TT-NEWS Tischtennis Forum - Müller Würzburg

Ganz interessantes Vorkommnis in der Bundesliga. Nachdem die Doppel noch in der nominell besten Aufstellung absolviert wurden, tritt Würzburg in den Einzeln ausschließlich mit Ersatzspielern an (laut Zeitungsbericht NN Spielern aud der 1.-3. Kreisliga).
Anbei der Kommentar von der Würzburger Homepage zu diesem Vorgang:
Presseerklärung der Müller Würzburg zum heutigen DTTL-Spiel gegen Borussia Düsseldorf

Eingangs halten wir noch einmal die reinen nüchternen Fakten fest, um sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der TT-Gemeinde, Missinterpretationen vorzubeugen.

1.) Die derzeit bestmögliche TT-Bundesliga-Mannschaft der Müller Würzburg (Tan Ruiwu ist im Ausland) trat zunächst in den Doppeln an.

2.) Im Einzel wurden dann vier Reservespieler in die Aufstellung benannt, die natürlich allesamt ordnungsgemäß auf dem Meldebogen der Bundesligamannschaft stehen.

3.) Unter den Spielern, die im Einzel antraten, befanden sich der Präsident des Clubs, sowie ein weiteres Vorstandsmitglied. Dies ist ein Ausdruck dafür, dass es sich um eine gemeinsame Aktion der Vereinsführung, der Mannschaft, des Mannschaftsführers und des Hauptsponsors handelt, nicht etwa um eine spontane Handlung eines Einzelnen.

4.) Der Verein bedauert außerordentlich, dass für die Zuschauer nur ein relativ kurzes Spiel auf Bundesliganiveau (Doppel) zustande gekommen ist.

5.) Hintergrund der ungewöhnlichen Aktion: Der Verein Müller Würzburg interpretiert die geschwächte Einzelaufstellung als reine Protestnote gegen die, nach unserer Bewertung, außergewöhnlich skandalösen Vorgänge im letztjährigen Rückspiel des ETTU-Pokalfinales in Düsseldorf.
Dabei wurden dem Spieler Leung ohne Ankündigung im vorentscheidenden Satz seines Einzels gegen Petr Korbel, nach massiver Intervention durch Düsseldorfer Spieler und Offiziellen, im entscheidenden Moment Aufschläge abgezählt (Leung lag zu diesem Zeitpunkt nach Sätzen und nach Punkten in Führung). Diese Vorgänge führten zum Verlust des zu diesem Zeitpunkt praktisch sicheren ETTU-Pokaltiteles!

Es sei erwähnt, dass der Spieler Leung wenige Tage nach diesen Vorkommnissen bei der Weltmeisterschaft im Einzel unter die letzten 16 kam und dort ebenso wenig Probleme mit den Schiedsrichtern bei seinen Aufschlägen hatte, wie in allen Bundesligaspielen davor und danach. Dies gilt insbesondere vor allem für alle Aufschläge, die er an diesem Tag vor diesem skandalösen Vorgang durchführte.

Es gibt immer wieder in allen Sportarten fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, aber hier hat ein Schiedsrichter Fehlentscheidungen aufgrund massiven Protests der gegnerischen Mannschaft durchgeführt, nachdem er mehrfach bedrängt wurde.

Zahlreiche Provokationen von der Düsseldorfer Mannschaftsbank gingen dem voraus, sowohl in diesem Einzel, als auch dem ersten Spiel von Leung, hauptsächlich vom Manager Andreas Preuss und zwei Düsseldorfer Spielern.

Es gibt einen oder mehrere Spieler der damaligen Düsseldorfer Mannschaft, der/die im Anschluss an die skandalösen Vorgänge Dritten und uns gegenüber sein/ihr massives Missfallen über die grob unsportlichen Vorgänge äußerten. Zitat:
„Es waren beim ETTU-Cupfinale unglaubliche Vorgänge. Es war absolut offensichtlich, was da geschah, ich habe mich sehr unwohl gefühlt und es war mir extrem peinlich zu diesem Zeitpunkt bei Düsseldorf auf der Mannschaftsbank zu sitzen.“

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

6.) Der Verein Müller Würzburg hat bis zum heutigen Tage (!!!) die Silbermedaille des ETTU-Pokales nicht ausgehändigt bekommen, mit der Begründung die Mannschaft sei zur Siegerehrung nicht angetreten. Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Richtig ist vielmehr, dass die um Deeskalation bemühte Mannschaftsführung die verständlicherweise extrem aufgebrachten Spieler zunächst einmal in die Kabine zurück zog, um einen Eklat zu vermeiden. Dies war richtig und fair.
Um die Siegerehrung nicht zu verpassen, standen direkt am Siegerpodest die Präsidiumsmitglieder Georg Münzhuber und Karl-Heinz Schätzlein. Beide geben absolut glaubhaft zu Protokoll, dass die Mannschaft von Würzburg nicht ein einziges Mal zur Siegerehrung aufgerufen wurde.

Der Würzburger TT-Bundesligist ist seit mehreren Jahrzehnten für seine in allen Belangen solide Vereinspolitik und sportlich faire Entscheidungsfindung bekannt. Gerade deshalb erschien uns die heutige regelkonforme Protestnote als ultima ratio, um auf diese Vorgänge im letztjährigen ETTU-Cupfinale protestweise einzugehen.

Unmittelbar nach dieser Protestaktion trafen Reaktionen verschiedener Bundesligaprofis und Bundesliga-Vereinsvertreter bei uns ein, die einhellig in unserer Maßnahme bestätigten.

Wir haben uns mit der Entscheidung nicht leicht getan, insbesondere weil es uns in keiner Weise darum ging, unbeteiligte Zuschauer zu düpieren.

Müller Würzburg