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DirkTitan 06.03.2008 18:21

Schnittwechsel
 
Hallo!

Was genau ist ein Schnittwechsel mit einem langen Noppenbelag.
Ich höre das andauernd, weiss aber gar nicht was das ist.
Gehen wir mal vom Feint Long III aus, wie kann man einen Schnittwechsel machen.

Gruß

Sven T. 06.03.2008 20:12

AW: Schnittwechsel
 
Du meinst bestimmt Schnittumkehr, oder? Die ist hier bestimmt schon hunderte Male erklärt worden :-)

basicchannel 07.03.2008 01:03

AW: Schnittwechsel
 
Schnittwechsel ist schon richtig. Wenn dein Gegner einen Topspin zieht und du mit deiner griffigen Noppe druntergehst als Abwehrschlag, dann kannst du
a) die Noppe mehr oder weniger nur gegenhalten. Der zurückkommende Schnitt ist gering , da die Rotation des Balles eher abgebremst wird.
b) du senst richtig drunter und verpasst dem Ball eine zusätzliche Portion Effet.

Wirklich von Schnittwechsel kann/sollte man nur sprechen, wenn die Bewegung (zumindest für den Gegner) recht gleich aussieht. Für ihn gehst du immer gleich unter den Ball und wehrst ihn ab, er bekommt aber mal viel Unterschnitt, mal wenig.

Nacki 07.03.2008 01:04

AW: Schnittwechsel
 
Zitat:

Zitat von Sven T. (Beitrag 1088188)
Du meinst bestimmt Schnittumkehr, oder?

Wieso? Schnittwechsel ist ein ganz normaler und bekannter Begriff, der...

Zitat:

Zitat von DirkTitan (Beitrag 1088098)
Was genau ist ein Schnittwechsel mit einem langen Noppenbelag.
Ich höre das andauernd, weiss aber gar nicht was das ist.
Gehen wir mal vom Feint Long III aus, wie kann man einen Schnittwechsel machen.

...in der Regel im Zusammenhang mit dem Abwehrspiel auftaucht.
Das Grundprinzip, nämlich mit verschiedener Rotation zu spielen, zieht sich dabei freilich durch das ganze Tischtennis. Man zieht mal mit weniger, mal mit mehr Spin. Man schlägt mal mit wenig, mal mit viel Unterschnitt auf.

Schnittwechsel ist vor allem nun bei Abwehrern eine der Strategien, um zu Punkten zu kommen. Denn selbst wenn man in der Lage ist, einen amtlichen Unterschnitt zu spielen, wird sich der Gegner, so er nicht das blindeste unter Gottes Geschöpfen ist, darauf einstellen und kaum Fehler machen, wenn man immer mit der gleichen Rotation spielt.
Daher versucht der halbwegs gewiefte Defensivspieler, den Ball mal mit sehr sehr viel Schnitt zurückzugeben, mal mit viel Schnitt, mal mit wenig Schnitt und manchmal vielleicht fast ohne.
Das soll den Angreifer zu Fehlern verleiten bei seinen Attacken, ihn dabei zumindest vorsichtiger werden lassen oder auch eventuell dem Abwehrer die Chance zum Gegenangriff eröffnen.

Idealerweise spielt man den Schnittwechsel so, daß der Gegner ihn nicht sieht oder sich wenigstens ab und an verschätzt. Schnittwechsel lassen sich zudem effektiv mit Höhenwechseln kombinieren.

Schnittwechsel nun kann man mit stinknormalen griffigen Belägen spielen.
Bei griffigen Noppen geht es prinzipiell auf die gleiche Weise, ist aber schwieriger, so daß sich hier gerne die Spreu vom Weizen trennt.
Die meisten Noppenspieler sind zum Beispiel nicht in der Lage, auf leere Bälle oder Unterschnitt mit (viel) Rückwärtsrotation zu antworten.

Im engen Sinne ist Schnittwechsel also keinesfalls, auf Topspin mit Unterschnitt antworten zu können und leere Bälle wieder leer zurückzubringen, sondern meint, auf den den gleichen oder zumindest ähnlichen Ball des Gegners halbwegs mit Absicht mit wechselnder Rotation zurückspielen zu können.
Klassisches Beispiel bei der Abwehr mit langen Noppen: Der Angreifer zieht mit viel Spin nicht besonders hart. Einmal wird mit mit viel Schnitt abgewehrt, einmal ohne. Das sollte eigentlich jeder Abwehrer mit einigermaßen Niveau beherrschen.
Viel Schnitt erreicht man durch das berühmte tangentiale Treffen des Balles mit einer schnellen Bewegung möglichst mit Handgelenkseinsatz.
Weniger Schnitt könnte man nun produzieren durch eine langsamere Bewegung oder durch den Verzicht auf das Handgelenk (was am Ende ja auch in Richtung einer langsameren Bewegung wirkt) oder durch einen weniger tangentialen Balltreffpunkt. Was für einen persönlich am einfachsten ist und/oder am besten wirkt, vor allem für den Gegenüber schwer zu sehen ist, muß jeder für sich selbst ausprobieren.
Wie oben schon angerissen, gestaltet sich das problematisch bei leeren Bällen und auch bei Bällen mit Unterschnitt, und macht viele Noppenspieler ausrechenbar.
Da nur wenige Ausnahmeleute auf leere Bälle mit der Noppe Unterschnitt generieren können, muß man sich da etwas einfallen lassen, wenn der Offensivspieler raus hat, wie er diese Vorlage verwerten kann. Aber das führte hier ja nun zu weit.

basicchannel 07.03.2008 02:19

AW: Schnittwechsel
 
Nacki, das hast du eindeutig schöner (und besser) als ich geschrieben. Sehr schön:top:

Tony_Iommi 07.03.2008 02:21

AW: Schnittwechsel
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Jetzt habe gleich zweimal einen ellenlange Post getippt und jedesmal ist mein IE abgeschmiert. Nun hab' keine Lust mehr. Deshalb hier nur die Kurzform um Nackis Beitrag fortzufuehren (was leere Baelle in die Noppe angeht).

Variante 1) : Schlaegerdrehen

Variante 2) : Seitunterschnitt mit der Noppe (siehe Anhang), anfangs vornehmlich in die RH des Gengers, spaeter dann, auch als Variante in die tiefe VH.

Morgen, falls ich mich abgeregt habe, dann vielleicht mehr dazu.

Cheftrainer 07.03.2008 10:59

AW: Schnittwechsel
 
Ich würde auch sagen (siehe Var. 1 meines Vorredners), dass man vom klassischen Schnittwechsel vor allem dann spricht, wenn man einen Ball mit dem einen Belag spielt und den nächsten Ball mit dem anderen (Voraussetzung, dass man eine Noppe und einen Noppen Innen drauf hat).

Natürlich kann man wie beschrieben beispielsweise beim Schupfen (mit einer Seite) Schnittwechsel spielen indem man mal mehr streift mal mehr zentral trifft (wenn man es nur mit dem Handgelenk steuert ist es für "Ungeübte" nicht so leicht zu erkennen).

Aber ich spreche davon einfach als Folge von beispielsweise einem VH Schupf (mit Noppen innen) und einen RH Schupf (mit langen Noppen), oder (mittels Drehen) von einem RH-Schupf mit Noppen innen und danach einem RH-Schupf mit den langen Noppen. Hier passiert ein Schnittwechsel und die sogenannten "Noppenopfer" spielen einen Turm zurück ^^ (gute Spieler würden dann sehr fest angreifen, wenn man sie nicht zusätzlich mit guten Platzierungen "kaltstellen" kann).

Sven T. 07.03.2008 11:22

AW: Schnittwechsel
 
An den Abwehrer hatte ich gar nicht dran gedacht. Stimmt. Unter Schnittwechsel hätte ich jetzt auch wie Cheftrainer verstanden, öfter in der Abwehr verschiedene Rotationsrichtungen zu nehmen. Also nicht nur US Abwehr sondern auch mal Gegenziehen, Ballonabwehr oder Seitenschnitt verwenden.

Bei vielen sieht, man dass sie in der Abwehr nur US einsetzen oder nur Ballonabwehr.

DirkTitan 07.03.2008 16:23

AW: Schnittwechsel
 
Zitat:

Zitat von Sven T. (Beitrag 1088188)
Du meinst bestimmt Schnittumkehr, oder? Die ist hier bestimmt schon hunderte Male erklärt worden :-)

Top Antwort, hab zwar geschrieben Feint Long III aber hauptsache mal was schreiben...

@nacki +rest : danke :)
hab mir sowas gedacht aber jetzt weiss ich es genau;)

Sven T. 07.03.2008 16:56

AW: Schnittwechsel
 
Auch ne Top Antwort, ich hatte mich ja bereits korrigiert, dass ich erst falsch gedacht habe. Bei Schnittwechsel und Noppen liegt für mich die Schnittumkehr nunmal am Nahesten.


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