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Plattenfehler 01.06.2024 19:35

Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Mal ne Frage, ich lese hier manchmal, dass alte Tensorgenerationen eher mehr Katapult hatten und neuere eher weniger.
Wie laufen denn solche Entscheidungsprozesse bei den Herstellern ab?
Kommt das Feedback vom TT-Breitensport, dass der Katapult nicht mehr zu kontrollieren war?
Was die Profis spielen, dürfte ja eher wenig Bedeutung haben und die haben ja sowieso schon lange ohne Katapult und härter gespielt?

creek 02.06.2024 10:30

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Kommt vom Profisport und die Entwicklung dort war dieselbe: alle (nicht-Chinesen) haben jahrelang Katapult Beläge wie Tenergy, etc gespielt und dann mit fortschreiten des 40+ Balls gemerkt, dass das tischnahe Spiel mit harten Belägen mit weniger Katapult und leicht klebrigen oder extrem griffigen Belägen besser funktioniert.

Für den breitensport ist das null geeignet, da nur die wenigsten die Technik und Physis haben um das mit den hybriden umzusetzen.
Im Gegenteil: Hybride sind für die meisten Amateure zwar manchmal (!) besser für die Eröffnung, aber allesamt spinanfälliger und anspruchsvoller zu spielen und daher schlechter für die meisten Amateure.

Miron Keuler 02.06.2024 12:52

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Ich schätze dass alle chinesischen Amateurspieler dann deutlich schlechter als die europäischen Amateure sind, da sie ja mit Chinabelägen spielen und nicht mit ESN-Flummis, die viel besser geeignet wären. Ist ja logisch.

Bodenspalte 02.06.2024 12:54

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
Kommt vom Profisport und die Entwicklung dort war dieselbe: alle (nicht-Chinesen) haben jahrelang Katapult Beläge wie Tenergy, etc gespielt und dann mit fortschreiten des 40+ Balls gemerkt, dass das tischnahe Spiel mit harten Belägen mit weniger Katapult und leicht klebrigen oder extrem griffigen Belägen besser funktioniert.

Für den breitensport ist das null geeignet, da nur die wenigsten die Technik und Physis haben um das mit den hybriden umzusetzen.
Im Gegenteil: Hybride sind für die meisten Amateure zwar manchmal (!) besser für die Eröffnung, aber allesamt spinanfälliger und anspruchsvoller zu spielen und daher schlechter für die meisten Amateure.


sprich nur für dich selbst, so ein quatsch . Es ist aber schön wie jeder seine Meinung teilt das ist gut.

M3rlin 02.06.2024 13:09

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
Mal ne Frage, ich lese hier manchmal, dass alte Tensorgenerationen eher mehr Katapult hatten und neuere eher weniger.

Ich habe keine Ahnung woher diese Info stammt.
Ich kann mir vorstellen, das der Unterschied bei den älteren Generationen im Vergleich zu Klassikern natürlich als hoch gefühlt wird und bei den neuen Generationen die Beläge gleich viel Katapult oder bedingt durch den Einsatz mal mehr oder weniger Katapult haben. Somit ist der Unterschied gefühlt natürlich kleiner.
Wenn die neuen Beläge immer mehr Katapult hätten, würde das ja irgendwann ins unermessliche steigen, was natürlich
1.: Keinen Sinn macht und
2.: Physikalisch gar nicht geht.

tb177 02.06.2024 13:51

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Junge junge*also dass die hybride spinanfälliger sind als tenergy und Konsorten ist mal ein Statement. Ich persönlich empfinde den Tenergy05 als den spinempfindlichsten Belag überhaupt. Da lässt sich selbst ein D05 aufgrund des verringerten Katapults besser kontrollieren.

Was aber eindeutig auf alle hybride zutrifft:

Die Haltbarkeit ist unterirdisch und liegt bei entsprechenden trainingspensum bei 6-12 Wochen. Spätestens dann sind die Spieleigenschaften so verändert, dass man die Technik umstellen muss.

Haureinis Tango 02.06.2024 13:54

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Zitat:

Zitat von M3rlin (Beitrag 3628306)
Wenn die neuen Beläge immer mehr Katapult hätten, würde das ja irgendwann ins unermessliche steigen, was natürlich
1.: Keinen Sinn macht und
2.: Physikalisch gar nicht geht.

Wenn man Katapult als das Vermögen definiert, Energie während der Ballkontaktzeit im Belag anzusammeln und möglichst verlustarm wieder an den Ball abzugeben, dann ist die maximale Grenze etwa da erreicht, wo sich der Schwamm wie ein Flummi aus Vollgummi verhält (bzw. aus Vollgummi ist). Wäre kein Problem, so ein Katapultmonster herzustellen, nur wird das kaum einer aufgrund der schweren Kontrollierbarkeit spielen wollen. Spielzeugflummis gibt es mindestens schon seit den 60er-Jahren, materialtechnisch also keine große Kunst so einen Belag herzustellen.

Die Kunst ist wohl eher, eine vernünftige Balance zwischen Elastizität, Dämpfung/Energieverlust und der Anatomie bzw. Leistungskurve des jeweiligen Menschen zu finden, der einen Belag auf einem Holzschläger erfolgreich spielen möchte. Das ist eine klassische Optimierungsaufgabe mit unzähligen Variablen, daher schlägt das Pendel der Belagentwicklung mal mehr oder weniger in die eine oder andere Richtung aus. Künstlich überlagert werden diese Iterationen sicherlich auch noch von Marketing-Aktivitäten, da wechselnde Trends in der Regel mit mehr Absatz verbunden sind.

Miron Keuler 02.06.2024 15:11

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Um jetzt mal die Frage zu beantworten:
Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
dass alte Tensorgenerationen eher mehr Katapult hatten und neuere eher weniger.

Das würde ich so nicht unterschreiben. In den letzten Jahren kamen Hybride auf, auf die trifft das natürlich zu. Bei den klassischen Tensoren wurden in den letzten 5-6 Jahren die Obergummis tendenziell auch weniger reaktiv, was den Katapult bei sehr langsamen Schlägen wie kurzlegen verringert, bei etwas schnelleren Schlägen aber nicht. Die Schwämme wurden ab ~2012 sehr grobporig, was den Katapult erhöht hat, in den letzten Jahren wurden sie aber wieder feinporiger. Was man sagen kann, ist, dass die Beläge tendenziell härter wurden und härtere Beläge natürlich auch weniger katapultig sind. Die modernen weichen Tensoren sind aber nicht weniger katapultig als weiche, ältere.


Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
Wie laufen denn solche Entscheidungsprozesse bei den Herstellern ab?

Gar nicht, alle Tensoren werden von der gleichen Firma hergestellt, nämlich ESN. Deshalb gibt es bei den ganzen Marken auch immer die gleichen Trends zum gleichen Zeitpunkt.

Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
Kommt das Feedback vom TT-Breitensport, dass der Katapult nicht mehr zu kontrollieren war?

Wie gesagt, die Beläge wurden nicht generell weniger katapultig, also nein.

Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
Was die Profis spielen, dürfte ja eher wenig Bedeutung haben

Doch, durch Verträge mit bekannten Profis bekommen die Firmen ja viele Verkäufe im Breitensport. Ist halt gute Werbung. Nehmen wir mal Tibhar als Beispiel, die haben bei der Entwicklung des K3, MK, MX-P das Feedback von Profis einfließen lassen und für den Breitensport dann einen weicheren Schwamm unter das gleiche Obergummi geklebt. EL-P oder Quantum X Pro wurden dagegen speziell für den Breiten- und Leistungssport entwickelt.

Zitat:

Zitat von Plattenfehler (Beitrag 3628081)
und die [Profis] haben ja sowieso schon lange ohne Katapult und härter gespielt?

Ja aber auch da gab es in den letzten Jahren den Trend zu noch härter und noch weniger Katapult.

Plattenfehler 02.06.2024 15:30

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Danke für die Zusammenfassung.

Miron Keuler 02.06.2024 15:32

AW: Eigenschaften neuer Belaggeneration
 
Und um hierauf nochmal genauer einzugehen:
Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
Kommt vom Profisport und die Entwicklung dort war dieselbe: alle (nicht-Chinesen) haben jahrelang Katapult Beläge wie Tenergy, etc gespielt und dann mit fortschreiten des 40+ Balls gemerkt, dass das tischnahe Spiel mit harten Belägen mit weniger Katapult und leicht klebrigen oder extrem griffigen Belägen besser funktioniert.

Ist grundsätzlich richtig

Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
Für den breitensport ist das null geeignet

Doch

Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
da nur die wenigsten die Technik und Physis haben um das mit den hybriden umzusetzen.

Doch. Nicht jeder Breitensportler hat eine Technik wie ein Körperklaus und obendrauf gesundheitliche Probleme. In China spielen die Leute wie gesagt mit Belägen, die nach deiner Logik noch deutlich anspruchsvoller sein müssten und die kriegen es auch hin. Wenn man eine schlechte Technik hat, diese nicht verbessern möchte und aus gesundheitlichen Gründen den Ball nicht dauerhaft fest schlagen kann, sollte man natürlich Beläge mit mehr Katapult spielen. Andernfalls nicht. Der Profi spielt den H3 in 42,5°, der Amateur spielt ihn dann halt in 39, 40 oder 41°. Der Profi spielt den Rasanter C55, der Amateur den C53. Deshalb muss es nicht gleich der R37 sein.

Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
Im Gegenteil: Hybride sind für die meisten Amateure zwar manchmal (!) besser für die Eröffnung,

Keine Ahnung, warum das so sein sollte. Ich finde klebrige Beläge für die Eröffnung nicht besser oder schlechter als nicht klebrige Beläge.

Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
aber allesamt spinanfälliger

Finde ich nicht und keine Ahnung, wie du darauf kommst. Würde sogar sagen, dass tendenziell eher das Gegenteil der Fall ist, obwohl es natürlich immer Ausnahmen gibt.

Zitat:

Zitat von creek (Beitrag 3628247)
und anspruchsvoller zu spielen und daher schlechter für die meisten Amateure.

Nein, sie sind nicht anspruchsvoller zu spielen. Sie sind im offenen Spiel zwar anspruchsvoller für Technik und Physis aber wenn man den Ball fest trifft, sind klebrige Beläge sogar durch den besseren Grip sicherer. Im Aufschlag-Rückschlag natürlich auch sicherer.


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