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noppen-jedi 16.02.2008 21:04

Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Hallo Leute,

Mir wurde nach einem verlorenem Ersatzspiel gesagt, ich hatte mich selbst Besiegt. Ich weiß nun nicht, was genau damit Gemeint ist.

In dem Spiel wurde ich mit einer Sinnflut von Tipps seitlich angegriffen, und davon Nieder gestreckt. Das meint, dass Ich einfach viel zu Verkrampft gespielt habe.

Nach den Tipp's, wollte ich mein Spiel halt Ändern, aber es klappte nicht wirklich. Dessen Folge war Unzufriedenheit. Dem folgte dann Selbstkritik, Unkonzentriertheit und schlechtes Spiel.

Nun meine Frage:

Wie vermeine ich es, bei Tipps zu Verkrampfen ( Also Krampfhaft versuchen, die Tipps umzusetzen), und somit kein Spiel selbst zu zerstören?

Hoffe auf nette Antworten,

Kai :D

Niklas 16.02.2008 21:31

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Ich versuche schon Tipps zu befolgen, fällt aber einem manchmal gar nicht so leicht, vorallem wenn mir manchmal gesagt wird, dass ich öfter mal vorne bleiben soll, was mein Spielsystem total umstellen würde.

LG Niklas

Florry 16.02.2008 21:33

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Hi noppenjedi ;)

Ich kenne dein Problem und früher, in meiner Jugend- und anfänglicher Herren-Zeit ging es mir oft ähnlich.
Inzwischen habe ich "mein" Spiel für mich entwickelt, bin mir über Stärken und Schwächen dieses Spiels bewusst und gleichzeitig habe ich inzwischen viel mehr Erfahrungen gemacht, dass ich weiss, welche Tipps in mein System passen, bzw. welche ich auch umsetzen kann.

Was ich damit sagen will:
Du muss dahin kommen, dass du selber entscheidest ob ein Tipp von aussen sinnvoll (für dich) ist oder nicht. Denn häufig passiert es, dass der Tippgeber das Spiel so beschreibt wie er es (mit seinen Fähigkeiten und seinem System) machen würde...was nicht unbedingt heissen muss, dass du es dann genauso hinbekommst ;).
Mir hat dabei auch geholfen, dass ich, wenn ich in der Pause zur Bank gehe, gleich mal die Probleme aus meiner Sicht darstelle und manchmal auch Fragen stelle (z.b.: "Ich habe Probleme mit Aufschlag XY..." oder auch "Ich bin viel zu unruhig" oder so ähnlich ;)), damit die Leute die mir irgendwas sagen wollen gleich schonmal wissen, wobei ich überhaupt ins "schwimmen" komme ;).

SvP matrix 16.02.2008 23:34

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Sowas passiert mir auch immer. Ich versuche aber in Zukunft am Tisch zu bleiben und kreativer und vor allem konzentriert zu spielen. Wenn du diese Bedingungen erfüllst kannst du eigentlich nicht mehr falsch machen. Leichter gesagt als getan. Das ist schon eine Meisterleistung sowas zu beherrschen. Besondes wenn du unter Druck bist. Dann kommen auch noch Verkrampftheit und die Angst vor dem Verlieren dazu. Man wird unkonzentriert und verschenkt Punkte. Aber am wichtigsten ist es Sapß zu haben. Selbst wenn du mal einen Satz mit 10:4 verlierst. Versuch das irgendwie wegzuschieben.
"Sich zuverbiegen" ist eigentlich normal. Das passiert jedem. Bei mir ist das auch extrem...

Zitat:Mir wurde nach einem verlorenem Ersatzspiel gesagt, ich hatte mich selbst Besiegt. Ich weiß nun nicht, was genau damit Gemeint ist.

Villeicht meint er damit das du dich in dem Spiel selbst fertig gemacht hast.

m3ch_rip 17.02.2008 00:34

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Zitat:

Zitat von noppen-jedi (Beitrag 1070090)
Hallo Leute,

Mir wurde nach einem verlorenem Ersatzspiel gesagt, ich hatte mich selbst Besiegt. Ich weiß nun nicht, was genau damit Gemeint ist.

Dann frag doch am besten einmal denjenigen, der das geäussert hat. Er war schließlich dabei und kann dir somit am besten schildern, worauf deine Niederlage seiner Meinung nach begründet war.

der_RenTneR 17.02.2008 19:38

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
ich seh das so, du hast daduch, wie du das spiel taktisch gespielt hast, dem gegner in die hände gespielt und dir dabei selbst keinen vorteil verschafft.
beispielsweise nur schnelle aufschläge gemacht, obwohl du mit dem returntempo nicht klarkommst.

wie schon richtigerweise gesagt wurde, brauchst du einfach mehr erfahrung und findest dann im laufe der zeit einfach "dein spiel" und weisst eben, welcher tipp passt und welcher für die katz ist.
auch coachen muss man lernen...

wenn ich retrospektiv auf mein spiel gucke, bin ich in den letzten 3 jahren wesentlich stabiler geworden, was angeht, mein spiel konstant zu spielen.
ich weiß einfach, was gegen welchen gegner effektiv ist und setze das relativ sicher um und ich weiß auch, wie ich wieder in mein spiel reinkomme, wenns mal nicht läuft.

dazu braucht es vor allem überblick und der kommt (nur) mit erfahrung.
gib dir selbst zeit, du bist doch erst 15.

meine konkreten tipps sind folgende.
lege dir ein oder zwei ballwechsel zurecht, die für dein spiel wirklich effektiv sind. diese trainierst du, sodass sie sicher sitzen und du sie auch unter "widrigen" umständen im spiel einsetzen kannst, ohne angst zu haben.
das sind deine joker. wenn du jetzt im spiel auf ne situation triffst, wo du schwankst, dann spielst du erstmal 2-3 deiner jokerballwechsel.

als solche würde ich zwingend einen unterschnitt-aufschlag samt eröffnung empfehlen, sowie einen in dem du mit deinen lieblingsaufschlag machst.
des weiteren auch einen guten return und dann nachspielen.
dazu solltest du einfach einen deiner kollegen nehmen und aufschläge machen lassen und diese gut(=platziert kurz oder lang, wie du willst) zurückspielen.

ich hoffe mal, dass dir mein roman hier etwas zu helfen vermag.

Sven T. 18.02.2008 10:38

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Auch wenn es nach einem verlorenem Satz in einem brodelt und man am liebsten alles andere als Tipps von außenstehenden haben will, hilft es einen klaren Kopf zu behalten und zu überlegen ob was an den Tipps dran ist. Versucht man die dann umzusetzen und es klappt ist es doch wunderbar, wenn nicht kanns auch nicht schlechter werden.

Die Kunst ist immer die Ruhe zu behalten.

Zur Überschrift des Threads: An und für sich muss man immer in der Lage sein, sein Spiel durchzusetzen, in der Regel gewinnt man dadurch, dass man sein Spiel dem Gegner aufzwingt und ihn damit aus dem Konzept bringt. Wenn ich aber nach dem ersten oder spätestens 2 Satz merke, dass das nicht gelingt, muss ich mein Spiel anpassen und variable werden.

Meine Meinung.

Vorhand-Power 18.02.2008 11:45

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Hi noppen-jedi,

ich bin der Meinung, dass man SEIN Spiel durchziehen sollte, wenn man sich verbiegt wirds meistens eh nix.

Mir ist es erst letztes Wochenende ähnlich gegangen: Einer meiner Mannschaftskollegen hat mich vor meinem zweiten Einzel auf den Gegener eingestellt und zwar so wie er gegen ihn spielen würde. Die Folge war, dass der erste Satz mit 11:4 weg war. Dann hab ich einfach MEIN Spiel durchgezogen und das Match mit 3:2 Sätzen gewonnen.

Natürlich ist dazu notwendig, dass meine seine eigenen Stärken und Schwächen kennt und dazu noch weiß seine Stärken wirkungsvoll gegen den Gegner einzusetzen.

n0pp3nb3tz 18.02.2008 13:39

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Es ist schwierig, da es auch darauf ankommt, ob dich dein Gegner kennt oder nicht.

Wenn ich einen Gegner nicht kenne, dann wird im ersten Satz probiert. Das äußert sich aber nicht dadurch, dass ich Etwas versuche und dann schau ich mal..., sondern jeden einzelnen Punkt total ernst nehme.
Dazu gehören z.B. verschiedene Angaben, weiche, harte, schnittreich, schnittarme Topspins oder auch ob der Gegner Unterschiede in VH und RH zeigt.

Es gibt mehrere Vorteile wenn du es so machst. Meines Erachtens gibt es auch nicht dein Spiel, bzw. sollte es nicht geben, da dein Gegner, wenn er dich einmal durchschaut hat theoretisch schon gewonnen hat.
Versuche deinem Gegner nur zu zeigen, wie transparent und variabel du spielen kannst.

Er soll dich auf keinen Fall in eine Schublade stecken dürfen!

gammlerattack 18.02.2008 13:45

AW: Eigenes Spiel durchziehen oder sich Verbiegen?
 
Ganz klar das Wichtigste: Das eigene Spiel durchziehen (wie schon mehrfach gesagt).
Bestenfalls besitzt du ein facettenreiches Spiel, mit verschiedenen Aufschlag-und Rückschlagvarianten, dabei hast du z.B. starke Seit-US-Aufschläge. Also sollte dies dein Standardaufschlag sein. Leider ist der Gegner ein Riese überm Tisch und flipt alles gnadenlos rein. Dann spielst du reine Unterschnitt oder lange Aufschläge, die du zwar nicht so gut beherrschst, aber deinem Gegner größere Probleme bereiten.
Genauso gehst du bei den Rückschlägen usw. vor.

Also: Erstmal solltest du dich auf deine Stärken verlassen.

Doch: Manchmal ist man mit dem, was man nicht so gut kann, erfolgreicher, als mit dem, was man eigentlich am besten kann.


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