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Old__Schmetterhand 28.03.2025 10:36

Schwammstärke vs. Katapult
 
Hallo zusammen,

oftmals wird ja empfohlen, eher maximale Schwammstärke und Beläge mit moderatem Katapult zu wählen anstatt umgekehrt (katapultiger Belag in 1,8 mm Schwammstärke). Warum eigentlich?

Bei der Frage geht es natürlich nicht um Profis, die oft katapultige Beläge (z. B. T05 oder Ähnliches) in max spielen, sondern eher um Fortgeschrittene, die nicht ganz so schnelles Material spielen möchten und sich daher zwischen den beiden oben genannten Varianten entscheiden müssen.

v1rtu4l 28.03.2025 10:58

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Warum eigentlich ?
Das ist doch sehr typabhängig.
Nicht jeder nimmt einen Maxbelag mit wenig Katapult. Das Holz spielt doch auch eine gewichtige Rolle.

Aus dem Vereinsleben sehe ich viele >1600TTR Spieler die ein sehr gemäßigtes Holz (oft sogar ein DEF Holz) mit klassischen Tensoren (Donic Baracuda bis T05 oder gar klassischere Beläge wie Sriver) spielen. Die Leben von Ihrer konstanten Fähigkeit vieles zurückzubringen und nicht so sehr durch Endschläge.
Dann gibt es wiederum 1200 TTR Spieler die mit einem ALL-Holz und Andro R37 in Max spielen und alles "anziehen" und auch froh und erfolgreich damit sind.
Beide Beispiele sind jedoch Spieler die ein Gefühl in der Hand haben und garantiert mit weniger Physis spielen als beispielsweise ich.

Für mich würde ich einen 2.0 oder Max Belag mit wenig Katapult bevorzugen, weil ich einfach weniger Gefühl habe und per se mit deutlich mehr Kraft arbeite. Das ist natürlich ein Workaround für ein "persönliches Problem". Das könnte man auch mit sehr viel Training angehen oder man sagt halt "hey, ich lass den Krafteinsatz und bremse das was dabei rauskommt einfach mit einem chinesischem harten Belag mit wenig Katapult".

Ist ja auch immer eine Frage was für ein Spielgefühl man anstrebt. Finesse und Feingefühl wie bei Mikado oder physische Betätigung wie beim Boxen bei dem man den Gegner mit wilden Schwingern bezwingt.

Für mich soll Tischtennis schon eine physische Betätigung sein und nicht ein "alt-Opa hält Schläger hin" Sport wo der Belag die Beschleunigung von allein übernimmt, aber jedem das seine ;)

RedChaos 28.03.2025 21:11

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Die frage ist echt nicht leicht zu beantworten. Mit einem dicken schwamm hast du eine höhere ballkontaktzeit da der Ball tiefer in den schwamm eindringt. Dadurch kann der Ball mehr spin annehmen und eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Dafür leidet die Kontrolle. Bei einem dicken schwamm spürst du auch das Holz weniger was den ballanschlag indirekter macht. Bei dickem schwamm springt der Ball steiler ab und der Ball hat dadurch eine höhere flugkurve. Du siehst da kommen viele Punkte aufeinander. Dein Holz spielt eine Rolle, wenn dein Holz schon viel Katapult hat brauchst du auch keinen dicken schwamm, dann ist die frage wie ist der gewünschte ballanschlag, fluglkurve etc. Spin Geschwindigkeit und Kontrolle wirst auch nur du selbst entscheiden können in welche Richtung du gehen kannst

Spitzenspieler 28.03.2025 23:12

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Hatten wir schon öfters hier ... Und immer wieder interessant.

Schnelles holz, langsame Beläge
Langsames Holz, schnelle Beläge oder

Schnelles holz, dünne beläge die schnell sind
Langsames holz, dicke Beläge

Oder Klassiker sogar usw.

Jeder hat seine Vorlieben. Dünne beläge mehr Durchschlag auf das holz, direkter, härter, guter Schuss und Block.
Dicke beläge mehr Spin und Tempo möglich, dafür alles etwas indirekter im Vergleich.

Spitzenspieler 28.03.2025 23:14

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Die meisten spielen all + oder off und dicke Beläge und machen was alle machen.

Kommt wirklich auf Vorliebe, klasse an ... Sicherheit vor Tempo, Tempo vor Sicherheit usw

Miron Keuler 29.03.2025 14:27

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Zitat:

Zitat von Old__Schmetterhand (Beitrag 3745964)
Bei der Frage geht es natürlich nicht um Profis, die oft katapultige Beläge (z. B. T05 oder Ähnliches) in max spielen

Doch, tut es. Gerade Profis spielen doch meistens Beläge mit weniger Katapult. Den T05 spielt kaum noch ein Profi und selbst als es noch so war, haben sie den T05 Hard gespielt, der natürlich mehr Katapult hatte als viele moderne Hybridbeläge hat aber den ich jetzt auch nicht gerade als katapultig bezeichnen würde. Mich würde wirklich mal interessieren, von welchen Profis du hier redest, meines Wissens nach existieren sie nicht. Aber nenne uns doch ein paar und vielleicht stellt sich heraus, dass du Recht hast.

Zitat:

Zitat von Old__Schmetterhand (Beitrag 3745964)
oftmals wird ja empfohlen, eher maximale Schwammstärke und Beläge mit moderatem Katapult zu wählen anstatt umgekehrt. Warum eigentlich?

Weil der katapultige Belag mit dünnem Schwamm und der wenig katapultige Belag mit dickem Schwamm sich bei langsamen Bällen ungefähr gleich verhalten, der Belag mit dickem Schwamm jedoch bei harten Bällen in allen Bereichen die Nase vorn hat (mehr Spin, mehr Speed, mehr Kontrolle). Das liegt daran, dass der Ball nicht aufs Holz durchschlägt.

Übrigens finde ich auch nicht, dass dies so häufig empfohlen wird. Es ist zwar richtig aber viele Leute empfehlen trotzdem das genaue Gegenteil. Wenn jemandem der Schläger zu schnell ist, sagen die meisten Leute doch "probier mal eine Schwammdicke drunter", obwohl es idR richtig wäre, die Dicke beizubehalten und einen langsameren Belag oder ein langsameres Holz auszuprobieren. Wenn es um Belag- oder Holzwechsel geht, muss man halt die Eigenschaften des Holzes und des Belags einschätzen können, man muss wissen, wann das Holz -, wann der Belag zu schnell ist und man muss dann noch eine gute unkatapultigere Alternative kennen, die sich abgesehen davon ähnlich verhält. Nicht jeder weiß das alles, die Empfehlung, eine Schwammstärke drunter zu probieren, kann dagegen jeder Idiot geben. Von wem auch immer du deine Empfehlungen bekommst, die Person versteht schonmal mehr als 90% der Trainer und Shopbetreiber, die sich ja eigentlich auskennen sollten.

Chris21272 29.03.2025 15:14

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Zitat:

Zitat von Miron Keuler (Beitrag 3746659)

Weil der katapultige Belag mit dünnem Schwamm und der wenig katapultige Belag mit dickem Schwamm sich bei langsamen Bällen ungefähr gleich verhalten, der Belag mit dickem Schwamm jedoch bei harten Bällen in allen Bereichen die Nase vorn hat (mehr Spin, mehr Speed, mehr Kontrolle). Das liegt daran, dass der Ball nicht aufs Holz durchschlägt.

Übrigens finde ich auch nicht, dass dies so häufig empfohlen wird. Es ist zwar richtig aber viele Leute empfehlen trotzdem das genaue Gegenteil. Wenn jemandem der Schläger zu schnell ist, sagen die meisten Leute doch "probier mal eine Schwammdicke drunter", obwohl es idR richtig wäre, die Dicke beizubehalten und einen langsameren Belag oder ein langsameres Holz auszuprobieren. Wenn es um Belag- oder Holzwechsel geht, muss man halt die Eigenschaften des Holzes und des Belags einschätzen können, man muss wissen, wann das Holz -, wann der Belag zu schnell ist und man muss dann noch eine gute unkatapultigere Alternative kennen, die sich abgesehen davon ähnlich verhält. Nicht jeder weiß das alles, die Empfehlung, eine Schwammstärke drunter zu probieren, kann dagegen jeder Idiot geben. Von wem auch immer du deine Empfehlungen bekommst, die Person versteht schonmal mehr als 90% der Trainer und Shopbetreiber, die sich ja eigentlich auskennen sollten.

Vielen Dank für die gute Erklärung.

Ich glaube dass viele wenn sie merken dass ihr Material zu schnell ist, eher an der Schwammstärke schrauben. Das Holz liegt vielleicht gut in der Hand und man hat viel Geld dafür ausgegeben und die Beläge müsste man sowieso wieder wechseln…. Schön, dass du jetzt mal erklärt hast, warum es Sinn macht, den anderen Weg zu gehen.

Miron Keuler 29.03.2025 16:41

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Sehr gerne, die positive Rückmeldung freut mich! Ich sage aber voraus, dass hier in nicht allzu langer Zeit die ox-Fetischisten aufkreuzen und mir erklären wollen, warum das alles gar nicht so ist;)

Zigeuner 29.03.2025 18:32

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Zitat:

Zitat von Old__Schmetterhand (Beitrag 3745964)
oftmals wird ja empfohlen, eher maximale Schwammstärke und Beläge mit moderatem Katapult zu wählen anstatt umgekehrt (katapultiger Belag in 1,8 mm Schwammstärke). Warum eigentlich?

Erstmal bin ich da bei MK, die Standardempfehlung, die jeder geben kann lautet dünnerer Schwamm.
Zitat:

Zitat von Miron Keuler (Beitrag 3746659)
Übrigens finde ich auch nicht, dass dies so häufig empfohlen wird. Es ist zwar richtig aber viele Leute empfehlen trotzdem das genaue Gegenteil.

Ich denke früher war diese Standardempfehlung dünnerer Schwamm auch passender. Da gab es noch Frischkleben, den kleineren Ball und außerdem eine überschaubare Anzahl an verschiedenen Belägen. Es gab weniger Grund dazu, es unnötig kompliziert zu machen.

Der Trend hin zu max-Belägen bis runter in tiefere Klassen kam soweit ich weiß erst mit dem größeren Plastikball. Ich selbst spiele schon ewig beidseitig Max, daher kann ich das mit der Schwammstärke nicht so ganz beurteilen. Das wäre aber wohl meine erste Anpassung noch vor dem Holz gewesen.

Jetzt gibt es mittlerweile zum Graus jedes Shopbetreibers einen Arsch voll Beläge in allen Farben und Formen, daher macht es in den meisten Fällen einfach mehr Sinn den Belag als die Schwammdicke zu ändern.

Old__Schmetterhand 31.03.2025 08:26

AW: Schwammstärke vs. Katapult
 
Zitat:

Weil der katapultige Belag mit dünnem Schwamm und der wenig katapultige Belag mit dickem Schwamm sich bei langsamen Bällen ungefähr gleich verhalten, der Belag mit dickem Schwamm jedoch bei harten Bällen in allen Bereichen die Nase vorn hat (mehr Spin, mehr Speed, mehr Kontrolle). Das liegt daran, dass der Ball nicht aufs Holz durchschlägt.
Das mit dem Durchschlagen ist auf jedem Fall richtig, wenn man bei katapultigen Belägen an weiche Beläge denkt. Aber es gibt auch harte katapultige Beläge, bei denen der Katapulteffekt nur etwas später einsetzt, z. B. der Hammond Z2 (ca. 50 Grad ESN). Auch in 1,8 mm schlägt der für mich nicht leicht durch.

Bei den Profis geht der Trend zu den ganz harten (Hybrid-) Belägen. Darunter katapultarme Beläge aber auch Beläge mit Katapult, der nur später einsetzt. Habe mal recherchiert: z. B. Xiom Omega VII Tour, (Calderano), Andro Rasanter R53 (Gauzy), D05 (Ovtcharov, Rückhand)). Ich habe diese ganz harten Beläge selbst nicht getestet, weiß also nicht wie spät der Katapult da einsetzt.


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