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Nilpferd 22.04.2025 22:24

Inspiration gesucht
 
Hallo zusammen,

nachdem die Saison zu Ende gegangen ist, überlege ich in der Pause bzw. beim STC etwas anderes Material auszuprobieren.

Aktuell spiele ich das Vollholz BTY Primorac mit Glayzer 09C 2,1 auf der Vorhand und Glayzer 09C 1,9 auf der Rückhand.

Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit der Kombination. Gut gefällt mir die gute Kontrolle bei allen Schlägen, das hohe Schnitt-Potenzial. Meine Topspins auf Unterschnitt werden oft rausgeblockt. Schnittwechsel beim Schupfen und beim Aufschlag sind gut möglich. Die hohe Flugkurve beim Topspin ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Im schnittlosen offenen Spiel oder auf leere Bälle würde ich mir etwas mehr Dynamik wünschen. Da spielt sich die Kombination eher zu harmlos.

Außerdem finde ich, dass der Glyzer 09C etwas schnell abbaut. Bei 3 x Training pro Woche plus Spiel fühlt sich der Belag für ca. 3 Wochen wie neu an, danach baut er akzeptabel ab und nach 6-8 Wochen verliert er viel Griffigkeit. Vielleicht muss man das leider bei "klebrigen" Belägen akzeptieren, vielleicht gibt es andere Beläge, die trotz klebriger Oberfläche und hartem Schwamm haltbarer sind.

Ich überlege jetzt, ob ich mal andere Beläge teste, ich denke über folgende nach:
- Joola Tronix ZGR
- Joola Dynaryz ZGX
- Victas V15 Sticky
Alle sind klebrig und haben einen harten Schwamm. Haltbarkeit? Dynamischer als G09C bei guter Kontrolle?

Oder alternativ die Beläge beibehalten und ein etwas schnelleres Holz nehmen, z. B.:
- BTY Innerforce ALC oder ALC.S (auch um mal in Richtung Carbon zu gehen)
- BTY Ovtcharov S2
- Stiga Cybershape Wood (die andere Form gefällt mir)
Ein BTY Viscaria habe ich mal angetestet, die Flugkurve war mir im Vergleich etwas zu flach.

Zu mir selbst: Ich bin Mitte 50, habe nach längerer Pause jetzt meine dritte Saison gespielt und die 1600 TTR geknackt. Ich spiele eher Tischnah und versuche über "drallige" Topspins und druckvolles Block- und Konterspiel zu punkten.

Vielleicht sollte ich auch an meiner Technik und Taktik feilen und das Material beibehalten? Mal sehen, was sich über den Sommer ergibt...

Vielleicht hat ja jemand von Euch Erfahrungen mit dem einen oder anderen Material?

Ich würde mich über Input der Schwarmintelligenz freuen ;-)

v1rtu4l 23.04.2025 00:12

AW: Inspiration gesucht
 
Das Gute für Dich ist, dass Du mit dem Glayzer 09c ja schon einen recht harten Schwamm hast und wenn Du den in der Tat aktiviert bekommst, dann hast Du nicht viele Begrenzungen bei der Auswahl der Beläge.
Die Beläge die Du dort aufgezählt hast sind jedoch von meiner Definition her eher "semi-klebrig", d.h. einen Ball damit anheben wirst Du damit vielleicht weniger als eine Sekunde. Somit ist der Effekt dieser "Klebrigkeit" wohl auch eher auf eine höhere Griffigkeit begrenzt, aber wirklich klebrige Beläge bieten oft genug auch eine Art Dämpfungseffekt im passiven Spiel.

Die genannten Beläge sind sicher dynamischer als der Glayzer 09c, jedoch werden die nicht genau so "kontrolliert" sein.

Wenn "ein Problem" das behoben werden soll ist, dass es schwer ist Spin auf spinlose (womöglich von Noppen-Außen retournierte) Bälle zu bekommen, dann ist meiner Meinung nach ein harter Schwamm hier eher kontraproduktiv, da man den erst mal aktiviert bekommen muss bevor der Ball wieder aus dem Belag springt. Hier ist ein weicherer Schwamm sicherlich einfacher zu aktivieren und erhöhte Klebrigkeit könnte dem Ball ein wenig mehr Spin mitgeben.

Um diesem Szenario entgegenzukommen würde ich einen Belag zwischen 50 und 53° empfehlen. Das wäre immer noch weicher als der Glayzer 09c und beinahe jeder ESN Belag in diesem Bereich wird schon dynamischer und mit weniger Kraftaufwand spielbar sein. Wenn Haltbarkeit ein wichtiger Faktor ist und Du es mal mit klebrigerem Belag probieren möchtest wäre der Yasaka Rakza Z (nicht extra Hard) ein wirklich "einfach" zu aktivierender Belag der dennoch viele Vorteile eines Hybriden bietet und auch echt lange haltbar ist und klebrig bleibt.

Power-Seven 23.04.2025 06:57

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Je nach UVP und persönlicher Rabattstufe kann man sich ja ausrechnen, wie viel länger ein Belag im Vergleich zum Glayzer halten müsste.

Da würde sich für einen Test auch der Rhyzen ZGX anbieten: sehr hart, leicht klebrig und schon in der UVP günstiger als der G09c.

Zitat:

Zitat von Nilpferd (Beitrag 3755742)
Ich spiele eher Tischnah und versuche über "drallige" Topspins und druckvolles Block- und Konterspiel zu punkten.

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob es ein klebriger Belag für dieses Spiel sein muss. Genügend Drall sollte auch mit einem "normalen" Belag möglich sein und dann wäre auch mehr Dynamik im offenen Spiel da. Vielleicht auch ein Ansatz?

biaxialerzug 23.04.2025 07:06

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Für das Konter- und Blockspiel mit ein bisschen Dynamik werfe ich gerne den Rozena in den Raum.

ttarc 23.04.2025 14:20

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Zitat:

Zitat von v1rtu4l (Beitrag 3755765)
Wenn "ein Problem" das behoben werden soll ist, dass es schwer ist Spin auf spinlose (womöglich von Noppen-Außen retournierte) Bälle zu bekommen, dann ist meiner Meinung nach ein harter Schwamm hier eher kontraproduktiv, da man den erst mal aktiviert bekommen muss bevor der Ball wieder aus dem Belag springt. Hier ist ein weicherer Schwamm sicherlich einfacher zu aktivieren und erhöhte Klebrigkeit könnte dem Ball ein wenig mehr Spin mitgeben.

Da muss man nichts aktivieren. Erkennen, dass wenig/kein Spin drin ist, Ball oben treffen (1/2 Uhr) und entspannt nach vorne ziehen (starker Unterschnitt ist einfacher sehr hart zu ziehen als kein Spin...). Gibt's ne direkte Linie vom Balltreffpunkt übers Netz auf die Platte, dann kann man diese Bälle wie Mima Ito auf den Tisch knallen.


Zitat:

Um diesem Szenario entgegenzukommen würde ich einen Belag zwischen 50 und 53° empfehlen. Das wäre immer noch weicher als der Glayzer 09c und beinahe jeder ESN Belag in diesem Bereich wird schon dynamischer und mit weniger Kraftaufwand spielbar sein. Wenn Haltbarkeit ein wichtiger Faktor ist und Du es mal mit klebrigerem Belag probieren möchtest wäre der Yasaka Rakza Z (nicht extra Hard) ein wirklich "einfach" zu aktivierender Belag der dennoch viele Vorteile eines Hybriden bietet und auch echt lange haltbar ist und klebrig bleibt.
Rakza Z war zwar ganz brauchbar und hat die gewünschte, hohe Flugkurve, ist aber beim Spin unter einem Glayzer 09C.

Allgemein wäre ich hier auch bei Werner Schlager: Beläge gleich lassen und beim Holz aufrüsten. Muss ja nicht gleich ein teures von Butterfly sein, um zu testen ob einem Carbon-innen/außen oder was 7-schichtiges besser liegt und/oder nicht zu schnell ist.

Zitat:

Zitat von biaxialerzug (Beitrag 3755903)
Für das Konter- und Blockspiel mit ein bisschen Dynamik werfe ich gerne den Rozena in den Raum.

Passt nur nicht so ganz zum gewünschten, hohen Ballabsprung.

v1rtu4l 23.04.2025 15:03

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Zitat:

Zitat von ttarc (Beitrag 3756011)
Da muss man nichts aktivieren. Erkennen, dass wenig/kein Spin drin ist, Ball oben treffen (1/2 Uhr) und entspannt nach vorne ziehen (starker Unterschnitt ist einfacher sehr hart zu ziehen als kein Spin...).

Das klappt bei mir maximal wenn das Gegenüber Noppeninnen spielt und den leer reinhebt, aber wenn da so ein schwungloser leerer "Noppenball" entgegenkommt (und das üblich nicht so das man ihn gleich am höchsten Punkt über Netzniveau schlagen kann), dann tropft der Ball in der Regel wenn ich ihn nur oben treffen würde bestenfalls ins Netz, wenn nicht sogar direkt auf die eigene Tischhälfte. Diese Bälle haben meine Erfahrung nach gar nicht genug Momentum normale nicht klebrige Beläge so sehr "einzudrücken", dass die Bälle mitgenommen werden würden.

Es muss eine gewisse Energie X aufgewendet werden, um den Ball mitnehmen (und übers Netz leiten) zu können. Diese Energie ist von Belag zu Belag (und Schwammhärter) unterschiedlich.
Wenn der Ball mit nur 10 km/h ankommt und ich nicht 90 km/h Schlägergeschwindigkeit ziehe, dann könnte der Ball herunterfallen, Während ein mit 50 km/h ankommender Ball nur mit einer Schlägergeschwindigkeit von 50km/h ähnlich mitgenommen würde.

Irgendwoher muss die Energie für einen vernünftigen Balltreffpunkt und Penetration des Obergummis ja herkommen.

So erkläre ich mir das zumindest, aber vielleicht hast Du ja in Physik besser aufgepasst.


Zitat:

Zitat von ttarc (Beitrag 3756011)
Gibt's ne direkte Linie vom Balltreffpunkt übers Netz auf die Platte, dann kann man diese Bälle wie Mima Ito auf den Tisch knallen.

Bei so hohen Bällen kann man auch schießen, aber damit hat wohl niemand ein Problem.

Nilpferd 23.04.2025 18:04

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Vielen Dank schonmal für die Rückmeldungen.

Wo unterscheiden sich Rhyzen ZGX und Tronix ZGR eigentlich? Neben dem Preis natürlich. Die Marketing-Texte bei Joola sind identisch, wenn ich nicht was übersehe.

@ttarc: Das Video von Werner Schlager habe ich auch gesehen ;-). Ich hoffe, dass ich im TT-Shop meines Vetrauens meine Glayzer 09C mal auf ein Test-Holz kleben darf. Hättest Du einen oder zwei Vorschläge für ein etwas schnelleres Holz als mein Primorac?

Yasaka Rakza Z hatte ich nicht auf dem Radar. Notiere ich mir mal.

Die Auswahl am Markt ist schier unendlich. Mein Plan ist, dass ich 2 verschieden Alternativ-Beläge auf dem Reserve-Primorac testen könnte und die vorhandenen Glayzer auf einem anderen Holz. Ich strebe überschaubare Veränderungen an, ich bin ja nicht völlig unzufrieden mit meinem Setup.

An der Technik kann ich auf jeden Fall auch noch feilen. Es ist nicht so, dass ich den Ball nicht auf den Tisch bekomme, sondern dass er gegen leere und/oder schnittlose Bälle zu harmlos ist.

ttarc 24.04.2025 00:11

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Zitat:

Zitat von Nilpferd (Beitrag 3756109)
@ttarc: Das Video von Werner Schlager habe ich auch gesehen ;-). Ich hoffe, dass ich im TT-Shop meines Vetrauens meine Glayzer 09C mal auf ein Test-Holz kleben darf. Hättest Du einen oder zwei Vorschläge für ein etwas schnelleres Holz als mein Primorac?

Butterfly? Korbel (gleicher Aufbau nur dicker, schwerer und größer). Wird daher kopflastiger sein und es käme auf die Glayzer 09C an, ob man das ausgleichen kann/will (rot, 2.1mm, 99g mit Verpackung wog nur 43g/44g auf meinem Falcima, das die kleineren Primorac/Viscaria Blattabmessungen hat).
Alles was ähnlich zum Korbel ist/den gleichen Aufbau hat wie Tibhar Samsonov Powerwood oder Xiom Offensive S (afair gleiche Blattgröße wie Primorac).

Für meinen Geschmack passen zu solch harten, eher katapultarmen Belägen allerdings Hölzer mit Fichte unter dem Deckfurnier besser: Butterfly Hadraw 5 oder mit gleichem Aufbau das Avalox P500, Xiom Fuga, DHS Hurricane King/Wang Hao (alle Koto als Deckfurnier) oder mit Walnuss-Deckfurnier ein weiterer Klassiker: Yasaka Ma Lin Extra Offensive. Letzteres hab ich lange gespielt. Ist aber weiter weg/aus der Halbdistanz, wie viele 5-schichtige Hölzer mit solchen Belägen, auf Dauer zu anstrengend (bin in derselben Altersgruppe). Daher Wechsel auf was mit Carbon/Viscaria-Aufbau.

Zitat:

An der Technik kann ich auf jeden Fall auch noch feilen. Es ist nicht so, dass ich den Ball nicht auf den Tisch bekomme, sondern dass er gegen leere und/oder schnittlose Bälle zu harmlos ist.
Besser harmlos auf dem Tisch als gefährlich an der Wand/im Netz ;) Das ist immer noch ein Ball mehr, den der Gegner zurückbringen muss.

Nilpferd 04.05.2025 14:12

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So, ikurzes Update: ich habe mir jetzt zum Testen folgende Konstellationen zusammengestellt:

- Mein Reserve-Primorac mit Tronix ZGR und Xion Jekyl&Hyde 52,5 (jeweils 2,0) mit dem Ziel alternative VH-Beläge zu testen.
- Tibhar Fortino Performance mit Gayzer 09C beidseitig (2,1 VH, 1,9 RH) - das Holz konnte ich mir ausleihen, die Beläge habe ich neu draufgemacht

Nach einem Training kann ich schon sagen, dass mir das Tibhar Carbon-Holz zu hart und direkt mit meinen gewohnten Belägen ist. Den deutlichen Unterschied hatte ich nicht erwartet, da Tibhar das Holz "OFF-" einordnet. Ich werde wahrscheinlich versuchen, alternativ ein Vollholz, das etwas schneller als mein Primorac ist, zu testen.

Die beiden o. g. Beläge fand ich beide nicht so verkehrt. Im ersten Eindruck gefiel mir der Tronix besser, mein Trainigspartner hatte eher das Gefühl, dass der Jekyl&Hyde mehr Potenzial hat. Beide spielten sich etwas "leichter" in der Eröffnung, die Bälle sprangen etwas weiter. Beide brauchen weniger Input als der Glyzer 09C, finde ich. Spinerzeugung war ganz okay, aber weniger als mit dem Glayzer 09C. Mehr oder weniger wie erwartet.

So viel mal als Zwischenfazit. Nach 1 x trainieren ist es etwas früh eine Bilanz zu ziehen. Ich werde noch mal testen und auch mit anderen Trainingspartnern.

Nilpferd 31.05.2025 17:51

AW: Inspiration gesucht
 
Ich möchte noch final meine Materialwahl teilen. Letztendlich ist es ein siebenschichtiges Vollholz geworden (Tibhar Szöcs Signature1) mit den ursprünglichen Glayzern 09C in 2,1 und 1,9.

Nach ein paar Trainings bin ich sehr zufrieden, das Holz ist etwas härter und schneller. Ich tue mich beim Eröffnen deutlich leichter und kann mehr Druck aufbauen, auch beim Nachspielen. Das war ja mein Ziel. Ich muß meine Technik etwas adaptieren, aber komme bereits ganz gut klar.


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