...id-youtube.jpg

und Ma Long


https://i.ibb.co/BZT7kFZ/Screenshot-...id-youtube.jpg

Keine Ahnung, ob das nur eine Trainingssache ist (vielleicht, um den Zeitverlust des langen Arms zu kompensieren?) oder ob sie das auch in Matches machen.

Oder ist das die Kameraperspektive?

Wozu könnte das dienen?

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Den Treffpunkt vor/hinter dem Körper musst du in Relation zur Schulterachse bzw. Hüftachse sehen. Das ist für den Bewegungsablauf die relevante. Dann trifft nämlich Xu Xin den Ball in deinem Beispiel auch eher neben dem Körper (nicht dahinter), so wie Ma Long im 2. Beispiel.

Warum das Ganze meiner Ansicht nach:

1. Ist es mit ausgestrecktem Arm tatsächlich nicht so einfach bzw. effektiv den Ball weiter vor dem Körper zu treffen und noch vernünftige parallele Bälle zu spielen. Mit geänderter Hüft- bzw. Beinstellung geht das aber auch.

2. Ist neben dem Körper die höchste Bewegungsgeschwindigkeit zu erzielen. Allerdings braucht man dann etwas mehr Ausholbewegung und das kostet dann Zeit.

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Das macht Sinn, bei Diskus werfern sieht man auch das sie direkt in Verlängerung der Schulterachse loslassen, vermutlich hat man da wirklich die höchste Bahngeschwindigkeit.
https://i.ibb.co/4djGcC8/Screenshot-...id-youtube.jpg
image to bbcode

Aber man braucht natürlich schon auch sehr viel Zeit für den Schwung im Vergleich zu einer Bewegung wo mit gebeugtem Arm schräg neben und leicht vor dem Körper getroffen wird.

Interressant wäre zu wissen weshalb die Chinesen sich das leisten können während der Moderne europäische Stil ja eher kurze Bewegungen mit gebeugtem arm ist was ja eigentlich gerade am Tisch Zeit spart.

Aber vermutlich trainieren die Chinesen einfach viel mehr und haben auch im Schnitt bessere Athleten (nicht die die zu schlecht im Fußball waren wie das ja in vielen europäischen Ländern ist wo jedes Kind erstmal mit Fußball anfängt und die da nicht so top sind suchen sich halt was anderes)

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Die Athletik ist dabei schon wichtig, ich würde es aber nicht darauf beschränken. Es hat auch mit Spielstrategie zu tun. In China versucht man bereits mit dem ersten Angriffschlag den Punkt zu entscheiden (direkt oder indirekt). In China macht man sich meiner Beobachtung nach auch mehr Gedanken zur Technik allgemein. So sind etwa die Chinesischen Spieler die ersten die technisch bei Regeländerungen reagieren. Die machen sich auch auf sportwissenschaftler Ebene Gedanken zur Schlagtechnik. Bei uns (Österreich) laufen genug ausgebildete Trainer rum, die machen sich um relativ wenig Gedanken. Es wird halt runtergebetet was man mal gelernt hat bzw. ganz schlimm das was sie selbst spielen. Und zuletzt haben die Chinesen so viele gute Spieler, das die einfach verschiedene Strategien testen können, und sich trotzdem ein voller Nationalkader mit optimalen technischen Voraussetzungen bilden lässt.

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Guckt euch das mal an, da wird Ma Longs Technik auseinandergedröselt. (Ich hatte das bei den Chinesen auch immer als "Schwinger" aus dem ganzen Arm wahrgenommen, daher fand ich das Video ziemlich aufschlussreich. Das hat mit nem Diskuswerfer eher weniger zu tun.
Ma Long spielt natürlich auch abhängig von der Situation und wie viel Zeit er hat eine unterschiedlich lange Bewegung.)

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Denke ich auch. Die Chinesen versuchen natürlich schon früh den Punkt zu machen, aber es ist auch nicht so als ob sie nur versuchen würden auf den "kill" zu gehen und dann völlig off balance wären, die Chinesen sind trotz der relativ langen Bewegung immer in Position auch wenn der Ball hart zurückkommt und sind auch in schnellen langen Ballwechseln nur schwer zu schlagen.

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Die Kunst ist ja gerade auf Punkt zu gehen ohne "Off Balance" zu sein. Es war zugegebenermaßen früher noch stärker ausgeprägt, mit dem Schneeketten Material. Die haben einfach die Ausbildung dafür.