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Grundsatzfrage: Flugkurve
Hallo liebe TT-Gemeinde,
wo liegen die Vor- und Nachteile von TT-Belägen mit hoher und flacher Flugkurve? Wie verhält es sich z. B. bei der Eröffnung auf Unterschnitt? Würde mich sehr über Antworten freuen. |
Gar nicht so einfach. :) Ich versuch mich einmal an einer Antwort und schicke voraus, dass es bestimmt andere Ansichten oder Einordnungen dazu gibt.
Erstmal würde ich unterscheiden zwischen Ballabsprung und Flugkurve. Ballabsprung: Wie kommt der Ball aus dem Belag heraus? Flugkurve: Wie fliegt der Ball auf die andere Seite bzw. über das Netz? Zur Verdeutlichung: Man kann durch entsprechende Ausführung eines Schlages den Ball mit hoher Flugkurve spielen, selbst wenn der Belag (bzw. genauer: die Holz-Belag-Kombination) eigentlich einen flachen Ballabsprung hat. Oder man kann eine flache Flugbahn des Balles erzeugen, auch wenn der Belag eigentlich einen hohen Absprung hat (Schläger stärker geschlossen). Ich gehe nun davon aus, dass du mit deiner Frage eigentlich den Ballabsprung meinst und nicht unbedingt die Flugkurve. Bereits meine einleitende Bedingung scheint in TT-Kreisen zuweilen umstritten: Wenn von hohem oder flachem Ballabsprung (gelegentlich auch vom Absprungwinkel [engl. high/low throw angle]) gesprochen wird, so ist dies auf die Ausführung eines Topspins bezogen. Genauer wäre also: Hoher/flacher Ballabsprung beim Topspin. Ein Belag, der einen hohen Ballabsprung (beim Topspin) hat, sollte bei der Unterschnittabwehr einen flachen Ballabsprung haben und umgekehrt. Vorteil von hohem Ballabsprung beim Topspin: Größeres "Fenster" über dem Netz, welches der Ball sozusagen durchfliegen kann, um noch auf dem Tisch zu landen (statt zu lang zu werden). Die Marke XIOM nennt das bspw. "Big Window"-Zone über dem Netz. Bei einem hohen Ballabsprung sollte der Tospin auch nicht so oft im Netz hängen bleiben. Insbesondere die Eröffnung auf Unterschnitt ist einfacher mit hohem Absprung. Davon ausgehend sollten sich weitere Vor- und Nachteile eines hohen Ballabsprunges (z.B. bei Schupf, Unterschnitt, Spinblock) eigenlich von selbst erklären. (Und wie gesagt, schon die Bedingung, dass sich Ballabsprung stets auf die Ausführung eines Topspins bezieht, scheint durchaus umstritten zu sein, das führt leider häufig dazu, dass bei diesem Thema viel aneinander vorbeigeschrieben bzw. -geredet wird.) |
AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
Danke für die ausführliche Antwort
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AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
Ergänzend oder unterstützend zum Beitrag von Lousy Defence dazu ein Zitat von Paul Drinkhall.
"When people talk about 'throw angle', it's really hard to rate and you should be aware of anybody that does a review and gives a definite rating for this. The reason is that it depends on your stroke, how you contact the ball, your timing point etc - these are individual things and the bat is in YOUR hand!" Es ist viel Wissenschaft bei der Materialentwicklung im Spiel, aber wenn es technisch nicht passt nützt das ganze "Big Window" nix ;-) |
AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
Ein sehr interessantes Thema! Das habe ich mich auch immer gefragt.
Mit meinem Vega X, dem ja eine sehr hohe Flugkurve zugeschrieben wird, kann ich auch sehr flach schupfen oder abwehren. Heißt das also nach der bereits geposteten Theorie, dass er zwar eine hohe Flugkurve, aber einen niedrigen Ballabsprung hat? Kann man überhaupt einen Belag nach der Flugkurve die Abwehrfähigkeit ( so nenn ich das mal) erkennen oder aussortieren? |
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AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
Das zweite Zitat verstehe ich nicht ganz. Dort ist zwei Mal von Ballabsprung die Rede. Meintest du Hoher Ballabsprung = niedrige Kurve und umgekehrt?
Und wenn ja, wie kann man sich das physikalisch vorstellen? |
AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
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Nehmen wir einfach mal an, ein Ball mit Topspin trifft auf einen Schläger, der komplett senkrecht steht. Bei einem hohen Ballabsprung bekommt man auch eine hohe Flugkurve da der Winkel zur Senkrechten relativ groß ist. Der Winkel zum Schlägerblatt über dem Ball wird dadurch natürlich unweigerlich kleiner. Ich hoffe das ist soweit klar. Dieses Grundprinzip ändert sich auch beim schließen des Schlägers nicht, nur das der Ball dann halt nicht nach oben, sondern nach schräg vorne fliegt. je größer der Ballabsprung, umso höher die Flugkurve bei gleichem Spin. Der Winkel unter dem Ball wird größer, der über dem Ball kleiner. Jetzt kommen wir zu Unterschnitt. Hier springt der Ball jetzt aber nicht nach oben, sondern nach unten ab. Bei hohem Ballabsprung wird jetzt aber der Winkel über dem Ball Größer und der unter dem Ball kleiner. öffne ich jetzt den Schläger(wie man es ja bei US instinktiv tut) damit der Ball nicht senkrecht nach unten fliegt(weil ja hoher Ballabsprung) damit der Ball nach vorne fliegt. Die Flugkurve des Balls bei US ist bei hohem Ballabsprung also flacher, bzw ich müsste den Schläger weiter öffnen um ihn über das Netz zu bringen. Da sich der Ballabsprungswinkel bei US genau umgekehrt zum Topspin verhält.:) Ich hoffe das war jetzt nicht zu kompliziert erklärt. |
AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
Nein, ich konnte es mir bildlich sehr gut vorstellen. Vielen Dank dafür! Aber haben dann Beläge mit niedrigem Ballasprung überhaupt eine Daseinsberichtigung? Ich meine dann wären diese doch nur für Konter/Schuss interessant, aber die restlichen Schläge sind anspruchsvoller oder einfach nur "anders", weil nur das Schlägerblatt angepasst werden muss?
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AW: Grundsatzfrage: Flugkurve
ich versuch es mal kurz zu halten:
Mit höherem Absprung musst Du den Schläger beim Gegentopspin deutlich mehr zumachen. Das erhöht die Chance auf Kantentreffer. Bei flacherem Absprung kannst Du mit geöffneterem Schläger Gegenziehen und hast mehr Schlägerfläche um den Ball zu treffen. Gegen Unterschnitt ist ein hoher Absprung natürlich hilfreich das Netz zu überwinden, aber einen höherer Ball kann natürlich auch einfacher vom Gegner einfach weggeklatscht werden. |
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