Bewertung Spin bei Belägen
 

Folgende Frage beschäftigt mich gerade, unter anderem weil bei uns grad auch einige Material getestet haben.

In den Berichten heißt es zB. Belag X hat mehr Spin als Belag Y beim Topspin. Beim Tempo ist das ja nicht so kompliziert aber wie stellt ihr das beim Spin fest.
Logischerweise kann man immer nur gleiche Schläge vergleichen. Schneller und langsamer Topspin müssen mit einem Belag nicht gleich gut funktionieren.

Bisher habe ich 2 Varianten mitbekommen:

1. Nach persönlichem Gefühl
Ist stark Subjektiv. Habe schon öfter erlebt dass ich zB. einen kompakteren Belag (oder härteres Obergummi) teste und dann das Gefühl habe keinen Spin zu genererieren, einfach aufgrund des ungewohnten Anschlaggefühls. Der Topspin kommt aber ähnlich wie vorher und wird auch genauso rausgeblockt.
Man kann natürlich schon auch über die Krümmung der Flugbahn etwas abschätzen, aber das müssen schon größere Unterschiede sein.

Bei den Hölzern ists ja im Prinzip das Gleiche. Trainingspartner (Carbon-Spieler) probiert mein Virtuoso und setzt die ersten beiden Topspins weit ins Aus. Meint dann das Holz wäre so schnell was natürlich nicht stimmt sondern die Flugbahn war viel höher als er es gewohnt war.

2. Reaktion/Nachfragen beim Trainingspartner
Wobei mir da auch schon komische Dinge passiert sind. Ich spiele einen eigentlich mittelprächtigen langsamen Topspin. Trainingspartner meint der hätte sehr viel Spin weil er auf langsame Bälle grundsätzlich kein gutes Timing hat und den Ball ins Aus setzt. D.h. Spieler verschätzen sich bei der Bewertung, wenn Bälle anders als gewohnt ankommen (Tempo, Flugkurve etc.)

Variante 2 wäre meiner Meinung nach noch die beste Lösung. Eine Ausnahme sehe ich beim Service, weil man hier tatsächlich auf der anderen Seite die Auswirkung am Tisch beobachten kann.

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Wenn Du es wirklich halbwegs "wissenschaftlich" machen willst, dann nimmst Du Die ein gewöhnliches Samsung Smartphone und ein Stativ und richtest es von der Seite des Tisches auf das Netz aus. Dann nutzt Du die SuperSlowMo Funktionen mit automatischer Aktivierung. Du bekommst dann quasi ein gelbes Quadrat im Sucher und sobald sich dort was bewegt wird in Zeitlupe aufgenommen.

Du musst leider pro Schlag erneut auf record drücken, aber dafür hast Du dann sehr gut vergleichbare Videos, wenn Du markierte Spinbälle verwendest.

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Das wäre ja aber immer noch subjektiv ohne Ende, wegen eigener Technik usw usw.

Man müsste ja wenn eher n Roboter die immer gleiche Bewegung mit dem immer gleichen tempo machen lassen. Auch der Ball müsste immer identisch ankommen.

Sehr schwer das wissenschaftlich umzusetzen.

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Zumindest bei Aufschlägen kann man das öeicht feststellen, wenn man ein Ballfangnetz hat.
Dann den Aufschlag machen, den man am konstantesten hinbekommt und man wird feststellen, dass sich der Ball unterschiedlich lang im Netz nachdreht, einfach mal den Schläger drehen...

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Hat das denn praktisch schonmal jemand hier im Forum mit dem Smartphone hingekriegt?

Ganz so niedrig sind die Hürden ja nicht. Wenn man maximale Werte für Speed und Spin annimmt (170 km/h, 150 U/s) spielt sich im Vorbeiflug das meiste im 1-2 stelligen Millisekundenbereich ab. Die Kamera benötigt auch Zeit, um das vorbeischießende Objekt in seinem Bildfenster zu erkennen und die Highspeed-Aufnahme automatisch zu starten.

Eine preiswerte Smartphone-Kamera mit 800-1200 fps und Trap-Funktion war vor zwei Jahren oder so, als ich mal geschaut hatte, noch nicht so verbreitet. Mag sein, daß das heute anders aussieht.

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Die praktikabelste Lösung, wenn

- der Trainingspartner dich entweder sehr gut kennt oder
- du am gleichen Abend mit dem gleichen Holz verschiedene Beläge spielst.

Und am besten beides.

Die eigene Wahrnehmung ist aus meiner Sicht schwieriger.

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Das ist das wissenschaftlichste was ich im TT gesehen hatte.



Leider ist es schon 10 Jahre alt, was man sehr deutlich sieht.

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Für ein grobes Ranking ist ein sensibler Gegner sicherlich kein schlechter Detektor. Wenn er einen spin-empfindlichen Schläger hat, wird er im A/B-Vergleich wohl zu einer Aussage in der Lage sein, ob er den Schläger beim Block mehr schließen oder öffnen muss. Fertig.

Als systematischer Fehler geht dabei aber die Speed des Balles mit ein, die neben dem Spin den Auswurfwinkel auf einem jeweiligen Blockholz beeinflussen kann. Kann einem natürlich egal sein, wenn man alles nicht genauer wissen möchte.

Interessant wäre mal ein Vergleichstest des subjektiven, menschlichen "Detektors" mit einer echten objektiven Messung (die tatsächlich nur den einzelnen Parameter Spin bestimmt): Wie genau decken sich die Ergebnisse?

PS: Im Video wurde glaube ich nie die echte Umdrehungszahl (Spin) bestimmt, sondern diverse ähnliche nette Dinge. Vielleicht habe ich es aber auch übersehen. - BTW, gibt es heutzutage eventuell schon eine KI-Software für Smartphones oder PC, die die Ballflugkurve/Ballistik automatisch nachzeichnen kann - ähnlich wie in dem Video?

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Es kommt ja auch sehr auf die Technik an:

Das Potential eines Belags muss ich auch ausreizen können. Bei nur mittelmäßiger Beschleunigung bekomme ich mit einem Rasanter 42 mehr Spin hin als mit einem R53. Bei guter Technik liege ich mit dem R53 aber vorne.

Man muss bei entsprechender Schwammhärte erst mal in den Bereich kommen, wo der Belag gut arbeitet.

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Das dürfte klar sein und wurde im Eröffnungsbeitrag mit anderen Worten auch schon vorausgeschickt. Ist der Ball aber erstmal unterwegs, zählt die Vorgeschichte nicht mehr. Wie man den dann im Ball enthaltenen Spin halbwegs vergleichbar einschätzen kann, dazu gab es schon vereinzelte Vorschläge.

Eine komplizierte Möglichkeit hätte ich vielleicht auch noch anzubieten. Man könnte ggf. den Magnus-Effekt ausnutzen :eek:. Abhängig von Spin und Fluggeschwindigkeit "taucht" ein Topspin schneller ab, als ohne Rotation. Wenn es einem gelingt, die Abfluggeschwindigkeit und den Abflugwinkel zu ermitteln (Kamera?), kann man aus der Abweichung zur vorher bekannten, normalen ballistischen Kurve und der Formel zum Magnus-Effekt den Spin bzw. die Ballrotation bestimmen. Viel Spaß dabei! :D