TTR-Abzug bei kampflosem Spiel
 

Hallo, ich habe wieder eine Regelfrage:
In einem Spiel der 1. KKL wollte ein Junge (11 oder 12) Ersatz spielen und seine Spiele vorziehen. Der MF des Gegners hat das verweigert. Die Spiele des vorderen Paarkreuzes haben so lang gedauert, dass das zweite Einzel des Jungen nach 22 Uhr stattgefunden hätte. Hier hat der besagte MF auf die Jugendschutzordnung verwiesen, dass man nach 22 Uhr unter einem gewissen Alter nicht spielen darf. Was ich menschlich von so jemandem halte, kann ich hier nicht schreiben, sonst werde ich gesperrt. Vermutlich spielt der Junge wegen so jemandem nie wieder Ersatz.
Zur Frage: Der Junge, der sein erstes Einzel locker gewonnen hat, verliert sein zweites Einzel kampflos, weil er nicht mehr spielen darf, weil das der Gegner erfolgreich verhindert hat. Werden dem Jungen jetzt auch noch die TTR-Punkte abgezogen, obwohl er nichts dafür kann? Wenn ja, wäre das wieder eine Regel, bei der Änderungsbedarf besteht. Danke fürs Lesen!

AW: TTR-Abzug bei kampflosem Spiel
 

Ja, leider ist das in diesem Fall so, auch wenn man über das Verhalten des gegnerischen MF nur den Kopf schütteln kann. Da kriegt unser Nachwuchs doch gleich mal den richtigen Eindruck vom Erwachsenensport...

Wettspielordnung, E 3.1

Bei TTR-relevanten Spielklassen und Konkurrenzen werden Einzel aus außerplanmäßig verlaufenen Mannschaftskämpfen bzw. Spielen im Mannschaftsspielbetrieb für die Berechnung der TTR-Werte wie auch der Bilanzen und ggf. Bilanzwerte wie folgt behandelt:

(...)

• Einzel, bei denen ein Spieler (namentlich benannt) auf das Spiel verzichtet hat: werden berücksichtigt.

Natürlich hat er nicht verzichtet im Wortsinne, aber die Konsequenz ist dieselbe.

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Ich wüsste jetzt allerdings nicht, wo stehen sollte, dass Kinder nach 22 Uhr nicht an Sportveranstaltungen teilnehmen dürfen. Es gibt in der WO lediglich einen Absatz, wo steht, dass Nachwuchsveranstaltungen um 22 Uhr beendet sein müssen, es war allerdings keine Nachwuchsveranstaltung. Im Jugendschutzgesetz steht dazu meines Wissens auch nichts.

Ich gehe mal davon aus, dass min. ein Elternteil anwesend war? Dann wäre die Begründung nämlich aus meiner Sicht völliger Unsinn.

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Okay, das ist ja abstrus. :ratlos:

Wäre das ähnlich, wenn sich z.B. ein Spieler im ersten Einzel verletzt und daher im zweiten Einzel gar nicht mehr antreten kann? :gruebel:

Was ist überhaupt der Hintergrund dieser Regelung? Ich kenne es aus dem Schach (wo diese Wertungszahlen schon viel länger existieren) so, dass es neben den üblichen Ergebnissen 1:0/0,5:0,5/0:1 die zusätzlichen Ergebniseingaben +:- bzw. -:+ gibt, bei denen zwar der Punkt für die Mannschaftswertung gezählt wird aber eben eine ELO- bzw. DWZ-Auswertung nicht stattfindet. Was auch logisch ist, da gar kein Spiel stattgefunden hat.

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Das wird gemacht, um zu verhindern, dass Spieler im Punktspiel gegen Angstgegner nicht antreten, weil sie keine TTR-Punkte verlieren wollen.

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Um die Diskussion nicht doppelt zu führen, schreibe ich dazu im Regel-Unterforum etwas.

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Auch der Verweis auf eine "Jugendschutzordnung" ist seltsam.
Das ist ja erstmal nur eine freiwillige Selbstverpflichtung eines Vereins oder Verbands- eine solche ist auf der Homepage des HeTTV nicht zu finden.

Außerdem kann der Spieler als unter 13 jähriger gar nicht unter das Jugendarbeitsschutzgesetz fallen, da eine Beschäftigung unter 13 Jahren verboten ist.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz gibt da auch überhaupt nichts her - eine Sporthalle ist kein jugendgefährdender Ort und es wird jemand die Aufsichtspflicht haben

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Ich bin der Meinung: Hätte die Mannschaft des Nachwuchsspielers auf die Austragung seines zweiten Einzels bestanden, wäre die Geschichte wahrscheinlich positiv für ihn ausgegangen, da aus meiner Sicht gegen keine Regelung (gesetzlich oder verbandsseitig) verstoßen worden wäre und ein möglicher Protest des Gegners ins Leere gelaufen wäre.

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:top:

Und es überhaupt fraglich gewesen wäre, ob nach diesem Einschüchterungsversuch wirklich Protest eingelegt worden wäre

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Danke für eure Antworten:top: Wirklich super! Fazit: Der Junge wird dank dieses Herren vermutlich so schnell nicht mehr Ersatz spielen:mad:.

Sollte so etwas nochmal vorkommen, müsste man auf dem Bogen vermerken, dass sich der Gegner weigert, sein Einzel gegen einen Jugendlichen nach 22 Uhr auszutragen. Dann hätte man vermutlich recht bekommen und der Gegner verloren. Eine Weigerung des Vorziehens ist hingegen korrekt. Am Ende ging das Spiel 5:5 aus. Das Verweigern des Spielens hat sich also gelohnt. Meinen Herzlichen Glückwunsch :klatsch: